Heute ist klar, wie der Islam weder durch Eingebungen an einen einzelnen Araber vom Himmel gefallen ist, noch ein Ableger des kirchlichen Christentums, Mohammed nur ein "Ummünzen" deren Jesus als Gottessohn war.

Vielmehr zeit sich, wie sich nicht allein durch die christologischen Streitigkeiten (u.a. Nestorianer, die die schöpferische und menschliche Natur des christlichen Wesen - keines Zweibeiners - in anderer Weise betrachteten, als die römische Kirche) sondern vielfältige kulturelle Umstände und Einfüsse der Islam aus einem nun weltgültigen Judentum (damit einer Christologie heraus) entwickelte. Die stärkere Anlehung an persisch-prophetische Wurzeln, die orientalisch-arabische Tradition und viele weitere Gründe wären aufzuarbeiten, um deutlich zu machen, warum im Orient eine eigene Lehre entstand. Denn fest steht auch, wie sich nach anfänglicher friedlicher Koexistenz, gegenseitigen Lernens, die Weg trennten.

Doch solange die Hochschule Halluzinationen, die Anhänger eines angeblichen Heilspredigers hatten, als Grund des christlichen Glaubens und damit als christliches Wesen lehrt, führen alle Erkenntnisse über die gemeinsamen Wurzel kaum weiter. So kann keine Aufklärung  erfolgen, die "grundlegende" wissenschaftliche Voraussetzung für kulturellen Frieden wäre.

Christen ohne Kreuz

Die moderne wurzelkritische Islamforschung legt nicht nur offen, wie der Islam ein anfängliches Christentum war, das in der Diskussion über das Wesen des Logos (der Vernunftlehre antiker Aufklärung) andere Wege ging. 

In konsequenter Auswertung des heute gegebenen Wissens wird deutlich, dass es bei dem zum Mohammed gewordenen Christus um den Logos ging. Von den später zum Islam gewordenen Christen wurde die Götzenbilder vertreibende Vernunftlehre antiker Aufklärung mit Josua identifiziert. Damit hier ebenso wie bei Hieronymus & Co. der Name Jesus begründet wurde. Ein aufgeklärt-allegorisches Verständnis des Alten Testamentes hat dazu geführt, dass im Logos-Christus (der Götterbilder ablösenden Vernunftlehre) die Hoffnung aufs Gelobte Land: "Leben in Vernunft und kulturellem Friede" gesehen wurde. Eine Hoffnung, die mit Sicherheit nicht einem Heilsprediger mit Namen Jesus galt. Auch sonst zeigt die Islamforschung, mehr als aller kirchlichen Geschichtsforschung, dass der Logos, damit der Vernunftlehre antiker Aufklärung das historische Wesen war, das den unsagbaren schöpferischen Grund/Sinn der Väter offenlegende. Das im Orient dann nicht als Gottessohn, sondern prophetisch in Mohammed zur Sprache gebracht wurde. 

Womit ein sich dann Islam nennendes Christentum entstand. Bei dem zwar Auferstehung (aufgeklärter Verstand des Alten), aber kein Kreuz war.

Weit mehr als bei der christlich-kirchlichen Forschung, die nur nach der Verherrlichung für einen jüdischen Heilspredigers fragt, der logischerweise dann mit der Erneuerung und Universalisierung des Monotheismus nichts am Hut hatte, wird in der christlichen-islamischen Wurzel klar: Am Anfang ging es um eine echte Verjüngung des prophetischen Monotheismus bzw. Judentums. Und die ist nur in der Vernunftlehre antiker Aufklärung (Logos) zu erklären. Ein junger Jude, der heute als historisches gilt, kommt bei dem, was wir auch über die Anfänge des Monotheismus wissen, als christliches Wesen auf keinen Fall mehr in Frage.

Vielmehr wird in der Islamforschung deutlich, warum die Vernunft als der neue Josua, lat. Jesus gesehen und in entsprechender Mittlergestalt zur Welt gebracht werden musste. Doch mit einem jungen Mann ist weder Mohammed zu machen, noch weniger eine Erneuerung dessen, was den götenzenfreieen prophetischen Kult vom kreativen großen Ganzen ausmachte, der jetzt nicht nur für Juden galt.

Die Forschung nach einer gemeinsamen geistigen Wurzel lässt gerade aufgrund der vielfältigen ethischen Verhaltenslehren des Koran erkennen: Im Namen Jesus und gerade Mohammeds wurde nicht nur der prophetische Monotheismus auf neue Beine gestellt. Vielmehr wurden insbesondere die im Koran als Lehren Mohammeds zu lesenden ethischen Prinzipien in zeitgemäßer Vernunft antiker Aufklärung begründet. So ergibt sich die Einsicht, dass auch das zum Islam gewordene Christentum das Gegenteil einer starren Religion der Tradition, Gesetzlichkeit oder Glaube an gestrige Buchstaben war. Wie vielmehr in prophetischer Tradition die zeitgemäße Vernunft zur Sprache gebracht wurde. Dies macht einen ganz gewaltigen Unterschied zu heutigen, in gestriger Tradition begründeten, in Gesetzlichkeit erstarrter Glaubenslehren. Die "gewaltige" Ablehnung überkommener, damit irreführender Glaubensvorstellungen/-bilder erweist sich in Auswertung der Forschung als "gewaltige" Wende. Doch so wenig es beim auf Moses folgenden Josua, der im Mythos ein ganz gewalttätiger Heerführer war, die Götzenbilder durch Trompetenstöße bei Jericho vertreiben wurden, ist es zur Zeitenwende um physikalische Gewalt gegangen. Die Anhänger der Vernunft, die sich den bisher staatstragenden Götteropfern trotz Todesdrohung verweigerten und Christen genannt wurden, waren keine Gewalttäter.

In Konsequenz der Islamforschung wird auch klar, wie das anfängliche Kalifat als "gelobtes Land"  für den mündigen Ein-Verstand (kulturellem Friede) und die Umsetzung einer Vernunft errichtet wurde, wie sie heute nicht von UNO oder auf Weltklimakonferenzen gefordert wird und auch unseren Alltag bestimmen sollte.

Der wissenschaftliche Nachweis der gemeinsamen Wurzel in schöpferischer Vernunft (hebr. Wort) wird mehr zur Beendigung des aktuellen Kampfes der Kulturen und der Umsetzung ganzheitlicher Ökologie/Vernunft beitragen, als alle politische Predigt und die millionenfachen Mitleidsbekundungen nach Terroranschlägen.

Man könnte angesichts der täglichen Schreckensmeldungen und Probleme wahnsinnig werden, wenn man sieht, wie das Wissen gegeben ist. Wie das Wissen auf dem Tisch der heutigen Theologie liegt, um der Gewalt im Namen des Glaubens und der Manipulation mittelalterlicher Vorstellen die Geschäftsgrundlage zu nehmen und wie wenig daraus gemacht wird.

Bitte um die Beurteilung von Überlegungen, die die Vernunft als ursprünglichen Grund der monotheistischen Glaubensgeschwister belegen sowie Anstoß einer entsprechenden wissenschaftlichen Forschung.

Sehr geehrter Herr Professor Karl-Heinz Ohlig,

vielen herzlichen Dank für die zahlreichen Impulse und Argumente, die durch die Arbeit von Ihnen und Ihren Mitstreitern in der Forschung zur Entstehung des Islam aus der christologischen Kulturdiskussion gegeben sind. Auch wenn es für mich keinen Zweifel mehr gibt, dass im Christentum der Logos (Vernunftlehre antiker Aufklärung) in der Gestalt eines Josua, lat. Jesus Geschichte machte, die wahre historische und biblisch bebilderte Person war. All ihre Ausführungen, sowie die der weiteren Islamforscher haben mich nur noch bestärkt.

Mir ist bewusst, dass Sie bei Jesus von einem jungen Heilsprediger aus einfachen Verhältnissen ausgehen, der verherrlicht wurde. Doch Sie liefern in meinen Augen in Ihrer Islam-Forschung den unumstößlichen Beweis, dass es auch bei Jesus nicht um den heute in der Hochschulforschung weitgehend einzig hinterfragten und Ihnen durch die Bergpredigt ans Herz gewachsenen Wanderprediger ging. Wie Vielmehr die an Stelle des Mythos  getretene Vernunftlehre antiker Aufklärung nicht nur das Thema der urchristlichen Bewegungen, sondern gerade der Denker war, die Sie als Anfang des dann zum Islam gewordenen Christentums nachweisen: Ich sehe eine aus antiker Aufklärung hervorgegangene Reformrichtung, die die Vernunftlehre (Logos) im prophetischen Sinne (ob der Hebräer, der Perser oder Propheten sowie der Philosophie Zarathustras) als Wort verstand und nicht als Gottessohn. Die daher die Vernunftlehre (Logos) in der prophetischen Mittlergestalt Mohammed zur Welt brachte bzw. verkünden ließ.

Durch die Konsequenzen, die sich auch aus Ihrer Forschung ergeben, kann der Gewalt im Namen von Glaubensvorstellungen, ebenso wie der Manipulation durch mittelalterliche Lehren die Geschäftsgrundlage genommen werden. Gleichzeitig wird jedoch der Grund der Kulturen in aufgeklärter Weise begründet. Der in der orientalischen Geschichte zum Prophet Mohammed gewordene Josua, lat. Jesus (der auch in der westlichen Kultur-Ausdrucksweise kein Scheinwesen, sondern als der eine Sohn höchst kreativ war), kann dann in dem vergegenwärtigt werden, was als Weltvernunft gemeinsam von Bedeutung ist. Womit dann nicht mehr die Traditionslehren, Bücher gelten, sondern aus Begeisterung für den natürlichen Lebensfluss die Vernunft auf mündige Weise in gemeinsame schöpferische Verant-WORT-ung nimmt.

Wer wie die heutige Jesus-Forschung nicht nach realer Neubegründung eines bildlosen Monotheismus und seiner Verhaltenslehren fragt. Der kann auf buchstäbliche Weise dem Anfang die Verherrlichung eines charismatischen Galiläers durch seine Fischerfreunde unterstellen und dies sozio-psychologisch untersuchen. Wie es an heutigen Hochschulen geschieht. Ohne dass man dabei den Bedeutungsinhalten der biblischen Texte oder dem Denken und Diskutieren der Zeit bzw. antiker Aufklärung gerecht wird. Der kann auch gegen alles Wissen um die vielfältigen wilden konkurrierenden Anfänge weiter von der Halluzination eines Sektenverfolgers ausgehen, der sich dann Paulus nannte und die Welt rund um das Mittelmeer zum Glaube an die Gottheit eines jungen Guru überredetet hätte. Oder er kann wie beispielsweise die Bibel- und Kirchengeschichtskenner Benedikt XVI. und Klaus Berger wissen, dass am Anfang die schöpferische Vernunft das hoheitliche Wesen war. Jedoch getreu bisheriger Glaubens- und eigener Lebenslehre weiter an einem jungen Mann als eine Art Gottesmythos festhalten wollen. Womit dann auch alle Apologeten und Väter der Kirche, incl. der ebenso neuplatonistisch denkenden Kaiser der Spätantike, denen die Vernunft heilig war, aus unerfindlichen "Glaubensgründen" einen jungen Mann als Logos gesehen und über sein Wesen jahrhundertlang eine umfassende Kulturdiskussion geführt hätten.

Doch bei der orientalischen Aufklärung, die sie aufzeigen, die in wahrhaft "christlichem" neuen Basismonotheismus an die Propheten anknüpfte und sich auf Zarathustra bezog. Bei der ist ein hellenisierter oder christologisierter  Heilsprediger unhaltbar. Mit diesem neu-monotheistischen Denken, das dann im allegorischen Verständnis der jüdischen Tradition die neue Landnahme sah, ist ein junger Mann mit Namen Jesus als wahres Wort/Logos bzw. Christus in keiner Weise mehr zu machen. So wenig, wie den Islam-Christen ein christologisches Kirchenkonstrukt unterstellt werden kann. Oder den Lehren eines Wendepharisäers, der einen jungen Juden mit Namen Jesus als auferstanden vergötterte, aufgesessen zu sein. 

Entschuldigen Sie, dass ich mich als theologischer Laie an eine wissenschaftliche Kapazität wende und Sie aus ganzem Herzen ernsthaft bitte, auch zur Aufklärung über die historische Wurzel des christlich-jüdischen Monotheismus in neuer Weise nachzudenken. Dazu den wissenschaftlichen Anstoß zu geben oder zumindest meine Überlegungen zu beurteilen.

Was spricht dagegen, den offenbaren Grund der monotheistischen Geschwister, damit auch die kulturgerechte Vernünftigkeit der Gründergestalten wie Mohammed oder Jesus in der Vernunftlehre zu sehen? Damit einer Weltvernünftigkeit, die keine metaphysische Spekulation, sondern auch für die neuzeitlich aufgeklärte Welt Gegenstand der Diskussion bzw. gültig ist? Eine vom kreativen Ganzen ausgehende Vernunft, die der alte Papst als ihr Anwalt bei seiner vielbeachteten Rechtsrede vor dem Bundestag in Bezug auf Stoa und jüdische Weisheit (Salomo) in heute gültiger Welterklärung (beispielsweise der Ökologielehre) zu bedenken gab. Eine Vernunft, die nicht nur auf Weltkonferenzen das Thema ist, sondern die (nicht biblische Texte, Tradition, Lehre Jesus) auch der heutige Papst in seiner Enzyklika als eine alle Lebensbereiche umfassende ganzheitliche ökologische Verhaltensweise als Voraussetzung für unsere gemeinsame Zukunft forderte. Was jedoch weitgehend vergeblich bleibt. Solange er getreu heutiger Hypothese die Welt zum Glaube an einen jungen Heilsprediger als dem einzig wahren Gottessohn auffordern muss. Sie nicht für den natürlichen-kreativen Lebensfluss und die so weiterzudenkenden Vernunft in Kultur (Logos) begeistern, damit für die kreative Zukunftsgestaltung in Verant-WORT-ung nehmen kann.

Sie weisen durch Ihre Forschung nach, wie die dann zum Islam gewordenen Christen vor der Darstellung des neuen Josua als ein dem schöpferischen Grund allen Seins der Väter beigestellten Gottessohn warnten. Damit helfen Sie, das möglicherweise aufgrund der Göttersöhne des Westen getragene Kreuz zum aufgeklärten Verstand werden zu lassen. Wie Sie zeigen, sprachen die orientalisch-christlichen Denkern wahrscheinlich als erste statt vom Zeus-Pantokrator des anfänglichen Kirchenkultes, von Isa bzw. Josua. Den sie als Mutter Maria gegebenes Wort verstanden, vor dessen Ausdrucksweise in Form eines Gottessohnes sie warnten. Mit denen ist daher weder eine  fremdgegangene junge Hebräerin zu machen. Noch weniger ein wundertätiger Bangert, der sich als Wanderkyniker betätige. Hätten den die orientalischen Denker als "prophetischen Verkünder" des schöpferischen Wortes mit Namen Mohammed hingestellt?

Durch eine auch in ihrer kulturellen Ausprägung in Vernunft begründeten Gündergestalt wird weder Christen, noch Moslems etwas genommen. Auch wenn dann die gegenwärtig auszudiskutierende Vernunft als "schöpferisch" maßgebend sein wird. Viele der im bisherigen Kurz-schluss als gestrig gesehenen Bedeutungsinhalte und Lehren lassen sich m.E. dann in Vernunft begründet.

Die Erforschung der historischen Prozesse, bei dem aus dem Christentum entstandenen Islam, wie sie sie fordern, wirft nicht nur neues Licht auf die eigenen "echt universalen" Wurzeln. Sie muss die Frage nach dem historischen Jesus in völlig neuer Weise aufwerfen. Eine heute auf Weltfriedens-, oder Klimakonferenzen vergeblich geforderte Vernunft als das den Juden gegeben und in den Gründergestalten vermitteltes Wort/Weltvernunft  (die sich aus ganz natürlicher Schöpfung ergibt) lässt sich wissenschaftlich bedenken und belegen. Dies würde m.E. mehr zum immer notwendiger werdenden Friede zwischen den Kulturen und einem weltvernünftigen kreativen Verhalten beitragen, als nur den Koran und Mohammed auf das Neue Testament und persische Tradition zurückzuführen.

Ich bin mir bewusst welche Anmaßung meine Bitte ist, Sie aufzufordern, über die bisherige Forschung hinaus die Vernunftlehre antiker Aufklärung als Grund der Mittlergestalten zu bedenken bzw. dazu den wissenschaftlichen Anstoß zu geben. Auch wenn die beigefügten Argumente und Fragen, die ich aus Ihren Ausführungen über die Enstehungsgeschichte des Islam entnehme, sicher zu laienhaft und unvollständig sind. Sie sollen aufzeigen, welch weitreichende Folgen sich durch die mit von Ihnen aufgeworfene Forschung ergeben. Und welche Folgen die wissenschaftliche Frage nach der gemeinsamen Vernunft dann in sicher noch ferner Zukunft auch für den Weltfriede und ein weltvernünftiges Verhalten haben könnte.

Für die moderne Welt und ihre Medien war es bisher weitgehend egal, ob Mohammed eine historische Person oder eine andere Bezeichnung für Jesus war. Doch die Frage nach der auch heute geltenden Vernunftlehre lässt dieses Thema angesichts der täglichen Schreckensmeldungen im politischen Missbrauch mittelalterlicher Glaubensvorstellungen mehr als akut werden. 

Auch wenn die weiterer Forschung nachweist, dass es im Kalifat einst um das ging, was heute als Vernunft auf Konferenzen der Weltorganisationen das Thema ist, wird der sich auf einen kriegerischen Mohammed berufenden IS nicht schlagartig die Waffen fallen lassen. Noch wird sich über Nacht (auch im Westen) eine kreative Verantwortung einstellen, die die nordafrikanischen Staaten aus Misswirtschaft befreit und auch so die Flüchtlingsströme stoppt.

Doch wenn die Aufklärung über den wahren historischen Grund des gemeinsamen christlichen Wesen im Westen weitergeht. Wenn damit auch der Westen in gegenwärtiger Vernunft seine schöpferische Bestimmung und Verant-wort-ung sieht. Und sich dann über die weltweiter Vernetzung und die modernen Medien verbreitet, dass es bei Mohammed und Jesus um diese  Vernunftbestimmung ging, für die die anfänglichen Denkern das "gelobten Land": Leben in kulturellem Friede und Vernunft erhofften. Dann ist dem täglichen Irrsinn nicht nur die Grundlage genommen. Dies wird eine Aufklärung in Bewegung setzen, die für Weltfriede und -Vernunft die unabdingbare Voraussetzung ist.  

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Mentzel

Da ich seit Jahren ihre Forschung mit großem Interesse verfolge, habe ich in meiner Homepage "Jesus-lebt-wirklich" (könnte auch "Mohammed..." heißen) bereits unter "Konstantin" ihre Ergebnisse aufgegriffen. Schon in einem dort eingebauten, jedoch nie verschickten Brief hatte um Beurteilung gebeten. Die beigefügten Überlegungen, die weiter konkretisieren, auf die aktuellen Auswertungen der Islamforschung eingehen, sollen die Bitte um Beurteilung meiner Überlegungen und dem Anstoß einer entsprechenden wissenschaftlichen Forschung unterstreichen.

Vernunft-Friede

Misswirtschaft und Kampf der Kulturen können nur in Vernunft  bzw. "kultureller" Aufklärung beenden werden

"Die kranken Kalifats-Pläne des IS" unter dieser Überschrift wird die Vision meist junger Islamisten analysiert, den Nahen Osten und dann die ganze Welt in systematischen Schritten in einen islamischen Gottesstaat zu verwandeln. Auch wenn sich dabei die Gewalt oft verselbständigt, Glaube politisch missbraucht wird. Was Ursache für Leid, täglichen Terror, tausendfachen Mord und unheilvolle Flucht aus dem von IS "gelobten Land" in den als gottlos verdammten Westen ist. Eine Massenflucht vor Terror und Misswirtschaft in den säkularen Westen. Der dann aufgrund dessen wieder bekämpft, mit Kalaschnikows und Sprengstoffgürteln junger Familienväter, die unschuldige junge Europäer mit sich in den Tod reißen, bekehrt werden soll. So zumindest durch Mordanschläge verhindert werden soll, dass die Ausbreitung des Welt-IS weiter militärisch bekämpft wird. Sicher ist durch die Machtpolitik des Westens, von den Kreuzzügen, über französische und englische Kolonisation, Kaiser Wilhelm, der beim 1. Weltkrieg den Islam nutzte, bis zur heutigen Macht- und Ölpolitik viel falsch gemacht worden. Doch die Misswirtschaft und der Missbrauch von Glaubensvorstellungen, wie er vom Westen jetzt im Nahen Osten beklagt wird, lässt sich nur in Aufklärung bekämpfen. 

Allein wer die "gottlosen" Angriffs-Ziele der Überzeugungsstäter beschreibt und wie sich trotz der Tötung von Bin Laden daraus der heutige IS entwickelte, macht deutlich: Mit militärischen Mitteln und politischer Einflussnahme lässt sich auf Dauer kein Friede erreichen. Und noch mehr ist es ein Irrglaube, die Grenzen dicht machen,die Globalisierung aufhalten zu können. Selbst wenn man alle Radikalen zurückschicken und dann im neuen Kreuzzug eines vom Westen ausgehenden mörderischen und Leid auch bei völlig Unschuldigen auslösenden Terrors, den IS völlig platt machen würde. Das würde nicht die Probleme lösen. Und wie pervers ist es, nach Mordanschlägen Friedenszeichen durch das WWW zu posten und dann auf massenmörderische "militärische" Hilfe zu hoffen? Krieg kann keinen gemeinsamen Geist geben, der für das Zusammenleben in konstruktiver Weltgemeinschaft not-wendig ist.

Statt nun nach einem modernen Heiligen Krieg gegen den Gottesstaat zu rufen, der nicht nur Leid auslöst, sondern nur neuen Hass und Gegengewalt wachsen lässt, sind neue geistige Konzepte, ist Kreativität zur kulturellen Aufklärung gefragt. Auch dass in Europa die Staaten nicht mehr gegeneinander kämpfen, kein neuer Frankreichfeldzug im Raum steht, ist allein der Aufklärung zu verdanken und nicht der Gewalt. Die Forschung über die Entstehung des Islam kann zu einem Aufklärungsprozess führen, der auch die Reform der eigenen Glaubens-Vorstellungen bringt. Obsolete chrisliche Vorstellungen, die letztlich zur Säkularisierung des Westens führten und gleichzeitig ein Vorbild für den Aberglaube in anderen Glaubensformen liefern, müssen im Vordergrund stehen.

Wir sind längst nicht allein infolge unserer Kommunikationsmittel eine globale Kultur geworden. Wir leben in einer Welt, sind auch zur Lösung der Probleme, die wir gemeinsam nicht nur in Sachen Terror im Namen des Glaubens haben, immer mehr auf einen gemeinsamen Verstand angewiesen. Genau darum sind neue Lösungen gefragt, zu denen auch ein gegenseitiges Lernen, Verstehen und damit Aufklärung in Sachen Kultur gehören. 

Das Wissen um das wahre Vernunft-Wesen der Gründergestalten und das Weiterdenken kann zu einen Vernunft-Friede führen: Einem gemeinsamen Verstand mündiger Menschen. Einer gemeinsamen schöpferischen Verant-WORT-ung, die aus Begeisterung für den in Evolution/Vernunft beschriebenen schöpferischen Lebensfluss entsteht, so zu dem führt, was die Alten als "gelobtes Land" erhofften. Dies mag eine Vision sein. Doch was sonst ist die Lösung für die gemeinsame Zukunft in globaler Welt?

Die Diskussion um was Wesen der Vernunft hat eine lange Geschichte. Sie wurde bei Echnaton und unter dem Namen Zarathustra bzw. der Propheten weitergeführt. Sie hat   in antiker Aufklärung zur Reform im Namen des Jesus genannten Logos-Christus, wie zur Trennung der christlichen Wege und dabei unendlichen vielen Diskussionen, Kriegen und gegenseitigen Verwerfungen geführt. Auch dazu, dass mit der neuzeitlichen Aufklärung der christliche Kult ins private Abseits geriet.

Eine zu einem Vernunft-Friede führende Aufklärung kann mit Sicherheit nicht nur bedeuten, die Radikalislamisten von falschen Lehren und Vorstellungen abbringen zu wollen. Die richtige Definition der Vernunft, die zur Trennung von Kirche und Islam führte, ist heute mehr den je gefragt. Ob das, was wir in Vernunft erklären, wie im Westen zum Gottestod führt oder wie für die Moslems ganz natürlich "Schöpfung" ist. Diese Frage lässt sich heute in einem neuen Verstand der gemeinsamen Wurzel lösen. Und hierzu liefert die Islamforschung wichtige Voraussetzungen.

Es wird noch ein weiter Weg sein, bis die Intellektuellen des Westens in der ökologische Vernunft, für die sie oft auf die Barrikaden gehen, mit den Grund des Kultes sehen, den sie gewohnt sind, als Märchenstunde für Gestrige zu betrachten. Noch weiter ist der Weg, um sich dann aus Vernunftgründen wieder zu den christlichen Wurzeln und seinen Kultpraktiken zu bekennen. Womit letztlich dem IS auch so die Geschäftsgrund genommen wird. Egal wohin genau der Weg führt. An kultureller Aufklärung führt kein Weg vorbei.

Wie anhand der Islamforschung heute nachweisen lässt, ging es beim ursprünglichen Islam um ein einheitliches Verständnis durch und der Vernunft. "Ein-verstand unter Christen" so übersetzt Volker Popp den Begriff Islam. Und genau das ist mehr als Not-wenig.

 

 

Die Vernunft vom „Kreuz“erlösen

Aufgrund der Erkenntnisse heutiger Islamforschung wird deutlich gemacht, dass am Anfang des Islam nicht einfach ein als Messias erhoffter junger Jude mit Namen Jesus zu  Mohammed  „umgemünzt“ wurde. Wie dies aufgrund der wurzelkritischen Islam-Forschung bei der heutigen Christologie-Hypothese angenommen werden muss. Es wird aufgezeigt, wie vielmehr das, was die antike Aufklärung als Weltvernunft/Logos diskutierte, nicht nur der Kult-Gestalt des Gottessohnes, sondern auch des prophetischen Gesandten zugrunde liegt.

Denn der beklagte Missbrauch der Glaubensvorstellungen und die Manipulation der Menschen lässt sich nur durch Aufklärung verhindern. Sicher wäre es blauäugig anzunehmen, dass die Kämpfer des IS schlagartig die Waffen fallen lassen oder von Attentaten gegen die Kultur des Westens absehen. Doch wenn der Gewalt die Geschäftsgrundlage genommen wird, indem sich der zu Mord aufrufende Mohammed als Frieden fordernde Weltvernunft erweist, fehlt nicht nur der Kriegsgrund. Die Aufklärung der gemeinsamen Wurzeln wird nicht nur Gewalt in ihrem Namen verhindert. So können die Kultformen ihre Aufgabe erfüllten, für das begeistern, was heute als Weltvernunft gilt, Zukunft gibt.

Das Kreuz Vernunft sind veraltete Glaubenslehren, Festhalten an Buchstäblichkeiten und festgefahrenen Vorstellungen von kulturell notwendigen Bildern. Dies führt nicht nur zu einem Krieg zwischen natürlicher Welterklärung und Glaube an eine dann gar Jesus genannte völlig vermenschlichte Gottesvorstellung, sondern dem derzeitigen Kampf der Kulturen. Der aufgeklärte Verstand des Alten (Auferstehung) bewirkt, dass hinter den Gründergestalten wie Jesus oder Mohammed und den entsprechenden Kulttexten eine gemeinsame Vernunftbestimmung verstanden und mündig in Verant-WORT-ung nehmen kann. Eine Vernunft, die in ihrem Wesen heiß diskutiert wurde, als sich die Wege trennten. Und die heute gegenwärtig ist, sich aus dem ganz natürlichen Lebensfluss (heute Evolution) in menschlicher Kultur ergibt, auf Weltkonferenzen vergeblich gemeinsam gefordert wird. Durch kulturelle Aufklärung geht es dabei dann nicht mehr nur um eine naturalistische „nackte Vernunft“, die den Kopf von Kult(ur)wesen nicht wirklich anspricht.

Gerade im Islam geht die Gewalt zum Großteil auf das Konto eines unzeitgemäßen Verständnisses von Mohammed. Der dort als blutiger Krieger gilt, zu Mord an Ungläubigen aufruft. Der so Vorbild u.a. für die jungen Kämpfer des IS ist. Die dann den als gottlos gesehenen Materialismus des Westens nicht nur im Nahen Osten kriegerisch bekämpfen. Und Im Islam wird besonders deutlich, wie allein die naturwissenschaftliche Aufklärung keine Lösung bringt. Allein sich gemeinsam auf Abraham zu berufen, Vernunft zu verlangen und an den Symtomen zu schrauben, wie dies täglich in der kirchlichen Erwachsenbildung geschieht, ist zu wenig. Aufklärung über die wahren kulturellen Gründe/Wurzeln ist mehr als not-wenig. Eine Aufklärung, die die Bedeutung von Mohammed oder Koran nach christlichem Vorbild abschaffen bzw. in den persönlichen Bereich verbannen will, ist bei den Moslems mit Sicherheit nicht zu machen. Den Milliarden Moslem oder deren jungen Kämpfern gegen die westliche Gottlosigkeit und eigene kulturelle Entwurzelung ist nicht der Grund zu nehmen oder auf einen bedeutungslosen Jesus umzumünzen. Der gemeinsame Vernunft-Grund, wie er antiker Aufklärung galt, ist „Gott sei Dank“ aufgrund der Forschungsergebnisse in aufgeklärter Weise zu belegen.

Die neuen Erkenntnisse über die Entstehung des Islam aus der Christologie-Diskussion, wie sie Karl-Heinz Ohlig und andere Wissenschaftler seit einigen Jahren liefern,  werden kaum zu Kenntnis genommen. Wen kümmert, dass Mohammed die prophetische Ausdrucksweise dessen ist, was in der Kirche Jesus bedeutet? Oder wie der Islam, bei dem der christliche Logos nicht als Gottessohn galt, als ein Christentum ohne Kreuz aus anfänglicher Diskussion über das Wesen der Vernunftlehre entstanden ist? Auch aufgeschlossene Islamwissenschaftler, die den Koran kritisieren oder mit dem Islam zu einem neuen Humanismus wollen, nehmen die Wurzelforschung kaum zur Kenntnis. Mit Blick auf die aktuelle Krise wird unendlich viel über die Symtome gestritten, statt nach den eigentlichen Gründen gefragt. Selbst erbitterte Glaubensgegner, die das kriegerische Bild von Mohammed für die Gewalt des Islam verantwortlich halten und gleichzeitig mehr als deutlich machen, wie zweifelhaft und unhistorisch dieses ist, halten in der aktuellen Diskussion (z.B. zwischen dem Reformer Mouhanad Khorchide und dem Beiratsmitglied der atheistischen Giordano-Bruno-Stiftung Hamed Abdel-Samad in einem Herder-Spezial) an den veralteten Vorstellungen fest: „Natürlich gibt es die These, dass Mohammed als historische Person nie gelebt hat. Das halte ich für Unfug“. Und so hält auch ein am Lehrstuhl der UNESCO arbeitende Islamwissenschaftler und atheistischer Glaubensgegner, der wie Abdel-Samad die Probleme im Nahen Osten, sowie die Völkerwanderung lange vorher prognostizierte, an der blutigen Gallionsfigur fest. 

Sicher lässt sich neben einem zu Mord an Ungläubigen aufrufenden Kämpfer auch ein Frieden fordernder Mohammed aus dem Koran herauslesen, wie das die meisten Moslems ja auch tun. Aber schriftgelehrte Dreherei bringt allein nicht weiter, wenn die zugrunde liegende Vernunft nicht vergegenwärtigt werden kann. Selbst beim kaum erklärbaren Kopftuch muss bei heutigen Diskussionen die Vernunft an den schamhaft verdeckten Haaren herbeigezogen werden. Gleichwohl sich auch die Kopftuchvertreterinnen auf die Vernunft der Islamlehren berufen. Mit der jedoch nicht nur das Kopftuch als Schutz vor männlicher Gier kaum noch Begründung hat. Doch das zum Symbol gewordene, so einen völlig neuen Sinn erfüllende Kopftuch ist sicher noch das kleinste Problem. Wo nur Texte der Tradition gelten und ausgelegt werden,  lassen sich christliche, wie islamische Lehren missbrauchen. Dies führt meist zum Gegenteil der am Anfang in ihrem Wesen heiß diskutierten Vernunft.

Und allein die Kritiken auf Bücher wie „Der frühe Islam“ zeigen: Selbst wo man die wissenschaftlichen Belege aufgrund der Faktenlage akzeptiert, werden diese nicht als besonders bedeutend erachtet. Auch nicht von denen, die sich über den täglichen Irrsinn im Namen Mohammeds bitter beklagen und vor den Gefahren eines mittelalterlichen Islam warnen. Und noch weniger gehen nach dem historischen Jesus suchende Wissenschaftler sowie Kritiker des Glaubens oder gar die Zweifler eines historischen Jesus den verschiedenen Gründergestalten auf den gemeinsamen Grund. Doch die Frage ist keineswegs nur eine theologische oder für Religiöse relevant, sondern „brandaktuell“.

Wobei nicht vom Islam eine Aufklärung verlangt werden kann, die man der eigenen Kultur verweigert. Denn wo man sich auf einen mehr oder weniger göttlichen Wanderprediger beruft, die Religiösen gar nach dessen Willen fragen, auch wenn Sonntags der Pfarrer seine eigene Meinung in biblische Lehren hineininterpretiert, braucht sich niemand über den Islam zu beklagen. Die mittelalterlichen Vorstellungen dort, die Berufung auf die Worte eines Mohammed oder die Buchstaben des Koran, sind so auch von den Kreuzes-Christen vorprogrammiert.  Ohne eine Aufklärung über die gemeinsamen Wurzeln und damit einer grund-legenden Revision der religiösen Vorstellungen, die von den Christen mit Kreuz ausgehen muss, kann nur an den Symptomen geschraubt werden. So können die aktuellen Probleme, die jetzt nicht allein durch die millionenfache Einwanderung auch in Europa zutage treten, nicht wirklich gelöst werden. Je globaler die Welt wird, desto mehr wird ein grenzüberschreitendes Kulturverständnis benötigt. Fehlentwicklungen, die sich aus kulturellen Vorstellungen ergeben, sind nicht mit noch so viel politischer Einflussnahme oder militärischer Bekämpfung von IS und Taliban aufzuhalten. Wer Glaubensvorstellungen einfach negieren will, ist auf dem Holzweg. Was gerade beim Islam deutlich gilt. Aber auch die Menschen des christlichen Westens suchen sich Ersatzgötter. Aufklärung ist gefragt. Auch um dann mündige Menschen in kult(ur)gerechter gemeinsamer Begeisterung genau die Probleme lösen zu lassen, die sie heute allseits beklagen. Und wo bereits atheistische Evolutionsbiologen von einem gemeinsamen Kult als Voraussetzung für einen gesellschaftlichen „Superorganismus“ sprechen und Bilder im evolutionären Wandel als Voraussetzung für die Zukunft sehen, kommen wir mit der „nackten Vernunft“ allein nicht weiter. Was inzwischen auch Neurobiologen nachweisen, die die Bedeutung von Bildern für die menschliche Kultur belegen. Gleichzeitig beklagen, dass die Gehirnwindungen, die zur emotionalen sinnvolle Begeisterung und damit einer über egoistische Kurzsicht hinausgehenden Verhaltensweise führen, heute nicht oder nur von kommerziellen Bildern angesprochen werden. „Götzenbilder“ bewirken das Gegenteil von Vernunft. Die kult(ur)bedeutenden Bilder sind daher den Menschen nicht zu nehmen, sondern ihre Vernunft aufgeklärt zu begründen.

Wenn der Redakteur des ZDF Abdul-Ahmad Rashid das Reformjudentum als Vorbild für den heutigen Islam hinterfragt, dann ist zuzustimmen. Doch nur auf die neuzeitliche Aufklärung zurückzugreifen, wo im Denken von Lessing & Co. beispielsweise durch Moses Mendelsohn das Judentum der Moderne angepasst werden sollte, weil die religiöse Tradition nicht mehr mit der Zeit, den in Vernunft gelehrten Wahrheiten in Einklang zu bringen war, greift zu kurz. Nicht nur, weil das heutige konservative Judentum in keiner Weise als ein Vorbild für den Islam taugt. Mit dem Kehrbesen kann allenfalls der Dreck beseitigt, nicht das kaputte Straßennetz und die brüchige Kanalisation erneuert werden. Doch allein der logische Geschichtsverlauf zeigt, dass das Reformjudentum „Vorbild“ des Islam gewesen sein muss. In Auswertung der heutigen Islamforschung zeigt sich, wie das Christentum, das dann in der Diskussion um das Wesen des Logos zum Islam wurde, aus dem antiken Reformjudentum erwachsen ist. Das nicht nur in Alexandrien (Philo), sondern in vielfältigen Bewegungen der Bildung des Nahen Ostens in der Vernunft bzw. dem nun in Vernunft erklärten Werden das ewige Wort des bildlosen Monotheismus war. Was in der Kirche des Westens Jesus war und Mohammed prophetisch verkündete. Wer die heutigen Probleme lösen will, kann nicht nur die Straße kehren, den religiösen Ritus der Gesetzesreligionen wie Judentum oder Islam erneuern wollen. Der muss auch nach dem realen Grund der Gesetze und des gesamten religiösen Kultes fragen. 

Sicher ist die Situation im Nahen Osten auch politisch bedingt, allein durch den Hunger der westlichen Welt nach Öl. Doch geht nicht auch der auf das Konto einer nackten, kurzsichtigen, nur auf sinnlosen Konsumegoismus ausgerichteten Vernunft, die kulturell bedingt ist? Ebenso wie die Verfolgung und Abschiebung der Juden nach Palästina oder der ewige Kampf um Jerusalem und ein „geografische“  gelobtes Land seine Ursache in kulturellen Vorstellungen hat, die gegeneinander gerichtet sind. Und wenn die Menschen aus den bisher auch von ihrer Oberschicht nur der Bodenschätze beraubten, statt wahre Entwicklung zu befördern. Daher auch wirtschaftliche Gründen die Menschen zur millionenfachen Landflucht antreiben. Dann ist das unterlassener kultureller Aufklärung zu verdanken.  An einer mehr als notwendigen Aufklärung über die wahren Wurzeln christlicher, wie islamischer Kultur führt aber auch aufgrund der gegebenen Faktenlage im wachsenden Wissen kein Weg vorbei.

Die vom Islam ausgehende Gefahr führt heute dazu, dass viele Religion insgesamt in Frage stellen, abschaffen wollen. Doch ist das gerade mit Blick auf die Moslems weder möglich, noch wäre es sinnvoll, menschlicher Kultur das Werkzeug nehmen zu wollen, ohne das keine Zukunft ist, die Probleme nicht zu lösen sind. In evolutionärer Entwicklung ist nicht nur naturwissenschaftliche, sondern auch kulturelle Aufklärung gefragt. Gerade der Islam, dem heute meist unterstellt wird, Ursache für Gewalt und Krieg zu sein, für Unterdrückung und Menschenfeindlichkeit, kann im Wissen um die wahre gemeinsame Wurzel zum echten Einvernehmen zwischen den Kulturen werden. Nicht nur, was den Frieden zwischen den sich derzeit auf ihre Tradition oder Gründergestalten berufenden Glaubensgeschwister betrifft. Wenn sich zeigt, dass die als Josua gesehene antiker Aufklärung geltende Vernunft/Logos und kein zweibeingiger Jesus zum Mohammed mutierte. Dann kann auch der kulturelle Krieg zwischen christlichem Kult (Glaube) und aufgeklärtem Wissen, der zu dem bereits von Nitzsche analysierten „Gottestod“ und der völligen Bedeutungslosigkeit der christlichen Kultur führte, überwunden und zu einem mündigen Verständnis werden.

Während die Kritik die Theologie von den Hochschule verdrängen will, weil Dogmen wie die Trinität keine Grundlage hätten, wäre deutlich zu machen: Die Diskussion über den richtigen Weg des neuen Monotheismus, bei der das Christentum ohne Kreuz die Vernunft nicht als eine Art Göttersohn sehen  oder dem unsagbaren EINEN Grund aller Kreativität beigesellen wollte, ähnelt der heutigen Kulturdiskussion. Wo im Westen das wieder in Vernunft erklärte Werden die Rolle des schöpferischen Grundes der Väter eingenommen hat. Und gleichzeitig die für die Vernunft allen Werdens in Kultur stehenden Gründergestalten zu modernen, auch im Islam missbrauchten Götterbildern menschlicher Vorstellungen geworden sind.

Dieses Kreuz der Christen hat sich möglicherweise durch die Herkunft aus insbesondere der hellenistischen Götterwelt, wie von den Naturgöttern der Germanen in der westlichen Kulturentwicklung ergeben müssen. Es musste daher von den orientalischen, die sich auf die bildlosen Propheten oder Zarathustra berufenden Christen, die den Logos/die Weltvernunft als Gottessohn ablehnten, nicht getragen werden. Gleichwohl auch dort Mohammed heute wie eine Art Gott gilt und der meist buchstäblich verstandene Koran manipuliert und völlig fern jeder Vernunft missbraucht wird.

Dieses Kreuz (mit all seinen heute bitter beklagten Auswirkungen) kann durch das vorhandene Wissen über die Entstehung eines Christentums ohne Kreuz überwunden werden.  Mehr als in christlicher Forschung, wo man aus Kultlesetexten die Lebensgeschichte eines Heilspredigers ableiten will, die Apostelgeschichte absurderweise weiter buchstäblich doch für historisch hält und sich in der Kirchengeschichte nach wie vor auf wahrscheinlich meist erst in mittelalterlichen Klöstern entstandene Geschichten beruft, wird in der Auswertung des frühen Islam die wahre gemeinsame Geschichte deutlich.

Schon vor den Erkenntnissen der heutigen Islamforschung hätte sich bei logischer Betrachtung kultureller Entwicklung ein als Logos/Wort verehrter hebräischer Heilsprediger und seine im Koran auf messianische Weise gesehene Mutter in heiße Luft auflösen müssen. Ein erst heute seiner Hoheitlichkeit beraubter Wunderheiler wäre auch ohne das Wissen um die gemeinsamen „christlichen“ Wurzeln nicht mit Denkern zu machen gewesen, die menschliche Gottheiten völlig verneinenden. Zumal allen Forschern klar ist, dass der Isa dem Koran bzw. Islam als Logos gilt (damit für die antike Vernunftlehre steht).

Und auch ohne die unumstößliche Begründung der gemeinsamen Wurzel, wie sie jetzt die Forscher vorlegen, war bei Betrachtung einer natürlichen Entwicklung klar: Der Islam kann nicht plötzlich vom Himmel gefallen oder heimlich einem Propheten diktiert worden sein. Auch wenn Mohammed ein prophetischer Kaufmann geblieben wäre, so lag es auf der Hand: Gerade in Nordafrika muss der in heißer Diskussion stehende Christus-Kult (jüdische Reform) bei der Entstehung des Islam seine Hand im Spiel gehabt haben. Und dass die sich in einem kreativen Ganzen (einen schöpferischen Weltgeist) begründete antireligiöse Philosophie und Verhaltenslehre, die genau dort den Ton angab, wo der biblische Monotheismus entstand, zur Re-vision auch der christlichen Vorstellungen zwingt, bringt Zarathustra unter „jesus-lebt-wirklich.de“ unabhängig von der Islamforschung zur Sprache. Weder der als christlich gesehene neue jüdische Monotheismus, aber noch weit, weit weniger was dann zum Islam wurde, ist im Wissen um die Entstehung des Exilsmonotheismus mit einem jungen Mann zu machen.

Die Belege, wie sie von der Islamforschung jetzt vorgelegt werden, zwingen unwidersprechlich dazu, die gemeinsamen christlichen Wurzeln in neuer Weise zu bedenken. Allein das Wissen, dass es bei den Christen ohne Kreuz um einen echten Basismonotheismus ging, der nicht nur an die biblischen Propheten, sondern an Zarathustra anknüpfte, verweist auf die Vernunft, in der man das gesamte Werden jetzt begann einheitlich zu erklärten. So zur Zeitenwende den alten gottesbildlosen Monotheismus auf neue Beine stellte. Es macht nicht nur junge Männer wie Mohammed oder Jesus als Grund obsolet, sondern auch fiktive „christologische“ Glaubensvorstellungen. Die auch im Reformjudentum Alexandriens geltende philosophische Vernunftlehre, die die jüdischen Wurzeln allegorisch verstand und als anfängliche Christologie anerkannt ist, muss als Grundlage urchristlichen Kultes bedacht werden, der sich in verschiedenen Gestalten ausdrückte. Wobei sicherlich verschiedene Reformbewegungen zu bedenken, mehrere Wurzeln zu beobachten sind. Wodurch sich auch die unterschiedlichen Ausdrucksweisen (Gründergestalten) erklären lassen. Die in den verschiedenen Kulturen auf kreative Weise Geschichte machten, damit keine Scheinwesen waren. Doch ohne die vom antiken Denken in anfänglicher Wissenschaft aus der Natur (dem nun in Vernunft erklärten Werden) abgeleitete und damit in Kultur bedachte Vernunft, wie sie heute gilt, auf Weltwirtschafts- Friedens oder noch deutlicher Klimakonferenzen gefordert wird, ist die gemeinsame Geschichte nicht mehr denkbar.

Das Kreuz der Christen, die in buchstäblicher Lehre ihren Grund auf einen banalen, angeblich vergötterten Guru verkürzten, in dem sich nichts wirklich Neues und erst Recht kein erneuerter Monotheismus oder davon ausgehende universal gültige Verhaltenslehren begründen lassen, ist mit der islamischen Wurzel nicht zu machen. Ohne den philosophisch in Vernunft definierten Monotheismus und die davon ausgehenden Vernunftlehre (bekannt z.B. aus der Stoa), wäre die Diskussion um das Wesen der Vernunft, aus der die Trinität vertretende Kirche und der Islam hervorgingen, nicht gewesen.

Welches Rauschmittel muss man genommen haben, um bei heutigem Wissen um die antike Aufklärung und die Entwicklung der Glaubensgeschwister aus einem in philosophischer Vernunft definierten Monotheismus weiter junge Männer bzw. zweibeinige Götter an den Anfang stellen zu wollen, die heute als Kriegstreiber missbraucht werden oder völlig bedeutungslos sind?  

Der frühe Islam

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Argumente für die kreative Vernunft als gemeinsamer Kult-Grund, wie sie die moderne Forschung über die Geschichte, in dem vom Karl-Heinz Ohlig herausgegebenen Buch „Der frühe Islam“ liefert.

Die Erkenntnisse über das orientalische Christentum, das sich dann auf prophetische Weise einer Mittlergestalt wie Mohammed bediente, den als Messias gesehen Logos (Vernunftlehre) nicht als Sohn, sondern in einem Propheten sprechen ließ, werden hier vorausgesetzt.

Auch wenn es noch ein weiter Weg bis zur Anerkennung sein wird, dass der von GS angestrebte Gottesstaat auf das gegründet wurde, was heute auf Weltkonferenzen gilt und gefordert wird. Und dass der islamische Mohammed identisch mit Jesus ist, es dabei um eine schöpferische/kreative Vernunft ging, wie sie auch die antike Philosophie vergeblich versuchte einzufordern. Aufklärung wird zu Einsicht führen, daß das von der christlichen Welt momentan mühsam bekämpfte kriegerische Kalifat in Wirklichkeit eine gemeinsame Lebensweise in kulturell begründeter friedlicher Weltvernunft wäre.

Hier wird über die gegebenen Erkenntnisse hinaus weitergedacht und nach dem Wesen gefragt, auf das sich nicht nur die Bildung der Reformjuden Alexandriens und neuplatonische Kaiser, wie als Kirchenväter geltende Gelehrte der Spätantike beriefen, sondern auch die Denker des Weges, der zum Islam wurde.

Denn den Denkern, die genau vor dem warnten, was dann zum Kreuz der westlichen Welt wurde: Wo sich die als Beigeseller Gottes vermittelte Vernunft einerseits zum Gottesbild und gleichzeitig zum bedeutungslosen Guru entwickelte. Diesen Denkern kann nicht einfach auch noch der Schwachsinn unterstellt werden, der heute als Anfang des christlichen Glaubens gilt. Sonst müsste man auch die Halluzinationen oder sozio-psychologischen Hintergründe hinterfragen, die in der gesamten orientalischen Bildung dann dazu führten, den jungen Guru Namens Jesus in Mohammed zur Sprache gebracht zu haben.

Im Licht heutigen Wissens um die gemeinsamen Wurzeln von Christentum wies Islam (Einheit im Christentum)  lässt sich nachweisen, dass der Logos/die das Denken der Antike bestimmende Vernunftlerhe, Kirchengründern wie den Kalifen galt, Kanon wie Koran zugrunde liegt. Dies wird nicht nur der Erforschung des Islam zum Durchbruch verhelfen. Wenn daher die Vorstellung fällt, dass Mohammed aus einem christologischen Hirngespinst erwachsen ist, das einem Heilsprediger aus Galiläa aufgesetzt wurde, sondern die Vernunft das Thema war, wird die Islamforschung weitreichende Folgen für den Friede zwischen den Kulturellen Vorstellungen haben.

1. Licht im Dunkel der Anfänge des Islam (Vorwort des Herausgebers Manfred Ohlig)

-Wenn der Islam nicht mit einem Schlag in vollendeter Form erschien (ans helle Tageslicht trat), warum wird nicht auch die Entstehung des gesamten Christentums, aus dem er Islam erst erwuchs, als eine neue Stufe in kultureller Entwicklung bedacht? Wird nicht schon bei der Berücksichtigung des kulturellen Umfeldes antiker Aufklärung im Wandel vom Mythos zum Logos klar, dass der Grund des neuen jüdisch-monotheistischen Kultes kein vergötterter junger Guru aus Galiläa gewesen sein kann? Zeigt sich nicht immer deutlicher, wie der Wandel vom Mythos zur Vernunftlehre nicht nur das Thema der Kulturdiskussionen war. Wie diese Vernunft das Wesen ausmacht, das zu den Kultgestalten wurde?

-Die Zeit Kultmärchen als Realgeschichte zu betrachten ist nicht nur in Bezug auf den Islam um. Kann daher spätantiken Kaiser wie Konstantin, den ebenso neuplatonischen Gelehrten als Vätern der Kirche oder gar den orientalischen Reform-Monotheisten weiter unterstellt werden, jetzt plötzlich einen Heilsprediger als den dem antiken Denken heiligen Logos gesehen zu haben? Kann das, was man als Logos-Christus heiß diskutierte, nur ein Hirngespinst gewesen sein, das einem Heilsprediger angehängt wurde? Oder ging es wirklich um die Vernunft sowie eine Diskussion um ihre Ausdrucksweise und ihr Verhältnis zum unsagbaren Einen Grund allen Seins der Väter?  Entpuppt sich der junge Galiläer, der große Töne spuckte bzw. dem die in den Mund gelegt wurden, nicht gerade durch die Islamforschung als Hirngespinst von Halbaufklärung?

-Wenn daher von der Islamwissenschaft ein Weiterdenken und neues Auswerten von heutigem Wissen gefordert wird, ist dies nicht noch mehr bei den Christen mit Kreuz gefragt? Wer nachweist, warum das Bild des jungen Kaufmanns Mohammed sein musste, weist der nicht auch den Weg, in neuer Weise das Wesen kreativer Vernunft als jungen Galiläer und Gottessohn zu bedenken?

-Kann die Person eines jüdischen Junghandwerkers oder ein diesem aufgesetztes Christologie-Konstrukt die Erneuerung des im prophetischen Weltverständnisses als der dann christliche Monotheismus gewesen sein? Oder schließt es sich noch mehr aus, dass ein hellenisierter Heilsprediger dann zum Prophet Mohammed gemacht wurde? Damit der heute für historisch gehaltene wundertätiger jüdischer Wanderkyniker für die orientalischen Denker die Erneuerung des in Zarathustra angelegten Monotheismus war, der die menschlichen Gottesbilder bereits in Vernunft verdrängte?

2. Von Ungarit nach Samrra (Volker Popp, numismatischer Islamwissenschaftler)

-In der Analyse von Münzfunden macht der Forscher mehr als deutlich, wie aus Christus Mohammed wurde. Dies muss hier nicht weiter erörtert werden. Doch zeigt sich bereits an allen Ausführen über die Entstehung des Mohammed und wie orientalische Mythen oder die Bilder der Abraham-Tradition aufgegriffen wurden, wie genau dort und damals auch der Josua-Name (lat. Jesus) begründet werden muss. Wer dem freigelegten antiken Denken keinen Schwachsinn unterstellt, muss der nicht davon ausgehen, dass nun in Vernunft das hebräische Wort und damit die neue Landnahme  verstanden wurde? Beweist sich daher nicht in all dem, was die islamische Wurzelforschung Seite für Seite aufzeigt, wie die Hypothese, dass ein historischer Wunderheiler für die orientalischen Denkern Wort (hebr. Vernunfthandlung) war, als Christus galt und zu Mohammed „umgemünzt“ wurde, völlig unhaltbar?

-Und wo selbst die Kreisformen der Bauten auf die vormalige Sonnenverehrung verweisen,  ist da der gemeinsame Grund nicht in kosmischer Realität zu suchen, statt in einem jungen Guru, der zu Mohammed wurde?

-Wenn Volker Popp ständig vom „eschatolischen“ Jesus spricht, der zu Mohammed wurde. Verweist er dann nicht selbst (siehe Erläuterung des Begriffes unter Wikipedia) auf den Logos/die Vernunft? In der die „letzten Dinge“ in den Kinderschuhen unserer Wissenschaft, dem Wandel vom Mythos zum Logos nun erklärt wurden. Mit einem jungen Mann aus Galiläa hat das, was unter der Lehre von den letzten Dingen zu lesen ist, auf jeden Fall nicht das Geringste zu tun.

-Bei der Islamforschung wird auch deutlich, wie die arabischen Tradition zu der Ausdrucksform in Mohammed beigetragen hat. In diesem Sinn ist der Islam nicht allein eine Abspaltung, sondern eine eigenständige Entwicklung. Doch ist dies nicht auch ebenso bei der kirchlichen Ausdrucksweise zu bedenken, die den Natur- und Kulturgöttern des Westens (von Griechen bis Germanen) gerecht werden, den Logos als Gottessohn zur Welt bringen musste?

-Und gerade wenn auch in der Entwicklung der orientalischen Kultvorstellungen deutlich wird, wie die Christen ohne Kreuz immer wieder auf Zarathustra Bezug nahmen. Dann macht auch das mehr als deutlich, dass sich die Anfänge nicht auf die derzeit sozio-psychologisch zu untersuchte Verherrlichung eines jungen Galiläers durch seine Anhänger reduzieren lässt. Wie vielmehr der Logos (das jetzt in monistischer Einheit  in antiker Aufklärung vernünftig erklärte Werden) das Wesen Jesus war, das zu Mohammed wurde. Wie sollte mit einem jungen göttlichen Mann der bereits im Namen Zarathustra prophetisch definierte Monotheismus erneuert worden sein? Wären solch Götzenbilder nicht gerade von Josua vertreiben worden?

-Während bei der allgemeinen Bibelforschung erst zögerlich der Bezug zu dem von mir (unabhängig von der Islamforschung) als Zeuge für die anfängliche Vernunft aufgerufene Zarathustra bedacht wird, man weiter in Kultbildern blättert, verweisen die Islam-Christen ganz eindeutig auf die prophetischen Anfänge. Gerade bei Zarathustra ging es nachweislich nicht um die Lehren eines göttlichen jungen Mannes, sondern einen frühen, möglicherweise noch mythischen Monismus, wie ihn die Griechen nun in Vernunft erklärten. Der kreative Weltgeist, ebenso sich daraus ergebenden Verhaltenslehren, wie sie ähnlich von der Stoa bekannt sind, verweisen auf die Vernunftlehre.

-Im Namen Zarathustra wurden die menschlichen Gottesbilder verworfen, damit auch die Grundlage für die Ablehnung des „Beigesellers“ gelegt. Wie absurd ist es daher, dass die monotheistischen Theologen des Orient einen jungen jüdischen Angeber mit Namen Jesus im Blick hatten und zum Gesandten Mohammed ummünzten?

-Auch wenn Volker Popp weniger nach den geistigen Hintergründen fragt, sondern sich an die in den auf den Münzen zu sehenden Fakten hält. Wo das Feld der Münzen erstmals den Names des sassanidischen Herrschers mit Mohammed ersetzte und wo auch Jesus- bzw. Christusbilder zu sehen sind, da ist es mit absoluter Sicherheit nicht um einen göttliche Zimmermann gegangen!  Mit Sicherheit ist es auch neuplatonischen Kaisern des römischen Reiches in der Spätantike nicht um einen wunderwirkenden Wanderburschen als Christus ging. Doch ist den Kalifen die Abgabe die Kultautorität an einen charismatischen Wunderheiler, der zu Mohammed mutierte, nicht noch weit weniger zu unterstellen?

-Volker Popp hat es sich nicht zur Aufgabe gemacht hat, in den Ausführungen über den Wandel der Kultbilder auf Münzen auch Aristoteles oder sonstige philosophische Lehren antiker Aufklärung mit zu  bedenken. Doch wo der heute geltende kulturelle Kontext in philosophischen Lehren mit berücksichtigt wird, da kann es nur einen Schluss über die Anfänge in der Vernunft der Zeit geben. Ein prophetisch denkender Kaufmann mit Namen Mohammed als Verkünder der damals geltenden Weisheit, der wäre noch zu machen. Aber die Hypothese vom göttlichen Sektenführer  als lebendigen Logos/Wort, das Mohammed dann verkündete, ist der nicht mehr als obsolet?

-Hatte Herakleios, der als neuer Alexander die Hoffnung war, wirklich nur einen heilspredigenden Junghandwerker mit Namen Jesus und dessen christologische Herrlichkeit  bzw. ein Hirngespinst vor Augen, als er einen „Vernunft“frieden im Namen Christus herbeiführten wollte oder als „pistos en Christo“ nach Jerusalem ging?

-Ging es dem von Volker Popp als „Kind Konstantins“ bezeichneten Herakleios, der auf die Armee „Philo“christus setzte um einen jungen Guru? Oder muss nicht allein schon mit Blick auf den kulturellen Kontext eines von philosophischer Vernunftlehre ausgehenden Reformjudentums (Philo von Alexandrien, Anfang der Christologie),  von Vernunft ausgegangen werden? Statt von einen Guru und „Menschenfischer“ der heute als historisch gilt.

- Als Herakleios die Christusikone in Händen hielt, ging es da um einen Handwerker oderwar es das kulturgerechte Bild der Vernunft, die bekanntlich in der Denkwelt, wie im arabischen Reformjuden den theologischen Ton angab? In der Islamforschung wird dies noch deutlicher, als in Kirchengeschichte. Die sich zwar als Fortsetzung der Christologie Alexandriens sieht, dann aber tut, wie wenn diese Christologie im Rahmen einer Hellenisierung einem heilspredigenden Aussteiger übergestülpt worden wäre.

-Sicher muss auch die Mystik berücksichtigt werden, die am Anfang des Islam galt und mit einfloss. In einer Welt, die im Übergang vom Mythos zum Logos war. Noch weit weg von naturwissenschaftlicher Welterklärung im heutigen Sinne und mit einer kulturell tiefgreifenden Terminologie der alten Tage, ist auch die Weiterführung der orientalischen Mystik logisch. Sie ist Ausdruck kultureller Kreativität, war nicht nur schöner Schein. Doch was hat das alles mit einem jungen Mann mit Namen Jesus zu tun?

-Wo persische Mono-physiten mit der byzantinischen Denkweise nicht nur im philosophischen, sondern im blutigen Streit um den wahren neuen Monotheismus lagen. Wo jahrhundertelang wegen dem Wesen des Logos-Christus Kriege geführt wurden. Kann es da nur um einen Mythos gegangen sein, der einem jungen Mann aufgebunden wurde?

-Wer seinen Generälen mitteilte, dass er „die Geheimnisse von Himmel und Erde zu durchforschen wünsche“ und bei seinen Reisen dem Sonnenaufgang folgte, um so die nun in Vernunft erklärte Wirklichkeit kosmisch-kreativer Realität weiter zu erkunden,  war kein religiöser Spinner. Doch verweist all dies auf einen jungen Mann mit Namen Jesus, der zu Mohammed mutierte? Oder auf die Vernunft allen Werdens, die den Verhaltenslehren zugrunde lagen, in ihrem Wesen heiß diskutiert wurde?

-Wer bei all diesem Wissen um das Denken und Diskutieren der Zeit, aus der Kirche und Koran hervorgingen, die Welt weiter im Glaube an einen jungen Galiläer lässt, der zu Mohamed wurde, hätte der sich nicht alle mühsame wissenschaftliche Arbeit sparen können?

-Schon bei der Anknüpfung an Moses, damit den aus Ägypten kommenden prophetischen Monotheismus und der Frage, wer aufs Neue ins gelobte Land führt, wird deutlich, dass es dabei nur um das lebendige Wort gegangen sein kann: Die in Vernunft erklärte Wirklichkeit, wie sie dem damaligen jüdischen Reform-Denken nicht nur in Alexandrien galt. Was spricht dafür dass es doch nur um junge Männer bzw. einen Christos-Mythos ging, in dem jetzt das universal gültige Wort verstanden, der neue Monotheismus oder Bund, damit das „gelobte Land“ begründet wurde?

-Da bei den Christen ohne Kreuz mehr als bei denen mit Kreuz vom neuen Landnehmer gesprochen wurde, ist auch verständlich, warum dort der Jesus-Name  möglicherweise früher verwendet wurde, als in der Kirche. Denn während nach Hieronymus wahrscheinlich erst die Reformation dann einheitlich diesen Namen prägten, liegt es auf der Hand, dass der Islam mit Blick auf den Logos von Josua sprach.  Wo sonst als im Islam ist der einheitliche Name für die christologischen Formen und Hoheitsbegriffe oder gar den Zeus-Pantokrator schon vor Erasmus von Rotterdam, Martin Luther und Phillip Melanchthon zu finden? Wobei Letzterer sich dabei zu Recht auf jüdische Weisheit bezog.

-Gerade in der Islamgeschichte wird deutlich, wie die Christologie-Diskussion um das Wesen des Logos nicht auf einige Konzile beschränkt war, sondern die gesamte Kultur umfasste, Thema unzähliger Kriege war. Doch zeigt sich nicht auch allein daran, dass es dabei nicht um einen herrlichen jungen Guru mit Namen Jesus gegangen sein kann? Wie vielmehr von einer Kulturdiskussion um das Wesen der Vernunft auszugehen ist, wie sie ja auch heute in vollem Gange ist?

-Wie sollten sich die heute bekannten vielfältigen Anfänge und urchristlichen Bewegungen aus einem verherrlichten Heilsprediger entwickelt haben? Nicht nur die Einbeziehung der Entstehung des Islam in die Christen-Geschichte macht deutlich, dass die Anfänge nicht aus den Überredungskünsten von Anhängern eines als göttlich gesehenen jüdischen Angebers entstanden sein können. Allein das Wissen um beispielsweise die Manichäer als eine urchristliche Erkenntnis macht die heutige Hypothese obsolet, muss nach dem Wort oder der in Vernunft erklärten Weisheit fragen lassen. Und wie erst kann man in einem jungen Mann dann die mono-theletischen oder mono-genetischen Ansätze, die sich gegenseitig der Häresie beschuldigen, erklären?

-Man muss sich vor Augen halten, mit wie absurd nach wie vor beispielsweise die Apostelgeschichte buchstäblich als Geschichte des christlichen Glaubens gilt. So die Verbreitung des christlichen Glaubens rund um das Mittelmeer durch die Überredung eines Briefe schreibenden Pharisäers nach einer Art Halluzination unterstellt wird. Wodurch dieser jetzt zum Apostel der Sekte des jungen Häretikers geworden sein soll, die er bisher verfolgte. Um dann deren Guru als auferstanden zu verkünden: einen jungen Juden mit Namen Jesus zu verherrlichen. Auch wenn sich diese schwachsinnige Deutung allein schon aufgrund der Erkenntnis der Herkunft der Paulustexte aus anfänglichen, vom Vernunft ausgehenden Erkenntnislehren erledigt haben sollte. Sie sich auch bereits aufgrund der vielfältigen wilden Anfänge der inzwischen als urchristlich geltenden Bewegungen allein in Nordafrika ausschließt. Wer die Entstehung des Islam in die Christengeschichte mit einbezieht, dem wird noch klarer, wie hier ein echt neues Paradigma des bildlosen jüdischen Monotheismus wirkte: Paulus. Auch wenn der Gesandte im Orient den Namen Mohammed bekam, bringt dies Licht auch ins christliche Lager. Oder kann davon ernsthaft davon ausgegangen werden, dass auch die inzwischen als Urchristen geltenden Verfasser des Koran und der Mohammed-Geschichte aus den Überredungskünsten eines schnellsegelnden Wendepharisäers hervorgegangen sind?

-Ist daher die Islamforschung nicht reine Zeit- und Papierverschwendung, wenn man weiter die Welt im Glauben lässt, dass der neue Monotheismus bzw. der diskutierte Christus-Kult aus den Missionskünsten von Petrus oder Paulus genannten Männern hervorging? Oder gar erst aus kirchlicher Verherrlichung bzw. Hellenisierung ihres Heilspedigers, was dann völliger Halli Galli wäre.

(Niemand darf sich heute über die Attentate von Paris und die tägliche Gewalt im Namen buchstäblicher Gottheiten und die Flüchtlingsströme beklagen, wenn die Welt weiter annimmt, dass auch die Ur-Christen – inzwischen dann auch die Moslem-Monotheisten - nur eigenen Geistern gewaltig hinterherjagten. Auch wenn es sicher nicht zutrifft, dass die Selbstmordattentäter auf Jungfrauen im Himmel hoffen. Wer den Grund des christlichen und nun auch des Islam in Halluzinationen begründet, wie es bei der heutigen Hypothese von herrlichen jungen Männern herauskommt. Der darf weder über mittelalterliche Glaubensvorstellungen und deren Missbrauch in politischer Manipulation beklagen, noch die Hoffnung auf Jungfrauen im Himmel.)

-Was als die Erneuerung des Basismonotheismus, damit erwarteten Messias und als neue Weisheit galt, die vormals in David und Salomo personifiziert war, verweist das auf junge Männer? Oder die in der Antike als Logos geltende Vernunft allen nun natürlichen Werdens und die daraus abgeleitete kulturgerechte Weisheit?

-Nicht nur in der Lehre, selbst auf den Münzen von Abd al-Maliks Zug ins gelobte Land geht es nach Volker Popp um den Logos, der dem religiösen Programm zugrunde liegt. Wie kann man daher die Welt im Glauben lassen, bei Maria, die laut der Christen ohne Kreuz den Logos zur Welt brachte, wäre es um eine junge Frau gegangen, die als jungfräulich zu glauben ist?

-Ist nicht bereits im Felsendom zu lesen, dass der Logos der Kulturbilder auf den Münzen (damit auch die menschliche Vernunft) der Knecht der selbst unsagbaren kreativer/schöpferischen Kraft war, nicht deren Rolle einnahm?

-Wenn die Araber die griechische Ausdrucksweise dieses ewigen Knechtes als Gottessohn ablehnten, ist dies verständlich. Vor der Gefahr, dass Götterbilder zu Götzen werden, zu Aber-glaube führen, haben bereits die Propheten gewarnt.  Aber um Himmels Willen, warum wird dann weiter an einem Wanderguru oder ein diesem aufgesetzten Glaubenskonstrukt, gar als christlicher Gottesersatz festgehalten? Führt dies zum heute praktizierten Aberglaube, vor dem bereits die Alten warnten, den Josua vertreiben sollte?

-Wieso sollte sich das, was Volker Popp in vielfältiger Weise selbst in den Kultbildern der Münzen als Logos verdeutlicht, nicht in aufgeklärter Weise als die Vernunft begreifen lassen, die heute auf Weltkonferenzen das gemeinsame Thema ist, vergeblich gefordert wird?

-Was sonst kann das prophetische Wort gewesen sein, das dem kreativen Grund des Ganzen der Väter nicht den Rang streitig machte, sondern ihn auch nach urchristlicher Dogmatik erst im Logos/Vernunft offenbarte? Was dann im Orient auf prophetische Weise begründet, damit bei den Arabern als Gesandter und im Westen als Gottessohn Geschichte wurde.

-Der bei der Entstehung des Islam maßgebende Herr des Gesetzes und Weltenrichter, d.h. die Lehre vom rechten Verhalten, ging die von heimlichen Eingebungen an Gelehrte aus? Oder ging es um die damals geltenden Vernunft/den Logos, der auch theologisch-philosophischen Lehren wie der Stoa zugrunde lag?

-Wenn die Herrschaft von Traditionslehren und Mythen auf den Christus überging, auf den Abd-al-Malik sein Kalifat baute, was hat das mit jungen Männern, willkürlichen menschlichen Gottesgebilden oder Geisterjagd zu tun, die heute oft als „Glaube“ – trotz Wissen - gilt? Warum wird die Vernunft nicht als Christus bedacht, in die auch die Väter unserer Aufklärung eine messianische Hoffnung setzen? Die jedoch erst in der kulturellen Aufklärung zu machen ist, wie sie nun auch durch die Islamforschung mit gegeben ist.

-Könnten wir der erhofften Landnahme nicht näher kommen, wenn wir nach einem gemeinsamen Verstand, einer ganz natürlichen kreativen Bestimmung fragen, die aus Begeisterung für das in Natur/Vernunft Gegebene entsprang? Statt nur Bilder zu betrachten, den Krieg der Kulturen in und um Palästina beklagen.

-Wenn die ursprüngliche Fischsymbolik von Jesus und Mohammed von Volker Popp in der Fußzeile nicht als fiktives Konstrukt, sondern als Symbol von Fruchtbarkeit im Werden und Vergehen beurteilt wird. Ist nicht selbst diese kleine Notiz ein Beleg für das, was die antike Aufklärung nun in einer Vernunft erklärte, die für den weiteren Weg menschlicher Kultur maßgebend wäre?

-Da doch immer deutlicher wird, wie dort, wo das Kreuz von den Münzen verschwand, das Wort, die Vernunft allen kreativen Werdens und damit auch die Vernunft in menschlicher Kultur das Thema war. Oder wie der Islam als Übereinkunft kultureller Vorstellungen galt. Im „Hingeben“ an das kreative Werden bzw. den schöpferischen Willen auch Versöhnung zwischen antiker Aufklärung/Vernunft und vormaligen Glaubensvorstellungen war. Wie können wir den Alten weiter den Humbug unterstellen, wie er  nach heutiger Historien-Hypothese bei einem heilspredigenden Aussteiger mit Namen Josua, lat. Jesus „hinten“ herauskommt und dann auch noch als Wort verkündet wird?

-Der Josua spielte in der arabischen Symbolik scheinbar eine weit größere Rolle, als bei den Christen mit dem Kreuz, wo sich meist auf Moses bezogen wird.  Doch wie sonst als im Verstand der Vernunft als einem ewigen Wort kann dies begründet werden, was den Anfang des prophetischen Monotheismus ausmachte? Denn der sollte auf neue Beine gestellt werden, was so als neuer Josua galt. Oder waren im theologischen Denken von ganz Nordafrika nur Halluzinationen in der Art heutiger Paulus-Hypothese ausgebrochen, so dass man einen jungen Wunderheiler für den neuen Josua hielt?

-Und gerade wenn deutlich gemacht wird, dass es am Anfang des Islam auch um eine neue „staatsrechtliche Verfassung“, nicht nur um Kult ging, dem meist jeder Humbug unterstellt wird. Verweist das nicht genau auch auf die Vernunft? Die Benedikt VXI., der als ihr Anwalt gilt und sie als „Wesen des christlichen Glaubens“ im Weiterdenken der Griechen bezeichnet, bei einer seine letzten Reden vor dem Bundestag als universalen Rechtsgrund in natürlicher-ökologischer Welterklärung zu bedenken gab. Eine Vernunft, auf die sich auch sein Nachfolger bezieht. Wenn er bei seinen Reisen unter dem Beifall der aufgeklärten Welt eine ganzheitliche Ökologie fordert.

-Ist es nicht zu wenige, allein die Bilder der Münzen zu beurteilen, nach deren „Ummünzung“ zu forschen, wenn man nicht auch die Vernunft thematisiert, die letztlich Seite für Seite hinter den kulturbedeutenden Bildern deutlich wird?

-Hatten die von Irland bis Afghanistan jahrhundertelang heftig über das Wesen des Logos/der Vernunft streitenden Denker alle einen Hammer? Oder war doch kein göttlicher Heilsprediger das theologische Thema, als man in davidischer Dynastie, damit lyrisch und literarisch personifizierter Weisheit weiterdachte und als neuen Josua sah?

-Was soll die ganze Forschungs-Arbeit, wenn gefolgert wird, dass der den zum Islam gewordenen Christen als Logos/Wort geltende Jesus mit dem Flammenschwert ein hochgejubelter jüdischer Aussteiger (Kyniker) war? Wenn damit die damals erst voll entwickelte und heiß diskutierte Vernunftlehre natürlichen kreativen Werdens und somit menschlich-kulturellen Verhaltens nicht bedacht wird.

-Auch wenn die Definitionen umstritten sind. Was hat das Den/Din mit jungen Männern zu tun, die als Messias gesehen wurden? Muss nicht auch hier ein neuer Verstand als rechter Glaube bedacht werden, der von der Weisheit des Ganzen ausging, wie sie heute vergeblich gefordert wird?

-Allein zu erkennen, dass der Streit um das Wesen des Christus keine Spitzfindigkeit von „Gutgläubigen“ oder dies zur eigenen Ermächtigung konstruierenden Kirchenvätern war. Wie sich vielmehr eine fast die gesamte Welt umfassende Kulturdiskussion, die auch in zahlreichen Kriegen ausgetragen wurde, erkennen lässt. Das alles macht deutlich, dass es bei der im Islam erhofften „Eintracht unter Christen“ um das Wesen der Vernunft ging. Damit eine Hingabe an kreative/schöpferische Gerechtigkeit: heute Weltvernunft/-friede. Wie sonst sollte sich heute eine Einheit zwischen den Christen ohne und mit Kreuz, damit auch der die Flüchtlingsströme und viel Leid auslösenden Kampf der Kulturen beenden lassen, als durch Aufklärung über die Vernunft der gemeinsamen Wurzel?

 -Wieso sollten mündige Christen sich künftig nicht nur in Wald und Feld, sondern auch in der Moschee für das ganz natürlich Gegebene in Vernunft begeistern, dort von Jesus und Mohammed sprechend beten? Oder stimmt es nicht, dass es anfänglich bei den Sonnen- bzw. Rundbauten der Moscheen um christliche Kultstätten ging und dort vom Logos zu lesen ist? Der dem transzendent bleibenden unsagbaren Grund des Ganzen bzw. Gott der Väter nicht beigesellt wurde, sondern diesen nur als „Wort“ offenbarte.

-Wie kann man im Wissen um die Bedeutung von Kultbildern der arabischen Welt, die von Den/Din, einem Glaubensgeist ohne Mühe und Zwang sprachen und nach Eintracht suchte, nun auch noch den Schwachsinn unterstellen wollen, einen jüdischen Wanderkyniker als neuen Moses oder Josua gesehene zu haben?

-Verweist nicht auch das freigelegte „christliche“ Bauprogramm Maliks in Jerusalem, die Daniel-Apokalypse mit Jesus als neuen Krieger und König der Könige, auf die Vernunft, den Logos, der jetzt auch die Könige leiten sollte? Um eine Konkurrenz zu einem fiktiven christlichen Konstrukt, das einem jungen Juden aufgebunden wurde, kann es weder beim Zeus-Bild des Pantokrors, noch weit weniger beim arabischen König gegangen sein. Wenn nun der Pantokrator von den byzantinischen Münzen entfernt und das Kaiserporträt eingesetzt wurde. Verweist nicht selbst dies auf die christologische Diskussion um den richtigen Weg, die Vernunft kulturgerecht zur Welt zu bringen?

-Wenn gerade den Christen ohne Kreuz auch Jesus als Wort galt, vor dessen Gleichsetzung mit dem unsagbaren schöpferischen Grund bzw. Vergottung (Beigesellung) sie warnten und es auf prophetische Weise vermittelten. Warum gelten weiterhin Bilder und Buchstaben alter Tradition? Wieso sollte sich die ganz natürliche kreative Wirklichkeit nach heutiger Welterklärung nicht in aufgeklärter Eintracht als universal bestimmendes Wort verstehen lassen, das die Traditionslehren bestimmte. Eine vom kreativen Ganzen ausgehende kulturell weiterzudenkende Weisheit, aus der Sinn und damit schöpferische Verant-wort-ung mündiger Menschen entsteht, wie sie in der Kirche des Westens und im Koran bestimmend war.

-Der Abkehr von Streit unter den Besitzern der Schrift, als die inzwischen auch die damals dies verurteilenden Schüler des Koran erscheinen, lässt sich weder in einem jungen Guru, noch mit Gewalt bewirken. Doch warum sollte ein neues Verständnis dessen, was der Antike als Vernunft galt und wem in verschieden verschrifteter Weise Gestalt gegeben wurde, nicht in neuer aufgeklärter Weise den Streit unter den Schriftbesitzern auch heute beilegen lassen?

-Dem christlichen Westen, wo man sich nur auf einen mehr oder weniger göttlichen Heilsprediger bezieht, ist jeder Humbug zu unterstellen. Doch wie soll sich dort, wo von Ahuramazda als einem kreativen Geist des Ganzen gesprochen oder sich auf den längst in Vernunft begründeten Mithras bezogen wurde, ein jüdischer Junghandwerker als ewiges Wort gesehen worden sein?

-Die gesamte Christologie und die Diskussion um ihr Wesen, gerade auch der Kampf um den wahren Monotheismus zwischen Monophysiten und Nestorieanern, ist mit einem göttlichen jungen Mann nicht zu machen. Ist der jedoch nicht gerade dort eine unhaltbare Zumutung, wo man sich auf Zarathustra, damit eine gottesbildfreie Philosophie als Basismonotheismus bezog?

-Das Den/Din als Sitte, Brauch, Traditionslehre und gleichzeitig die Sophia, damit eine Weisheit, die alles menschliche Wissen umfasst und im Koran dann durch Mohammed vermittelt wurde. Kann das in dem begründet werden, was heute als historischer Jesus gelehrt wird oder als christologisches Hirngespinst im Hinblick auf eine Auferstehung (als Gemeindebildung) gilt?

-Warum kann nicht gerade die Koranforschung mit dazu beitragen, den korrumpierten Glauben, der erneut die Bilder mit dem wahren Grund vermengt hat, von pathologischen Vorstellungen zu befreien? So nicht nur in Hingabe an schöpferischen Wille echte Abwesenheit von Streit (Islam) bewirken, sondern der christlichen Theologie den Teufel austreiben. Gefallene Gottesvorstellungen, die den von Nitzsche nur analysierten „Gottestod“ der Aufklärung verursachten, vertreiben. 

-Gibt es einen anderen Weg, den heutigen Vernunftdefätismus zu überwinden, die in neuzeitlicher Aufklärung erhoffte und auf allen Weltkonferenzen gepredigte Vernunft zu verwirklichen, als ihre weiterhin kulturbedeutende Gestalten in aufgeklärter Weise begreiflich zu machen? Wozu auch die Islamforschung beitragen kann. Denn wenn bereits atheistische Evolutionsbiologen in der "Evolution der Phantasie" von notwendigen Kultbildern ausgehen und in der Theologie ständig von notwendigen Mittlergestalten und Personifikationen geschrieben wird liegt deren Vernunft auf der Hand. Wer nachweist, wie Christus in Mohammed umgemünzt wurde, muss der nicht auch diesen Kultbildern auf den Grund gehen?

-Wo im Streit zwischen Nestorianern kontra Monophysiten Platon und Stoa ins Feld geführt werden, man sich auf Aristoteles bezieht, da wird doch mehr als deutlich, was das Thema war. Oder haben auch die Griechen ihre Verhaltenslehren aus dem Mund von Wunderheilern abgelesen? Haben auch die Philosophen nur über das göttliche Wesen von Wandpredigern gestritten, die sie eschatologisiert und damit als für die letzten Dinge maßgebenden Logos gesehen hätten?

3. Hinweise auf eine neue Religion in der christlichen Literatur „unter islamischer Herrschaft“

Bereits in den bisherigen Arbeiten oder bei „Dunkle Anfängen“ hat Prof. Karl-Heinz Ohlig mehr als deutlich gemacht, wie Mohammed und Koran aus christologischer Diskussion erwuchsen. Auch in dem er hier die christliche Literatur untersucht, um den Gegnern der offenliegenden Erkenntnisse um die gemeinsamen geistigen Wurzeln zu begegnen. Das alles verweist auf die Vernunft/den Logos als gemeinsamen Grund. Denn der antike Bezug auf alte Bilder oder die Gottesrede, ebenso wie die christologische Kulturdiskussion ist für jemand, der Märchen nicht als geschichtliche Begebenheiten glaubt (daher auch in der Bibel von allegorisch zu verstehenden Kultlesetexten ausgehen muss), nicht mehr erklärbar. Wer nicht fragt, ob Mutter Geiß ihre sieben Jungen nur versteckt und als der Wolf weg war, befreit hätte, der kann auch den christlichen Logos nicht für einen jungen Mann oder ein Hirngespinst halten. Gerade die Islamforschung macht diese Art heutiger Jesus-Hypothesen obsolet.

-Wer über ernsthafte, philosophisch geführte monotheistische Streitparteien nachdenkt, die in christologischer Diskussion jahrhundertelang zu kulturellen Auseinandersetzungen über das Wesen des Logos führten, kann der die Welt weiter im Glauben an einen jungen Mann mit Namen Jesus lassen, den man zu Christus machte?

-Auch die Bezeichnung der Islam-Christen, die sich auf orientalische Vorbilder bezogen und dabei von Hagar oder Ismaeliten sprachen, machen den Islam nicht nur zum Christentum (reformiertes, in Realität universal begründetes Judentum). Sie zeigen, dass es um mehr ging, als junge Männer bzw. das Ummünzen eines jüdischen Halbstarken. Haben die die Alten in den Geschichten von Hagar nicht deutlich zum Ausdruck gebracht, dass nicht die rechtmäßige Mutter, sondern die Magd die wahre Erbin ist? Damit nicht die jüdische Mutter den bildlosen Monotheismus auf neue Weise begründet, zur Welt bringt, sondern die fremde Frau/Ausdrucksweise?

-Oder geht es auch in alten Geschichten von Hager um banale Begebenheiten von fremdgegangenen Frauen, die dann als Vorlage für Glaubenshalluzinationen im Rahmen der verschiedenartigen Verherrlichung eines junger Mannes benutzt wurden, der dann als jungfräulich hingestellt wurde?

-Wenn jedoch hier ein Mythos anzunehmen ist, der im damals herrschenden allegorischen Verständnis des Alten einen Sinn hatte. Verweist das nicht beispielsweise auf den gerade bei Islam-Christen geltenden Bezug auf den Grund des Basismonotheismus? Die heute als gottesbildfrei gelobte persische Philosophie für ein rechtes Leben, Denken und Handeln. Wie sie in Zarathustras Lehren vom kreativen Weltganzen begründet wird.

-Mit einem umgemünzten jungen Mann mit Namen Jesus kann die Bezeichnung als Ismaeliten auf jeden Fall nichts zu gehabt haben. Oder wurde das alles nur aus unerfindlichen Gründen aufgetischt, weil die Orientalen einen heilspredigenden Aussteiger/Wanderkyniker auf andere Weise in den Himmel hoben?

-Da sich Islamchristen scheinbar in anderer Tradition verstanden und doch an die hebräischen Wurzeln anknüpften, ihre Anfänge (Abraham) im prophetischen Exils-Monotheismus oder Moses (aus Ägypten kommende Monotheismus im ewigen Wandel) begründeten. Macht dies alles nicht mehr als deutlich, wie kein junger Mann als Christus das Thema der Kulturdebatte gewesen sein kann?

-Ging es der christlichen Diskussion, der ein Emir in einem umfassenden Fragenkomplex begegnen wollte, wirklich nur um das Wesen eines mehr oder weniger göttlich jungen Guru?

-Und wenn hier auf die Texte der jüdischen Tradition Bezug genommen wurde. War dann deren richtige Definition im Sinne des neuen monotheistischen Denkens, damit der Neuverstand des den Monotheismus begründenden Wortens (hebr. Vernunft) das Thema? Oder war auch der anfängliche Monotheismus nur in jungen Männern begründet?

-Wenn doch auch in der Analyse der christlichen Schriften über den Islam der Streit über den richtigen Weg zur Erneuerung des Monotheismus deutlich wird. Kann es da um einen offenbarenden Junghandwerker gegangen sein? Warum wird die Vernunft nicht bedacht, die philosophisches/theologisches Thema der Zeit war? Und wovon menschliche Weisheit bzw. Verhaltenslehren im Rahmen monotheistischer Weltdefinitionen ausgingen.

-Wie kann man der nachgewiesenen monotheistischen Diskussion gerecht werden, ohne die Vernunft zu bedenken, nach der das Werden nun erklärt wurde? Eine Vernunftlehre, die auch dem theologisch/philosophischem Monotheismus zugrunde lag, der es als vernünftig sah, im Kult den Göttern treu zu bleiben.

-Wenn doch deutlich wird, wie kein reiner Schriftgelehrtenstreit war, sondern der Monotheismus in neuer Weise bedacht und verschieden definiert wurde, wie sonst lässt sich das erklären, als in dem, was als Logos galt?

-Bei dem „verfluchten Ding“ mit dem der Sonne nachgestellten Rundbau, das die angeblich gottlosen Sarazenen in der heiligen Stadt als Gegenstück zur Grabeskirche bauten, kann es nur um eine Kultstätte für den Logos gegangen sein. Was auch bei den  Inschriften des Felsendomes deutlich wird. Doch ging es genau darum nicht auch im Konkurrenzbau, d.h. der heutigen Kirche, wo das lebendige Wort dann als Gottessohn galt? War damit eine heute in allen sozialen Netzwerken oder auf politischer Ebene heiß diskutierten Vernunft das theologische Thema der Kirchenkonkurrenz? Eine Vernunft, die aber nicht wirklich gehalten wird. Weil in den einst um das Wesen der Vernunft und die richtige Ausdrucksweise konkurrierenden Kultstätten heute die Gründergestalten wie Götzenbilder verherrlicht werden. Und weil Buchstabenhörigkeit, Traditionslehren als maßgebend hingestellt werden.

-Auch warum es vernünftig war, die alte arabische Mystik aufzugreifen, die Vernunft in prophetischer Form sprechen zu lassen, statt als Gottessohn, wird deutlich. Doch wer all dies bedenkt und wie auf hochtheologische Weise allein durch den Felsendom über die Bilder gestritten wurde, muss der nicht auch die Bilder der Grabeskirche in aufgeklärter Weise bedenken, so Auferstehung betreiben?

-Allein die Analyse christlicher Schriften über den Islam macht klar, dass damals im christlichen Gegenlager keine leichtgläubigen Deppen am Werk waren, sondern Gelehrte der Zeit. Doch kann all diesen Denkern, die auf verschiedene Weise an einem neuen Judentum bauten, der christologisierte Junghandwerker unterstellt werden, wie er heute als historisch gilt?

-Die Christen ohne Kreuz galten der späteren Kirche als Heiden, voller Häresie und unheilvollem Aberglaube. Doch muss das nicht verwundern, wenn man noch als Kind erlebte, wie es das größte „Unheil“ war, wenn ein Protestant der Familie eine Frau aus dem allein aufgrund der Beichte als abergläubig gesehenen katholischen Nachbarort vorstellten wollte? Wenn daher heute immer deutlicher wird, wie die Koran und Kanon, Kirche und Moschee/Islam einen gemeinsamen Grund haben, der nicht einfach der im Westen Gott genannte kreative Grund/Geist des Ganzen oder Abraham gewesen sein kann.  Wie sich vielmehr in der Diskussion über das Wesen des den Vätergott/-monotheismus offenlegenden Logos/Wortes die Wege trennten. Wie kann dann weiter der zu Mohammed gewordene Jesus als ein mehr oder weniger göttlicher junger Mann angenommen werden?

-Für einen modernen Menschen klingt Daniel wie ein Märchen. Doch wenn wir wissen, wie theologische Denker auf die alten Apokalyptik in christologischer Diskussion Bezug nahmen, verweist das auf einen Neuanfang? Und ging es dabei um einem jungen Mann oder der Vernunft als lebendiges Wort?

-Wenn schon bewusst ist, wie der Logos das Thema der Kirchenväter war. Machen dann nicht gerade die Islam- und Koranforschung noch viel mehr deutlich, auf was die christliche Theologie gründet?

Seite für Seite, Satz für Satz macht die Analyse christlicher Texte über die christologischen Gegner klar, dass weder der heute für historisch gehaltene junge Mann, noch ein Logos-Christologie-Konstrukt der Kirchenväter das Thema war. Zum Teufel mit der Vorstellung, dass es um einen jungen Guru ging, wenn man vom schöpferischen Wort/Logos sprach, dessen Prophet oder Knecht Mohammed war.

-Man könnte in das Gelächter des Islam-Christen einstimmen, der es als Aberglaube verwarf, dem unsagbaren Grund allen Seins der Väter einen Gefährden zu Seite zu stellen. Doch ist es zum Lachen, wenn man bedenkt, wie dieses Bild das gesamte Weltbild – auch der Glaubensgegner – bestimmt. Und so auch bei der Koranforschung oder im Islam einen gemeinsamen aufgeklärten Verstand verhindert. Damit auch den blutigen Kampf der Kulturen verursacht?

-Der Kopf der Aphrodite ist Sinnbild einer Weisheit, auf den die Felsenkirche, wie auch Petrus gründet. Doch lässt diese auf etwas anderes schließen, als auf die Vernunft, durch die der Basismonotheismus in Bezug auf Zarathustra und davon ausgehende Weisheit/Verhaltenslehren in neuer Weise bedacht wurden?

-Auch der Weg der Trennung, wie er in den Texten deutlich wird, zeigt, wie die Vernunft das theologische Streitthema war. Warum wird daher selbst von kritischen Islamforschern das in den Mund genommen, was bei heutiger Jesus-Forschung über einen jungen Mann „hinten“ herauskommt?

4. Von Muhammad Jesus zum Propheten der Araber

Karl-Heinz Ohlig zeigt hier erneut auf, wie sich aus der gemeinsamen Begründung eines neuen bildlosen Monotheismus und der verschiedenen Definitionen des diesen offenlegendes Wesens (Diskussion über den Logos: Christologiediskussion) der Islam entwickelte. Wie so der neue Josua, lat. Jesus nicht als Gottessohn ausgedrückt, sondern in der arabischen Geschichte zum Prophet/Gesandten mit Namen Mohammed wurde.

-Doch wer die Historizierung eines christlichen Prädikates in der arabischen Welt bedenkt und begründet, muss der nicht über das gleiche kreative Prinzip auf der kirchlichen Seite nachdenken? (Womit allein schon damit der Nachweis erbracht wird, dass auch die kulturelle Ausdrucksweise des Wortes/schöpferischer Vernunft kein menschliches Scheinwesen, sondern schöpferische Realität war.)

-Ist nicht beispielsweise von Philo bzw. der jüdischen Bildung Alexandriens her bekannt, dass der philosophisch definierte Logos/Vernunftlehre das „christologische Prädikat“ war, wie es dann bei Christen mit und ohne Kreuz galt und heiß diskutiert wurde?

-Wer beklagt, wie sich die historischen Forscher des Islam sicher sind, bei Mohammed wäre es um einen Kämpfer gegangen, wie er heute dem IS als großes Vorbild dient. Muss der nicht auch mit der festgefahrenen Vorstellung vom altruistischen Liebesprediger mit Namen Jesus seiner Kindertage brechen? (Auch wenn darauf nicht nur ein ganzes Theologiestudium, sondern der eigene Glaube und die theologischen Werke gebaut wurden.)

-Wenn im Rückgriff auf die Tradition der Name „Mohammed“ vergeben wurde, muss das dann nicht auch für „Jesus“ bedacht werden? Gerade auch, weil die jüdische Weisheit oder neuer Josua (lat. Jesus) im Lager der Christen ohne Kreuz anfänglich scheinbar eine größere Rolle spielte, als in der Kirche.

-Der physikalische Sohn bzw. die Person war die Rolle/Aufgabe in menschlicher Kultur, die kreativ an bekannte Vor-bilder anknüpfte. Die dies im allegorischen Verständnis auf neue Beine stellte, erfüllte. Wie dies Menschen auch zum Verständnis benötigen, dies das jeweilige Weltbild bestimmt, wird gerade in heutiger Auseinandersetzung mit den alten Bildern von Gründergestalten deutlich. Ob wird in Jesus und Mohammed zwei gegnerische göttlich autorisierte junge Männer sehen oder das Wesen der Vernunft, dazwischen liegen Welten. Und wie die Vernunft in den Kult-Geschichten und im Kult ein Gesicht bekommen musste, damit kein Scheinwesen war, macht das nicht allein schon die moderne Kommunikationswissenschaft, insbesondere das Wissen um kollektive Kommunikation deutlich? Oder die neurologische Forschung oder die Erkenntnis um die  not-wendige Evolution der Phantasiebilder? Doch wenn wir das alles wissen, wieso lässt dann selbst die wurzelkritische Islamforschung die Welt im Glauben an einen jungen Wunderheiler, der zu Mohammed wurde?

-Heute wissen wir, wie auch moderne Menschen menschliche Vor-bilder brauchen, bei den Wahlen meist nicht die Programme und Inhalte maßgebend sind, in allen Lebensbereichen Idole hochgehalten werden. Auch wie man sich im modernen Marketing passender Testimoniels bedient (die Glaubwürdigkeit durch menschliche Fürsprecher/Vorbilder erhöht). Doch kann der Heilsmittler, der in der Geschichte nur so Wirklichkeit war, für das arabische Denken ein jüdischer Wunderheiler gewesen sein, der christologisch zu Mohammed mutierte?

-Wissenschaftlich zu erkunden, wie in Mohammed der christliche Logos inkarniert wurde und warum, dann aber weiter Jesus für einen jungen Mann zu halten. Wäre das nicht schlimmer noch als Berger und Benedikt XVI., die von einem hoheitlichen Christuswesen oder gar der philosophisch definierten schöpferischen Vernunft in Person ausgehen und dann weiter nur an einem jungen Mann festhalten wollen?

-Kann den Moslem-Christen, für die der Sohn der Maria der neue Josua war, auch unterstellt werden, sie hätten sich nicht an den historischen Jesus gehalten? Wie dies von kirchlicher Christologie oft gesagt wird. Weil sie sich nur für den Logos und nicht für den historischen Jesus interessieren würde. Und wie dies auch Benedikt XVI. aufgrund seiner drei Jesusbücher von der Kritik vorgehalten wurde: Er hätte den historischen Jesus außer Acht gelassen und vom biblischen Jesus, gar der von ihm vertretenen schöpferischen Vernunft geschrieben. Oder muss allein schon aufgrund der Bedeutung, die Jesus und insbesondere die messianisch verehrte Maria im Koran hatte (auch ohne die Erkenntnisse über Jesus als arabischer Prophet) davon ausgegangen werden, dass dieser für die orientalischen Denker in seinem historischen Wesen für die Vernunftlehre stand?

-All das, was auf dem Weg von Jesus Christus zu Mohammed in der Kulturdiskussion aufgezeigt wird, weist das nicht eindeutig auf das lebendige Wort, die am Anfang unserer Wissenschaft in Vernunft erklärte Wirklichkeit hin, die Wesensgrund des gemeinsamen christlichen Glaubens/Monotheismus war? (Soweit man dann dabei überhaupt von Glaube sprechen kann. Zumindest nicht im heutigen Sinne.)

-Die Kirche, die in Konkurrenz zur Grabeskirche gebaut wurde, ist ein Zeugnis für eine Kulturdiskussion um das Wesen der Vernunft. Was sonst soll gerade den christlichen Denkern ohne Kreuz als neuer Tempel, Vergegenwärtigung schöpferischer Wirklichkeit gegolten haben?

-Die jüdischen Bauleute bzw. die Besitzer der Schrift, haben die einen jungen Juden verworfen? Oder muss vielmehr bei allem Wissen gerade um die orientalische Wurzel der Christen davon ausgegangen werden, dass die Vernunftlehre/das lebendige Wort ähnlich wie heute von Traditions- und Bilderhörigkeit abgelehnt wurde? (Die Vernunftlehre nicht nur der Ablehnungsgrund des traditionellen Judentums war, sondern gerade auch der römisch-hellenistischen, auch neuplatonischen Traditionstreue. Die die Christen deswegen als staatsgefährdende Atheisten verfolgte: siehe „jesus-lebt-wirklich.de“: Kritiker anf. Christen.)

-Was jahrhundertelang heiß in der gesamten Kultur diskutiert wurde, kann weder ein Schriftgelehrtenstreit über aufgewärmte alte Texte gewesen sein, noch das Wesen eines jüdischen Wanderburschen, den man zu Mohammed machte.  Was spricht dagegen die damals geltende Vernunftlehre zu bedenken, wie sie auch heute auf etwas empirischer Weise in den Schulen der Welt wieder gilt, gegenseitig nicht nur als Ökologie meist vergeblich gefordert wird?

-Mehr als bei Christen, wo kaum ein Jesus-Forscher nach der Begründung des Monotheismus fragt, lässt sich  in der Islamgeschichte die Entwicklung des Weltverständnisses als großes kreatives/schöpferisches Ganzes nicht verleugnen. Wenn aber doch bekannt ist, dass der philosophische Monotheismus genau dort und damals in Vernunft gründete, warum macht die Forschung dann bei den im Westen bedeutungslos gewordenen oder zur politischen Manipulation von Moslems missbrauchten Bildern menschlicher Gründer halt?

-Wer deutlich macht, wie bei den Arabern das Wort/die Vernunft in Form eines prophetischen Prototypen vermittelt wurde, zeigt der nicht auch, warum im Westen die Gestalt eines Göttersohnes als Wanderkyniker Karriere machen musste?

-Neuanfänge und Zäsuren werden über ihre Begründungen verbunden, wie bei Laotse, den biblischen Patriarchen oder Moses, ist zu lesen. Doch stehen dahinter nur herrliche Männer oder mehr? Geht es nur um fiktive Wesen oder um Mittlergestalten, die einen bestimmten Weltverstand, eine Weisheit zum Ausdruck bringen?

-Denker, die sich als Anfang gerade im Islam nachzeichnen lassen und die genau davor warnten, kann denen nicht noch weniger, wie allen neuplatonischen Kirchenväter und spätantikern Kaiser unterstellt werden, sie hätten einen altruistischen Prediger aus Galiläa vergöttert bzw. zum kriegerischen Propheten gemacht?

-Wenn Jesus als neuer Josua oder Moses auch für die Islam-Christen galt, die die Verbindung zu Zarathustra zogen, dann ist nirgends eine junger Mann zu sehen, der verherrlicht worden wäre, so die Inkarnation des Wortes/Logos war. Warum wird  der Weg von der Wissenschaft nicht so zu bedacht, wie auch geschrieben wurde: Das Wort, der Logos wurde in menschlichen Gestalten kulturgerecht zur Welt gebracht, d.h. im aufgeklärte Verstand (damals als Josua) vermittelt?

Wie sonst kann die wurzelkritische Islamforschung zum Sprachrohr für Friede auf der Welt und der gemeinsamen Verant-WORT-ung in mündiger Vernunft werden, als im konsequenten Weiterdenken ihrer bisherigen Arbeit?