Historische Wirk-lichkeit Josua - Heutige Wirk-lickeit Jesus

Ohne das hellenistische, philosophisch gebildete Judentum und seinen aufgeklärten Verstand Moses, wonach die Vernunft, in der die Bildung auch heute wieder den Lebenfluss und das ökologische Ganze erklärt, als ewiges Wort (schöpferische Bestimmung) verstanden wurde, gäbe es weder das heutige Judentum, noch Christen oder den Islam. Über einen historischen Jesus, der bekanntlich der Nachfolger Moses war, könnten wir uns keine Gedanken machen. Wenn die Lehre Moses in antiker Aufklärung nicht allegorisch als frühe Philosophie gesehen und so in der Funktion  Josua, lat. Jesus gesehen worden wäre, hätte sich sicherlich in Entwicklung der Kultur die Vernunft auf andere Weise auch durchgesetzt. Doch der erneuerte, nun universale geltende bildlos-prophetische Kult ist eindeutig aus dem hellenistischen Judentum hervorgegangen, dessen aufgeklärt-universaler Verständnis dann auch den Griechen galt. Und wo all das bewirkt, in gegenwärtigen Vernunftlehren (Logos) die schöpferische Bestimmung, das lebendige Wort, der Kosmos als Tempel verstanden wurde und Hoffnung auf eine neue Zeit war, hat im Sinne damaliger Bilder Josua, lat. Jesus gewirkt. Auch wenn erst Erasmus von Rotterdam und in Folge Martin Luther einheitlich die vormaligen Gottesnamen oder Christologie-Titel in "Jesus" übersetzten. Im aufgeklärten Verstand des Moses-Wortes als taube jüdische Gesetzlichkeit und römischen Aberglaube vertreibender Josua und damit Hoffnung auf eine Goldene Zeit, war Jesus lebendig. Wo die Vernunft die alten Gottesvorstellungen nicht ersetzte, wie das heute im Westen geschieht, sondern die alten Kultvorstellungen in Vernunft erklärte und so ein neues prophetisches Paradigma entstand, ist nicht nur das Christentum entstanden. Auch das heutige Judentum, das sich ebenso wie der Islam generell nur auf die Tradition, alten Schriften oder Eingebungen an Gründer beruft, verdankt seine Existenz philosophisch-jüdischer Erkenntnis der Zeitenwende, die sich in Vernunftlehren (Logos) begründete. Die heute auch als gemeinsame Weltvernunft oder ganzheitliche menschliche Ökologie gelten.

Bildergebnis für philo von alexandrien

Zeitzeugen antiker jüdischer Aufklärung

Selbst wenn die mit Philo von Alexandrien überschriebene Fülle von Texten, die entsprechend dem Mittelplatonismus sich mit den Ergebnissen der Naturwissenschaft, auseinandersetzen ebenso wie Kulturgeschichte und Kult philosophisch erklären, nur von einem einzelner Gelehrter jüdischer Bildung stammen würden. Wie das in heutigen Biografien, die eine hochwissenschaftliche Lehre antiker Aufklärung darstellen, aufgrund der Aussagen von Geschichtsschreibern wie Josephus Flavius (in Wirklichkeit ein jüdisch-apologetischer Geschichte-Schreiber, der wie Philo den jüdisch-bildlosen Kult vernünftig erklären wollte) vertreten wird. Die Philo-Texte sind Zeitzeugen des aufgeklärten Judentums der Zeit Jesus. Philo steht daher hier nicht als einzelner Denker. Die in diesem Namen verfassten Schriften geben Zeugnis über die das gesamte jüdische Denken, das in Zeiten antiker Aufklärung, damit auch der sog. Zeit Jesus, nach einer neuen Begründung des in Moses gegebenen, prophetisch bildlosen Bundes (JHWH) suchte. Im philosophischen Judentum, das die Thora nicht verwarf, sondern sie in Vernunft als erfüllt und so ein universales Judentum ohne menschliche Gottheiten und Gottesvorstellungen (Gelobtes Land, Goldene Zeit, Gottesreich als Leben in Vernunft und kulturellem Friede erhoffte) sind nicht nur die gesamten christlichen Texte, auch Markus, Lukas und Matthäus hervorgegangen, sondern die Lehre des Neue Testamentes. 

 
Nicht nur die Texte des Neuen Testamentes sind nach heutiger Quellenlehre im hellenistisch-philosophischen Judentum entstanden. Und ohne das philosophisch Judentum wären auch die gesamten Erkenntnislehren und ihre philosophisch-theologischen Spekulationen über das Wesen des Logos, die heute als urchristliche gelten, nicht denkbar. Auch der neue, nun universal gültige jüdische Bund, der das Neue Testament ausmacht, ist eindeutig im hellenistischen Judentum und dessen Verstand der Vernunftlehre antiker Aufklärung als das bereits bei Moses maßgebende Wort begründet. Für das hellenistische Judentum galt die Stoa des Mittelplatonismus ebenso wie für die dafür heute hochgelobten griechischen Denker. Und die in Naturwissenschaft, dem natürlichen/kausalen Werden begründete kulturelle Sinn-/Vernunftlehre (Logos), die im philosophischen Judentum der Zeit Jesus galt, war keine andere wie in Athen. Doch während die Epikuräer wie Lukrez, der  "Über die Natur der Dinge schreibt" heute von den Glaubensgegnern gelobt werden, weil dort bereits der Aufbau der Welt in Atommodellen oder die Veränderung der Arten und nicht im Wirken menschlicher Götter begründet wird, war das für philosophische Juden kein Problem. Die Götter, an denen die Griechen zunehmend zweifelten, dass sie das Universum und die Menschliche Stellung darin bestimmen, kamen bei hellenistischen Juden nicht vor. Die Furcht vor den Göttern, die sich in das menschliche Leben einmischen, hatte im philosophischen Judentum, wie wir es durch die Philo-Schriften kennen, keinen Platz. Vielmehr wird so deutlich, wie die Römer, die sich nicht mehr vor menschlichen Göttern fürchteten und ihnen sowie dem Kaiser im Kult opferten, sondern zum neuen Judentum konvertierten, jetzt als "Gottesfürchtige" bezeichnet wurden. Sie waren damit jedoch das genaue Gegenteil dessen, was heute meist als "gläubig" unterstellt, dabei vom Glaube an ein vorgesetztes menschliches Gottesbild angenommen wird. Während die griechischen Stoiker bzw. Jünger der Vernunft noch den Göttern anhingen, selbst der philosophisch hochgelobte Kaiser Marc Aurel die römischen Verweigerer der  traditionellen Götteropfer verfolgen ließ, spielten die menschlichen Gottesvorstellungen bei den jüdischen Stoikern in Alexandrien oder Antiochien keine Rolle. Die schöpferische Kraft, die nach den Stoiker den gesamten Kosmos durchdrang, dort wirksam war, hatte bei philosophisch-stoischen Juden keine zwei Beine oder entsprach einer menschlichen Kult-Vorstellung, sondern war unvorstellbar aber wesentlich.

Wie der heute von Atheisten gelobte Lukrez seine frühe, sinnlich wahrnehmbare Naturwissenschaft, die er mit Seelenkung bzw. der Psyche des Menschen und dessen freiem Willen verbindet in Poesie zum Ausdruck bringt, in Gesängen schreibt, lässt sich das auch im philosophischen Judentum beobachten. Das sich dabei auch mit der Seelenlehre, damit der menschlichen Psyche und daher den notwendigen kulturellen Bildern, Gesängen, der Philosophie in Prosa und Poesie beschäftigt, damit bereits die kreative Vernunft von deren Fleischwerdung in menschlicher Kultur belegt. Und so ist es auch zu erklären, dass für die Vernunftlehre, die die Funktion im Sinne Josuas hatte, menschliche Gottesvorstellungen des Aberglaube vertrieb, in Folge Moses das Wort  in Vernunft zur Weltgeltung brachte, in den Weisheitstexten in personifizierter Form auch von Josua, damit Jesus gesprochen wird. Doch um einen jungen Mann mit Namen Jesus, der zu Gott oder als Logos ausgegeben wurde, ist es dabei mit Sicherheit nicht gegangen.

Selbst wenn sich manche heute einen Gelehrten mit Namen Philo von Alexandrien zugeordnete Texte als spätere Werke kirchlicher Schriftsteller erweisen oder an der Existenz nicht nur eines Christus, sondern eines historischen Jesus gezweifelt wird. Am Hellenismus und dem darin erwachsenen philosophischen Judentum, das in Folge Moses die Vernunft maßgebend war, dabei gar von Jesus gesprochen wird, als an diesen Namen in den biblischen Texten noch nicht gedacht wurde, wird es keine Zweifel geben. Und auch wenn die christliche Evangelien als eine Literatur angenommen werden, die durch vielfache Übersetzungen gewachsen ist. Die gar im frühen Mittelalter, bei der von manchen Geschichtsforschern unterstellen Erfindung antiker Texte und Gestalten durch den Humanismus in der heutiger Form entstanden sein sollen. Die philosophische Literatur des hellenistischen Judentums und ihre Ausdrucksweise in Poesie und Prosa, die heute auch teils als frühchristliche Gnosis gehandelt wird, ist Zeitzeuge. Und die handelt nicht von einem jungen Mann, sondern antiker Vernunft in kultur-vernünftiger geschichtlicher Form, damit einem fleischgewordenen geschichtlich kreativen/schöpferischen Wesen.

Um das historische Wesen und Wirken Jesus zu verstehen, genügt es daher nicht, nur auf die hellenistischer Aufklärung maßgebende, in Natur- und Kulturwissenschaft begründete Vernunftlehre (Logos) zu verstehen. Wie sie dem gesamten antiken Denkern heilig, den verschiedenen urchristlichen Bewegungen, dann allen frühchristlichen Denkern und Vätern sowie Vertretern der Kirche bis ins Mittelalter das maßgebende christliche Erlöserwesen war. Mann muss das hellenistische und damit philosophisch gebildete Diasprajudentum beleuchten, aus dem die christliche Lehre, wie die Kulturtexte des Neuen Testamentes hervorgingen. Die dort denkerische erarbeitete Erkenntnis, dass es bei der Vernunft um das Wort ging, wie es bereits den als frühe Philosophie gesehenen Propheten, damit Moses galt, wurde dort auf solche kreative ins Bild gesetzt, dass die heutige Hochschullehre wie selbstverständlich einen jungen Wanderradikalen als christliches Wesen voraussetzt.

Selbst die Theologen, die im historischen Jesus nur einen jungen Mann sehen, würden nie und nimmer einen plötzlich auftretenden Guru als die nun universal geltende schöpferische Gegenwart ansehen. Kein Hochschulleher käme auf diie absorde Idee, die bei heutiger Hypothese antiken Gelehrten unterstellt wird: In einem Wanderradikalen die Goldene Zeit, das Leben in Vernunft und Friede als Gottesreich angebrochen zu sehen oder seine Worte als in Schöpfung begründete Weisheit oder Ethik zu verstehen. Doch man stelle sich erst mal vor, die Neutestamentler der Universität Heidelberg würden so wie die jüdische Bildung Moses als frühe Philsophie verstand, auch Jesus als einen Ausdruck antiker Vernunft sehen, wie sie jetzt an den gesamten naturwissenschaftlichen Fakultäten gelehrt wird und woraus derezit auch das Maß des vernünftigen Lebens abgeleitet wird. Sie würden so letztlich wieder in einer Kultursynthese den Kalten Krieg im Kopf babylonischer Gottesbilder benenden und all das bewirken, was im denkenden Glauben des philosophischen Judentums antiker Aufklärung nachzuvollziehen ist. Gleichzeitig wäre klar, wie (ähnlich wie antiker, in Alexandrien bereits neurologisch begründeter Seelenlehre) eine philosophische Lehre in kulturgerechter Sprache und bewegenden Kultur(ur)Vor-Bildern zum Ausdruck zu bringen ist. Was den nicht in den Kanon aufgenommen urchristlichen Geschichten von einem heute als Jesus übersetzten Erlöserwesen, vom theologisch führenden Wissenschaftlern wie Christoph Markschies in "Gnosis und Christentum" in Bezug auf alle in Geschihten ausgedrückte philosophische Erkenntnis begründet wird. Weil die eindeutig die Vernunft zum Thema hatten und daher eine Erklärung für die teils heute erst ausgegrabenen Jesusgeschichten her muss.

Wie wahrscheinlich ist daher, dass damals jüdisch-hellenistische Gelehrte, die dabei in ihrem aufklärten Verständnis Moses die Thora nicht ablehnten, sondern als erfüllt sahen, all das, was sie so jetzt in jüdischer Bildung denkerisch bewegten, plötzlich aus dem Mund eines einzelnen Wanderpredigers entnommen haben? Diesen dann gar als die aller Verhaltenslehre zugrunde liegende, über das alte Gesetz hinausgehende schöpferische Gegenwart oder Gottheit beschrieben hätten?  

Die These, dass es bei Jesus, der das Neuen Testament ausmacht, bei all seinen in Schöpfung selbst begründeten Aussagen über das richtige Leben, die Liebe zum schöpferischen Grund als Voraussetzung für gelebte Nächstenliebe, alle Neuerungen, Heilswirkungen und Hoffnungen seit Erasmus um die Vernunft in kulturgerechter, bildhafter Ausdrucksweise ging, die so in Folge von Moses als Josua, lat. Jesus galt, lässt sich im hellenistisch-philosophischen Judentum der sog. Zeit historisch beobachten.

Die Quelle, auf die sich Neutestamentler bei einem heilspredigenden Handwerksbruschen berufen, war die Vernunft hellenistischen Judentum, die auch der kulturgerechten, höchst kreativen Ausdrucksweise zugrunde liegt, die Weltgeschichte machte, die im aufgekärten Verstand weiter geht.

Bildergebnis für philo von alexandrien   

Die jüdische Bildung der sog. Zeit Jesus, aus der das Neue Testament, wie seine Kulttexte hervorgingen, verstand Moses als frühe theologisch-bildlose Philosophie und die philosopisch offenbare Vernunft im jüdischen Sinn als Wort. Im griechischen Sinne war dies der eine Sohn oder Zeus an der Spitze der aller des Götterpantheons oder als Pantokrator. Nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis kann dieses insbesondere in der Diaspora blühende Denken daher nicht mehr als wilde Spekulation gesehen werden, um Griechen das Judentum schackhaft zu machen. Wie das bis bisher den Blick verbaute. Wo unter Auswertung ägyptischer, persischer, dann hebräischer Theologie und ihrer jeweiligen Kultur-Geschichten, wie dem Einfluss aller philosophischen Schulen die dort offenbare und maßgebende Vernunftlehre im Sinne eines jetzt gegenwärtigen, in Einheit als Ausfluss (Weisheit oder Wort) eines kreativ wesentlichen Seinsgrundes (JHWH) verstand wurde. Da lässt sich die Kultursynthese verstehen, die zu einem damit universalen christlichen Judentums führte, in dem die Goldene Zeit, das Gottesreich gelebter Vernunft erwartet wurde. Woraus die heute allerdings nicht mehr auf die Vernunft, sondern auf ihre jeweiligen Bücher und Gründergestalten berufende monotheistischen Geschwister hervorgingen.

Ohne daher das philosophische Judentum der Zeit Jesus (Josua) zu berücksichtigen, aus dem die christliche Lehre, wie ihre Texte hervoringen, kann man in schriftgelehrter historischer Kritik Jesus nur auf einen Wanderradikalen oder Weisheitslehrer reduzieren, der hellenistisch erhöhten, verherrlicht wurde. Dann gar als Gott (was immer das dann auch ist, mit der damals gegenwärtigen und für die Aussagen des Neuen Testamentes maßgebenden schöpferischen Wirklichkeit hat es nichts zu tun) gesehen worden wäre. Was die Glaubenskritik dann als Manipulation der Masse sehen muss, so den Glaube als Gestrig oder mit Blick auf die von Aberglaube ausgehende mörderische Gefahr ganz beseitigen will. Und auch wo die Kritik einen jungen Mann als historischen Jesus abstreitet, weil alles alten Mythen nachgestellt wurde, kann ohne Berücksichtigung der im philosophisch-jüdischer Aufklärung denkerisch gegebenen Geisteswende nur ein literarisches Glaubenskonstrukt hinten herauskommen. Welche kreative Wirklichkeit sich hinter der Ausdrucksweise der Vernunft im Erbe der so erfüllten heidnischen und jüdischen Vorbilder verbirgt, kann dann nicht bedacht werden.

So war es auch für radikalkrititischen Neutestamentlern die bereits am Anfang 19. Jahrhunderts die These begründeten, dass es beim historischen Jesus um den Logos ging und den Josua-Name in jüdischer Weisheitsphilosophie nachwiesen, noch zu früh. Die Voraussetzungen, im dem sämtlichen frühchristlichen Bewegungen, aller Erkenntnislehren, aber auch den Apologeten, Vordenkern oder kaiserlichen Vätern und Erbauern der Kirche, wie Herausgebern des Kanons bis ins Mittelalter, das in seiner  historischen Heilswirkung biblisch bebilderte Wesen zu sehen, waren noch nicht gegeben. Was von Johannes als Jesus vorgestellt, zur Sprache gebracht wurde, wurde nur als ein weiterer geheimnisvoller Gottesname aufgrund philosophischer Spekulation gesehen. Doch erst in Betrachtung der vielfältig nach neuem Bund bzw. neuer Begründung des Prophentums suchenden Erkenntnislehren und insbesondere der philosophischen jüdischen Bildung lässt sich eindeutig belegen: Die Quelle, auf die sich die heutige Hochschullehre bei ihrer Hyothese von einem historischen Heilsprediger berufen, stand im hellenistisch-philosophischen Judentum. Hier sind nicht nur die Texte des Neuen Testamentes entstanden. Vielmehr wurde in dem, was Johannes als Vernunft voranstellt und in ihrer Heilswirkung als Jesus sprechen lässt, auch all das bewegt, was der angeblich historische Handwerksbursche als eine Art Wanderkyniker bei Markus, Lukas oder Matthäus in Geschichten und Gleichnissen an theologischen Inhalten von sich gab. Nicht nur der echt historisch wirkende Jesus, sondern auch der in heute gegebener Aufklärung zum leben zu erweckend, lässt sich so verstehen.

Das Neue Testament, der neue Bund, ist historisch im hellenistischen Judentum entstanden