20. Das Ende von Judenhass ist nur in Aufklärung zu erreichen

Der Missverstand der jüdischen Idee und die Auseinandersetzung um das wahre Erbe Moses setzte sich über die christlichen Anfänge, wie die Entstehung des Islam fort. Wie auch in der Zeit vom Mittelalter bis zur Neuzeit gezeigt, waren Verschwörungstheorien, Verleumdungen als Brunnenvergifter, Geldgier, dann auch Neid die offensichtlichen, nicht aber die eigentlichen Ursachen für den Judenhass. Was dann zur gegenseitigen Abgrenzung, Ausgrenzung der Juden mit allen Folgen, auch dem Neid und dem millionenfachen Mord als Endlösung der in fast allen Ländern verfassten Juden führte, sitzt tiefer. Sie haben deutlich gemacht, wie die Missverständnisse nur in Aufklärung über die wahre jüdische Idee auszuräumen sind. Und hierzu wäre Ihnen das Wissen und die Möglichkeit gegeben. Das Gedenken an den Hollokhaus und die Verurteilung unserer Väter, die sich als Herren-Rasse im Massenmord gar auf Gott beriefen, hilft nicht weiter. Die heute mögliche Aufklärung wäre die einzulösende Schuld.

Humanismus, Reformation, naturwissenschaftliche Aufklärung, selbst Atheismus hat das Problem nicht gelöst. Aufklärung über den mehr als modernen, für unsere gemeinsame Zukunft notwendigen Grund der Juden, wie sie Ihnen gegeben ist, ist gefragt. Wo wie gezeigt Aufklärung die Abkehr von Tradition war, so kritisches Denken auch über das Judentum auslöste. Da könnten Sie auf nun wissenschaftliche Weise klar machen: Nicht Mystik, Eingebungen eines Juden mit Namen Mose…, sondern in Ökologie begründete Weisheit, die wir uns heute vergeblich vorbeten kann und muss im Konzept der Juden zum Recht, wie als wahrer Krone zur bestimmenden Motivation damit mündiger Weltbürger werden.

Nicht das jüdische Volk, sondern ein buchstäbliches Verständnis, wie es auch heute gegen aufgeklärtes Wissen, Weisheit wieder herrscht, war Ursache nicht allein für die antike Ablehnung. Dies verhinderte bereits in aufgeklärter hellenistischer Weisheit die Wesentlichkeiten hebräischer Tradition als universales Judentum aufleben zu lassen. Und wie sich die gegenseitigen Missverständnisse, die bereits bei Titus und Hadrian zur Verfolgung, Vertreibung der Juden aus Jerusalem führten, über die Jahrtausende hielten, wurde in Ihrer Lehre deutlich.

Der antike Zwiespalt, wonach die gottesbildfreie Philosophie der Hebräer Interesse fand, gleichzeitig das orthodoxe Judentum verworfen wurde, zeigt sich auch bei Luther. Die Pfarrer mussten bei ihm zwar Hebräisch studieren, weil man sich als wahres Judentum sah, auf dessen Weisheit nun in Form antiker Schriften berief. Gleichzeitig kennen wir Luthers massive Stimmung gegen die Juden: Verbrennung der Bücher, Häuser, Ausweisung. Damit Wegweiser für den späteren Hollokhaust „Deutscher Christen“. Die als auch noch sozial-darwinistisch als Herren-Rasse verblendet auch zwei Weltkriege auslösten. 

Die Haskala, bei der sich nach der Idee der Aufklärung erstmals die Rationalität der jüdischen Gebote, wie die Vernunft der bisher nur buchstäblichen Auslegung zeigte, war trotz aller genannten Denker wie Lessing oder Mendelsohn nicht der Durchbruch. Doch allein an den Ausführungen über die Haskala zeigten Sie, wie sich die Orthodoxie, damit das letztlich mörderische, nun aufgrund Ihres Wissens erst aufzulösende Missverständnis über das Mittelalter gehalten hat. Das genannte Gefühl „rückständigen Juden“ verbessern zu müssen, sie zur kulturellen Selbstaufgabe zu bewegen, ist jedoch im historisch-kritischen Kurzschluss nun in umgekehrter Weise vollzogen. Die Christologie, bei der Weisheit, die heute als wahre menschliche Bestimmung benötigt, in Ökologie begründet wird, nach dem Konzept der Hebräer König, so bestimmende Motivation freier, gleicher Menschen in Volksgemeinschaft sein sollte. Die ist wegen eines angeblich historischen Rabbi im Mülleimer der Geschichte gelandet.

Hinsichtlich der Judenprobleme half auch die Französische Revolution nichts. Gleichwohl die mit religiösen Traditionen aufräumen wollte, Juden den anderen Bürgern gleichstellte. Allein an einem idealistischen Philosophen wie Gottlieb Fichte haben Sie deutlich gemacht, wie sich die Missverständnisse hielten. Bürgerrechte konnte der Juden nur anerkennen „wenn ihnen die Köpfe abgeschnitten und andere aufgesetzt sind, die von der jüdischen Idee frei seien.“ Was diese Idee jedoch in Wirklichkeit war, damit auch der Hoffnung deutscher Idealisten gerecht geworden wäre, nun zur Voraussetzung für Zukunft, wie den Weltfrieden geworden ist. Das muss ich nicht ständig darstellen. Doch nicht nur in Zeiten von Fichte und Hegel war Missverstand der jüdischen Idee. So stehen sich Weisheit, damit Wissen und Glaube bis heute gegenüber. Weder für Fichte, noch bei dem vor wenigen Jahren in Heidelberg unter der Leitung von Jens Halfwassen stattfindenden internationalen wissenschaftlichen Forum „Philosophie und Religion“ war das Ihnen gegebene Wissen bereits präsent: Wie Weisheit, damit in Naturlehre begründetes internationales Wissen und Welterfahrung als Wort Gottes, wie Christus der Grund des jüdischen Kultes war. Was so nicht nur einer gesunden, wie auch sozial gerechten Lebensweise, sondern auch der Offenbarung zugrunde lag.

Ihrer Staatslehre hätten sich die Idealisten sparen können, wenn Sie in Ihrer Vorlesung über die Geschichte Israels gewesen wären. Die von Hegel, Fichte, wie selbst Marx & Co. bedachte „Goldene Zeit“, Sittlichkeit im gemeinsamen Sinn der Natur war genau das, was die Hebräer, aber dann auch ihnen folgende Hellenisten anstrebten. Der “Lumpenstaat“, wie Fichte die Modelle seiner Zeit bezeichnet, war auch das Thema der Propheten. Und das angestrebte Ideal von Freiheit, Gemeinschaftlichkeit, Gleichheit in Demokratie ist letztlich nur dann zur verwirklichen, wenn Weisheit im gemeinsamen Sinn zur intrinsischen Motivation des Einzelnen, wie der Volksgemeinschaft wird. Was die von Ihnen vorgestellte Idee der Hebräer mit Weisheit im gemeinsamen Sinn als Krone, Christus war.

Wie der von mir vertretene Vernunftglaube, besser kein „Glaube“ im heutigen Sinn, sondern die Wahrnehmung, Gewissheit einer in Wissen um die Ordnung der Natur, heute im Sinn der Ökologie begründeten Weisheit der Grund jüdischen Kultes war. Und diese als von Gottesvorstellungen freier wahrer Gott-König (Christus) bereits in Kult-, Staats-, so Sozialreform zur Motivation der Menschen werden. Was den jüdischen, damit biblischen Bund ausmacht. Das habe ich bei Ihnen gelernt.

Statt die Christologie an den Nagel zu hängen, wäre es Ihre Chance deutlich zu machen: Heute in Ökologie, damit auch Welterfahrung begründete Weisheit war nicht nur Tora, so Recht. Sie sollte nach ihren Worten ohne aristokratisch-bürokratischen Staatsapparat in einer „flachen Hierarchie“ so einer philosophischen Anarchie gottesbildfrei der wahre jüdische König „freier, gleicher Menschen“ sein. Genau das, was in künftigen Demokratien entwickelter, globaler Welt, in der wir alle voneinander abhängen, mehr denn je gebraucht wird.

Sicher war der Judenhass auch in Neid u.a. auf reiche Bankiers, Kaufleute begründet. Wozu Juden wurden, weil ihnen andere Berufe verwehr waren. Wie aber nach dem Rückzug vieler Juden in den Osten die mystische Kabbala, geheime Wissenschaften, Dämonen und Engel, statt universale Weisheit unterstellt wurden, machten Sie deutlich. So hat auch das Kaiserreich als „goldenes Zeitalter der Juden in Deutschland“ nicht weitergebracht. Trotz der zahlreichen Nobelpreise ist der Hass auf die Juden gewachsen. So wurde anfänglich selbst in Südamerika oder Südafrika nach einem Judenstaat gesucht, in dem diese nicht diffamiert waren und man sie los werden wollte. Und wie Antijudaismus als ein ewiges Problem, so auch die blutige Feindschaft zwischen Juden und Islam, dem Kampf und Jerusalem oder das gelobte Land, nur in Aufklärung zu machen ist. Auch das wurde in Ihrer Lehre deutlich.

Die Vorwürfe, Juden seien unrechte Pferdehändler, Hausierer, Landstreicher, Diebe, als Pfandleiher und Bankier Wucherer, waren durch die kulturbegründete Ausgrenzung der Juden bedingt und vorgeschoben. So kommen wir mit die genannten soziale Gründ den wahren, bereits bei Hadrian als antikem Hitler zu beobachtenden Problemen schon näher. Die aufgrund der alten Missverständnisse von den Römern dann aus Jerusalem vertriebenen Juden, die sich auch in Neuzeit u.a. in Endogamie von den anderen Kulturen abgrenzten, „von oben herab auf die Nichtkoscheren blickten“. Die galten gleichzeitig als „rückständige Parasiten“. Was Verschwörungstheorien von Streben nach jüdischer Weltherrschaft Vorschub leistete. Die sich bis heute halten, in Macht jüdischen Kapitals begründet werden.

Wie selbst im naturwissenschaftlich aufgeklärten Judentum die jüdische Idee missverstanden wurde. Das lässt sich an sämtlichen jüdischen Nobelpreisträgern, Wissenschaftlern wie Albert Einstein oder auch an Karl Marx beobachten. Keiner dieser Denker wäre auf die Idee gekommen, dass die wissenschaftlich in Ordnung der Natur bedacht Weisheit der Tora zugrunde liegt, so der jüdische König, Christus war. So zeigt sich, wie der Missverstand der Josefs-Geschichte dann auch im Christentum erst zum Kommunismus führte. Die dann eingemauerte, im Schießbefehl gescheiterte Idee eines säkularen kommunistische Gemeinsinns von gleichen Genossen, wie Rosa Luxemburgs säkularer Sozialismus wäre nicht notwendig gewesen. Wenn die Idee Josefs in der nun aufgeklärt gegebenen Weise verstanden worden wäre. Denn nur so ist Wirtschaften, Leben im Gemeinsinn, damit Sozialismus gleicher, freier Menschen machbar.

Doch der Missverstand der Idee der Hebräer hat sich gehalten. Nachdem noch darwinistischem Rassen-Fehlschluss, dem Recht des Stärkeren, so angeblich gottgewollter arischen „Herren“-Rasse dazu kamen. Da war es scheinbar wissenschaftlich erwiesen, dass die Juden als „lebensunwertes Leben“ auch wegen ihrem schlechten Charakter auszurotten waren. Wo Kaiser Wilhelm als oberster deutscher Bischof Schriften zur Pflichtlektüre machte, die beschrieben, wie Juden die Volksgesundheit der Deutschen gefährden würden. Da greift es zu kurz, nur den Nazis die Schuld in die Schuhe zu schieben. Da wird verständlich, was sich in der Wannseekonferenz zeigte. Wie es dann für kulturell Gebildete außer Frage stand, dass sie der Welt einen Gefallen tun. Wenn sie die von den auch von den meisten anderen Nationen abgelehnten Juden befreien. Und sie so ohne sich auch nur einen Moment im moralischen Unrecht zu sehen, für die zu millionenfachen Mord führende Endlösung eine das Gemüt der Soldaten schonende Endlösung diskutierten.