Wer nach Weltvernunft und Friede ruft,
schreit nach Jesus
Nicht nur die Intellektuellen, die zur Lösung der Weltprobleme auf eine in Ökologie begründete Verbundenheit/Vernunft (Logos) rufen, berufen sich auf das, was historisch Jesus war: Eine die Orakel/Mythen erklärende und diese im Kult ablösende Vernunft/Weisheit (Christus). Auch im Mittelalter verharrende, sich gegenseitig blutig bekämpfende Moslems und ebenso die postfaktischen national-konservativen Wahlen des Westens schreien nach Aufklärung und Vertreibung der nationalistischen Geister: alten Welt- und Gottesbildern fern der Vernunft des Weltganzen (Ökologos). Und genau das lässt sich historisch als Logos/Vernunftlehre erkennen, die allen ursprünglich ganz verschiedenen, inzwischen weitgehend als christlich anerkannten Reformbewegungen maßgebend war und erst später als neuer Josua (Jesus) gesehen wurde.
Die im Kurz-Schluss der historisch-kritischen Hochlehre erfolgte Reduzierung Jesus auf einem einfachen Wanderprediger nimmt dem christlichen Kult ebenso die Bedeutung, wie die dogmatische Bewahrung biblisch-mystischer Hoheit oder das Abstreiten eines historischen Jesus. Doch die Erkenntnis, dass die bisher gegen diese buchstäblichen Glaubenslehren sprechende Vernunft als der historische Jesus und Christus wirkte/wandelte, wird nicht nur zu einem völlig neuen Kulturverständnis führen. Sie wird in kultureller Erkenntis die auf gemeinsame Zukunft gerichtete Vernunft lebendig werden (auferstehen) lassen, die allein in naturwisssenschaftlicher Aufklärung bisher vergeblich gepredigt wird.
Der Verstand dient dazu, auch im eigenen Interesse die im kreativen Ganzen begründete und damit auf das Wohl der Gesamtheit, gemeinsamer Gestaltung von Zukunft in Friede, wie das Wohl des eigenen Glückes oder der Gesundheit ausgerichtete Vernunft als das zu verstehen, was als Wort Gottes galt. Und was in Geschichte Christus war und Jesus hieß. Dann auf prophetisch Weise arabisch im Koran in Mohammed zur Sprache gebracht wurde.
Als der monistische Aufklärer Ernst Haeckel für die in Natur begründete Vernunftlehre als "Öko-logie" den antiken Logos-Begriff aufgriff, war die Zeit noch nicht reif. Doch spätestens, wenn sich heute die Aufklärung bei ihrem Ruf nach einer in natürlicher Schöpfung begründeten Weltvernunft auf den antiken Logos beruft, ist alles gesagt. Nicht allein, dass das, was die antike Aufklärung "Logos" nannte und selbst der Kirchengeschichtskenner Benedikt XVI. als christliches Wesen im Weiterdenken griechischer Philosophie bezeichnete, kein Glaubensmythos war, der einem jungen Wanderguru aufgebunden worden sein kann. Auch dass es beim heute in wissenschaftlicher Logik begründeten Öko-Logos, der bekanntermaßen Reformjuden als schöpferisches Wort galt und dann das grundlegende Wesen von Kirche, wie Koran war, nicht um ein fiktives Glaubenskonstrukt ging, das einem eigenen Gott oder einem jungen Kyniker in den Mund gelegt wurde. Damit nur aufgewärmte und neue Mythen zur Manipulation der Masse gewesen wären.
Ebenso hat sich erledigt, dass ein einfacher Mann mit Namen Josua/Jesus war. Allein, weil theologische Denker, die sich in antiker Aufklärung den alten Gottheiten verweigerten und dann unter Führung vormals kosmos-frommer Kaiser, denen nun die vernünftige Erklärung allen Werdens anfänglicher Wissenschaft heilig war und die über das Wesen der Vernunft jahrhundertelang heftig stritten, völlig unmöglich einen jungen Mann vor Augen hatten. Oder sich wegen der richtigen Ausdrucksweise oder der theologischen Definition eines Mythos gegenseitig der Häresie beschuldigt hätten. Ein Aber-glaube gegen besseres Wissen, in dem die gesamte moderne Theologie in ihrer meist auf Kultlesetexte bezogenen Lehre leider sich, wie die Menschen lässt. Jesus als Italiäner: Denn Italiäner leben noch mit mit 30 bei ihrer Mutter und italiänische Mütter vergöttern ihre Söhne. Oder anders: Während sich bei unvoreingenommener Auswertung heutigen Wissens in der antiken Vernunftlehre die historische Funktion eines Christus als Jesus nachvollziehen lässt, hinterlässt die heutige Hochschullehre einen unhistorisches Jesus. Der nie und nimmer das historische Wesen war, das in vielfältigen Bewegungen einen götterfreien Monotheismus oder nicht mehr in der Tradition begründete Verhaltenslehren bewirkte. Was in den Evangelien anfänglich als Zeus-Pantokrator, später als neuer Josua bebildert wurde.
Im Öko-logos lässt sich nicht nur die kreative/schöpferische Wirklichkeit (die hoheitliche Funktion) betrachten, als die nach heutiger Lehr-Hypothese ein Jungzimmermann oder ein davon völlig unabhängiges fiktives Glaubenswesen nur hingestellt wurde. Im Zeitenwandel vom Mythos zum Logos und dem damit verbundenen kulturellen Wandel in antiker Hochzivilisation und Wissenschaft wird heute gerade von den Glaubensgegnern auch die kulturhistorische Wirklichkeit "Jesus Christus" beschrieben.
Das Kult-schriftgelehrte abstreiten, was von einem jungen Mann ausgehend alles nicht gewesen sein kann, nur aus jüdischen Texten abgeschrieben, von griechischen Mythen übernommen wurde, wie Mohammed ein umgemünzter Jesus, dieser nur ein lebenslustiger religionskritischer Kyniker oder gar historisch nichts war, hat seine Aufgabe erledigt. Als die "Radikalkritiker" genannten Neutestamentler noch meist vor dem ersten Weltkrieg nachwiesen, dass es beim historischen Jesus um den antiken Logos ging, hinterließen sie nur einen Mythos. Wie er noch bei neuzeitlichen Kritikern herauskommt, solange die historische Person (Rolle/Aufgabe) der antiken Vernunftlehre nicht in unvoreingenommener Weise als das bedacht wird, was bereits Josua verkörperte.
Doch Heute steht nicht nur die Realität des lebendigen Öko-logos außer Frage. Bei geisterfreier Betrachtung des geschichtlichen Wissens liegt die historische Funktion der Vernunftlehre antiker Aufklärung als verjüngter Josua/Jesus und vormals in jüdischen Königen verkörperte Weisheit/Christus auf der Hand. Ebenso wie die arabisch-prophetische Ausdrucksweise des spätantiken Öko-logos, in Abgrenzung zum Gottessohn der Kirche, der noch heute das Kreuz der Göttersöhne zu tragen hat und daher als Lug und Trug gilt.
Die Welt ruft nach Auferstehung:
Sie fordert genau die Vernunft, die als Jesus "Geschichte" machte
und den Religionen als Wort Gottes gilt
Die Intellektuellen rufen in Ablehnung der alten Glaubenslehren zur Lösung heutiger Probleme nach einer alles verbindenden Weltvernunft. In dem sie eine Lebensweise fordern, die einer alles irdische Leben verbindenden Ökologie entspricht, schreien sie nach dem, was in historischer Wirklichkeit das anfängliche christliches Wesen war. Und was bereits den Hebräern als Wort galt, nach der Zeitenwende vom Mythos zum Logos in Kult(ur)geschichte als Jesus oder Koran zur Welt gebracht wurde.
Denn die den Mythos ablösende, Logos genannte Vernunftlehre antiker Aufklärung, auf die sich heutige Denker bei ihrem Ruf nach Welt-Verbundenheit und Verantwortung berufen, ist genau das, was bekanntlich allen urchristlichen Bewegungen, auch den Verfassern christlicher Kultlesetexte und den Kanon herausgebenden Kirchenvätern galt. Und was selbst den erstmals von Isa/neuen Josua (lat. Jesus) sprechenden Verfassern des Koran und Kalifen wesentlich war.
Doch die zu Friede und gemeinsamer Vernunft führende Verbindlichkeit, nach der die aufgeklärte Welt verlangt, ist nur in kulturgeschichtlicher Aufklärung des Alten und damit in neuer, religionsübergreifender, universaler kultureller Verbundenheit (Auferstehung) zu verwirklichen. So wie eine Lebensweise, die sich nicht an den Öko-logos hält, logischerweise böse Folgen hat, lässt sich dies auch im christlichen Kult beobachten. Der in seiner volksverständlichen Form das Mittelalter beendende und zur Aufklärung führende biblische Kultlesetext, wie er als Gotteswort gelehrt wird, ist inzwischen grundlos geworden. Die buchstäbliche Rede von einem jungen Mann und seinem Vater als Gott ist mit der Aufklärung zum Abfall von schöpferischer Wirklichkeit und Vernunft (damit Sünde, Satan) geworden. Sie ist völlig frei von dem bereits in antiker Vernunftlehre (Logos) offenbarten/erklärten kreativ Grund des Ganzen, der bereits den Propheten wesentlich und unvorstellbar war.
Das, was heute als christlicher Glaube gilt, kann keine Weltverbundenheit, Vernunft und Friede mündige Menschen bewirken, sondern erzeugt das Gegenteil. Biblische Buchstaben und so vorgegebene Gottesbilder haben von kirchlicher Irrlehre befreit und in volksverständlicher Sprache vom mittelalterlichen Verfall der Vernunft bis zur Aufklärung getragen. Doch sie haben "Gott sei Dank" als Maßgabe ausgedient. Die angeblichen Aussagen eines Wanderpredigers sind zurecht so bedeutungslos geworden, dass sich im Westen niemand wunderte, als Benedikt XVI. vor dem Bundestag den Grund des Rechtes nicht mehr in dessen Worten oder der Religionslehre, sondern Ökologie zu bedenken gab. Sich dabei auf jüdische Weisheit, wie die bekanntlich von einer alles verbindenden Vernunft (Logos) ausgehende Stoa bezog. Auch dass Franziskus die Forderung nach einer nachhaltigen ökologischen Lebensweise als Voraussetzung für die gemeinsame Zukunft in gegenwärtiger Vernunft begründet, so heimlich seine Geschäftsgrundlage wechselte, wundert niemand mehr. Und mit einem Gottesbild, damit der Angst vor Bestrafung durch einen nach allgemein geltenden Glaubensverständnis zu glaubenden (so eingebildeten) menschenartigen Aufpasser, ist Vernunft schon gleich gar nicht mehr zu machen. Doch dass es im unökologischen weiter so mit dem "ewigen Leben" der eigenen Gene aus, der logisch-sinnvolle Lebensfluss (Logos) in evolutionärer Entwicklung das richterliche Wort ist, das ist längst klar.
Während in der Kirche nur die gleichen Moralpredigten zu hören sind, wie bei der Moderne, sich die "Geistlichen" für den Geist kreativer Verbundenheit in keiner Weise mehr verantwortlich halten, lässt sich im heutigen Wissen nachvollziehen, wie Friede und Vernunft nur in kultureller Aufklärung und im mündigen Kult zu machen sind. Wenn selbst atheistische Evolutionsbiologen wie Thomas Junker den Kult als Werkzeug für einen funktionierenden "Superorganismus" nachweisen und dass wir ohne Phantasiebilder im evolutionären Wandel keine Vergangenheit gehabt hätten und keine Zukunft haben, ist deren Aufklärung mehr als Not-wendig - und möglich.
Nicht ausgedient Gottesbilder, gestrige buchstäbliche Lehren, die in volksverständlicher Sprache mit dem Buchdruck aus dem Mittelalter in die Aufklärung führten, bringen weiter. Gefragt ist die Wahrnehmung und die Liebe (christlicher Glaube) einer alles verbindenden schöpferischen Wirklichkeit, die mit Verstand wahrnehmbar und in Vernunft gegenwärtig/offenbar (evolutionswissenschaftlich im Logos erklärt) ist. Die war und sein wird und von der eine Vernunft/Wort ausging, das bereits den Alten sagte, was im Verhalten "Geboten" war.
Wo Jesus oder Christus steht, war weiterführende Aufklärung
Auch der berechtigte Schrei nach einer aufgeklärten Reinigung der Religionen von vergeisterten gestrigen Vorstellungen ist ein Ruf nach genau der Vernunftlehre, die in Geschichte Josua (später Jesus) verkörperte, den Propheten als Wort galt. In der Vernunft/Weisheit, die mit Namen Christus seit Homer oder Herodot für die Erklärung alter Orakel stand, wurde der Messias gesehen, der das Alte nicht einfach verleugnete, sondern auf kultur-kreative Weise zu völlig neuem Leben erweckte.
Wer sich auf den in Vernunft (Logos) offenbaren Grund des ständig Neues hervorrufenden schöpferische Ganzen beruft, der in westlicher Geschichte "Gott" genannt wurde, statt auf menschliche Gottesbilder, für den ist der ewige Wandel auch in den Glaubensvorstellungen keine Gefahr, sondern göttliche/kreative Aufgabe.
Wo die Welt als schöpferischer Öko-logos gelehrt wird, bei dem alles im kreativen Sinne zusammenhängt und aufgeklärt in Verant-wort-ung nehmen muss. Da wird genau das monistisch-montheistische Weltbild geschildert, das zur Zeitenwende in Ablehnung alter Gottheiten oder nationaler Glaubens-Gesetzlichkeiten bei römisch-griechischen, wie jüdischen Erkenntnis bzw. Reformbewegungen galt. Die nach der Verweigerung des traditionellen, bisher staatstragenden Kaiser- und Götterkultes als Atheisten bzw. „Christen“ verfolgt wurde. Was dann jedoch in einer neuen, geisterfreien, in Vernunft/Logos begründeten kulturellen Verbundenheit, bei der die Kirche das Erbe der römisch-griechischen, wie jüdischen Kultbilder und Mythen antrat, zu vernünftigen Weltbürgern und Friede führen sollte.
Die kulturelle Verbundenheit und so Verhalten bestimmende Verant-wort-ung, die heute in Berufung auf die kreative Natur des zusammenhängenden Ganzen (Öko-logos) gefordert wird, ist nicht neu. Sie war das Thema vielzähliger alter Kulte, wie jüdischer und dann christlicher Theologie. Bereits der erste Monotheismus Echnatons meißelte bekanntlich alte Gottesbilder aus, verherrlichte allein das kreative Sonnensystem, das im Kult mit Aton angesprochen wurde. Aus der Beobachtung des Himmels als zusammenhängendes kreativen Ganzes haben dann die Propheten im Weiterdenken der philosophischen Theologie Ägyptens und Persiens (im Exil bei Zarathustra) ihren Sinn gesehen und diesen verschriftet: in menschliche Worte gefasst. Aus himmlisch-natürlicher Be-stimmung haben sie im ewigen monotheistischen Wandel im Namen des aus Ägypten kommenden und befreienden Moses abgeleitet, was jetzt für geistbegabte menschliche Kultwesen im Kult und täglichen Miteinander "geboten" war. Jenseits der bis heute den Kopf der Forscher gefangen haltende Kultsprache und Bilder zeigt die Realgeschichte: So wenig wie Echnaton oder Zarathustra haben die biblischen Propheten vor-gesetzten oder eigene Gottesbilder/-vorstellungen verherrlicht. Sie haben von einer kreativen Wirklichkeit gesprochen, die in ihrer schöpferischen Rolle (Aufgabe) Wesen(tlich) war und sein wird. Die aber jetzt als völlig unsagbar und unvorstellbar galt, sich nur im Wort bzw. in vernünftiger schöpferischer Wirklichkeit offenbarte. So wurden bereits vor über 2000 Jahren die alten Gottesbegriffe, -bilder und traditionellen Vorstellungen verworfen und für die kulturellen Probleme der Zeit verantwortlich gemacht.
Auch heute sind es die buchstäblichen Gottesbilder, gestrige Vorstellungen, die nicht nur zur Säkularisierung der ihr Heil jetzt im Konsumwachstum sehenden westlichen Welt führten, sondern auch zum Missbrauch mittelalterlicher Lehren. Nach denen sich dann im Nahen Osten die auf verschiedene Nachfahren eines so nie gewesenen Propheten blutig bekriegen.
Aber die "Gewalt", wie sie in heutiger Debatte dem Monotheismus unterstellt wird, hat mehr mit der auch seit der neuzeitlichen Aufklärung wieder zu beobachtende "gewaltigen" Unterscheidung von menschlichen Gottesbildern und gestrigen Lehren zu tun, als wie die heute meist praktizierte und dann den Alten gegen besseres Wissen unterstellte Verabsolutierung des eigenen Gottesbildes/-begriffes.
Doch Reformation ist ein ewiger Prozess. Nach dem mittelalterlichen Verfall der Vernunft und kirchlicher Irrlehren übersetzten die Reformatoren die von Vernunft ausgehenden und dabei alte Mythen aufgreifende Kulttexte in Volkssprache. Sie machten so frei von kirchlicher Autorität und ihren Ablasslehren, weil das maßgebende Gotteswort vom Volk selbst zu lesen war. Was damit gleichzeitig unsere Sprache und neuzeitliche Vernunftlehre prägte, so zu einem neuen Verständnis führte. Denn was bisher als schöpferisches Wort in Schriftform galt, ist heute aufgeklärt im evolutionswissenschaftlich aufgeschlagenen Buch der Natur und Kulturgeschichte zu lesen. Es wird davon ausgehend dann auf Weltklima- oder Friedenskonferenzen diskutiert. Frei von sich gegenseitig abgrenzender schriftgelehrter Autorität der einzelnen Religionen, die meist eigene oder gestrige Vorstellungen in die alten Kultlese-bücher hineinlesen, ist die erklärte/offenbare universale Wirklichkeit und daraus abgeleitete Vernunft als das zu verstehen, was bisher als Gotteswort galt.
Und ebenso wird verständlich, warum dieses Wort/Logos in menschlicher Geschichte in Kult(ur)gestalt ausgedrückt/zur Welt gebracht werden musste. Dort, wo der natürliche Lebensfluss der Welt und was danach vernünftig ist, erst seit Darwin & Co. wieder in sinnmachender Logik universaler Gesetze erklärt wird, spricht die alles verbindende Vernunft als schöpferische Wirklichkeit: Wort, das im Erbe griechischer Göttersöhne als neuer jüdischer Josua, Jesus oder prophetisch im Koran Geschichte machte.
Connectedness – kulturell tiefgreifende Verbundenheit
So wie Papst Franziskus unter dem Beifall der Welt, ob auf seinen Reisen in allen Ländern der Erde oder seiner neuen Enzyklika, eine ganzheitlich-ökologische Lebensweise als Voraussetzung für die gemeinsame Zukunft fordert, wird diese auch von den die christliche Religion ablehnenden Intellektuellen als "Connectedness" (Verbundenheit) vergeblich gepredigt. Und wenn sich dabei auf den antiken Vernunft-/Logosbegriff berufen wird, steht völlig fest: Alle Welt ruft nach dem sog. Wort Gottes, das im Westen als Jesus Geschichte machte.
Mit Blick auf die Probleme der Welt wird ein in den Prinzipien schöpferischer Natur begründetes neues Weltbild herbei beschworen, bei dem sich jeder als verantwortliches Teil eines zusammenhängenden Ganzen versteht. Doch wie die Wissenschaftler gleichzeitig selbst nachweisen, ist die auch geistig-kulturelle Verbundenheit, die zur gemeinsamen Verantwortung und einem kreativ-zukunftsgerechten Verhalten führt, allein mit den vielfältig gepredigten Notwendigkeiten nicht zu machen. Die Ökologie lehrt nicht nur, wie gegenwärtig alles zusammenhängt. Sie zeigt auch, wie auch die Vergangenheit für die Zukunft maßgebend ist. Wie nicht nur unser Körper, sondern auch unser Denken und Handeln das Produkt einer langen kulturellen Entwicklung sind. Wenn der Kopf der Gläubigen, wie der die Natur verherrlichenden Glaubenskritiker durch die Vor-bilder geprägt ist, bedarf es daher eines aufgeklärten Verständnisses der Anfänge. Allein die zusammenhängende Natur und ökologische Notwendigkeit wird die Probleme im heutigen Kampf der Kulturen nicht lösen, keine weltverünftige Lebensweise bewirken. Dies wird auch weder zu einer Versöhnung von Wissen und Glaube führen. Noch wird allein die moderne Moralpredigt Moslems, die sich auf ihre Schrift berufen, das für sie maßgebende prophetische Wort nun in natürlicher Gegenwart verstehen lassen.
Schon der Begriff „Connectedness“ macht klar, dass nur durch ein neues kulturelles Verständnis die Verbindlich machende „Verbundenheit“ zu erreichen ist. Das Wissen, wie alles logisch zusammenhängt, das Weltklima unter unserem Konsum, wie dem, den Regenwalt abbrennenden brasilianischen Bauern zu leiden hat, ist bereits "Lieschen Müller" längst klar. Auch wie wir das Heil der Welt allein im Wachstum der Konsum sehend, mehr in Millionen von Jahren gewachsene Energievorräte verbrassen, als sich auch durch moderne Techniken in Zukunft machen lässt. Doch eine gemeinsame Verantwortung ist dadurch nicht entstanden. Und auch die weltweite Verbundenheit, die wir durch die Kommunikation an den Tag legen, wonach in den Nachrichten selbst über den Verkehrsunfall in anderen Erdteilen berichtet wird, die Computer weltweit vernetzt sind, Menschen weltweit wirtschaften und in sozialen Netzwerke kommunizieren, greift allein zu kurz. Vielmehr machen die modernen technischen Möglichkeiten und unser weltweites Wirtschaften sowie multikulturelles Kommunizieren einen über die Naturzusammenhänge und Notwendigkeiten hinaus in Kulturgeschichte begründeten, damit in Gesamtverantwortung nehmenden Geist mehr als notwendig.
Wenn bereits beim Googeln nach der Erklärung des Begriffes von einer Verbundenheit mit der Natur, dem Land, der Welt, deren nachhaltiger Entwicklung gesprochen wird, da ist es mit einer ständig neuen Moralpredigt über Weltverbundenheit nicht getan. Die social und deep Connectess benötigt mehr, als das Wissen um die natürlichen Zusammenhänge und die Notwendigkeit einer völlig neuen Lebensweise.
Das Motiv zur aktiven Mitwirkung aus Verbundenheit mit der Gesamtheit der Welt, damit der Schöpfung, das die verschiedenen Lebensbereiche umfassend verbindet. wurde seit Beginn der menschlichen Kultur geistbegabter Wesen in sich ständig wandelnden menschlichen Kulturbildern und -begriffen vermittelt. Es kann nur in einer Aufklärung über das wachsen, was bereits den Alten im Kult schöpferisch wesentlich und auch in Kultnamen maßgebend war.
Ohne ein neues, kulturell tief verankertes Verständnis der Welt, das maßgeblich durch die Vor-bilder geprägt wird, bleibt nur ein weiter so, bei dem sich die Mahner gegenseitig in den Ohren liegen. Wo dann nur im Wachstum des gegenseitig kommerziell verordneten Konsums das in Wirklichkeit völlig „unwirtschaftliche“ wirtschaftliche Heil der Welt gesehen wird. Ohne Aufklärung über die kulturellen Wurzeln der verschiedenen Religionen in gemeinsamer kreativer Vernunft und damit eine verant-wort-lich machenden Begeisterung für das kreativ-schöpferisch Gegebene, bleibt die vielfach Predigt von Friede und Vernunft nur Schall und Rauch.
Verbundenheit, Verbindlichkeit, die den Kopf von menschlichen Kulturwesen in gemeinsame Verantwortung nimmt, kann nicht nur in Notwendigkeit und Natur, sondern muss auch in evolutionärer Kult(ur)geschichte tiefgreifend begründet werden.
Jenseits von Babylon
Es ist verständlich, wenn die Bezeichnung "Gotteswort " für eine Vernunftlehre, die bisher gegen den aber-"Glaube" an einen vorgesetzten Gott (bzw. das Bild eines zauberhaften Designers) sprach, völlig befremdlich wirkt. Wie soll man das Gotteswort, als was erst die kirchliche Lehre und dann die jeweils eigenen Kultlese-Texte bezeichnet wurden, auf die sich derzeit auch IS beruft, jetzt als wissenschaftlich auszudiskutierende universale Weltvernunft verstehen können. Und wenn dann auch noch der gutaussehende rebellische Wundertäter, den fast alle heutigen Theologen wie selbstverständlich voraussetzten und den selbst die Glaubensgegner ins Herz geschlossen haben, nicht nur in Zweifel gezogen wird. Wenn dessen historisch Wirklichkeit als eine Vernunftlehre nachgewiesen wird, die gegen die wundersame Tradition sprach, als "Christus" (Weisheit) die alten Orakel erklärte. Dann ist dafür kaum Verständnis zu erwarten. Doch die babylonische Sprachverwirrung aber-gläubiger ausgedienter Vorstellungen, die ein neues Weltverständnis verhindert, ist durch heute gegebene wissenschaftliche Fakten beendet.
Warum der Teufel das Weihwasser nicht länger scheuen kann,
die Zeit der satanischen Bibel-Verse vorbei ist
Wenn sich heute die Theologie weigert, den Öko-logos als historisches Wesen des christlichen Glaubens zu bedenken, dann ist das keine Bosheit. Wer von Kind gelernt hat, dass ein junger Wanderprediger war, studierte wie und warum dieser als Christus verherrlicht wurde, darauf seinen Glauben und sein ganzes wissenschaftliches Lebenswerk baute, wie kann der dann die bisher gegen den Glauben sprechende Vernunft als historisches Wesen bedenken wollen? Doch die Verdrängung als automatischer Selbstschutz, der verhindert gleichzeitig die Schuld zusehen, weil so heutiger Aber"glaube" Vernunft und Friede im Wege steht, ist nicht länger aufrecht zu erhalten. Das Opfer an heute in Buchstaben gemeißelte alte Gottesbilder, das scheinbar auch den Verfassern des Koran als satanisch galt, ist beendet.
Auch wenn in den zum Kanon erhobenen Kulttexten nun in Vernunft erfüllte griechische Mythen, Weisheitstexte wie die Psalmen oder prophetische Rede aufgriffen wurden, ähnlich wie das Alte Testament die auf kult(ur)kreative Weise die Tradition aufnahm. Sich so Religion als ein ständiges Aufdecken des Alten, Neuentdecken des schöpferisch wesentlichen darstellt. In geschichtlicher Realität lässt sich erkennen, wie das Thema der Testamente ein ständiger Wandel im schöpferischen Verständnis, das Gegenteil eines Bewahrens, blind zu glaubender alter - heute gegen besseres Wissen teuflisch vermittelter - Gottesbilder/-rede war.
Heute ist bekannt, wie die in der Antike Logos, heute Ökologie genannte Vernunft, nach der alle Welt verlangt, nicht nur von den alten Griechen in natürlicher Schöpfung begründet und in noch abstrakten, vielfältigen Denkmodellen als rechtes Verhalten vergeblich gefordert wurde. Ähnlich heutiger intellektueller Rede, die wie in der Antike, eine abstrakte Denk-Theorie bleibt, solange im Kult noch eine Traditionshörigkeit gilt. Damit den alten Geistern oder in deren Verneinung nur kommerziellen Konsumbildern und Kapitalegoismus geopfert wird. Auch wie daher der Logos als das den bildlosen Propheten zugrunde liegende schöpferische Wort verstanden, in antiker Aufklärung als "Christus" und dann in Arabisch zum Koran wurde. Damit in Ablösung der alten Gottesbilder/Mythen mehr als die abstrakt bleibende griechische Logoslehren kulturtragend und bestimmend werden musst. All das lässt sich in Geschichte nachvollziehen.
1. Aufklärung statt Aberglaube: Auferstehung
Nicht der Glaube der Anderen, sondern ein durch gegebenes Wissen überholter, somit auch der eigene Glaube wird zum Aber „glaube“. Wo dem Glaube das Wissen und damit die Gewissheit fehlt, ein blindes für wahr halten aufgrund traditioneller Vorstellungen und Lehren gefordert wird, entsteht das Gegenteil von dem, was einst den Glaube ausmachte. In diesem Sinne ist es auch ein mit Wissen nicht zu vereinbarer „Aberglaube“, den Glaubenslehren vom Ursprung her nur den Unsinn unterstellen, der heute zu beobachten ist.
Statt „Glaube“ im Sinne von wahrnehmen, lieben, gutheißen dessen, was auf kreativ-natürliche Weise gegeben und gegenwärtig ist (und was bereits den Alten als gegenwärtig galt, ihren Kulturbildern und Kultlese-Büchern zugrunde liegt), wird das, was anfänglich schöpferisch wesentlich war und sein wird, so auf den Kopf gestellt. Statt sich aufgeklärt für das zu begeistern, was wissenschaftlich im evolutionären Lebensfluss seit dem Sternenstaub erklärt, am Sternenhimmel wie in aller Natur zu beobachten und für unser Leben maßgebender Logos (jüdisch Wort) war, gelten Geister und alte Buchstaben. Statt sich für die gemeinsame Schöpfung zu begeistern und so in Verant-wort-ung nehmen zu lassen, werden gestrige Vorstellungen gepredigt. So wird heute in den sog. Buchreligionen auf schriftgelehrte Weise das den verschieden Lehren zugrunde liegende Wesen zu jungen Männern verkürzt. Und gleichzeitig wird dann ein lebenslustiger Wanderkyniker selbst von den historisch-kritischen Theologen auf hoheitliche Weise als maßgebender Christus weitergepredigt. Und noch mehr macht die ihre gesamte Lehre auf einen jungen Mann bauende Dogmatik, die am hoheitlichen Wesen festhält, dann die verkürzende historische Kritik als "Bibelfälscher" beschimpft, genau das, was in Antiker Aufklärung den Mythos verdrängte, zum modernen Mythos.
Der Aberglaube von dem, was die Glaubenslehren begründete und ausmacht, sitzt dabei so tief, wie der im Namen von zweibeinigen Gründergestalten verkündete Aber -„Glaube“. Der dann zu den gestrigen Vorstellungen von Glaube bei der sich daher davon lösenden modernen Welt führt. Die polemischen Kritiker wie Dawkins, bringen in ihrer Überzeichnung der gegen alle Vernunft sprechenden Buchstäblichkeit nur auf den Punkt, was heutiges Problem ist.
Wie soll bei einem Aberglaube, auf den derzeitige Theologen dann ihre Lehren und Lebenswerke bauten und der den Kritikern somit als nur in alten Büchern begründeter dogmatischer Glaube der jeweils eigenen Lehre gegen alle Vernunft und Natur gilt, der Öko-logos als grundlegend gesehen werden?
Selbst wo ständig geschrieben wird, wie sich Kirche oder Koran in dem auch den Griechen geltenden Logos begründen, wird nicht konsequent weitergedacht. Auch wenn klar ist, dass es die Vernunft war, in der nun die Mythen und ihre Götter (damit „christlich“) erklärt wurden und die auch dem Kaiser als staatstragenden Kult Konkurrenz machte. Wo die christliche Religion nur ein Festhalten an gestrigen Lehren praktiziert, sich in alten Gründergestalten und Büchern begründet, da kann erst recht nicht bedacht werden, was auf dem Tisch geschichtlicher Tatsachen liegt. Wie die Vernunft nicht nur mit gestrigen Vorstellungen, damit dem hellenischen Götter-Aberglaube und erstarrter jüdischer National-Gesetzlichkeit aufräumte, sondern im allegorischen Verständnis des Alten darin der neue Josua, lat. Jesus gesehen wurde.
Dabei ist bekannt, wie die alte Geister vertreibenden Vernunft den noch christlichen Kalifen galt, auf die sich heute die Gotteskrieger berufen. Doch solange von gestrigen Glaubensvorstellungen Kriege ausgehen. Und selbst die christliche Lehre in mittelalterlichen Bildern verharrt. Solange ist kaum nachzuvollziehen, wie der den Kalifen geltende neue Josua, in dem eine goldene Zeit „Leben in Vernunft und kulturellem Friede“ erhofft wurde, genau die Vernunft war, die heute in vielfacher Forderung allseits gepredigt wird.
Ebenso bekannt ist, wie sich in zeitgemäßer Vernunft nicht nur die philosophischen und dann christlichen oder im Koran zu lesenden Lehren begründe, sondern sich die Vernunft gegen gestrige Geister, Glaubensvorstellungen richtete. So auch mit Entstehung des Koran eine Re-vision war, die auch die christliche Lehre als veralteter Glaubensvorstellung, damit Aberglaube sah. Weil dort der Öko-logos noch in der Geschichte der Göttersöhne zur Welt gebracht wurde. Wie damit nicht andersdenkende Christen und Juden bekämpft wurden (lt. Sprachforschern falsch als töten übersetzt), sondern – wie von neuzeitlicher Aufklärung - gestrige Glaubenslehren. Nach denen die Vernunft (der neue Isa) von der römischen Mutter Kirche in der Geschichte der als erfüllt gesehenen griechischen Göttersöhne ausgedrückt wurde.
Es ist der Aberglaube, die gegen Vernunft und Wissen gerichtete Glaubenslehre, die sich nicht in realer, gegenwärtiger Schöpfung begründet, sondern in einem vor-gesetzten völlig vermenschlichten Gottesbild. Das zu glauben wie selbstverständlich als „Glaube“ gilt. Und das in der Kirche dann zu allem Übel auch noch im Namen eines jungen Mannes, zu dem im halbaufgeklärten Kurz-schluss die Vernunft verkürzt, die selbst freigelegte biblische Bedeutung völlig verfälscht wurde. Der dann im Aberglaube aber weiter als maßgebend gepredigt wird. Oder aber ebenso bibelfälschend als Mythos wie ein maßgebender Gott geglaubt werden soll.
Weder die modernen Predigten über Weltprobleme, noch aus Buchstaben abgeleitete Gottesbilder und Gestern vernünftige Lehren, sondern das, was bereits die Hebräer bei ihrer Beobachtung des Himmels als in Vernunft erklärte kreative Wirklichkeit in gegenwärtige Verant-wort-ung nahm, führt zu Vernunft und Friede.
2. Die im Namen Josua gesehene Vernunft vertreibt babylonische Geister
Aber die alten Vorstellungen von Glaube und dem Glaube von dessen ursprünglicher Begründung, wie sie sich durch heutige, meist noch in Glaubens-Büchern begründeten Lehren oder angebliche Gründergestalten logischerweise ergeben, sind mit dem Wissen um die anfänglich grundlegende Logos-/Vernunftlehre, nach der gleichzeitig vergeblich gerufen wird, nicht mehr zu machen. Die sich aus heutigem Wissen ergebenden Fakten zwingen, die evolutionären Fortschritt in Kultur verhindernde babylonische Sprachverwirrung zu beenden.
Heute wird beispielsweise in „Die Macht der inneren Bilder“ von einem Neurobiologen und vielbeachteten Autor wie Gerald Hüter beschrieben, wie Visionen das Gehirn, den Menschen und die Welt verändern. Wie jedoch Kult(vor)bilder auch dahinter stehen, wenn heute die menschliche Kurzsicht ihr Heil in mehr Konsum oder Kapitelegoismus sieht. Ohne einen vernünftigen Sinn in ihrem Leben, wie kulturell im gemeinsamen Ganzen zu erkennen, der als Logos galt und bekanntlich zum Grundlegenden Wesen der alten Glaubenslehren , ob Jesus im Kanon oder Lehre Koran wurde, kommen wir nicht weiter. Denn wir wissen, wie Kult(ur)bilder die Kulturen getragen, darin die Menschen die Welt und sich erklärt haben. Und wie so das aufgreifende, kreative Anknüpfen an altbekannte Kultbilder die Voraussetzung nicht nur für den eigenen Kopf, sondern für eine funktionierende menschliche Kultur ist.
Doch die Vorstellung, die die heutige Welt, ob die theologisch Verantwortlichen, die kirchlichen Lehrer oder deren intellektuelle, mehr oder weniger atheistische Kritiker, aufgrund heutiger Glaubenslehren von den eigenen Kult(ur)bildern haben, verhindern die altbekannten Kultbilder- und Instrumente aufzugreifen, um die gepredigte Weltvernunft in Kultur auf aufgeklärte Weise lebendig werden zu lassen.
Während teuer bezahlten Erfolgstrainer als moderne Sophisten den Unternehmenssteuerern in ausgeschmückten Bildern und Märchen-Geschichten über persönliche Erlebnisse nur beibringen, wie die aus der Evolution abgeleiteten Erkenntnisse kreativer Entwicklungen die wahren Erfolgskonzepte sind, wollen intellektuelle Gehirn- Natur- und Geisteswissenschaftler in der schöpferischen Natur des zusammenhängenden Ganze ein neues Weltbild und somit Vernunftverhalten begründen. Dabei berufen sich die intellektuellen Weltverbesserer auf den Logos Sokrates und griechischer Philosophie. Damit auf genau die Logos-/Vernunftlehre die zur christlichen Theologie oder auch dem Koran wurde.
Es mag noch ein weiter Weg sein, auf dem noch viele große Steine wegzuräumen sind. Doch durch das vorhandene und weiter wachsende Wissen um die wahren Wuzeln unserer kulturellen Vorstellungen, der Glaubenslehren, Kultbilder- und Geschichten, die sich heute gleichzeitig immer weiter entleeren, lässt der Wandel nicht weiter aufhalten. Die den Alten als ewiges Wort geltende schöpferische Bestimmung, die bisher aus alten Büchern und von Gründergestalten abgeleitet, im Westen durch die Kirche und Schriftlehre vermittelt wurde, wird heute wissenschaftlich beschrieben. Auch den Anfängen galt kein Designer nach menschlichem Bild, der intelligent wirkt und nachts geheimnisvoll einflüsterte, was in schöpferischer Weise für das menschliche Miteinander geboten ist. So wie am Anfang aus der Beobachtung des Himmels und kreativer Natur, dann mit Blick aufs Weltganze, wie dann die Griechen in einheitlichen Prinzipien den logisch-sinnvollen Lebensfluss in Vernunftlehren/Logos erklärten, wird das sog. Wort Gottes heute auf natur- und kulturwissenschaftliche Weise beschrieben.
Weder wie die Welt entstand, noch was im schöpferischen/kreativen Sinne ist, lässt sich weiter aus Texten lesen, die bekanntlich weder Natur- noch banale Geschichtsberichte waren, sondern für die Kult-lese geschrieben wurden. Doch was den Alten wesen-tlich war, ist nicht tot, wie Nietzsche nach der Vernunftlehre neuzeitlicher Aufklärung analysierte. Die in der christlichen Geschichte Jesus genannte Vernunft hat erneut die menschlichen Gottesbilder und eine erstarrte, den einzelnen Glaubenslehren geltende nationale Gesetzlichkeit abgelöst. Die den Alten maßgebende schöpferische Bestimmung ist mehr denn je gegenwärtig. Weder der Sinn allen, wie unseren Seins, noch was vernünftig für die kreative (schöpferische) Gestaltung von Zukunft, lässt sich weiter im kirchlichen Kultlese-buch begründen. Die wissenschaftliche Erklärung des kreativen Kosmos bzw. des kreativen Lebensflusses und was danach für Kulturwesen gemeinsam vernünftig ist, ist zum Mittler dessen geworden, für was bisher die Schriftgelehrten und Pharisäer zuständig waren.
Gerade die sich erst mit Darwin durchsetzende, damit noch junge Lehre, die in Vernunft erklärt, wie alles Geschehen in Natur, wie auch Kultur einen kreativen Sinn und Zweck hat, diesem entsprechen muss, um nicht wieder aussortiert zu werden und wie alles in öko-logischer Weise zusammenhängt, ist zum wahren Jünger dessen geworden, der geschichtlich „Jesus“ war.
3. Connectedness
(als kleines Beispiel, wie sich ein neues Welverständis auf dem „Weg zum Wir“ ergibt)
Heute wird nach Weltvernunft oder „Connectedness“ gerufen, damit dem, was bereits die griechischen Vordenker der dann die alten Götter ablehnenden Christen, in wissenschaftlichen Abhandlungen mit Blick auf ein zusammenhängendes kreatives Ganzen wieder direkt aus der Natur/Schöpfung abgeleitet wird. Und was die auch die menschlichen Welten zusammenhalten muss, um heutige Probleme zu lösen, war nichts anderes, als der am Anfang geltende, die alten Gottesbilder für die Probleme der Kultur verantwortlich machende propheitische Mono-theismus.
Was in der heutigen Monotheismus-Debatte als eine Gewalt auslösende Vorstellung vom eigenen, als absolut gesetzten Gottesbild gilt, erweist sich in aufgeklärter Weise als eine Unterscheidung von veralteten, abergläubigen Kultvorstellungen auf dem Weg zum Wir.
Was der sonst für seine neurobiologische Betrachtung innerer Bildern und ihre Macht bekannte Hüter und die philosophische Kulturwissenschaftlerin Christa Spannbauer als neues, in Natur beschriebenes Weltbild beschreiben, muss einem bei aufgeklärter Betrachtung der Anfänge bekannt vorkommen.
So wird von Kulturwissenschaftlern wie beispielsweise Yuval Noah Harari in „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ beschrieben, wie es noch vor dem sog. Homo Sapiens die menschlichen alten Kultvorstellungen und Bilder waren, dann Götter genannten Verherrlichungen kreativer Natur- und Kulturphänomene, die aus Einzelwesen eine Kultur machten. Die kreative Höchstleistungen bewirkte, die wir heute als „Weltwunder“ bestaunen. Was die Geisterjägern dann in außerirdischen Besuchern begründen, ist durch eine ihrer Zeit entsprechende gemeinsame kulturelle Begeisterung entstanden, die gemeinsame Kreativität, aber auch das Gegenteil und Kriege bewirken kann.
So wie nicht jeder allein der Schmied seines Glückes, sondern Teil eines Öko-systemes und einer für seine Zukunft oder auch heutiges Denken und Handeln maßgebenden Gemeinschaft und ihrer Kommunikation ist, sind wir freie Kinder unserer kulturellen Vor-bilder.
Die gemeinsame Verantwortung, die heute Lieschen Müller klar ist, Wissenschaftler nur deutlicher beschreiben, benötigt ein aufgeklärtes gemeinsames Weltverständnis, das in den verschiedenen Kult(ur)en wurzeln und weiterleben muss.
Aber dem Mensch des 3. Jahrtausend ist nicht nur klar geworden, wie selbst zum Funktionieren der Wirtschaft, für ein gemeinsames kreatives Wirtschaften, dem wir den Wohlstand verdanken, ein gemeinsamer kreativer Geist notwendig ist. Vielmehr wird auch deutlich gemacht, wie sich dieser Geist in der Geschichte ständig weiterentwickelte. Wie in sog. Achsenzeit, ähnlich wie heute, die Wissenschaften im antiken Monismus (die Kulturwissenschaftler sprechen von philosophisch begründendem Monotheismus) zusammengewachsen sind.
Das geforderte neue Weltverständnis, das sich durch Gesamtsicht vieler bisheriger einzelwissenschaftlicher Erkenntnisse ergeben soll und bereits in der Antike traditionelle Denkweisen und Konzepte grundlegend in Frage stellte, ist ein gutes Muster. Damit wurde der gottesbildlose bisher nationalgesetzliche jüdische Monotheismus auf universale Beine gestellt, die griechischen Götterepen in Weisheit (christlich) erklärt und der traditionelle Kaiserkult in Frage gestellt.
Wer ein lebendiges Netz beschreibt statt nur eine Ansammlung getrennt lebender, isolierter Teile und nach einem Zusammendenken der Einzelwissenschaften ruft, wie es in der Antike war. Der muss wie damals auch Glaubenslehren und Wissenschaft auf einen neuen kreativen Nenner bringen. Denn dass auch die nicht nur wechselseitig zusammenhängen, immer wieder neu miteinander verbunden wurden, was so unsere Kultur bis zur Aufklärung getragen hat, lässt sich nicht verleugnen.
Nur nach universaler Verbundenheit zu rufen, Nächstenliebe und einem Wir-Gefühl, das den Hyper-Individualismus überwindet, bringt selbst in einem Einzelunternehmen nicht weiter. Und wer aus Kapital- und Konsumegoisten ein kreatives kooperatives Kommunikationswerk mit globalem Wir“Gefühl“ von Weltbürgern machen will, muss tiefer greifen, als Zweckmäßigkeit und biologische Vernetzung.
Wenn dann Hans-Peter Dürr ein ganzheitliches Weltbild in neuer Quantenphysik begründet und die Weltkrise der Gegenwart als Zukunftschanche begreift, ist ihm zuzustimmen. Das mechanistische Weltbild greift zu kurz. Die gesellschaftliche „Verbundenheit“ zur Bewältigung heutiger Herausforderungen, ist jedoch allein mit einer nun auch noch quantenphysikalisch begründeten Ganzheitlichkeit nicht zu machen. Dass wir mehr sind, als die Summe aller materialistischen Teilchen, neben der Hardware, auch von einer Software zu sprechen ist, war scheinbar schon unseren Vorgängern in Steinzeit bewusst, bei denen bereits Bilder auf einen Kult verweisen.
Auch wenn die Kult-Schriftgelehrten schreiben, Echnaton hätte Aton angebetet. Bereits am Anfang des Monotheismus wurde das kreative Ganze verherrlicht, als das die Ägypter die Sonne sahen, sollte, ähnlich wie später bei Zarathustra und den Propheten, der sinnlose Götterkult ausgemeißelt werden.
Das verant-wort-lich Lebendige inmitten des Lebendigen, das aus einem kreativen Beziehungsgefüge erwächst, wie es im Kult viele Namen hat, muss sich über diese wahren kulturellen Wurzeln, jenseits der Namen und Kultbilder klar werden.
4. Weltbürger, Gotteskinder aus Vernunft: Logos als neuer Josua, Jesus
Wer sich gerade klar gemacht hat, wie selbst dann, wenn junge Männer Namens Jesus oder Mohammed gewesen wären, das von Kirche wie im Koran als Kulturgut zur Welt gebrachte Wesen die sonst rein theoretische Vernunftlehre der Griechen war, der für den ist „Heureka“.
Denn während zur Lösung gegenwärtiger Weltprobleme meist nur das antike monistisches Weltverständnis auf wissenschaftliche Weise vergegenwärtigt wird, ruft eine Wissenschaflterin ganz konkret nach dem Logos. Wobei der heutige Aberglaube verhindert, dass die antike Vernunftlehre, die den Mythos ablöste, aus universaler kreativer Gesetzlichkeit eine sinnvolle schöpferische Verantwortung und Lebenslehre ableitete, auch nur mit einer Silbe als christliches Wesen zu bedenken gegeben wird. Indem die Philosophie- und Theologieprofessorin Katharin Cerning unter einer für das Überleben der Menschheit universellen Verbundenheit in der westlichen und östlichen Welt auf die in der Antike Logos genannte Vernunft zu sprechen kommt, bringt sie das christliche Wesen auf den Punkt. Doch gleichwohl sie als Philosophin oder Theologin weiß, dass es den Denkern am Anfang des christlichen, wie dann islamischen Kultes um den Logos ging, kommt das bei ihrem Verlangen nach dringend notwendiger Weltverbundenheit nicht vor. Die Vernunft ist in der Geschichte der Kirche zum ungeliebten Kind geworden. So dass auch die Wissenschaftlerin nur den griechischen Denkern, deren monotheistisch-philosophische Theorie jedoch erst im dann götterfreien Kult – ob im Westen als Jesus oder arabisch als Mohammed - lebendig, maßgebendes Volks-gut wurde, über die Schulter schauen kann.
Denn dort, wo in der christlichen Lehre über den Logos als Christus gesprochen wird, kommt derzeit nur ein unglaubwürdiger Mythos vor. Selbst wo die Christologie nicht zurückgenommen wird, sondern Sonntags von der Kanzel klingt, wird der Logos als überholter Gottesbegriff oder Glaubensmythos gesehen. Wo ein junger Mann als christliches Wesen gilt, bleibt der Logos ein diesem aufgesetzter Titel oder wird als Glaubensmythos gesehen. Doch selbst wenn ein junger Mann, der weder eine historische Wende begründet hätte, noch an in einem der Urtexte wirklich vorkommt, gewesen wäre. Dass die Logos genannte Vernunftlehre antiker Aufklärung das Wesen war, das den Urchristen, den Verfassern der Texte, wie den Herausgebern des Kanons, letztlich sämtlichen anfänglichen Denkern in antiker Hochzivilisation heilig war, ist bekannt.
Doch auch wenn sich so gleichzeitig die Notwendigkeit von eingängigen Kultbildern beweist. Es ist der glatte Wahnsinn, wie sich die alten Vorstellungen in den Kopf eingefressen haben. So ist die in Logik erkannte schöpferische Wirklichkeit des Ganzen, die die Antike als Logos bezeichnete und daraus Lehren fürs Leben ableitete, wie es die modernen Wissenschaftler jenseits von alten Gottesbildern wieder tun, in der Kirche, wie der gesamten Theologie zum ungeliebten Kind geworden. Nicht die schöpferische Wirklichkeit, wie sie in der Schule den Kindern in Evolution erklärt wird, sondern menschliche Gottesbegriffe und Gründergestalten aus Buchstaben sind Gegenstand des Glaubens, sollen für wahr gehalten, geliebt: geglaubt werden. So wird inzwischen auch von den Intellektuellen, die nach einer im kreativen Kosmos begründeter Vernunft und Verbundenheit rufen, den traditionellen Vorstellungen geopfert.
In der babylonischen Sprachverwirrung des Aberglaube und seiner Kultbilder sind die Buchstaben-Kreationisten, die den logischen Lebensfluss aufgrund des vorgesetzten Gottesbildes abstreiten, einen zauberhaft-intelligenten Designer beweisen wollen, zur letzten Bastion einer schöpferischer Wirklichkeit geworden. Denn die logische kreative Wirklichkeit des großen Ganzen, die die Antike Logos nannte, kommt an keiner der kirchlichen Akademien, bei keiner der zahlreichen Organisationen oder in den unzähligen theologischen Büchern vor. Auch wenn dort versucht wird, eine natürliche Theologie im Prozess des Ganzen zu begründen, in Abgrenzung zum Buchstabenkreationismus die in Evolution erklärte Ökologie als schöpferisch zu sehen, Wissen und Glaube wieder auf einen Nenner zu bringen. Selbst wo vom „Buch der Natur“ gesprochen wird, bleibt das gewohnte Blättern in traditionellen Lehren und Begriffen. So bleibt der Logos in seiner modernen Erklärung ein intellektueller Spielball. Der zur Lösung der Weltprobleme völlig vergeblich heilig gesprochen wird. Der keine verbindlich machende Verbundenheit bzw. ökologisch-weltvernünftige Verhaltensweise bewirkt. Solange selbst die Intellektuellen den Geistern opfern, die die als Josua, lat. Jesus gesehene Vernunftlehre in der Antike verjagte, bleibt nur graue Theorie. Da ist es unmöglich, dass die modernen Lehrer, die ein am Gesamten ausgerichtetes weltvernünftiges Verhalten gar in ökonomischen Lehren als wahres und dringend notwendiges Wirtschaften verkünden, mit dem christlichen Wesen in Verbindung bringen.
Doch das in kreativer Natur des Ganzen begründete Weltbild, das in der Antike geschichtliche Wirklichkeit, dem Denken heilig war und nach dem die Wissenschaftler händeringend ruft, das ist erst im allegorischen Verständnis der alten Kultbilder lebendig geworden. Ob wir es wie Karl Jaspers von einer „Achsenzeit“ reden, aus der eine Vielzahl neuer Kultformen erwuchsen oder einfach vom unleugbaren Übergang vom mythischen zum logischen Weltbild, vom Mythos zum Logos. Wer sich gerade klar gemacht hat, wie den Verfassern des Koran nicht nur der kirchliche Jesus sondern auch der Koran als ein kulturgerechter Ausdruck dieser Weltvernunft galt, für den liefert die Wissenschaftlerin den absoluten Schrei nach Jesus.
Es bedarf keiner metaphysischen Spekulation über eine kosmische Vernunft, die als Wort aus dem Mund eines monsterartigen Gotteswesen kommt. Was heute bereits den Kindern in der Schule beigebracht wird, von den Intellektuellen als maßgebend und Notwendig für unser Überleben herbeibeschworen wird, war so wenig ein Mythos, wie bei den Griechen. Ihnen einen rein metaphysischen Logos-Mythos unterstellen zu wollen, als sie aus der heute als Ökologie geltenden Vernunft nicht die „Goldene“ sondern alle Lebensregeln ableiteten, die wir dann beispielsweise als Wort Jesus lesen, wäre Wissensverweigerung. Und auch, dass anfängliche urchristliche Bewegungen nur den Logos gelten ließen und alle alten Lehren ablehnten, an die die Kirche jedoch auf kreative Weise wieder anknüpfte, wissen wir.
Der von Ökologie oder Evolution spricht, kann eine kreative Vernünftigkeit, in die sich der Mensch als Kulturwesen bereits bei den alten Ägyptern oder Homer eingebunden sah, den Propheten als Wort galt und die dann christliches Wesen wurde, nicht leugnen. Es wäre Aberglaube, den Anfängen bei Ihrer philosophischen Theologie, die dann zur götterfreien „Christologie“ wurde, bei ihrer Vernunftlehre ein durch die Tradition vorgesetztes Gotteswesen als Erklärungsgrund unterstellen zu wollen, über das sich die heutige Aufklärung erhebt, das hinfällig geworden ist. Vielmehr lässt sich in der Geschichte beobachten, dass gerade Römer bzw. Griechen, die den Bezug zu den bildlosen, Götteropfer verwerfenden Propheten herstellen und die daher den traditionellen Göttersöhnen incl. ihrem Kaiser nicht weiter opfern wollten, als „Christen“ verfolgt wurden.
Was nützt es, wenn klar wird, wie die individuelle Vernunft Teil einer kosmischen Rationalität/Ökologie ist, bei der die Wissenschaftlerin im Nachgang zu Platon gar von „göttlich“ spricht, der die menschliche Vernunft aus Verstand entsprechen muss? Wo nur die längst bekannte Notwendigkeit eines ökologisch-vernünftigen Verhaltens immer wieder, jetzt auch in Bezug auf die alten Griechen gepredigt wird, ohne hier das ewige Wort zu verstehen, das in den bekannten Gestalten und Glaubenslehren-/büchern Geschichte machte, bleibt alles Windhauch.
Auf die Tatsache, dass die heutige Hochschul-Hypothese vom jungen religionsrebellischen Wanderkyniker aus Galiläa, der als Logos gesehen oder ausgegeben wurde, ein völliger Wahnsinn ist, muss hier nicht eingegangen werden. Das wird jedem, der sich das Denken antiker Hochkultur betrachtet, statt nur längst als theologie-geschichten ausgelegte Kult-lesetexte wörtlich verstehen zu wollen, selbst klar.
Aber wo von einem kosmischen Logos gesprochen wurde, der für die menschliche Kultur maßgebend ist, da waren keine Kirchenmänner am Werke, die im Auftrag von Konstantin oder aus eigener Machtsucht das Volk manipulieren, so mit erfundenen Geschichten im Namen von Paulus & Co. einen globalen Kult in die Welt setzten wollen. Die griechischen Denker war auch keine Schriftgelehrten oder metaphysische Spinner, als sie sich nicht nur als Welterklärer, sondern gleichzeitig als Seelenärzte verstanden, einen im Logos begründeten Kult suchten, der glückliche Weltbürger in Vernunft machen sollte.
Und wenn dann auf die Kyniker Bezug genommen wird, die als kulturelle Aussteiger auf kosmische Kreativität setzende, d.h. naturhörige Kosmopoliten waren, schließt sich der Kreis. Denn auch wenn es ein völliger Witz ist, dass es einem der Denker oder Verfasser der Texte um einen Wanderkyniker ging, den er als Logos hinstellte bzw. als lebendiges Wort/Weisheit ansah oder verkündete. Wenn heutige Hochschullehrer den anfänglich nicht vorkommenden Jesus für einen Wanderkyniker halten, dann hat das seinen Grund. Der Logos, der heute als ökologisch-ganzheitliche Lebensweise herbeibeschworen werden soll, antiker Aufklärung heilig war und gerade bei den Kyniker auch kulturelle Bedeutung bekam, ist selbst von den Schriftgelehrten nicht länger zu übersehen. Er spricht in allen anfänglichen Texten, wo heute von Gottesbild und Geister der Tradition vertreibender Vernunftlehre als verjüngter Josua, lat. Jesus Rede ist.
Wir wissen auch, dass ursprünglich viele Reform- bzw. Erkenntnisbewegungen waren, die heute als urchristlich gelten und den Logos in unterschiedlicher Weise interpretierten. Oder aus dem in Vernunft erklärten Fluss allen Werdens ganz verschiedene Lebenslehren ableiteten. Was die Kirchenväter als falschen Weg der Erkenntnis, Gnosis abtaten, weil es zur Weltverneinung führte oder dualistischen Weltmodellen, lässt sich auch bei den verschiedenen als Philosophie geltenden Theologie-Richtungen der Griechen nachvollziehen.
Und wenn sich beispielsweise erweisen sollte, dass es keinen Reeder mit Namen Markion gab, der das Alte Testament ablehnte und nur die Vernunftlehre gelten ließ, sondern sich dies, wie vieles, was bisher als Kirchengeschichte erachtet wurde, in mittelalterlichen Mönchsstuben entstand. Wie mit dem Markionismus eine die jüdische Tradition ablehnende urchristliche Lehre zum Ausdruck gebracht wurde, die sich in der Kult-Lese erstmals der mit Paulus bezeichneten Briefliteratur bediente. So wahrscheinlich den kirchlichen Kanon erst hervorrief. Dann wissen wir: Auch wenn im Mittelalter die Vernunft wieder von der mythischen Welterklärung eingeholt wurde. Noch in den Mönchsstuben des angehenden Mittelalters war der Logos gegenwärtig, nach dem heute gerufen wird. Und der nicht nur für Seneca, Cicero & Co. galt. Bereits damals das begründen sollte, was seit der französischen Aufklärung als „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ politisch gepredigt wird. Was aber ebenso nur eine ideologische Predigt bleibt, wie die monotheistische Philosophie/Theologie, wenn weiter die alten Götter gelten.
Die christliche Lehre von Gleichheit und Nächstenliebe in einem jungen Guru als eine Art Gottesbild begründen zu wollen, wird zum Schwachsinn, wenn man sich betrachtet, worin das antike Denken, die gesamten bekannten Lehren schöpften. Statt daher an den Universitäten zu überlegen, was zum Verherrlichung eines Wanderkynikers mit dem von den Reformatoren in den Text eingeführte Name Jesus führte, wäre deutlich zu machen, welchen Mehrwert der Wandel vom Jupiter zum Logos als Christus bewirkte. Denn weit mehr als die philosophischen Lehren, bei denen Jupiter oder Zeus als Vaterfiguren an der Spitze des Götterpantheon standen, das dann in Vernunft (auch bezüglich seiner Kultfunktion) erklärt und diskutiert wurde, machte der Logos/die Vernunft als der eine Sohn die weltfamiliäre Verbundenheit deutlich, nach der heute verlangt wird.
Zurecht führte im Christentum die mystische Bewegung ein Schattendasein. Hier hat nicht nur die schöpferische Wirklichkeit zu gelten, die im Wort/in Vernunft auszudrücken ist. Was heute als Ökologie erklärt, auf Weltfriedens- oder Klimakonferenzen als Voraussetzung für die kreative Gestaltung der Zukunft ausdiskutiert wird, ist nicht nur im aufgeklärten Bewusstsein als christliches Wesen zu verstehen. Es ist und in Begeisterung für da auf natürliche Weise Gegebene aus Vernunft zu feiern und zu lieben: christlicher Glaube. Wenn Christen Morgen gemeinsam von Jesus singen, halten sie das nicht für Selbstmanipulation. Denn sie wissen nicht nur, dass es anfänglich um den Öko-logos ging. Sie lassen sich von Kultur-, Evolution- oder Kommunikationswissenschaftlern erklären, warum dies in Kultur höchst kreativ ist, so erst vielfach geforderte Verbundenheit und Weltvernunft gelebt wird.
Ohne Zweifel sollen auch die östlichen Lehren, wie beispielsweise der Buddhismus auf meditativ-mystische Weise zur Weltverbundenheit führen oder das Tao das kosmische Gleichgewicht bewahren. Doch wo Religionen über Friede und Krieg, aktuell zwischen der westlichen und islamischen Kultur entscheiden, eine öko-logische Verbundenheit zu verbindlichen Verhaltenslehren führen muss, da ist mit östlicher Spiritualität nichts zu machen. Aufklärung über die gemeinsamen Wurzeln ist gefragt.
Ob die etablierten Religionssysteme einen Beitrag zur notwendigen Entwicklung der Menschen leisten können oder sich weiter abgrenzen, auf ihre Gottesbilder, Gründergestalten oder traditionelle, gar mittelalterliche Lehren berufen, ist eine Frage der Aufklärung.
5. Der Weg zum „Wir“ führt nur über christliche Aufklärung
Es bedarf nicht der Intellektuellen, die „Von der Geldgier zum Wachstum an Verbundenheit – Grundzügen einer Wirtschaftsethik“ schreiben. Selbst bei eingefleischten Kapitalisten war bereits am Beginn der immer noch anhaltenden, Banken-, letztlich Kapitalismus- letztlich auch Staatsschuldenkrise der Ruf nach mehr „Gemeinwohlorientierung“ zu lesen.
Doch das „Wir“ die Gemeinwohlorientierung lässt sich weder herbeipredigen, noch per Gesetz verordnen, wenn der der Geist der Gemeinschaft nicht mitspielt. Noch nicht mal in den Unternehmen, die per Gesetz nur dazu verpflichtet sind, lässt sich das beworbene „Wir“ verwirklichen, eine Geschäftspolitik verwirklichen, die ausschließlich am Wohl der Menschen orientiert ist.
Die arbeitsteilige Welt, der Kapitalverkehr, incl. Unternehmensformen, bei denen die Kapitalgeber völlig losgelöst von der einst für einen Bäcker oder Schuhmacher bedeutungsvollen Leistung bestimmen, machen nur deutlich, was heute noch mehr als in der Antike notwendig ist. Weit mehr noch als bei den Alten, die dafür Kultkonzepte weiterentwickelten, sind wir in unserer modernen Welt auf das angewiesen, was den verbindenden Geist der Gemeinschaft ausmacht und auf mündige Weise in Verantwortung nimmt. So ist beispielsweise auch die Gentechnik nicht mehr im „Zurück in die Flasche“ aufzuhalten. Doch wenn die neuen technischen Möglichkeiten zum Wohl der Menschheit eingesetzt werden sollen, ist eine tiefgreifende Verbundenheit gefragt. Die vielbeklagte Geldgier des Kapitalegoismus, ebenso auch der Konsumrausch, der das den Kindern die Ressourcen fressende materielle Wachstum als neue Religion des modernen Menschen sicherstellen soll, macht nur die egoistische Kurzsicht menschlicher Gier deutlich. Es zeigt die menschlichen Probleme, denen die philosophisch-theologischen Theorien und dann der Kult, der den Logos im Volk lebendig machte, entgegenwirken sollten.
Und mehr noch als zu Zeiten römischer Globalisierung sind allein aufgrund unseres grenzenlosen Wirtschaftens und unserer weltweit vernetzten Kommunikation universale gemeinsame Kulturwerte gefragt, die Menschen zum kreativen Teil des Ganzen machen. Ob „unterm Strich zählt ich“ gilt, wie die kommerzielle Kommunikation vermittelt oder das zukunftsgestaltende „Wir“, das die Intellektuellen in Berufung auf den antiken Logos-Begriff herbei beschwören wollen, hängt an unserem Kulturverständnis. Doch so wie der Mensch immer wieder den alten Adam auspackt, bei dem nicht nur die Fress-Sucht, die heute den Körper zerstörende Gier nach Fett und Süß Voraussetzung fürs Leben war, halten wir auch an alten Glaubensvorstellungen, Vorstellungen von Glaube fest.
Wo in der Antike Konzepte weiterentwickelt wurden, um die menschliche Kurzsicht der kreativen Vernunft des Ganzen – Weltvernunft – zu unterstellen, ist daher heute Fehlanzeige. Selbst in dicken Tageszeitungen wie der Welt oder FAZ, die kaum wissen, was sie noch alles schreiben sollen, kommt die christliche Religion nur vor, wenn ein neuer Fall von Kindesmissbrauch durch kath. Priester entdeckt wird.
Die Alten benötigen keine Kommunikations- oder Gehirnforschung um sich klar zu machen, wie die heutige Überbetonung der Individualität des Einzelnen ein Missverständnis menschlicher Kurzsicht ist, das nur kulturelle bekämpft werden kann. Das einsichtsfähige vernunftbegabte und autonome Subjekt der Neuzeit emanzipiert sein Selbst nicht von selbst von äußeren Steuerungen. Die Ein-gebundenheit in das große Ganze war seit der Steinzeit, bei allen Kulturen, die wir bei den Austelllungen der historischen Museen, ob „Maja“ oder „Ägypten“ bewundern, eine Sache des Kultes. Die soziale Vernunft fällt nicht auf geheimnisvolle Weise vom Himmel, sondern wurde nicht nur bei den Hebräern aus himmlischer bzw. kosmischer Kreativität abgeleitet. Denn auch wenn Kultbegriffe und –bilder dafür gebraucht wurden, so war es von Anfang an das kreative Ganze, für das meist die Sonne stand, was verherrlicht wurde.
Auch wenn die Kult-Bilder, Begriffe, buchstäbliche Vorstellungen heute die Vernunft aus den Glaubenslehren völlig verdrängt haben- Wir wissen nicht nur um den wahren Grund im antiken Monismus bzw. der Erneuerung des prophetischen Monotheismus. Auch warum Bilder in Kultur gebraucht wurden, die Aufgabe von Zeus und seinen menschlichen Söhnen übernehmen und gleichzeitig die rein theoretische Vernunftlehre griechischer Philosophie/Theologie verdrängen musste, kann heute klar gemacht werden.
So wie die in der Kindheit in unserem Kopf entstandenen Bilder unsere weitere Vorstellungswelt prägen, bestimmen auch die kulturellen Bilder und Vorstellungen unser Leben. Unser Gehirn ist kein isoliertes Wesen. Was es hervorbringt, ist an Kulturgut in Jahrmillionen entstanden und hängt maßgeblich auch von dem ab, was andere Wesen aus unserer Kultur weltweit denken und fühlen. Das menschliche Verhalten wird aus Kommunikation bestimmt, in uns, zwischen uns, wie mit der gesamten Natur. Wie wir das verstehen, wird durch die Bilder unserer Vergangenheit geprägt, die wir in aufgeklärter Weise betrachten müssen.
Wer nach einer Weltverbundenheit ruft, muss Ordnung in die alten Bilder, Begriffe und Vorstellungen bringen, die einst für eine über die biologisch-zweckmäßige kulturelle Verbundenheit zuständig waren. Die dann bei den Griechen im Namen der Vernunft Tugend, Tüchtigkeit, gemeinsames Verhalten im Sinn eines kreativen Ganzen begründeten.