Koran: Öko-logos  schöpferisches Wort/Vernunft aus dem Mund eines Propheten

Das gemeinsae Wesen der montheistisch geannten Gewister ist die Kult gewordene "kreative Vernunft" (Sinnhafigkeit allen Werdens und davon ausgehende Lebens-Weisheit). Die scheint bei den Arabern in antiker Aufklärung und Wissen noch lebendig gewesen zu sein, als sich die Kirche und Juden bereits auf die Schrift beriefen, wie sie auch im Koran zum Dogma wurde.

Die Sonne geht im Orient auf:

Gerade auch die heutigen Erkenntnisse über die Entwicklung des Islam aus einem weltgeöffneten neuen Judentum und damit auch Christentum, die anfängliche kreative Koexizenz oder die Aussagen des Koran über Jesus und seine Mutter zeigen: Die Logos genannte antike Vernunft-/Sinnlehre als Wort (Sinn/Vernunft allen natürlichen Werdens) war und ist das gemeinsame Wesen.

Was in der christlichen Geschichte Jesus genannt wird und auf arabisch im Koran zur Welt gebracht wurde, erweist sich als eine in universaler, kreativer Gesetzlichkeit begründete Vernunftlehre, wie sie heute wieder gilt. Die wurde im Monismus antiker Aufklärung nicht mehr aus dem Mythos, sondern dem jetzt natürlich-kreativ erklärten Lebensfluss eines Weltganzen abgeleitet. Es war eine in schöpferischer Natur begründete Vernunft, wie wir sie aus den verschiedenen Schulen griechischer Philosophie/Theologie kennen. Eine Vernunft, die sich bekanntlich auch kritisch und aufklärerisch mit traditionellen Lehren oder den altgedienten Göttern auseinandersetzte. Gleichzeitig die Natur/Vernunft des Kultes und seiner Bilder begründete. Die dann in deren Ablösung die philosophischen Theorien im Kult(ur)gut erst lebendig machte. Was in antiker Aufklärung in "christlich" genannten Reform-/ Erkenntnisbewegungen auch jüdisch-nationale Traditionshörigkeit auf universale Beine stellte, im prophetischen Sinne als schöpferisches „Wort“ verstanden wurde, war die auch in jüdischer Bildung geltende Vernunft. 

Kanon und Koran: zeitgemäßer Ausdruck von Vernunft in Kultur

Eine Vernunftlehre, die heutiger Aufklärung zugrunde liegt, Ökologie oder weltvernünftig genannt wird, erweist sich so als die gemeinsame Grundlage der monotheistischen Kulte. Während die Vernunft im römisch-griechischen Westen als "Sohn der Maria", wie das Kind der römischen Kirche als neuer Isa (Josua, lat. Jesus) im Koran genannt wird, im Erbe der Göttersöhne ausgedrückt wurde, wählte die arabische Aufklärung dann eine prophetische Lehre.

Die Konsequenz dieser Aufklärung: Wahre Juden, Christen und Moslems müssten sich heute an das halten, was ökologisch ist, auf Weltfriedenskonferenzen ausdiskutiert wird, als ganzheitliche Lebensweise gilt, von atheistischen Intellektuellen als eine alles verbindende universale Vernünftigkeit von Weltbürgern gefordert wird. Was jedoch ohne Kult(ur)-Aufklärung, damit auch im jeweiligen Kulturgutes ganzheitlich-tiefgreifend psychologisch verwurzelt, eine vergebliche moderne Predigt bleibt.

Weltvernunft und Friede sind möglich

Hier wird in Konsequenz der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse deutlich gemacht: Die universale, alles verbindende Vernunft, nach der die Intellektuellen der Welt in Berufung auf Platon & Co. zur Lösung unserer Probleme bei Kosmopoliten rufen. Dieser Logos, der bekanntlich auch den noch christlichen Kalifen galt, auf die sich die „Gottesstaats-Krieger“ beziehen. Der ist in Ablösung der Göttermythen und Traditionshörigkeit zum Kult geworden.

Das Wissen, dass die Logos genannte Vernunftlehre in der Kirchengeschichte als „Jesus“ und von den Arabern als  prophetische Lehre „Koran“ zur Welt gebracht wurde, wird weder zu einem neuen Weltbild führen. Noch werden Gotteskrieger schlagartig die Waffen fallen lassen. Christen und Moslems werden sich auch nicht sofort gemeinsam weltvernünftig verhalten und im kreativen Sinne Zukunft gestalten. Doch nur das aufgeklärte Verständnis der gemeinsamen kulturellen Wurzeln kann den Krieg der Kulturen und mittelalterliche Vorstellungen beenden. Die kulturelle Aufklärung greift tiefer als allein die naturwissenschaftliche, die uns sagt was vernünftig wäre. Die wie die Schulen der griechischen Philosophie/Theologie nur theoretische Vernunftlehren entwickelt und die Welt weiter an Geister glauben lässt. Doch wenn die in der Kreativität des Ganzen begründete Weltvernunft in tiefgreifende Kult(ur)Bedeutung wieder im Namen Jesus oder Mohammed besungen und gefeiert wird. Dann wird dies auf Dauer zu einem auf kreative Weise Zukunft gestaltenden, statt trotzt Wissen weiter vernichtenden gemeinsamen Miteinander führen.

Kulturelle Vor-bilder bestimmen das Verhalten

Das Verhalten der Menschen wird durch das Bild der Welt bestimmt, das sich die Menschen davon machen. Wobei im evolutionären Wandel die Vorstellungen von den Vor-bildern maßgebend sind. Dies gilt auch für den Westen, der sich bisher in Ablehnung seiner christlichen Wurzeln in kommunistischen oder nationalsozialistischen Ideologie-Religionen versuchte. Und sich inzwischen in völlig entleertem Kult(ur)gut meist nur in den Konsumbildern des Kommerz gegenseitig das Heil vermittelt, während in den Kirchen nur ein "Seid nett zueinander" im Namen eins völlig bedeutungslosen Gottesbildes gepredigt wird. Wer ein ökologisches oder weltvernünftiges Verhalten fordert, muss über die kulturellen Vor-bilder aufklären. Moslems, die Morgen in Berufung auf Mohammed weiter Allah beten, werden keine buddhistische Meditation oder spirituelle Versenkung brauchen, um mit aufgeklärten Christen die Vernunft zu leben, die heute atheistischen Weltbürgern heilig ist. 

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Die Forschung bringt Licht in die dunklen Anfänge. Nicht allein in den von Karl H. Ohlig herausgegeben Sammelbänden machen Wissenschaftler deutlich, wie der Isalm als koranische Bewegung aus einem spezifischen Christentum erwachsen ist, das an persisch-prophetische Tradition anknüpfte. Doch wo nicht nur die Inschriften des Felsendomes oder Korantexte als urchristlich, Mohammed als ein auch numismatisches "Ummünzen" Christus nachgewiesen wird und Jesus trotz besserem Wissen wie gewohnt und gelehrt ein guter Junge bleibt. Wo die Erkenntnisse über den frühen Islam auch zu einer Revision über das christliche Wesen genutzt werden. Da entsteht eine völlig neuen Sicht. Was die Denker des frühen Islam als neuen Josua erhofften, der wie der Koran weihnachtlich zur Welt gebracht wurde, kann nicht das Geringste mit einem Wanderkyniker Namens Isa/Jesus oder einem Christusmythos zu tun haben. In unvoreingenommenem Licht betrachtet gibt es keine Zweifel: Der  allen anfänglichen Denkern geltende und heilige Logos und damit die in kreativer Natur begründete Vernunftlehre antiker Aufklärung, wie wir sie aus den verschiedenen Schulen der griechischen Philosophie (neu-monotheistischen Theologie) kennen, heute als ganzheitliche Ökologie oder Weltvernunft bezeichnen, war das gemeinsame Wesen, das als Jesus oder Mohammed Geschichte machte.   

Re-Vision: Dem Glaube auf den Grund gehen 

Dem Krieg der Kulturen ist nur in kultureller Aufklärung zu begegnen. Doch dies bedeutet keine gegenseitige Verneinung oder nur oberflächliche Modernisierung in Neuinterpretation des Korans, sondern beidseitigem Lernen über die wahren Grundlagen. Wer im Christentum nicht die Sekte eines Heilspredigers oder eines Glaubensmythos sieht, der betrachtet auch die Entwicklung zum Islam und Koran, wie sie die heutige Wissenschaft liefert, mit neuen Augen. Und letztlich liefert auch das heutige Wissen darüber eindeutige Beweise, dass es dort, wo auch im Koran von Isa: Josua/Jesus gesprochen wurde, um die Vernunftlehre und Weisheit antiker Aufklärung ging. Wie wir sie beispielsweise aus den verschiedenen als griechische Philosophie geltenden Theologieschulen kennen. Die im Wandel vom Mythos zum Logos die polytheistischen Geister und taube Traditionen vertrieb. Was so erst die philosophisch-theologischen Theorien im Kult lebendig werden ließ. Eine in Bezug auf Josua als Wort oder als Christus gesehene Weisheit, die bereits seit der sog. Exils-/Prophetenzeit den bildlosen Monotheismus auf neue Beine stellte. Daher für Mohammed als eine modernere, von Gottessöhnen freie Form prophetischer Sprache den Boden bereitete.

So lässt sich verstehen, wie der Koran eine inzwischen Ökologie genannte schöpferische Wirklichkeit, Gotteswort war. Wo heute vom "Buch der Natur" und damit auch der Kulturgeschichte gesprochen, jedoch weiter im Buch, bei der Traditionslehre geblättert wird, war bekanntlich eine gemeinsame Bestimmung gegenwärtig. So lässt sich belegen, wie wie im Koran eine von der Kreativität des Ganzen ausgehende zeit- und kulturgerechte Vernunftlehre (Logos/Wort) der spätantiken Aufklärung in Arabisch nun völlig götterfrei zur Welt gebracht wurde. Damit der Koran Gotteswort war, ohne Konkurrenz für den Allah genannten unsagbaren Grund des kreativen Ganzen zu sein. Wie es bekanntlich in der Kirchen-„Geschichte“ geschah. Die noch das Kreuz griechischer Göttersöhne zu tragen hatte. Im Westen daher nur so die traditionellen Vorstellungen verdrängen konnte. In dem sie das Erbe der griechischen Götter auf kreative Weise, in Auferstehung (aufgeklärten Verständnis des Alten) aufnahm.

 

1. Der Koran: arabisches Gotteswort in Fortsetzung christlicher Aufklärung

Beispielsweise die Erkenntnisse über die syro-aramäischen und damit christlichen Wuzeln des Koran durch philologische Untersuchungen des Sprachwissenschaftlers unter dem Pseudonym Christoph Luxenberg sind konsequent weiterzudenken. Sie sind ein weiterer Beleg dafür, dass es am Anfang der monotheistischen Geschwister weder um göttliche junge Männer, nächtlich eingegebene Wahrheiten oder traditionelle Glaubensmythen ging, sondern das Gegenteil.

Dass ein neuer Kult und damit auch der Koran nicht einfach vom Himmel fällt und sich dort, wo an Abraham sowie den bildlosen Monotheismus der Propheten angeknüpft wurde, weder chronologisch, noch inhaltlich das frühe und gerade im arabischen Raum lebendige frühe Christentum überspringen lässt, liegt auf der Hand. Wenn nun der Sprachwissenschaftler nachweist, dass der Koran seinen Ursprung in syro-aramäischer Sprache hat, damit im christlichen Denken. Was bei Betrachtung allen heutigen Wissens um die kulturelle Entwicklung, wie sie auch die Mohammed als arabische Ausgabe Jesus nachweisende islamische Wurzelforschung liefert, eigentlich logisch ist. Dann wirft diese Entwicklung oder beispielsweise die im Koran als seine eigene Entstehung gedeutete christliche Weihnachtsgeschichte auch ein völlig neues Licht auf die Genese des Christentums. Bei der es gerade den Verfassern der späteren Korantexte beim christlichen Wesen weder um einen jungen Mann, noch einen Jesus-Mythos gegangen sein kann.

Die unvoreingenommene Auswertung heutigen Wissens zeigt, wie die in Natur/Schöpfung begründete Vernunftlehre, die dem gesamten Denken antiker Aufklärung wesentlich war, götterfrei im Kult zur Sprache gebracht wurde. Was die Tradition und ihre menschlichen Gottesbilder verdrängte, das als Isa erhoffte Wesen war und im Orient nicht im römisch-griechischen Erbe, sondern auf prophetische Weise zur Welt gebracht wurde, war das, was den Mythos ablöste und in antiker Hochzivilisation maßgebend war. Eine aus nun in Vernunft erklärter schöpferischer Wirklichkeit und sich daraus ergebene Konsequenzen: Das kausale Werden nach universalen Gesetzmäßigkeiten, was heute als Evolution oder Ökologie nur etwas empirischer beschrieben wird. Sowie eine aus dem natürlich-kreativen Lebensfluss des großen Ganzen abgeleitete Vernunftlehre, wie sie heute nicht nur auf Weltklima, sondern auch Weltfriedenskonferenzen das Thema ist.

Weder den aramäischen Christen Syriens, die sich als ursprüngliche Verfasser von Korantexten zeigen, noch den Vätern der Kirche, den noch christlichen Kalifen oder den sich später abspaltenden Herausgebern des Koran in arabischer Sprache, ging es um persönliche Ansichten aufgrund nächtlicher Eingebungen oder Traditionsgläubigkeit. Die Entwicklungsgeschichte des Koran ist ein weiterer Beleg: Es war die taube Traditionsgesetzlichkeit oder auch die im römisch-griechischen Kult die Mythen verdrängende Vernunft, die in evolutionärer Entwicklung  auf verschiedenen Wegen zum Ausdruck gebracht werden musste. Um damit im Westen wie in Nordafrika kreative Wirklichkeit zu entfalten.

Die heutigen Forschungsergebnisse erweisen den Koran als prophetische Ausdrucksweise des Öko-logos im aufgeklärten Arabien. Ein schöpferisches Wort, das in der römisch kath. Kirche in Gestalt eines Gottessohnes zur Welt gebracht wurde. Doch die Konsequenz ist, dass sich danach die Anhänger Jesus oder des Koran nicht mehr auf den Steinbruch der Schrift, sonder die heute als öko-logisch oder auf Weltkonferenzen diskutierte Vernunft des Ganzen berufen  und danach leben müssten.

Noch halten traditionelle Glaubensvorstellungen gefangen

Auch wenn Luxenberg zusammen mit wurzelkritischen Forschern wie dem kath. Prof. Karl-Heinz Ohlig in Werken wie „Der frühe Islam“ oder „Die dunklen Anfänge“ deutlich macht, wie Mohammed ein theologisch-literarisches, nachweislich auch numismatisches „Ummünzen“ Christus war. Es konsequenter Weise um den Kalifen wie Kirchenväter geltenden Öko-logos ging. Damit auch eine Weisheit, die nicht nur die alten Orakel erklärte, gestrige Geister vertrieb, sondern der Antike sagte, was geboten war. (Von dessen geschichtlicher Wirklichkeit im Wandel vom Mythos bzw. Traditionslehren zum lebendigen Logos dann ja auch das Neue Testament in seinen Geschichten berichte, wenn sich Jesus beispielsweise mit der traditionellen Schriftlehre oder den sog. Pharisäern auseinandersetzt.)

Im „Streit um den Koran“, wo dessen Ursprung im christlichen Denken des Orient deutlich wird, bleibt leider, was allein durch seine eignen Auswertungen nicht weiter möglich ist: Jesus als ein junger Mann und auch ein Prophet, dem ein Gott oder Allah genanntes schöpferisches Monsterwesen sein „Wort“ auf geheimnisvolle Weise diktierte. Doch wenn die vorgelegten wissenschaftlich Erkenntnisse konsequent weitergedacht werden. Dabei der in Athen gelehrte Öko-logos, der nicht nur in Alexandrien, sondern von allen anfänglichen nordafrikanischen Christen, auch den Kalifen als das den Propheten geltende ewige schöpferische Wort (hebr. Vernunft) bedacht wird. Dann zeigt sich, wie der Logos als schöpferisches Wort römisch-katholisch in Jesus und prophetisch im Koran jeweils kulturgerecht zur Welt gebracht wurde. So erweisen sich die beiden Kulttexte nicht nur als wahres Gottes- besser: schöpferisches Wort, das von kreativer Wirklichkeit ausgeht. Vielmehr wird deren heute wissenschaftlich erklärte Gegenwart bzw. davon ausdiskutierte Weltvernunft maßgebend.

2. Koran: zeitgemäße Weltvernunft statt gestrige Lehren

In seiner polemischen Einleitung zum „Streit um den Koran“ beschreibt Christoph Burgmer die Probleme, die sich durch die heutige Verwendung des Korantextes als Steinbruch zur Untermauerung meist eigener oder gestriger Lehren ergeben. „Das steht so im Koran“  als Alternative zum globalen säkularen Kapitalismus westlicher Beliebigkeit wird als wesentliche Ursache für das deutlich gemacht, was wir in der Tageschau beobachten, an gegenseitiger Vernichtung, Krieg, Terror oder unterlassener Aufklärung und Missbrauch durch westliche Mächte im Nahen Osten beklagen.

Doch allein der Pazifismus, nach dem die Gutmenschen in der Weltpresse rufen, bringt keine Lösung. Überkommene Glaubensvorstellungen – gerade auch im christlichen Lager - gilt es durch Aufklärung zu bekämpfen. Genau das erweist sich dann auch als Thema des Koran.

Auch wenn bereits Benedikt XVI. sagte, dass keines der monotheistischen Geschwister von Geburt her eine Buchreligion sei, die Vernunft als christliches Wesen betont und vor dem Bundestag die Ökologie als Grund des Rechtes zu bedenken gab. Oder Franziskus seine in aktueller Enzyklika verbriefte Forderung nach ganzheitlich ökologischer Lebensweise nicht in biblischer Lehre, sondern gegenwärtiger Vernunft begründet. Solange sich Christen auf die meist gar wörtlich verstandenen Buchstaben der Bibel berufen, im kulturellen Erbe beschriebene Gründergestalten für mehr oder weniger göttliche Gurus halten, wie dies auch protestantische Pfarrer tun, dabei längst Weltvernunft in den biblischen Steinbruch hinein predigen, darf sich keiner über den Irrsinn im Namen des Koran oder Mohammeds beklagen.

Und wenn christliche Buchstaben-Kreationisten sich bei ihrem Beharren auf einen geheimnisvollen Designer, statt logischer kreativer Weltentstehung (Logos), auf einen als schöpferisch beschriebenen jungen Mann berufen, aus dem Heiner Geißler (wie unter „Vernunft und Weltfriede“ beklagt) dann auch noch eine politische Dimension ableitet. Dann braucht sich niemand über die im Mittelalter verharrende arabische Welt zu wundern.

3. Theologie der Vernunft begründete monotheistische Verhaltenslehren

Wo nicht nur in Betrachtung logischer Geschichtsentwicklung, sondern auch nach inhaltlicher Analyse und dem Wissen um die Entstehung der Texte die gesamten Theologen und Geschichtsforscher sicher sind, dass es den anfänglichen Denkern eines erneuerten, nun universalen bildlosen Monotheismus von Kirche oder Islam, damit auch den Verfassern der zum Kanon oder Koran gewordenen Texte um den Logos ging. Da ist nicht nur bei den Aramäern Syriens nachzuforschen. Da muss zwangsläufig bei den griechischen Philosophen als Theologen, die den neuen Monotheismus in einer von Schöpfung ausgehenden Vernunftlehre begründeten, nach der Grundlage der verschiedenen Lehren gefragt werden.

Egal, ob diese damals universal als Gotteswort verstandene Vernunft dann als Erneuerung der jüdischen Mythen und Psalmen, entsprechend dem römisch-griechischen Volkskult, in den als erfüllt gesehenen Geschichten von Göttersöhnen, jetzt als echt nicht von Menschen, sondern schöpferisch gezeugt zur Welt gebracht wurde. Was dann in Form von Evangelien auch dem Kaiserevangelium oder dem ersten Kanon des das Alte Testament ablehnenden, allein den Logos gelten lassenden Marcionismus entgegengestellt wurde. Gleichzeitig Erkenntnislehren des von Vernunft ausgehenden neuen monotheistischen Paradigmas in der Kirche in römisch-griechischer Briefform im Namen Paulus aufgingen. 

Oder ob die spätere arabische Aufklärung das Kreuz dieser alten Götter nicht mehr zu tragen hatte und in Abgrenzung zur Kirche einen Kult-Text in Lehrform herausgab. Der ebenso wie der Kanon der Kirche keine geschichtliche Beschreibung sein sollte, sondern eine orientalisch-wundersame Geschichtsform vom letzten Propheten Mohammed für die volksförmige Kultlese bekam. Und logischerweise auch Texte aus syro-aramäischen Erkenntnisbewegungen aufnahm, denen es bekanntlich um die antike Lehre der Vernunft/Logos ging. Das alles ist sekundär.

Wo bekannt ist, dass der Logos das Thema der kirchlichen, wie der koranischen Theologie war, da wird allein daher schon klar, was der Grund des neuen universalen, jetzt götterfreien Kultes war. So wenig der anfängliche Monotheismus inzwischen in einem Meereswunder vollbringenden Mann Namens Moses begründet wird, sondern im Weiterdenken ägyptischer oder persischer Theologiemodelle, ist er dann später aus dem Mund eines Mohammed oder eines umgemünzten jungen Mannes, wie Jesus Christus-Mythos gekommen. Die griechische Vernunftlehre der Zeitenwende lieferte eindeutig die Grundlage für das neue monotheistische - sich damit "ganz gewaltig" unterscheidende - Weltbild, wie die davon ausgehenden Vernunftlehren.

Was beispielsweise unter Neu- oder Mittelplatonismus nachzulesen ist, das Eingreifen der Götter jetzt als absurd betrachtete und von einem alles umfassenden schöpferischen Intellekt oder einem All-Einen ausging, ist nicht von einem vorgesetzten oder zu glaubenden intelligenten Monster-Designer ausgegangen. Was ist den philosophisch-theologischen Modellen jetzt schöpferisch wesen-tlich war, war kein menschlicher Gott, der absolut gesetzt und über andere Götter gestellt wurde. Wie in heutiger Monotheismus-Debatte gedacht und damit der Glaube für die Gewalt der Welt verantwortlich gemacht wird. Der Vater der Weltvernunft, die auch in den Verhaltens, Glücks oder Lebenslehren, wie der Stoa den Ton angab, war kein altes Götterwesen. Auch wenn bei den Philosophen als Theologen von Zeus oder Jupiter gesprochen wurde, galt das, was bereits bei den hebräischen Propheten als unsagbar aber kreativ Wesentlich war und sein wird: JHWH. Wo heute christlich Gott steht und die Moslems von Allah sprechen, ging es nicht um ein in wundersamen Dingen zu beweisendes, durch die Tradition vorgesetztes, meist völlig vermenschlichtes Wesen, dessen Macht dann bei ganz natürlichen Vorgängen wie einem Erdbeben bezweifelt, von polemischen Atheisten als fiktives Monsterwesen enthüllt wird. Nicht alte Lehren und Mythen, sondern das nun in Vernunft betrachtete und erklärte, damit als Natur geltende Weltganze, wie es heute den Atheisten heilig ist, begründete den neuen prophetischen und dann götterfrei gewordenen Monotheismus und die vom kreativen Weltganzen ausgehenden Verhaltenslehren.

Wo sich die Geister vertreibenden, Orakel erklärenden, von der Schriftlehre Philosophen genannten griechisch-monotheistischen Theologen auch als Psychologen bzw. Seelenheiler oder wie Cicero, Seneca auch politisch betätigten, später von Plotin oder Plutarch gesprochen wird, ist das römische Christentum entstanden. Auch die jüdisch-monotheistischen Reformschulen, wie die mit Philo bezeichnete Theologie-/Philosophielehre Alexandriens, die das Alte Testament allegorisch verstand und ins griechische übersetzte, haben in Nordafrika zu sich ganz unterschiedlichen christlichen Bewegungen und dem Islam geführt. Aus bekanntlich vielfältigen, konkurrierenden und sich anfangs bitter bekämpfenden Erkenntnisbewegungen, die auch neue Kultformen entwickelten, sind Christentum und Islam erwachsen. Auch wenn sich die alten Bilder, die zum Gegenstand der Wissenschaft wurden, festgefressen haben: Am Anfang kann es beim Christentum nicht um die Sekte eines Wanderkynikers mit Namen Jesus, noch einen Christus-Mythos gegangen sein, der dann zu Mohammed umgemünzt wurde. Das ist völlig ausgeschlossen.

Selbst wenn eine Jesus-Sekte gewesen wäre. Oder selbst wenn auf wundersame Weise ein altes Video beweisen würde, dass ein junger Jude dieses Namens von der Frau eines hebräischen Zimmermannes nach der Wintersonnenwende in der Königsstadt geboren wäre. Wie in vielen Kapiteln deutlich gemacht, wäre der in dieser Zeit nicht zum Kult eines auf die Kreativität des Ganzen setzenden Kultes, daraus gar Verhaltenslehren abgeleitet worden. Weder mit dem die Kreativität der Sonne verherrlichenden Konstantin, noch dem ebenso neuplatonischen Christenkaiser Julian, der in seinen letzten Lebensjahre die alte Tradition wieder aufleben lassen wollte oder den arabischen Kalifen, ist das machbar. Der Logos, von dem die, wie alle anfänglichen christlichen Denker jetzt ausgingen, war so wenig ein Mythos, wie die neuzeitliche Vernunftlehre oder was heute als Ökologie gilt. Wenn dann später alte jüdische Mythen und Göttersagen, auch arabische Geschichten aufgegriffen wurden, um die Vernunft in Kultur lebendig werden zu lassen, dann ist das logisch.   

Bereits die griechischen Philosophieschulen, wie Epikur, diskutierten über die Götter, erklärten den alten Kult in einer Weisheit, die Herodot in Bezug auf Homer "crestos" nannte. In diesem Sinne könnten sie als "christlich" bezeichnet werden. Doch so wurden erst die Römer genannt, die sich im Kult von den noch den Philosophen geltenden Göttersöhnen, incl. ihrem Kaiser abwandten und damit eine Gefährdung für das römische Staatswesen darstellte. Denn auch den alten Philosophen war klar, was heute evolutionswissenschaftlich wieder neu herausgearbeitet wird, zu beobachten ist: Ohne einen gemeinsamen Kult ist auf Dauer kein kreativ funktionierender Staat zu machen. Dass sich dann ein neuer Kult entwickelte, bei dem die Vernunftlehre weiter mehr als der spätere Koran auch das Kreuz der alten Kulturbilder des gesamten Westens zu tragen hatte, liegt auf der Hand.

4. Licht im Dunkel: Der Koran prophetischer Ausdruck des christlichen Logos

Bildergebnis für sternenhimmel 

Wer den gerade im Orient hell leuchtenden nächtlichen Sternenhimmel betrachtet und bedenkt, woher die Alten (nicht nur die himmelsbeobachtenden, vernünftige Schöpfung in Schrift/Wort fassenden Hebräer, ähnlich Ägypter und Perser) nachweislich ihre Weisheit und damit Lebenslehren ableiteten, der kann einen sich auf Abraham berufenden Kult nicht in geheimnisvollen Eingebungen begründen  Für den ist die Herkunft des Koran aus christianisierten Syrern, denen bekanntlich der Logos, das in Vernunftgesetzenn erklärte, nun als Natur verstandene kreative große Ganze galt, logisch.

So wenig wie die christliche Neubegründung des bildlosen, aus Ägypten und dem persischen Exil (damit auch von Zarathustra) kommenden, die menschlichen Götter ablehnende Monotheismus in einem jungen Mann oder ihm aufgesetzten Christusmythos zu begründen ist, gilt dies gerade für Mohammed und den Koran. Der weit deutlicher als die Jesusgeschichten der kirchlichen Kultlesetexte Weisheits- bzw. Lebenslehren zum Ausdruck bringt, wie sie bereits beispielsweise für Cicero galten. Der Neuplatonismus oder Aristoteles, der dem Westen nur durch seine im Orient erhaltende Bedeutung bekannt ist, kann bei der Entstehung der Kulturen und ihrer Texte nicht weiter ausgeblendet werden. Doch die philosophischen Lehren leiteten sich aus dem ab, was wir heute Ökologie nennen, in Evolution beschreiben. Zwar gehen die im „Streit um den Koran“ schreibenden Wissenschaftler davon aus, wie sich der Mohammed-Text im Laufe der Jahre entwickelt hat. Doch während heute klar ist, wie Platon die Grundlage der neutestamentlichen Theologie und Kirche war, wird weder Aristoteles, noch die in universalen natürlichen Gesetzen begründete Vernunftlehre (Logos) auch dort bedacht, wo wie von Luxenberg bei Cicero nachgeblättert wird.

Auch wo wissenschaftlich geforscht, neben Mohammed auch sonst viel in Frage gestellt wird, halten die alten Vorstellungen gefangen. Wie sonst ist zu erklären, dass beschrieben wird, wie den urchristlichen Verfassern des Korans, ebenso den herausgebenden Kalifen der philosophisch bedache Logos galt, dieser der in der Kirche als gekreuzigter Gottessohn war und weiter Glaubensmythen oder Gurus an den Anfang  stellen zu wollen. Die von Kind auf eingeprägten Bildern und gewohnten Vorstellungen von aber-„Glaube“ sind tief eingeprägt. Und wie soll man gar Mohammed und den Koran, auf den sich mittelalterlich-versteinerte Vorstellungen berufen, als eine Vernunftlehre bedenken können, die in arabischer Aufklärung von alten Geistern und Aberglaube befreite? Die selbst die kirchliche Ausdrucksweise der Vernunftlehre in der Form in der bekannten Form, die wie befürchtet, zu einem bedeutungslosen Menschengott wurde, damals ablehnte.

Der Koran ist nicht vom Himmel gefallen. Und so wenig wir davon ausgehen, dass der Kölner Dom herbeigezaubert wurde oder sich die christliche Lehre durch nächtliche Eingebungen an einen Heilsprediger ergab, liegt der Legende von Mohammed der Geistesblitz eines Einzelgängers zugrunde. Was ja auch für einen aufgeklärt Denkenden völlig absurde wäre, dies dann als Maßgabe für heutige Verhaltens- oder gar Rechtsbegründung ansehen zu wollen. Doch wo nachgewiesen wird, wie Mohammed die orientalische Ausgabe dessen war, was im Westen als Jesus gilt (so hier die bis zur Aufklärung getragene Vordenker kulturgerecht-kreative Ausdrucksweise des Logos war). Da liegt der christliche Ursprung des Koran, dessen Herausgeber ebenso wie die kirchlich-kanonischen Vordenker von antiker Vernunftlehre ausgingen, völlig auf der Hand. Die schöpferische Logik und Vernunft, die ihren sinnlichsten Ausdruck hat, wenn – wie gerade – die Sonne aus dem Mittelmeer aufsteigt oder hier versinkt, heute als Ökologie über grüne Ideologie hinausgeht, hat bei den Alten gesprochen, wurde kulturgerecht-kreativ zur Sprache gebracht.

Dass bei den Texten Menschenhand am Werk war, muss im 3. Jahrtausend nicht betont werden. Auch dass sich die Endverfasser auf den Hoheitsnamen Mohammed beriefen, was die prophetisch-orientalische Ausdrucksweise des Boten/Mittlerwesen war, das bei Christen als Jesus „Geschichte“ machte ist bekannt. Mohammed mag der Legende nach ein Analphabet gewesen sein. Doch wer im christlichen Wesen nicht weiter gegen alles Wissen um das antike Denken einen jungen Mann bedenkt, sondern was der Antike jetzt statt dem Mythos wesentlich war. Der erkennt, wo die syrisch-aramäischen Verfasser der ursprünglich christlichen (durch die Orakel erklärenden Weisheit von Traditionslehren und Götterbildern befreiten) Texte und späteren arabischen Herausgeber gehört haben.

5. Der Koran als wahre schöpferisch Lehre: Öko-logos

Weit mehr als die Jesusgeschichten oder auch die Briefliteratur des Kanons, wird im Koran die Lehre deutlich, die in der gesamten antiken Philosophie und Weisheitsliteratur zum Ausdruck kommt. Mehr als das Neue Testament erweist sich die  Lehre Mohammeds als das, was Ernst Haeckel „Ökologie“ nannte. Auch wenn viele der konkreten und für die damalige Zeit geltenden Lebenslehren in ihren Übersetzungen verfälscht wurden. Wie Luxenberg zeigt, aus dem „Gürtel“, der möglicherweise zum „Gürten“ damit Aufbrechen aufrufen sollte, ein Kopftuch wurde, über das heute unsinnigerweise gestritten wird.  Was allein schon die Probleme versteinerter Buchstäblichkeit deutlich macht. Die dann nicht nur gegenwärtiger kreativer Vernunft  nicht gerecht wird, sondern wahrscheinlich auch die ursprüngliche Absicht auf den Kopf stellt. Dann ein Töten von Andersgläubigen gelesen wird, wo es nach dem Sprachwissenschaftler um ein Bekämpfen ging. Was nach der hier vertretenen Perspektive ein Bekämpfen von gestrigen Lehren und Kultvorstellungen oder Gottesbildern, statt anderer Kulturen war. Für was im Alten Testament Josua stand und in Latein dann Jesus sich mit den „Schrift“gelehrten (Buchstaben-/Traditionsgläubigkeit) auseinandersetzte. Mehr als dessen „Ich aber sage Euch“ sagte die prophetische Lehre Mohammed, ähnlich wie antike Weisheit, was für das tägliche Leben und auch im Kult nun geboten war.

Die von „christlichen“, damit im Gegensatz zu griechischen Philosophen bereits götterfreien Aramäern verfassten Lehren, entsprachen dem Denken der Zeit. Und auch was den weiteren Verfassern und den Kalifen als Herausgeber in Arabisch wesentlich war, hat der biologische Monist, der sich in Gegnerschaft zu traditionellen Glaubensvorstellungen in Rom gar als Gegenpapst ausrufen ließ, erstmals als Ökologie bezeichnet. Auch wenn ihnen zwar nicht mehr die alten Lehre mit vermenschlichten Gottesvorstellungen, sondern der schöpferische Grund des Ganzen galt, der auch „Gott Einsteins oder Spinozas“ bekannt ist.  Haeckel oder der reformistische Theologe, der zeitweise dem Monistenbund vorstand, konnten dabei noch weder an die Gründergestalten denken, noch vom Gotteswort das den Alten sprechen, das in den bekannten Personen (Rollen/Aufgaben) menschlich-kreativ zur Welt gebracht wurde.

Anders als bei den römisch-katholischen Vordenkern oder den arabischen Kalifen, war es für ein aufgeklärtes Verständnis des Alten, das so in Auf-v-erstehung auf neue Beine gestellt, lebendig gemacht wurde, noch zu früh. Die daraus entstandenen Probleme, die sich im Auseinanderbrechen voung in Wissen/Vernunft und Glauben, reinen Naturrecht, nationalsozialistischer Rassenlehre und heutigem Naturalismus oder westlichem Säkularismus ebenso zeigen, wie dann im dogmatischen Beharren auf mittelalerlicher Lehren und Buchstäblichkeiten, sind in der Tagesschau zu beobachten.

Allein die Tatsache, dass sich die Herausgeber des Koran auf Zarathustra beriefen, zu dem in der Kirche erst die neuzeitliche Erkenntnis der Entstehung des bildlos-prophetischen Monotheismus im Exil zwingt, bringt Licht. Die in einem eigenen Kapitel hier nach heutigem Wissen über ihre ursprünglich von einem weitgehend götterfreien kreativen Ganzen ausgehende Lehre über „gut denken, gut reden, gut handeln“ als christlicher „Re-visor“  auftretende persisch Philosophie, war bereits Bezugspunkt der Araber.  Während in der Kirche erst die Zukunft zeigen wird, dass neben aus ägyptischen kommenden Theologiemodellen auch die persische Philosophie, in der nicht nur Esra oder Nehemia erwuchsen, sondern der bildlose Monotheismus Moses, der von dem ausging, was auf kreative wesentlich war und sein wird, bezogen sich darauf bereits die Kalife.

Man muss dem in antiken monistischen Modellen begründeten persischen Monotheismus zugestehen, dass er dem kreativen Geist des Ganzen den Kultnamen Ahura Mazda gab. Und wie auch bei nachfolgenden, erneut in dann in kreativer Vernunft begründeten, damit natürlichen Kultlehren, ist im Laufe der Jahre auch Zarathustra viel Unsinn angehängt worden. Doch fest steht: Die in Zarathustra zum Ausdruck kommende monistische Lehre vom schöpfungsgemäßen Denken und Leben war keine Schriftlehre, begründete sich weder in alten Texten, der Tradition oder gar den Eingebungen einzelner Zeitgenossen. So wie dann auch die biblischen Propheten oder die sich den uGötterbildern der Tradition verweigernden aramäischen Christen in Syrien, ebenso wie den arabischen Kalifen, galt die gegenwärtige Vernunft.

6. Gottesworte kommen nicht aus dem Mund junger Männer

Zweifellos bedarf es Menschen, die das, was die biblischen Propheten, wie auch die griechischen Philosophen oder jüdische Weisheitslehrer, aus der schöpferischen Natur des Ganzen ableiteten. Doch bereits bei Sokrates ging es weder nächtliche Eingebungen oder beliebige Meinungen, sondern eine in Kreativität begründete ausdiskutierte Logik. Und auch die Namen aller Vorsokratiker und späteren Philosophen sind austauschbar. Die Autor-ität auf die sich alle Denker der Antike, wie auch die sich den Göttern verweigernden „Christen“ und später arabischen Denker beriefen, war das nun in Vernunft erklärte Werden (Logos).

Wer sagt, dass der Koran „Wort Gottes“ sei, der macht daher selbst klar, dass in der Antike weder ein junger Mann mit Namen Jesus, nioch ein Kaufmann mit göttlichen Eingebungen oder gar ein Glaubensmythos galt. Die Autorität ging von der zwar noch nicht im heutigen Stil, aber in logischen Modellen erklärten Schöpfung des Ganzen aus, die den Alten wesentlich war. Was heute gegen allte Warnungen Gott genannt und oft in menschlichen Vorstellungen bzw. modernen Bildern beschrieben wird. Was die wurzelkritische historische Forschung nachweist, ist damit allein vom Prinzip her schon klar. Der Autor der alten Verhaltenslehren war schöpferischer Natur. Wie gesagt, bedarf es Menschen, die wie die Philosophen den schöpferischen Öko-logos in verschiedenen Schulmodellen umsetzen oder wie die Propheten religiöse Reform betrieben, gegen überkommene Kultvorstellungen ankämpften. Weder im Neuen Testament, noch im Koran sind daher Kultmodelle anderer Völker, noch Unglaube das primäre Thema. Den Verfassern ging es primär ganz eindeutig um eigene, von schöpferischer Realität abgefallene versteinerte taube Traditionshörigkeit.

Wenn Gott arabisch gesprochen hat, wovon gläubige Muslims ausgehen. Dann war eine Menschenhand  am Werk. Es war ein neues Vernunft-Verständnis antiker Hochkultur, das in arabischer Aufklärung weit länger anhielt, als im Westen. Geschrieben haben Denker, die sich als aufgeklärte Christen verstanden, logischerweise auf aramäische Texte zurückgriffen, sich jedoch im offenbaren Öko-logos der Aufklärung des 7. Chr. Jahrhunderts begründete. Und daher die griechisch-lateinische Ausdruckweise im Erbe der Göttersöhne als Aberglaube ablehnte. Die eindeutige Koransprache in Arabisch, in der man jetzt die Vernunftlehren ohne eine hellenistische Jesusgeschichte oder nur dem Abklatsch von alten Psalmen zum Ausdruck brachte, erscheint so logisch. Ebenso lässt sich so die „Geschichte“ des Propheten verstehen, die in orientalischer Weise erzählt wurde und der aufgeklärten Vernunftlehre der Zeit ein eigene an die Väter anknüpfende Geschichte gab.

Die politische Dimension, die der Koran nach wie vor hat, lässt sich nur in der von Vernunft (Öko-logos) ausgehenden Lehrform begründen, die der Koran weit mehr als die neutestamentlichen Geschichten hat. In denen nur noch Heiner Geisler völlig vergeblich eine politische Dimension begründen, gar aus einem gutherzigen Jungen eine ökologische Lebensweise herleiten will.

Wo heute Weltvernunft, Humanismus und eine ökologische Lebensweise so weitgehend vergeblich gepredigt werden, hat mit Beginn des Arabisch eine in Schöpfung begründe aufgeklärte Vernunft auf prophetische Weise gesprochen. In Anknüpfung an Abraham, damit die Anfänge, ob in Zarathustra oder die Propheten Moses wurden traditionellen Vorstellungen der römisch-griechischen Bilder verneint, wie in denen die Kirche den Logos aufleben ließ.

7. Lehren aus neuem Streit ziehen

Hier können und sollen nicht die ganzen heutigen Erkenntnisse über die Entstehung der Korantexte, ihrer Kanonisierung, ihre ursprüngliche Bedeutung oder die Geschichte Mohammeds im historischen Spiegel betrachtet werden. Vielmehr sollen daraus Konsequenzen auch für die christliche Glaubensgrundlage gezogen werden.

Und wer die Geschichte des christlichen Glaubens nicht mehr aus märchenhaften Kultlesetexten herleitet, die keine Geschichtsschreibung im banal-buchstäblichen Sinne sein sollten, sondern anfänglich vielfältige konkurrierende Reformbewegungen betrachtet. Dem ist klar, was die Wissenschaft immer besser belegt. Wie als götterfrei vom Logos (christlich) geltende Erkenntnisbewegungen auch der Boden des Islam waren.

Beim ursprünglichen Streit, aus dem der Koran hervorgegangen ist, darf das, was ihm in der jahrhundertelangen Diskussion um das Wesen des Logos und wir über Auseinandersetzungen der Konzile wissen, nicht außer Acht gelassen werden. Oder trifft es nicht zu, dass Arius und Athanasius, die als Gegenpole des heftigen Streites um das Wesen der Weltvernunft (Öko-logos) gelten, genau dort herkamen, wo später der Islam in Abgrenzung zur Kirchenlehre entstand?

Wer nicht nur in der Schrift blättert, sondern auch die sich heute ergebende Realgeschichte analysiert, dem wird vieles von dem verständlich, was die aufgeklärte Betrachtung des Koran ergibt. Und egal wie die Mariensuren gelesen werden. Bei der messianisch verehrten Maria ist es den Verfassern des Korans mit absoluter Sicherheit nicht um eine im Stile jungfräulicher Göttergeburten hochgejubelte Hebräerin gegangen. Vielmehr muss Mutter Kirche als das im Westen getreu griechisch-römischer Tradition gebärende Wesen betrachtet werden, deren Niederkunft legitim gemacht wurde.

Und wenn der Koran die Ausdrucksweise des Logos als Gottessohn ablehnte, sondern die prophetisch Form als richtig sah. Dann ist es der auch aus dem christlichen Lager übernommene Kurz-schluss, es wäre den Verfassern beim verjüngten Josua, als der der Logos gesehen wurde, um einen jungen Juden als Propheten gegangen. Wenn der Koran als Jesus für einen Propheten hält, dann zeigt auch das, dass nicht der von aller Welt angenommene Zweibeiner oder nur ein Jesus Christus Mythos war.

Wer den als Mohammed auftretenden Propheten aus Christus (damit in historischer Wirklichkeit: aufklärerischer Weisheit) ableitet. Wie kann der weiter davon ausgehen, im Frühchristentum, das sich wie Kirchenväter und Kalife auf den Logos berief, wäre es um einen jungen Mann gegangen, wie er an heutigen Hochschulen meist als Wanderkyniker gelehrt wird. Zwar galt den Kynikern, die als Aussteiger zurück zur Natur, so den Öko-logos anstebten, der gleiche schöpferische Grund wie den Arabern. Doch den Arabern, denen der Logos heilig war, bei ihrem koranischen Jesus als Christus einen Wanderkyniker aus Galiläa zu unterstellen, mit dem in Heidelberg der nächsten Generation von Theologen der aufgeklärte Geist zugebaut wird, das ist völlig absurd.

Allein was wir über Maria als das hervorbringende Wesen oder ihren Sohn im Koran lesen, hat mit einem Kyniker so wenig zu tun, wie es darum im Neuen Testament geht. Doch dass die Herausgeber des Koran einen jungen Juden als Logos hochleben ließen und seine Mutter messianisch hinstellten, wie das der Kirche unterstellt wird, ist mit Denkern, die sich inhaltlich kritisch mit dem Sohn der kirchlichen Maria auseinandersetzten, so wenig zu machen, wie ein Jesus oder Marien-Mythos. Die Auseinandersetzung, der letztlich der arabische Text zugrunde lag, hatte einen historischen Grund. Und kann weder ein Guru, noch ein Glaubensmythos zur kirchlichen oder konstantinischen Manipulation der Masse gewesen sein.

Aber was soll das auch. Wir wissen beispielsweise, wie die Ismailiten vom als Kirchvater des Osten geltenden Johannes von Damaskus, der selbst vormals im Dienst der Umaivaden stand, eine arinisch-nestorianische Abweichung  vom aus seiner westlichen Sicht richtigen Weg war. Und wenn schon Nikolaus von Kues im 15 Jahrhundert sah, dass im Koran die Wahrheit des Evangeliums zu finden ist, dann ist das heute noch mehr zu sehen, warum damals getrennte Wege gegangen wurden.

Der arabische Isa, hatte gemeinsam mit seiner Mutter für die Verfasser des Koran eine messianische Bedeutung. Doch dies kann mit Sicherheit keine sich selbst nur ermächtigende Christianisierung der Mutter Kirche gewesen sein. Wie es heute Kritiker unterstellen. Oder als "Christologisierung" im historisch-kritischen Kurz-schluss herausgenommen wird. Noch bevor in der Kirche von Josua, lat. Jesus gesprochen wurde, erhofften noch christliche Kalife durch den Logos/heute Ökologie genannten Vernunft als neuen Josua ein goldenes Zeitalter „Leben in Vernunft und kulturellem Friede“.

Während römisch-griechisch noch vom Zeus-Pantokrator gesprochen wurde, wie er  bis heute nicht nur den Ortodoxen gilt, sondern auch in kirchlicher Ikonografie zu sehen ist, war für die Araber die Vernunftlehre der neue Josua. So ist zu erklären, warum noch lange vor den Reformatoren, die den Josua, lat. Jesusname dann einheitlich für das vormals in Nomina Sakra  (christologischen Gottesnamen) umschriebene christliche Wesen des Logos verwendeten, ähnlich wie bei Hironymus darin den neuen Josua sahen. Denn weder in der ewigen Diskussion um das Wesen der Logos als Christus, wo heute selbst in dicken, mehrbändigen Werken mit geschichtswissenschaftlichen Anspruch Seite für Seite von Jesus gesprochen wird, kam der Name Josua vor. Was sämtliche Theologen wie gelernt als ganz selbstverständlich bei den schöpferisch-christologischen Bezeichnungen der Vernunftlehre im griechischen und lateinischen Text voraus setzen, führte erst die Reformation dort ein.

Doch selbst wenn auch im Kanon nicht erst durch die Reformation, sondern bereits anfänglich von Jesus gesprochen, es keinen Zeus-Pantokrator in den griechischen Evangelientexten gegeben hätte, wie dann in der lateinischen Übersetzung mit Nomina Sakra das christliche Wesen umschrieben wurde. Dass auch in Reihen der Kirche nicht erstmals Hironymus, der dann den lateinischen Namen Jesus erstmals dafür einführten, an Josua angeknüpft wurde, ist klar. Doch mit einem jungen Wanderkyniker oder einem Christusmythos kann das alles nicht das Geringste nichts zu tun haben.

Als die Griechisch-Römischen im Kultlesetext getreu ihrer Tradition noch vom Zeus- oder nur Pantokrator sprachen, wie er bis heute auch als sog. Jesus-Ikone in der Kirche hängt, haben die Herausgeber des Koran im Logos (wie er auch den Verfassern und Herausgebern des Kanon galt) bereits den neuen Josua gesehen, von Isa geschrieben. Und auch wenn die Aramäer Syriens, die die Vorlagen für den Koran lieferten, bereits von Jesus gesprochen und sich diese Bezeichnung bereits in der anfänglichen Bibel durchgesetzt hätte. Damit nicht erst mit Luther, Melanchthon (der sich in einer Notiz an einen Apothekerfreund auf jüdische Weisheitslehren bezog) und Erasmus statt griechischer oder christologischer Titel oder sog. Gottesnamen einheitlich in die eingedeutschte Geschichte eingeführt werden musste. Dass den anfänglichen Erkenntnisbewegungen jetzt der Logos, statt der traditionelle Mythos galt, Gegenstand ihrer Theologie, wie der den Alten Testament entgegengestellten, damit neutestamentlichen Kultlesetexte war, ist bekannt.

Und dass es anfänglich um den Logos ging, wird von Wissenschaftlern wie Luxenberg in Sure 97 als der koranischen Weihnachtsgeschichte verdeutlicht. Die Nacht der Bestimmung, wie sie kirchlich als Weihnacht gilt, wird in der kurzen Sure logischerweise als Herabkommen des Koran umgedeutet. Denn während im Westen in der Geschichte vom Gottessohn das geschichtliche Erbe der Göttersöhne eingelöst werden musste, kam in Arabisch die heute als Ökologie geltende schöpferische Vernunft weitgehend ohne römisch-griechischen Schnick-Schnack zur Welt. Während daher die sich an den Reformationstext haltende Schriftlehre jeden Verweis auf den Logos als Hirngespinst abtut, von einem Titel ausgehen, den Johannes einem vergötterten jungen Juden oder einem fiktiven Christologie-Konstrukt des Glaubens gab, ist im Koran schwarz auf weiß nachzulesen: Im Kanon der Kirche, wie im arabischen Koran wurde die heute Ökologie genannte Vernunft auf verschiedene Weise weihnachtlich zur Welt gebracht. Das alles war das genau Gegenteil von Glaubens-Mythos, sondern das "gewaltige" Gegenteil: Jetzt verant-wort-lich machenden schöpferischer Wirklichkeit in Kultur-Geschichte, die die alten Geister vertrieb.

Was die neuzeitliche Aufklärung in Bezugnahme auf den antiken Monismus als Ökologie bezeichnet, ist weder ein heiliges Hirngespinst, noch war es der Titel für eine Gottesvorstellung, ein Götterbild der Tradition. Auch wenn beispielsweise beim frühchristlichen Markionismus der Logos an die Stelle alter Kultvorstellungen trat, auch das Alte Testament, Theologie, Mythen, wie Gesetzlichkeit der jüdisch-hebräischen Tradition abgelehnt wurde. (Was erst Grund für den neuen Kultlesetext, auch den der Kirche war, der wahrscheinlich dem markionitischen Pauluskanon aus Logos-/Erkenntnislehren entgegengestellt werden musste.)

Je näher Koran und Kirche in ihrer Entstehung zusammenrücken, desto klarer wird: Beim Logos, der in Kanon wie Koran verschieden zum Ausdruck gebracht wurde, ging es um die Vernunftlehre, die auch neuzeitlich Aufklärung nicht nur wesen-tlich, sondern ganz und gar heilig war. Nur hat in der Taditionskritik von Kirche und Koran die Vernunftlehre nicht wie im Markionismus oder neuzeitlich Aufklärung die Aufgabe (Person/Rolle) dessen übernommen, was den Propheten als schöpferisches Wort oder Grund aller Kreativität wesentlich war und sein wird (JHWH). Vielmehr ist zu beobachten, wie im allegorischen Verständnis antiker Aufklärung, die dabei von Abraham sprach, an ägyptische Theologiemodelle, wie persisch-monistisch Philosophie, an Zarathustra, wie Moses angeknüpft, in der Vernunft das schöpferische Wort der Propheten und so auch die alten Mythen als geschichtlich erfüllt gesehen wurden.

8. Der Koran erweist: Der Öko-logos war Jesus und Christus

Der Koran, der Jesus (Isa) 25 mal erwähnt und ihn elfmal als Messias (al-Masih) bezeichnet, von seinen Verfassern als Logos gesehen wird, die die kirchliche Ausdrucksweise des Logos kritisieren, die prophetischen Lehrtexte für den wahren Weg halten, kippt alle bisherigen Hypothesen der Jesusforschung.

Die in der gesamten derzeitigen historisch-kritischen Hochschullehre vertretene Unterstellung, der gute Junge aus Nazareth sei von seinem sich nach Halluzination Paulus nennenden Jesus-Sektenverfolger, der Kirchenlehre, Konstantin oder wem auch immer als Christus und Messias gesehen, hellenisiert, hochgelobt oder apologetisch zum Logos oder lebendigen Wort geworden, ist konsequenter Weise unhaltbar. Wie sollten Denker, denen es wie alle Forscher selbst sagen, um den Logos ging und sich von der kirchlichen Ausdrucksweise als gekreuzigter Gottessohn abgrenzten, einen charismatischen Heilsprediger oder reformjüdischen Wanderkyniker hellenisiert, christologisiert, auch noch eine junge Hebräerin oder gar ein reines Hirngespinst messianisiert haben?

Doch nicht nur die Annahme der Erhöhung eines zweibeinigen Jesus zum Logos- oder sonst hoheitlichen Wesen, die Voraussetzung der Hypothese vom einheitlich in der gesamten heutigen Forschung vorausgesetzten Heilspredigers ist, erweist sich mit Blick in den Koran und im Wissen um dessen Herausgeber oder Bedeutung als unhaltbar.

Ebenso unhaltbar ist die Unterstellung der Kritik, nicht nur der Christus, sondern auch der historische „Jesus“, der ja erst nach dem Christus in den Kanon kam, sei eine kirchengeschichtliche Erfindung, die man gemeinsam mit Konstantin & Co. zur Weltreligion erhoben.

Während die schriftgelehrten heutigen Forscher im bibelverfälschenden, banalen Verständnis des Luthertextes nur nach der Verherrlichung eines jungen Juden fragen. Von dem die Dogmatiker pharisäisch weiter als Gottessohn reden. Sich daher die atheistisch-naturalistischen Jünger einer ganzheitlich-monistischen Weltsicht eher auf Gaja berufen, immer klarer: Die heute die taub gewordenen Geister der Tradition vertreibende Vernunft, damit der den Naturalisten heilige Öko-logos war das von den Arabern als Gottessohn kritisiert und in Lehretexten prophetisch zum Ausdruck  gebrachte Wesen.

Weder ein Jesus- noch ein Christus-Mythos ist mit den Herausgebern des Koran zu machen, denen der Logos heilig war. Und wenn sich in der Koranforschung zeigt, wie und warum die die von neuzeitlichen Aufklärern Ökologie genannte Vernunftlehre in Form von arabische Lehrtexten zur Welt gebracht wurde, dann macht der Koran alles klar: Er offenbart den Jesus- oder Christus-Mythos als das, was die arabische Lehrtexte in Kultur zum Ausdruck bringt, heute meist als rein naturalistische Ökologielehre, Humanismus verkündet oder auf Friedenskonferenzen der UN als im kreativen Sinne weltvernünftig, zukunftsgerecht ausdiskutiert wird. Was auf mündig-aufgeklärte Weise für Juden und im Namen Jesus für Christen oder Mohammed für Moslems kulturell verbindend und verbindlich, in der kollektiven Psyche tief verwurzelt ist, kann so auf mündige Weise wieder lebendig werden.

9. Weihnachten wieder wahr werden lassen

Ob die Entlehnung der arabischen Weihnacht, in der der dann der Koran, statt  ein Göttersohn zur Welt gebracht wurde, aus dem Aramäischen stammt, wie Luxenberg vermutet, ist eigentlich Nebensache. Nur zum kulturellen Zeitvertreib abgepinselt ist der Text auf jeden Fall nicht. Und dass die Araber in Isa das Wesen des Logos, damit der Vernunftlehre sahen, was sie als Schicksalsbestimmung in babylonisch-astronomischer Tradition ähnlich der christlichen Weihnachtsschichte beschrieben, mit Morgendämmerung und Vollendung der längsten Winternacht beschrieben, wirft völlig neues Licht auf das  christlich Fest.

Wer danach weiter einen Wanderkyniker oder Christus-Mythos annehmen will, dem von Kirchenvätern die konstantinische Sonnenwende als Geburtstag angedichtet wurde, der scheint blind und taub zu sein. Wenn die Logos genannte antike Vernunft im Koran statt eines Jesuskindes als Gotteswort zur Welt kam, dann hat sich bewahrheitet, was bei jedem morgendlichen Sonnenaufgang, ebenso wie der Wintersonnenwende seinen sinnlichsten Ausdruck hat. Eine von natürlich Schöpfung ausgehende Vernunft, wie sie heute Ökologie heißt, hat im Sinne der Väter bereits in der kanonischen Weihnachtsgeschichte, wie dann in den arabischen Lehrtexten prophetisch das Licht der Welt erblickt. Das war der neue Morgen, wie die Sonnenwende.

Und wer die Texte aus aufgeklärter Perspektive betrachtet, dem wird auch klar, was der koranische Satan mit der Sachen zu tun hat. Den der Sprachwissenschaftler mit abgeirrt, zurückgewiesen, verwerflich und gleichzeitig mit der Teufelsaustreibung Jesus oder dessen Versuchung durch den Satan in Verbindung bringt. Aus den Kinderbüchern katholischer Schulkammeraden ist auch einem Protestanten bekannt: Der Teufel war einst ein Engel. Es ist ein gefallener, abgeirrter, verwerflicher Bote schöpferischer Wirklichkeit und Vernunft. Doch so wie möglicherweise die Araber in der Kirchengeschichte des Kanon satanische Verse, verwerfliche Göttersohns-Geschichten sahen, scheint dem Koran die gegenwärtige Vernunft abhanden gekommen zu sein, die ihn damals gegenüber dem Jesus-Mythos auszeichneten.

Hat der Satan die prophetische Rede erneut getäuscht, wie die Suren über die „satanischen Verse“  sagen? Ist die Vernunftlehre arabischer Aufklärung, die nicht von einem vorgesetzten Monsterwesen, sondern schöpferischer Wirklichkeit ausging, dem Teufel aufgesessen? Wenn ein Prophet die alten Glaubensvorstellungen als Ursache der kulturellen Probleme anprangert, sich der Koran als eine Erneuerung erweist, heute Erneuerer aber mit dem Tode bestraft werden, scheint das im Spiel zu sein, was der Koran Satan nennt. Doch die verbissene Traditionshörigkeit, wie sie die Religionswissenschafter im „Streit um den Koran“ beklagen und die der westlich-säkularen oder christlichen Beliebigkeit entgegengestellt wird, Grund für Krieg und Terror ist, kann ein Ende haben. Nicht die arabische, sondern die christliche Weihnacht ist im Licht der Koranforschung neu zu definieren.

10. Allah ist größer, der Prophet spricht weiter

Hört in der christlichen Kirche endlich auf, die Vernunft das Kreuz der alten Mythen und Gottessöhne wie Mithras tragen zu lassen. Lasst so den Geister vertreibenden verjüngten Josua, Isa, wieder aufleben. Lernt aus dem Koran als der antiken Logos-/Vernunftlehre der arabischen Aufklärung, die sich mit gestrigen Bildern und Geschichten des Westens auseinandersetze. Nehmt die arabische Lehrform zum Vorbild, um die sich heute aus dem natürlichen kreativen Weltganzen, als Ökologie oder Weltfriede fordernde gegenwärtige Vernunft kulturgerecht zur Welt zu bringen. Hört auf, schriftgelehrt nur in Kultlesetexten zu lesen, gefallenen Geistern zu opfern, sondern hört in der schöpferischen Realität der Gegenwart, auf die im aufgeklärten Verstand des Alten (Auferstehung) die gemeinsamen Texte verweisen.

Die Zeit alte Mythen wörtlich zu nehmen oder die Teilung des Meeres durch Moses als Schilf auszugeben, den Exodus als Arbeiterfluch, Jesus zum Charismatiker und Mohammed zum einfachen Kaufmann machen zu wollen, ist um.

Die Er-gebnisse geschichtlicher Kulturforschung, insbesondere in Sachen Koran, zwingen die gemeinsame „geschichtliche“ Wahrheit, das schöpferische Wort auf mündige Weise in gegenwärtiger kreativer Wirklichkeit zu sehen, in dem als Evolution oder Ökologie erklärten Buch schöpferischer Natur zu hören. Wo ein alter Mann wie Abraham galt, Moses auf dem Berg die absolute Wahrheit in Tontafeln fand, die dann einem jungen Juden oder einem orientalischen Kaufmann im Traum diktiert wurde, musste der Glaube absurd oder auf mittelalterliche Weise bewahrt werden. Doch diese Ursache heutiger Probleme ist „Allah sei Dank“ um.

Jetzt ist zu erkennen (Gnosis), wie in Aufklärung antiker Hochzivilisation nicht nur alles Werden, wie menschliche Verhaltensgebote in Vernunft begründet wurden. Vielmehr der Logos auch die allegorisch in Vernunft erklärten alten Mythen und menschlichen Kultbilder, wie die Kultfunktion des Kaisers, nach und nach ablöste.

Wie heute moderne Gehirnforscher, atheistische Evolutionsbiologen oder Kommunikationslehrer gemeinsame Ziele, wie Kultbilder als Voraussetzung für ein funktionierendes Staatswesen und Gestaltung von Zukunft sehen, war dies mit den ausgedienten nationalen Mythen, die in Weisheit (christlich) erklärt, aber immer mehr in Kritik standen, in einer immer globaleren, aufgeklärten antiken Welt nicht mehr zu machen. Wo geschichtswissenschaftlich beschrieben wird, wie die Vernunft immer mehr in den römisch-griechischen Kult einzog, Mithras in Vernunft verstanden wurde, im antiken Monismus  Zeus/Jupiter als Vater an platonisch-monotheistischer Spitze standen oder selbst die Germanenfürsten den Kaiserkult verweigerten, hat die Vernunft auch im Ideal von Jerusalem Einzug gehalten. (Wer dabei nur an eine Stadt in Palästina denkt, bei Josua dann an einen gewalttätigen geografischen Eroberer, der ist des Teufels: Dessen verfallene Lehre trägt die Verantwortung für den blutigen Krieg der Kulturen.)

Wie dann nicht nur Juden, sondern auch die Römer, die daher als das  Staatswesen gefährdende „Christen“ verfolgt wurden, den alten Göttern und ihrem Kaiser das Kultopfer verweigerten, ist bekannt. Ebenso, wie die jüdische Bildung, die in ihrem allegorisch-aufgeklärten Verständnis und der Übersetzung der Texte in Griechisch als Geburt der „Christologie“ gilt nicht nur in Alexandrien (Philo) oder bei den Aramäern Syriens wirkte. Wie dieser Kulturwandel zu vielfältigen, sich bekämpfenden Erkenntnis und Reformbewegungen in ganz Nordafrika führte, die über das Wesen des Logos hefig stritten, sich gegenseitig der Häresie beschuldigten, wird in dicken Büchern beschrieben. Auch wie sich aus dieser Diskussion eine Lehre abspalte, die einen anderen Weg wählte, wie den göttergerechten Sohn der Maria. Weil der dem, was den Alten unsagbar aber kreativ wesentlich war und sein wird, Konkurrenz machte. Und nun in neuzeitlicher Aufklärung letztlich das, was als JHWH umschrieben wurde, Araber Allah nannten, jedoch anfänglich kein Erklärungsgrund für das Unerklärliche war, als solchen arbeitslos machte, was bereits Nitzsche als "Gottestod" analysierte.

Wie die Geschichte zeigt, sollten die Zarathustra, wie die Aufklärung Alexandriens weiterführenden Araber, die das Kreuz der jüdischen Mythen und griechischen Göttersöhne nicht weiter tragen wollten, Recht behalten. Auch wenn die Kult-Lehrtexte arabischer Aufklärung im Mittelalter versteinert sind, missbraucht werden und Nordafrika in mittelalterlichen Vorstellungen gefangen, gegen den realsäkularen Westen kämpft. Angesichts der mit Mohammed im Namen Allahs im Orient aufgehenden Sonne lässt sich die gemeinsame christliche Wirklichkeit in Gegenwart verstehen, menschliches Leben zur kreativen Vernunft führen.

Bereits die Suren sagen, wie der „Sohn der Maria“ (wie der kirchliche Isa meist genannt wird) im Koran legitimiert wurde. Die wissenschaftliche Aufklärung über den Koran und damit das Wesen des Christentums wird das schöpferische Wort, wie es Jesus und Koran war, in Gegenwart verstehen lassen. So Josua, in dem die Kalife, auf die sich die Gottesstaatskämpfer berufen, Vernunft und kulturellen Friede erhofften, wieder leben, den Propheten die heute als auch als Ökologie und Humanismus geltende Weltvernunft verkünden lassen. Damit zu einen kreativen Fortschritt und Friede im mündigen Bewusstsein gemeinsamer kultureller Wuzeln führen.

11. Fische im ewigen Fluss kreativer Veränderung

Alles fließt, entsteht in einem ewigen Feuer und Lebensfluss, der in Vernunft erklärt heute Evolution oder Ökologie heißt. Den Heraklit Logos nannte, was uns bekanntlich heilig war und im Koran zur Kultlehre wurde. Auch Weltbilder und meist Religion genannte Kultvorstellungen unterliegen im ewigen Feuer dem ständigen Wandel. Wie Zarathustra, die Propheten, die Christen der Zeitenwende einen Wandel herbeiführten, so war auch die Entstehung des Korans ein Fortschritt in der Zeit. Jenseits von Gottesnamen, Gottesbildern oder der kirchlichen Gottessohns-Geschichte, entstand eine Kultlehre, die allein auf das gründete, was die neuzeitliche Aufklärung in Begriffen wie der Ökologie benennt. Und nur das zählt, nur daran gilt es sich im Namen Allah zu halten.

Das Bild, das sich die westliche Welt aufgrund ihrer Buchstaben- und Gottesbildversessenheit, wie sie auch im Islam Einzug hielt, von „Glaube“ macht, ist von Gestern. Dies bedarf einer erneuten Re-vision, die mit den alten Vorstellungen, insbesondere bei den aufgeklärten Christen des Westens aufräumt. Denn während im Islam die Lehre im Vordergrund stand, waren es im Westen die Gottesbilder, die zu glauben dort noch heute als Glaube gilt. Selbst der die Bilder einst vertreibende, für das Wort/damit die Lehre stehende Isa, ist so zum Gottesbild des aber-Glaube geworden, der in unzähligen vergeblichen Gottesbeweisen bewahrt, bei jedem besonderen Naturgeschehen als Theodizee in Frage gestellt wurde. Ein vorgesetztes Gottesbild, dessen Tod bereits Nitzsche analysierte und das neue Aheisten zurecht als Spaghetti-Monster anprangern. Das aber nach wie vor als selbstverständlicher Glaubensgrund gesehen, am Maximilianeum in München oder Berliner Hochschulen in von modernen Philosophen geleiteten „theologischen Meisterkursen“ als geheimnisvoller „Aufpasser“ in seiner evolutionären Bedeutung begründet und bewahrt werden soll.

Zweifellos ist auch im Islam die Kultlehre buchstäblich versteinert. Und gerade der vorgesetzte Gottesbilder-Glaube gewohnte Westen, unterstellt dann dass auch Allah von Gestern, mit dem Christengott gestorben ist. Doch wenn der Islam den „Gottestod“ nicht erleiden musste, dann hat das seinen Grund. Es mag damit zusammenhängen, das im Islam die prophetische Lehre im Vordergrund stand, wie sie nun die neuzeitliche Vernunft als Öko-Logos gegen veraltete kirchliche Vorstellungen und meist völlig menschliche Gottesbilder stellt.

Menschen brauchen, jede Kultur macht sich Bilder, denen sie folgt. Wenn der Westen den säkularen Weltbildern des modernen Kommerz folgt, Konsum und Kapitel verherrlicht, gleichzeitig nach ökologischer Vernunft ruft und über Konsum- und Kapitalegoismus klagt. Dann opfert er Gottesbildern, die bereits die Propheten für die Kulturprobleme ihrer Zeit verantwortlich machten. Und die im Namen, Josua, Jesus oder Isa immer wieder vertrieben wurden. Wonach prophetisch im Islam nur noch Wort galt, was heute wissenschaftlichen verstanden und auf Weltklima- und Weltfriedenkonferenzen ausdiskutiert wird. Oder im persönlichen Bereich als ganzheitlich natürlich-gesunde Lebensweise gilt, in kultureller Vernunft selbst den bei Neandertalern nützlichen Begierden nach Süß und Fett entgegengestellt werden muss.

Das säkulare Weltbild des naturalistische, jedoch gegen die kreative Natur sprechenden Westens hat seinen Grund in gerade dort gehandelten gestrigen Gottesbildern. Während prophetisch nur gegenwärtige Vernunft kult(ur)gerecht gelten müsste. Doch wer auch vom Islam Aufklärung erwartet, wie sie mehr als notwendig ist, um das Massensterben in mittelalterlichen Lehren und gleichzeitig der Missbrauch durch westliche Mächte, der muss erst mit den eigenen Glaubensvorstellungen aufräumen.


Literatur:

„Die dunklen Anfänge“ die Licht in „Der frühe Islam“ bringen, wo herausgegeben vom kath. Prof. Karl-Heinz Ohlig die Ergebnisse der neuen Forschung durch zahlreiche numismatische, theologie- oder sprachgeschichtliche Wissenschaftler ausgewertet werden, haben die Grundlage für die hier weitgedachten Aussagen gelegt.

Hierzu ein eigenes Kapitel (Entstehung des Islam), auch mit einem bisher unverschickten Schreiben an Prof. Ohlig, die Konsequenzen der eigenen Forschung zu ziehen. Zu der auch weitere Bücher zwingen, die Mohammed verabschieden wollen. Doch die Bitte des Briefes, vom kindlichen Jesus abzukommen, den Öko-logos bzw. antike Vernunftlehre zu bedenken, hat sich allein im „Streit um den Koran“ erledigt. Dort wird mehr als deutlich: Wo Jesus steht und der Prophet spricht, da wurde kein junger Mann mit Namen Jesus oder ein Christus-Mythos zu Mohammed umgemünzt. Da gilt die traditionelle Geister erklärende und vertreibende Vernunft als Lehre für ein kreativ-friedliches Leben.