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Öko-Logos = Weisheit im Sinn der Natur/Welt/Lebens war, was sie heute sein müsste: Gesalbter „Christus“

Wo ein Guru als Jesus an den Anfang gestellt wird, ist das nicht nur wissenschaftlich-historisch unhaltbar, sondern antichristlich und ein Verbrechen an der Menschheit 

Wie in allen Vorlesungen, so zeigte sich gerade am Philipper- als Gefangenenbrief, dass die Texte auf bildhafte Weise zu verstehen sind, es beim historischen Jesus Christus nicht um einen verherrlichten Guru ging, sondern die in früher Ökologie wahrgenommene, präexistente Weisheit natürlicher Schöpfung. Die zwar heute als menschlich wesentlich, als Voraussetzung für Gesundheit, Wohlstand, wie Zukunft der Menschheit erkannt und in aller Munde ist. Die aber als Lebens- Kulturbestimmung nach intrinsischer Motivation im Sinn der Propheten, Gottesssohn, wahrer König, Gesalbter „Christus“, wie als Wort auch des dann arabischen Propheten mehr als notwendig wäre.

-Auch die Apostelgeschichte, wie die Selbstaussagen bei Paulus sind nicht in buchstäblicher Banalität, sondern bildhaft als historische Tatsachen christlicher Mission zu verstehen: Den Heilsweg der Weisheit zum Kult und damit neuer Kulturbestimmung an Stelle von Kaisern und Gottesmysterien, wie sie heute gebraucht würde. Wo aber die Studenten bei Paulus einen ehemaligen Sektenverfolger vor Augen haben, der einen gutherzigen Guru oder eine private Vision als Logos/Weisheit gar aus dem Gefängnis hochleben ließ, hier seine staatsgefährdende Volksverhetzung fortsetzen und organisieren konnte. Da zeigt sich nicht nur historisch Unhaltbarkeit, sondern wie die Geschichte auf den Kopf gestellt, so der Weg zu Kulturbestimmung in öko-logischer Weisheit verbaut wird.

-Denn wo nach heutigem Wissen mehr als klar gemacht wird, wie es Paulus beim Jesus genannten christlichen Wesen um die dem antiken Denken maßgebende Weisheit ging. Die in aller Schöpfung, dem sinnvoll zusammenhängenden Weltganzen als „Sohn“ wahrgenommen wurde, der auf einen einzigen (in vielen Namen zu ehrenden) Sinn aller Natur, Seins als „Vater“ verwies, wie davon ausging und in menschlicher Erscheinung vermittelt werden, so zum Heil für die Welt werden musste. Da hat sich die Sache mit dem Verfolger einer Heilspredigersekte, die dann diesen als Heil verkündete und für Bildungsbürger als Weisheit hinstellte, eh erledigt.

-Damit erweist sich eine Theologie, die gegen besseres Wissen  weiter einen Guru an den Anfang stellt und so verhindert, dass die heute in aller aufgeklärte Welt gepredigte Weisheit zu dem werden kann, was der Antike als Gesalbten galt, als „Antichrist“. Wo nicht die möglichen wissenschaftlichen Voraussetzungen geschaffen werden, dass die präexistente Weisheit, wie sie heute auch Weltorganisationen vertreten, in aufgeklärten Kulturkonzepten zur Selbst- und Kulturbestimmung wird. Da ist dies ein Verbrechen an der Menschheit, wie deren gemeinsamen Grund/Sinn.

 

Sehr geehrter Herr Professor Matthias Konradt,

besser, wie Sie bei der christologisch-politischen Sprache im Philipper deutlich machten, dass die heutige Hypothese die Geschichte auf den Kopf stellt, geht es kaum. Mehr noch als Peter Lampe, der den Christus des Paulus als philosophische Weisheit voraussetzte, ständig von Platon und Philo sprach, haben Sie klar gemacht, wie die meist im Platonismus begründete Weisheit das Kreuz menschlicher Kulturbilder tragen musste, um so zum Heil zu werden. Was eigentlich klar ist, da der Gesalbte auch für die Propheten kein Halligalli des Glaubens war, sondern sich bereits die Tora in dem begründete, was dann in Naturlehre (Logos) heute in Ökologie und Evolution erklärt wird. Denn was sich in menschlicher Gestalt selbst erniedrigten musste, war, wie Sie zeigten, kein heilspredigender Hanswurst, als was der kritisch auch „Lattengustel“ Genannte heute gesehen wird, sondern die Selbstentäußerung der bei aller Schöpfung mitwirkenden, dort wahrnehmbaren Weisheit (wir sagen meist Ökologie). Auch mit Ihrer Vorlesung über den Philipperbrief und die dortige Christushymne bzw.  -bedeutung haben Sie so wieder mehr als deutlich gemacht, wie die Geschichte umgekehrt zu verstehen ist. Wie der historische Jesus kein als Christus verherrlichter Guru war, sondern die in Naturlehre begründete Weisheit als Gesalbter „Christus“ im Heilsprozess der Zeit menschliche Gestalt annehmen musste, so im schöpferischen Sinn höhst wesentlich, kein doketistisches Scheinwesen war.

1.      Mission- und Paulusgeschichte in aufgeklärter Weise verstehen

Wo Jesus Christus zu dem wurde, was heute als historisch gilt (egal ob Sozialreformer oder besonders toraschlauer Zimmermann) der alles nicht war und wollte, was aus ihm gemacht wurde. Da kann bei Paulus nicht weiter davon ausgegangen werden, dass ein ehemals gesetzeseifrige Sektenverfolger dann durch die Lande zog, wie die Afrikamissionare philosophisch Gebildeten rund um das Mittelmeer überredete, sich im jüdischen Sinn von inzwischen philosophisch in Vernunft begründeter Götter- und Kaiserverehrung abzuwenden, gleichzeitig den Guru der verfolgten Sekte als Weltbestimmung im Sinn der Tora anzuerkennen. Was ja auch  ganz und gar nicht dem Konzept der sich in natürlichen Werden und dessen Ordnung begründeten Propheten entsprochen hätte. Ein Guru sei als der bei aller Schöpfung mitwirkende und daher für das menschliche Leben maßgebende Gesalbte ausgegeben worden. Allein, wie sich beispielsweise der Anhänger des bedeutungslos gewordenen Heilspredigers an den römischen Kaiser gewandt haben soll, um vom Gefängnis in Cäsarea noch Rom verlegt zu werden, ist ein Witz.

Aber es ist zu mühsam, im Sinn historischer Kritik deutlich zu machen, wie absurd es beispielsweise ist, dass ein wegen Volksverhetzung Gefangener, der die Menschen von der Verehrung der für die Staatsverfassung reaktivierten Kaiser und ihrer ebenso notwendig gesehenen Göttermysterien abbringen wollte (wofür die frühen Christen als Atheisten angeklagt, auch getötet wurden) im Gefängnis weiter sein Unwesen treiben, staatsgefährdende Volksverhetzung organisieren durfte.

Ersparen Sie mir die historische Kritik. Doch es ist mir einfach unerklärlich, wie auf wissenschaftlicher Basis die Plausibilität der Ort der Abfassung und Entstehung des Briefes bedacht wird. Dann jedoch keiner Ihrer Kollegen die Frage stellt, wie das, was nach heutiger Historien-Hypothese unterstellt werden müsste, völlig unmöglich sein kann. Wo Christus noch die kaum hinterfragte Größe war, wäre auch gegen die Geschichte nichts einzuwenden. Doch wo aus Christus ein Sozialreformer wurde, der wegen häretischer Volksverhetzung hingerichtet und dann von seinen Anhängern zu all dem gemacht wurde, was er nicht war und wollte. Wie wollen Sie da erklären, dass der Anhänger eines antiken Andreas Baader oder sonstigen Terroristen, der inhaftiert wurde, weil er seinen Guru als wahren Gesalbten predigte, so den staatstragenden Kaiser- und Götterkult gefährdete, aus der Gefangenschaft in der von Ihnen dargestellten Weise agieren, Briefe verschicken, Gesinnungsgenossen empfangen und weitere Volksverhetzung organisieren konnte? Aber deswegen die Geschichte zum Ammenmärchen erklären zu wollen, wird den antiken Denkern nicht gerecht. Und da Sie die Geschichten ernst nehmen, bitte ich Sie diese in der Weise zu lesen, wie die antiken Verfasser die alten griechischen, wie dann auch jüdischen Geschichten verstanden und so neue verfassten. Denn wie es nicht um einen Sektenanhänger ging, der vom Gefängnis aus weiter sein Unwesen treiben konnte, beispielsweise den Aufbruch zu neuen Ufern in Spanien vorbereitete, haben Sie beim präexistenten Christus des Paulus selbst mehr als deutlich gemacht.

Wer beispielsweise in Ephesus, wo nach Ihrer Einschätzung der Brief entstand, zu dieser Zeit  gefangen, auf Patmos verbannt war, ist bekannt. Es war der als Johannes bekannte Philosoph, der in der Naturlehre (Logos) die Weisheit begründete, die Juden in Folge Moses als Josua, lat. Jesus galt und der dessen Lieblingsjünger war. Und der, wie Sie zeigten, wie Paulus in Naturlehre (Logos) begründeter Weisheit im jüdischen Sinn den wahren Gesalbten „Christus“ sah. Aber was hat das dann mit einem Heilsprediger und dem ehemaligen Verfolger seiner Sekte zu tun, der jetzt auf Überredungstour rund ums Mittelmeer war?

Und wie bei jeder Vorlesung lässt sich die gesamte Theologie, die Sie auch im Philipperbrief erklärten, nicht in dem Geschehen begründen, das bei heutiger Heilsprediger-Hypothese unterstellt werden muss. Sie wissen besser wie ich, dass nur die philosophisch bedachte Weisheit, die hellenistischen Juden als universale Tora und weltoffenen Tempel galt, als Christus der historische Grund für Eintracht, Widersacher heidnischer Mysterien, Kaiservergottung, wie Demut als Achtung der Anderen, Werteumkehr und Warnung vor irdischen Gesinnungen gewesen sein kann. Und was der Grund der Freude, der frohen Botschaft eines universalen Bundes war. Das war, wie sie ja auch selbst den Christus des Paulus definierten, eindeutig die Weisheit, wie sie in verschiedener Ausprägung allen Philosophen galt, im jüdischen Sinn an Stelle der Kaiser und menschlich-mysterischer Gottheiten der Gesalbte „Christus“, damit neue Kulturbestimmung war.

Mit dem Missionsgeschehen, das nach heutiger Hypothese von der Sekte eines Gurus ausgehen müsste, den seine Anhänger nach grausamem Tod zum Christus erhoben, hat das alles, was Sie als theologische Inhalte und Auseinandersetzung erklärten, nicht das Geringste zu tun.

2.      Der Christus des Paulus war naturphilosophisch begründete Weisheit: Öko-Logos

Mit der Verherrlichung, Erhöhung eines Gurus in den Visionen seiner Anhänger oder einer privaten Paulus-Theologie kann das alles nichts zu tun haben, was Sie bei Paulus vorstellen. Auch wo vom Gekreuzigten gesprochen wird, der erhöht wurde, hat das logischerweise seinen Grund in der erbärmlichen menschlichen Gestalt, zu der die Weisheit werden musste. Visionen nach dem Tod eines Gurus, die heute als Auferstehungsgeschehen gedeutet werden, kommen dort nicht vor, wo aufgeklärter Verstand der alten Wesentlichkeiten (Auferstehung) war.

Wenn im Philipper 37 mal von Christus und 32 mal von Jesus (???, was genau war im griechischen Text die Bezeichnung) gesprochen wurde. Noch lange bevor die dann lateinischen Gottesnamen und Christustitel in den Evangelien durch die Reformatoren einheitlich in Jesus übersetzt wurden. Dann wissen Sie auch, wie die präexistente Weisheit, die allein in schöpferischer Wirklichkeit (jungfräulich) bezeugt war, in Folge Moses, damit im Heil Josua, lat. Jesus, so im hellenistischen Judentum, wie bei Philo galt, dort so auch definiert wurde. Oder war da auch ein zufällig Jesus gerufener Heilsprediger, dessen junge Mutter versehentlich oder aus Verherrlichung zur Jungfrau wurde?

Wo in Relationen geredet wurde, keine zweite Gottheit, kein neuer Sinn/Grund des Weltganzen, sondern dies als Sohn, der Grund allen Seins im Sinn der Vätergottheiten als Vater verstanden wurde. Da ging es wie Sie sagten, um ein Geschöpf, das vor aller Schöpfung war, dort mitwirkte. Auch wenn Sie dieses Thema nicht vertiefen wollten: Mit dem heute an den Anfang gestellten Guru hatte das nichts zu tun, sondern mit dem historischen Jesus Christus. Den Sie zwar in Ihrer Vorlesung wie ein Lippenbekenntnis unterstellen, wie wenn es die historische Kritik nicht gäbe. Und daher, indem Sie die Studenten, wie alle Welt im Glauben an einen bedeutungslos gewordenen Guru lassen, Jesus Christus in seiner kosmischen und kulturellen Bedeutung als historisch Größe verleugnen.

Oder ging es auch bei der jüdischen Weisheit und den entsprechenden Schriften wie Jesus Sirach oder im Namen Salomo und bei Philo, worauf Sie hinsichtlich des präexistenten Paulus-Christus verwiesen, um einen bibelschlauen Guru? Sicher kann noch nicht im heutigen Sinn von Ökologie- oder Naturlehre gesprochen werden, wie sie heute lebensbestimmend ist. Sie kennen die vielen metaphysischen Weltbaumodelle, die so begründeten Erkenntnis-. und Weisheitslehren der Zeitenwende und Spätantike, die dann auch zu verschiedenen Christentümern und Kirchen, wie der des Simon Markus führte, besser wie ich. Es war ein wahrhaftes geistiges Laboratorium der Zeit, aus dem in mehr als heißen Diskussionen der umfassende Volkskult, die Kirche für die „Heilige Weisheit“ gebaut wurde. Doch haben die gesamten antiken Denker, die in Naturlehre eine Weisheit begründeten, wie sie heute als großes Vorbild in aller Munde ist, nur spekuliert? Daher von Weisheits- oder Logos“spekulation“ zu sprechen, die Paulus weitergeführt hätte, halte ich ebenso nicht nur für unhistorisch, sondern antichristlich!

Denn wie die Weisheitslehren der Philosophen, damit auch bei Philo oder anderen hellenistischen Juden, einen ganz realen Grund in aller Natur hatten, wissen Sie. Wie Sie selbst bei der Umwelt des Neuen Testamentes erklärten, bestand die Aufgabe vielmehr darin, die naturphilosophische begründete Weisheit, damit auch die in der Stoa begründete Soziallehre, Ethik, zur Selbst-, wie Volksbestimmung zu machen. Auch „Jesus Christus“ war so keine Spekulation oder ein Glaubenskonstrukt. Denn dass die kosmische Größe der Weisheit bei Juden, so bei Philo die Stellung eines Gesalbten, Christus hatte und so in Folge Moses messianischen Heil im Namen Josua, lat. Jesus gesprochen wurde, erscheint völlig logisch. Denn genau das machte doch die Unterscheidung zu den philosophischen Lehren aus. Nur so war die naturphilosophisch gepredigte Weisheit, nach der wir heute rufen, zur menschlichen Lebensbestimmung geworden.

Die Selbsterniedrigung, Selbstentäußerung der präexistenten Weisheit war dafür die Voraussetzung. Die Weisheit musste menschliche Gestalt bekannter Kulturwesentlichkeiten annehmen, um im Volkskult die Heilsfunktion des Gesalbten, Christus zu haben. Es war die Weisheit in der von Ihnen genannten Personifikation, wie wir sie vom Judentum auch in der Person David oder Salomo kennen. Die die Knechtsgestalt annahm, wie sie schreiben „den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt wurde.“ Aber Sie haben doch selbst gezeigt, wie es hier um eine präexistente Wesentlichkeit, das erste Geschöpf vor aller Schöpfung ging, der Weg nicht umgekehrt war. Wie das nach der Heilsprediger-Hypothese auch ihre Studenten unterstellen müssen.

3.      Die unterstellte Vergottung eines Guru wäre mehr als Raub gewesen, war nicht

Und so haben Sie auch allein in dem untersuchten Verb vom „Raub“ klar gemacht, wie keine Vergottung, Verherrlichung eines Menschen war. Hier wurde kein Mensch zu Gott, damit dem Grund/Sinn allen Seins erklärt, wie es als Raub den Kaisergottheiten vorgeworfen wurde. Wofür Nero, der den Sinn allen Seins und damit die Weisheit der Stoiker ins Gegenteil verkehrte, ein Paradebeispiel war. So wenig es bei dem von Ihnen gezeigten religionsgeschichtlichen Hintergrund um die Divinisierung eines Herrschers ging, kann ein Heilsprediger vergottet worden sein. Denn während sich die römischen Herrscher oftmals im schöpferischen Sinn als Verweltlicher kosmischer Ordnung verstanden und handelten, so als Oberpriester auch einem inzwischen mit Zeus monotheistischem Kult vorstanden, wäre das bei dem, der heute als historischer Jesus gilt, nicht nur Raub, sondern Raubmord gewesen.

Vielmehr ist heute religionsgeschichtlich nachvollziehbar, wie es im schöpferischen Sinn allen Seins war, dass die Weisheit die bekannte Gestalt und damit auch im Sinn der alten Gottheiten/Wesentlichkeiten gesehen wurde. Und das lässt sich als Sinn-Erfüllung verstehen, dem Gegenteil von Raub. Was hat das aber mit einem guten Jungen zu tun, der all das nicht war und wollte, was aus ihm gemacht wurde und der so an keiner Stelle der Kulturgeschichte, wie der Kulturgeschichten vorkommt?

Die Weisheit hat die Gestalt nicht nur eines Menschen, sondern eines Sklaven angenommen: Nicht umgekehrt. Wie können Sie ständig von Selbterniedrigung und Selbstentäußerung schreiben und dann nicht nur Ihre Studenten, sondern die Welt im Glauben lassen, es wäre umgekehrt gewesen. Wer menschliche Erscheinung annehmen musste, was in kultureller Entwicklung nachvollziehbar im schöpferischen Sinn höchst wesentlich, kein Scheinwesen war. Was sich erniedrigte, in menschlicher Erscheinung gehorsam das Kreuz der alten Kulturwesentlichkeiten trug. Das war eine kosmisch-präexistente Wirklichkeit, die wir im heutigen Logos (Naturlehre) nur weiter durchdrungen haben. Es war eine Weisheit, die sich „Gott sei Dank“ entwickelt hat, nicht allein Philosophen gilt, heute die Kinder freitags den Erwachsenen predigen und von der Sie (antichristlich ihre Kulturbedeutung verhindernd) nichts wissen wollen.

Auch ohne dass uns die Kirchenväter ganz klar erklärt hätten, wie die philosophisch bedachte Weisheit nach Naturlehre (Logos) das Kreuze einer menschlichen Erscheinung tragen musste, um im Volkskult zur Kulturwesentlichkeit, die Rolle der alten Gottheiten, Königen als Gesalbten „Christus“ in Folge Moses, damit Josua, lat. Jesus einnehmen zu können. Allein in Philipper haben Sie das nun selbst erklärt.

Wenn Sie daher nicht allen anfänglichen Denkern, damit auch den Menschen rund um das Mittelmeer, die sich zur Weisheit als Christus bekannten, unterstellen wollen, sie hätten in Wirklichkeit nur von einem jungen Guru als präexistenter Wesentlichkeit, Weisheit gesponnen, müssen Sie bei heutiger Historien-Hypothese laut aufschreien? Wie Bildungsbürgern rund um das Mittelmeer ein Guru als Weisheit verkauft wurde, was bei heutiger Hypothese zu unterstellten ist, ließe sich nur in einem Massenwahnsinn erklärten. Von dem wir allerdings in hellenistischer Hochzivilisation der Spätantike, der naturphilosophische Weisheit heilig war, nichts wissen.

Da Sie an einer Universität mit großer philosophischer und theologischer Tradition lehren und nicht im Kindergaren, können Sie unmöglich den zur Banalität Gewordenen an den Anfang stellen, noch brauchen Sie wie der vor wenigen Tagen verstorbene Klaus Berger ein buchstäbliches Glaubenskonstrukt aufrecht erhalten wollen. Daher bitte ich Sie erneut, die in Naturlehre, damit dem Sinn der Schöpfung/allen Lebens begründete Weisheit als christliches Wesen zu bedenken, das in aufgeklärter Weise wieder die Rolle des Gesalbten bekommen könnte und müsste.

4.      Selbsterniedrigung und Erhöhung war ein Gebot von Weisheit

Auch wenn Sie auf schriftgelehrte Weise die biblische Tradition der inhaltlichen Schwerpunkte des Philipper in Hiob, Ezechiel oder sonstigen Texten nachzeichneten und so den Eindruck erweckten, da sei nur nacherzählt worden. Die Selbsterniedrigung war ein Gebot der auch im Alten Testament geltenden Weisheit, die diesen Weg auch dort bereits für den Volkskult ging, so in Kulturentwicklung den schöpferischen Sinn erfüllte. Genau wie es auch Menschen im Tagesgeschäft tun müssen. Oder haben Sie nur versehentlich ständig von der „Selbsterniedrigung des Präexistenten“ geschrieben? Wo bei Paulus zu lesen ist, dass alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Da haben Sie nun selbst klar gemacht, wie es dabei um die im Weltganzen als Sohn gesehene Weisheit ging, die auf den zu ehren Sinn im Sinn der Vätergottheiten verwies, wie davon ausging. Ersparen Sie mir die Texte aufzugreifen. Sie wissen selbst, dass es dabei in keiner Silbe um den unterstellten Guru, sondern Christus, damit die präexistente Weisheit aller Schöpfung ging, die nun naturphilosophisch definiert war.

Wie die christologische Begründung christlichen Lebens: Dass Sein in Christus ein Leben in Weisheit war, wie sie auch die Philosophen vertraten, wissen Sie auch. Nur dass bei Juden, bei denen die Weisheit der wahre König, Gesalbte „Christus“ war, aus Demut und Begeisterung für den Sinn allen Lebens aus dem philosophischen Lippenbekenntnis verant-wort-ung entstand.  Die christliche Gemeinschaft, die Freude als Ausdruck gelebter Koinonia, die in frühen Gemeinden (besser wäre Philosophievereinen) über Gemeinschaftseigentum hinaus in Kommunen selbst die Partnerschaften umfasste, ist nicht auf dem Mist von Visionen gewachsen, die Sektenanhänger hatten, sondern in Weisheit im gemeinsamen, natürlichen Sinn begründet.

Und wo Timotheus „Ehre oder Ehrfurcht vor dem Sinn allen Seins“ als Bischof von Ephesus bekannt ist. Da werden Sie doch hoffentlich nicht allen, die dort, wie gerade in Kleinasien im natürlichen Geschehen, dem Weltganzen einen lebensbestimmenden Sinn, so Weisheit definierten, auch unterstellen wollen, jetzt einen jüdischen Wanderprediger als all dies gesehen und verherrlicht zu haben. Vom weiteren Paulus-Mitarbeiter Epaphroditus (dem Günstling der Aphrodite oder Liebevolle) der Bischof von Terracina gewesen sein soll, aber nicht der Gehilfe eines Sektenverfolgers war, der plötzlich den jüdischen Guru oder ein privates Konstrukt als präexistente Weisheit verherrlichte, will ich gar nicht reden. Mit keiner Silbe haben die im Namen Paulus schreibenden Verfasser von dem gesprochen, der heute als historisch gilt oder einem privaten paulinischen Glaubenskonstrukt.

Wie können die Theologen daher die Frage der Einheitlichkeit der des Philipperbriefes bedenken, Gründe für die Teilungshypothesen oder der Einheitlichkeit des Schreibens. Dann aber die Welt im Glauben lassen, hier wäre es um ein Briefchen an eine Gemeinde gegangen, bei denen „Gutgläubige“ (im negativen Sinn), die vorher zu einem Guru als präexistente Weisheit überredet wurden, die Adressaten einer hochtheologischen Argumentation über die Weisheit als Christus und damit verbundene Hoffnung oder Auseinandersetzungen über den richtigen Weg zu deren weltweiter Verwirklichung waren.

Es ist zu mühsam, an jedem Satz bei Paulus zu zeigen, wie es hier nicht um Visionen nach dem Tod eines heilspredigenden Handwerksburschen ging, die nun auch ein ehemaliger Gesetzeseiferer hatte, sondern um die Weisheit als Christus, die in menschlicher Gestalt zum Heil für die Völker werden musste. Und wie kein wegen Häresie hingerichteter Heilsprediger das Thema war. Aber das haben Sie selbst doch mehr als deutlich gemacht.

5.      Öko-Logos, Weisheit in sozialer Ordnung am Beispiel des Philemonbriefes

Wie es auch hier, in dem nach Ihrer Erkenntnis in Gefangenschaft in Ephesus geschriebenen Brief nicht sein kann, dass ein Sklave einen wegen Volksverhetzung gefangenen Prediger im Streit mit seinem Herrn aufsucht, von diesem hinter Gittern bekehrt wurde und einen Brief für seinen Herrn Philemon erhält, in dem dieser das Verhältnis in der Hausgemeinde, von Sklaven und Herrn beschreibt, muss nicht erneut gesagt werden. Wobei die Sache mit den Gittern eh ist Frage zu stellen ist, da hier ein in Christus Gefangener schreibt. Auch jeden Fall sind die Texte nicht buchstäblich zu verstehen, sondern wie in Antike verstanden und auch im bildhaften Verstand des Alten geschrieben wurde.

Aber wird nicht auch an den Aussagen zur Sklavenfrage, die sicher nicht an einzelnen Herren gerichtet waren klar, wie die Weisheit im gemeinsamen Sinn des Welthaushaltes (Öko-Logos) das Thema war, es nicht um die Verherrlichung eines Handwerksburschen ging? Wie die Gleichheit von Juden und Griechen, Sklave oder Freier, männlich und weilblich, die alle Eins sind in Christus Jesus, in Weisheit im gemeinsamen Haus eines Lebenssinnes (Gottes, höheren Herrn) begründet war, muss nicht erneut betont werden. So hat auch hier die Weisheit gesprochen, nicht die Sozialordnung der Antike aufgehoben, aber die Gleichheit vor dem Herrn, dem Sinn allen Seins und seiner Weisheit im Sinn der Gemeinde von echten Brüdern betont.

Die „Ökologie des Menschen“, die heute von den Päpsten, wie aller aufgeklärten Welt meist mit Blick auf die ökologischen Herausforderungen und die menschliche Unvernunft, im Sinn der Natur/aller Welt zu leben gegenseitig gepredigt wird, umfasst logicherweise alle Lebensbereiche. Was aufgeklärt im prophetischen Sinn zum Gesalbten oder als Wort auch des arabischen Propheten verstanden werden könnte, ist nicht auf ein umweltgerechtes Verhalten beschränkt, sondern umfasst die gesamte soziale Ordnung, Menschenrechte, Humanität. Alles, was als Voraussetzung für Glück, gemeinsamen Wohlstand, Gesundheit erkannt wird, war und ist im Sinn des Ganzen, aber nicht in einem Guru begründet, der nur als Christus ausgegeben wurde. Die Weisheit oder „Ökologie des Menschen“, die heute nicht nur in der Kirche nicht mehr in der Schrift, sondern natürlicher Schöpfung begründet, so auch von aller aufgeklärten Welt nur gegenseitig gepredigt wird, sollte als König der Könige zur selbst- wie Kulturbestimmung werden, als was sie heute mehr denn je gebraucht wird. Das war die frohe Botschaft.

Doch wie soll die Freude aufkommen, die Sie als roter Faden des Philipper aufzeigten, wenn Sie sich aufgeklärter Christologie verweigern. Schön wäre es und im Zeitalter des die Natur nicht in deren Sinn beherrschenden Anthropozän mehr als notwendig, wenn Weisheit herrschen würde. Doch wie soll die Frohe Botschaft funktionieren, nach der nicht menschliche Selbstherrlichkeiten oder heute vom Volk gewählte Tyrannen künftig den Ton angeben, sondern die Weisheit die Rolle des Gesalbten einnimmt? Wenn Christus nur ein Lippenbekenntnis bleibt, Ihre Studenten dann einen Guru vor Augen haben, von dem Sie dann bei Ihren Predigten in höchsten Tönen schwärmen und jeder aufgeklärte Mensch so denken muss, schnell weg damit?

Woran liegt es, dass heute kein normal denkender Mensch mehr auf die Idee kommen kann, im christlichen Glauben eine Lösung für die heutigen Weltprobleme zu sehen, sondern eher das Gegenteil. Wie aber die Weisheit, nach der alle aufgeklärte Welt ruft, in der Rolle des Gesalbten „Christus“ und damit auch als Wort Moses, wie des arabischen Propheten mehr als dringend verstanden, gebraucht wird, muss ich nicht ständig erklären, wäre auch für einen naturwissenschaftlichen Atheisten einsehbar.  Ich gebe die Hoffnung auf auch im Kult rational zu begründende Welt-/Vernunftreligionen, die Weisheit zur intrinsischen Motivation, als Lebensbestimmung zum wahren König machen, nicht auf.

Aber das kann nur durch eine wissenschaftliche Aufklärung über den christlichen Glaubensgrund geschehen, die dafür die Voraussetzungen schafft. In diesem Sinn bitte ich Sie erneut, die christliche Geschichte aus neuer Perspektive zu betrachten, die ich auch unter www.jesus-lebt-wirklich.de ausführlich begründet habe.

Auch wenn mir klar ist, dass die Reise nach Jerusalem nie enden, der Menschensohn als Weisheit in kulturgerechter Selbstmotivation und so Selbstbestimmung lebende Mensch eine Vision bleiben wird. Die Aufklärung über den christlichen Glaubensgrund würde nicht nur dessen Bedeutung klar machen, sondern mehr zum Friede zwischen den Kulturen beitragen, als alle heutigen Reden.

Mit freundlichem Gruß und weiterer Hoffnung

Gerhard Mentzel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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