Paulus: Paradigma öko-logischer Weisheit als Christus
Wie im Wissen um die Wurzeln des christlichen Glaubens, dem Weiterdenken des philosophischen Öko-Logos zum Christus, die in Ökologie begründete Weisheit, nach der heute alle vergeblich rufen, nicht nur im Namen Jesus wieder lebendig wird.
Als in theologischer Wissenschaft weiterzudenkender Anstoß: Wie der Öko-Logos, damit in natürlicher Schöpfung begründete Weisheit/Weltvernunft die Paulus (einem neuen Paradigma) als Christus (wahren König, Gottessohn, Gesalbten) galt und im monistischen Natur-/Weltverständnis (damit antiker Ökologie) begründet war, im Kopf mündiger Menschen wieder kult(ur)bestimmend werden kann.
Denn von wegen, da war nur die Sekte eines zum Christus erhobenen bibelschlauen Handwerksburschen, die durch den gewandelten Verfolger zur Weltmission und Kirche wurde. Hier wird gezeigt, Jesus als Christus und Paulus sind geschichtliche Realitäten. Gerade weil sie ganz anders waren, als man sich dies aufgrund der buchstäblichen Geschichten bisher vorstellte, so verniedlichte bezweifelte, für gestrig hielt. So wenig Moses, damit der aus ägyptischer Hochkultur, wie persischer Philosophie erwachsene, sich vom Opferkult für menschliche Gottheiten befreiende Kult einer in natürlicher Schöpfung begründeten Bestimmung (Gesetzes/Thora/Wort) Beschnittener wegfällt, weil kein vielschreibend wundertätiger Meeresteiler war. So wenig gründet das Christentum als der dann weltgültige neue Bund/Verstand auf einen jungen Mann als neuen Josua, lat. Jesus oder ein Glaubenskonstrukt menschlichen Geistes.
Das heutige Wissen zeigt: Am christlichen Anfang standen vielfältige aus dem Wandel vom Mythos zum Logos erwachsene, in Wissen/Erkenntnis gründende Bewegungen. Die beriefen sich auf die Logos genannten Natur-/Vernunftlehren (damit antike Ökologie). Die sie jedoch in Bezug auf die alten Gottheiten ganz unterschiedlich definierten. Und so die erkannte schöpferischer Wirklichkeit/Sinnhaftigkeit auch auf verschiedene Weise an Stelle jüdischer Gesetzlichkeit und mysteriöser menschlicher Gottheiten, sich Göttermysterien oder Kaiseropfer verweigernd, zum Kult machten. Das Denken, das sich dabei auf Moses als frühe Vernunftlehre und so jüdische Weisheit berief, damit als wahres, jetzt weltgültiges Judentum verstand, ist durch Konstantin zur Kirche geworden.
Wenn daher heute auf Weltklima- oder Friedenkonferenzen eine in natürlicher Schöpfung begründete universal gültige Vernunft/Sinnhaftigkeit vorausgesetzt und eine „Kultur der Nachhaltigkeit“ als „Ökologie des Menschen“ gefordert wird. Dann hat dies weit mehr mit dem historischen Jesus zu tun, als der bedeutungslos gewordene junge Mann, den die Hochschullehre ohne heute noch einen historischen Grund zu haben als diesen vermittelt. Denn sie macht selbst deutlich, dass es um den bedeutungslosen Jungen in der Geschichte, wie den Jesusgeschichten, bei Paulus, den vielfältigen urchristlichen Bewegungen/Christentümern oder den gesamten kirchlichen Vordenkern nicht ging. Ihr junger Mann kommt auch dort nicht vor, wo von den christlichen Vernunft-Philosophen für einen Volkskult die menschlich-kulturgerechte Ausdrucksweise den abstrakten oder geheimnisvoll bleibenden Lehren vorgezogen wurde. Noch weniger dann bei der jahrhundertelangen Diskussion um richtige Kulturkonzept, damit das christliche Wesen. Dessen kulturgerechte Vermittlung oder Stellung gegenüber den alten Gottheiten und dem Grund/Sinn allen Seins heißes Thema umfassender Kulturdiskussion war. Was dann in Drei-einigkeit definiert wurde. So macht heute gegebenes Wissen mehr als deutlich, wie der gesamten Geschichte und den Geschichten der Öko-Logos (antike Ökologie) als „Christus“ das Thema war: in Natur begründete Weisheit als kulturbestimmender König/Gesalbter im Kopf künftiger Menschen.
Was im Weiterdenken antiker Philosophie im aufgeklärten, damit christlichen Judentum im prophetischen Sinn als jetzt weltgültige, universale Bestimmung (jüdisch Wort) verstanden wurde. Und damit in seiner zeit- und kulturgerecht zur Geschichte gewordenen Ausdrucksweise „fleischgeworden“ historisch gegebenes und aufgeklärt weitzuführendes Heil, Josua, lat. Jesus war:
Hoffnung auf ein Leben in kulturellem Friede und Vernunft.
Auch wenn durch die theologische Wissenschaft noch viel zu bewegen ist, hier sicherlich auch von teilweise unzutreffenden Voraussetzungen ausgegangen, kein wissenschaftlicher Anspruch erhoben wird, vielmehr all dies durch die Hochschullehre weiter zu bedenken wäre. Für den heute vorausgesetzten Handwerksburschen, der Gott oder Offenbarung gewesen sein soll oder in Gemeindebildung dazu wurde, was nicht allein christlichen Glaube dann als gestrig oder gar Schwachsinn erscheinen lässt. Für den gibt es aufgrund inzwischen gegebenen Wissens und heutiger Hochschullehre nicht nur keine wissenschaftlich-historischen Argumente mehr. Der antiken, auch jüdischen Philosophie einen in früher Ökologie logisch begründeten Monotheismus und eine neue Begründung rechten Lebens zu bestätigen. Dann der dies weiterdenkenden und sich damit argumentative auseinandersetzenden christlichen Lehre bei der Heilsprediger-Hypothese Auferstehungsvisionen aus Trauerbewältigung oder Halluzinationen eines Sektenverfolgers unterstellen zu wollen. Das ist geschichtswissenschaftlich unmöglich. Wie hier im Sinne Paulus deutlich gemacht wird, erweist sich die „Offenbarung im Auferstandenen“ in einem aufgeklärten Verständnis gemeinsamer Bestimmung in bildhaft verstandener jüdischer Tradition in dem, was wir Ökologie nennen: „Jesus Christus“. Was bei Juden und Römern einen Paradigmenwandel der Religion bewirkte: „Paulus“.
So ist es Zeit für die theologische Lehre, die in natürlicher Schöpfung (Evolution/Ökologie) begründete Weisheit als gemeinsamer Kern der Religionen, Grundlage der verschiedenen Gründergestalten und Lehren zu bedenken. So „von Grund auf“ dem mörderischen Kampf der Kulturen durch Aufklärung entgegenzuwirken. Und gleichzeitig die Voraussetzungen zu schaffen, damit die vielfach geforderte Weltvernunft, Ökologie des Menschen wieder kult(ur)berstimmend werden kann, von mündig verant-wort-lichen Menschen jeweils kulturgerecht gefeiert und so begeistert gelebt, auf kreative Weise in Gemeinsinn Zukunft gestaltet wird.
Vorwort:
Eigentlich wollte ich nur noch mehr über Philo von Alexandrien lernen. Denn als heimlicher Hörer hat er (unter www.jesus-lebt-wirklich.de oder www.vernunftglaube.wordpress.com nachzulesen), Woche für Woche, nach den Vorlesungen über den „historischen Jesus“, „Markus“, dann die „Jesusgeschichten im Profil“ , „Auferstehung“ oder „Christologie“ und „Kirchengeschichte“ die Heidelberger Theologen auf Grundlage ihrer Vorlesungen gebeten, die Jesus-Geschichte in aufgeklärter Weise zu beleuchten. Dabei hat er deutlich gemacht, dass bei der Theologie der seine Zeit und ihr neues Verständnis/Bund kulturgerecht beschreibenden Geschichten nicht um einen heute bedeutungslos gewordenen Guru ging. Wie das Thema der Theologie/Christologie das war, was als Evolution oder Ökologie und so begründete Weisheit gilt: Als eine in natürlicher Schöpfung begründete Sinnhaftigkeit/Vernunft verstanden wurde, die bestimmend für menschliche Vernunft und Leben ist, so die alte Gesetzlichkeit, wie Gottesvorstellungen auf neue Beine stellte.
Wie daher im Festhalten an einem Guru als Glaubensmärchen vorgestellten Geschichten keine fiktiven Werke sind, die einem Handwerksburschen angedichtet wurden. Wie hier vielmehr im Schreibstil der Zeit (auf kulturell-kreative Weise, im Erbe inhaltlich erfüllter jüdischer, wie griechisch-römischer Vorbilder), damit auch im Stil eines Kaiserevangeliums, die Geschichte des echt historischen Jesus beschrieben wird: Die Herkunft und Heilsgeschichte „Jesus Christus“. Die das den frühphilosophischen Moses-Propheten gegebene Wort als zeitgemäße, jetzt universal, weltgültige Bestimmung in Natur-/Vernunftlehren antiker Wissenschaft (Öko-Logos) auf-verstand. Was so als Heilsgeschichte Josua, lat. Jesus verstanden und damals auch definiert wurde. Und wie dieser in natürlicher Schöpfung (jungfräulich) bezeugte Öko-Logos als historischer Jesus Christus aus Nazareth, der bekanntlich im philosophischen Judentum der Diaspora neuer Tempel und Thora war, von der Traditionslehre (nicht nur Schriftgelehrten und Pharisäern, auch römischer Obrigkeit) auf dem Weg vom Heidenland nach Jerusalem verurteilt oder eigenen Jüngern missverstanden wurde. Auch wie der Öko-Logos, der in menschlich-kulturgerechter Ausdrucksweise „Jesus“ das Kreuz der Zeit trug, im jüdischen Sinne statt Gotteskaiser als König gesehen wurde, logischerweise der echte David-, Gottessohn und Messias war.
Doch da die Urlaubsliteratur der wissenschaftlichen Untersuchungen zum Neuen Testament die Parallelen und Unterschiede zwischen römischer und jüdischer Philosophie, Philo sowie Paulus zum Thema hatten. Dabei nicht nur die Abhängigkeit menschlicher von schöpferisch-ökologischer Vernunft/Sinnhaftigkeit zeigten, deren Wahrnehmung (christlicher Glaube) über die Werke nach traditioneller-jüdischer Gesetzmäßigkeit stellten. Und die Schriftuntersuchungen dann auch deutlich machten, wie in diesem sich auf die Anfänge (Abraham) beziehenden Aufbruch in der Fremde, einem sich von bisherigen Kultpraktiken ganz gewaltig unterscheidenenden Paradigma „schöpferischer Vernunft“ (antiker Ökologie: Jesus Christus) ein völlig neues Gottesverständnis auch bei römischer Philosophie gegeben war. So haben sie auch Klarheit über den historischen Paulus, das sich hier ausdrückende, gewaltig gewandelte neue, dann Juden- und Heidenchristen verbindende theologische Paradigma gebracht. Das einem aufgeklärten Verstand des Alten (Auferstehung) in natürlicher Schöpfung der Gegenwart entsprang. Und so wird hier nun die Geschichte des Neuen Testamentes nicht nur komplett, sondern zum Wegweiser für heute gemacht.
Auch wenn daher hier Paulus im Vordergrund steht. Dabei aufgrund der Auseinandersetzung mit Stoa oder den Parallelen zur jüdisch-aufgeklärten Philosophie der Zeitenwende auch die Paulus-Offenbarung im „Auferstanden“ als ein aufgeklärter Verstand schöpferischer Wirklichkeit und Bestimmung in antiker Ökologie (Logos als Christus), statt Hirngespinsten im Glauben eines Sektenverfolgers bedacht wird. So dann auch gezeigt wird, dass die Frage nach dem historischen Paulus, seiner Herkunft aus dem die Thora ablehnenden markionistischen oder neu definierenden, später kirchlichen Christentum sowie falschen Paulusbriefen (aufgrund der in der Antike völlig selbstverständlichen Pseudepigraphie) neu gestellt werden muss. Wenn die sogenannte Offenbarung des einen Sinngrundes allen Seins, der davon ausgehenden Vernunft und damit auch eine schöpferischen Bestimmung und das rechten Lebens (Wort) in griechischer, wie weiterdenkend in jüdischer Philosophie sich dort begründete, wo wir heute von Ökologie sprechen. Dann ist es nicht nebensächliche, ob die Paulusliteratur aus einem Paradigmenwandel im römischen Christentum entstand, das die Thora ablehnte und den in antiken Natur-/Vernunftlehren (Logos) bedachten Grund/Sinn des Kosmos, allen Seins über die traditionelle jüdische Schöpfergottheit stellte. Ob daher die von den Vordenkern der Kirche wegen Ihrer Ablehnung der Thora in Markion zusammengefassten und die Thora abgelehnten Denker nicht nur die Erstherausgeber Paulus, sondern auch die Verfasser waren. Ober ob der Geisteswandel im Judentum, der sicherlich auch den römischen Paradigmenwandel beeinflusste, hinter der ersten Paulusliteratur steht. Denn das braucht nur Geschichtswissenschaftler zu interessieren. Vielmehr wäre heute der alte Streit zu beenden. Im aufgeklärten Verstand des Alten Testamentes und des jüdischen JHWH, damit in ganz früher Ökologie begründeten Grund/Sinn allen Seins, lassen sich viele Streitfragen beantworten, die in der Antike zur Diskussion standen. Und so muss ein aufgeklärtes Verständnis, das auch die biblischen Gottesbegriff umfasst, den natürlichen Sinn/Grund allen Seins dahinter, statt einen zu glaubenden Gott als monsterhaft-menschlichen Designer erkennt, auch heute nicht zum modernen Markionismus, der Ablehnung der Bibel und ihrer Gottesbegriffe führen.
In einer in Ökologie begründeten Weisheit, die nicht der ewige, bleibende, aber nur so offenbare Sinn/Grund allen Seins selbst ist (wie ihn letztlich auch naturalistische Atheisten voraussetzen) und aus einsichtigen Gründen daher in gleicher Weise in Kult(ur) zu verehren wäre, könnte auch Antwort auf die weiteren christologischen Fragen gegeben werden. Die heute nur in neuer Weise zum kalten Krieg im Kopf, wie dem zwischen den Kulturen führen. In aufgeklärter Geschichtsbetrachtung ist letztlich alles auch über den Grund des christlichen Glaubens gesagt. Eigentlich bedarf es so keiner vielfältigen Beweisführung mehr, wie sie hier dann in Bezug auf Paulus gegeben wird.
Jesus oder Paulus werden hier als lebendige Größen, weder Fälschungen noch Halluzinationen, sondern ein neues Verständnis/Bund im Rahmen eines Paradigmenwechsels auf römischer, wie jüdischer Seite gezeigt. Ein Geisteswandel in Religion, der in Abraham, damit auch einem neuen, heute wegweisenden Aufbruch in die fremde Denkweise begründet war. Und der so im aufgeklärten Wiederentdecken des Alten mit dem Grund/Sinn allen Seins verband. Auch wie die Diskussion über das richte Kulturkonzept war, um die ökologische Weisheit im Kopf der Menschen zu verankern und so über das rechte Gottesverständnis gestritten wurde. Wie Recht und Religion in einer Realität begründet waren, die heute als Evolution oder Ökologie gilt, ist Thema. Ebenso, wie hier der wahre Glaube begründet war, der über die Werkgerechtigkeit gestellt, als Voraussetzung für die schöpferisch-gerechten Werken (wir rufen vergeblich nach einer „Ökologie des Menschen“) gesehen, alte Gottheiten und Gesetzlichkeit daher verworfen wurde. Zum Abschluss, der ohne die umfassende Argumentation auch als Überblick als Beginn zu lesen ist, bittet Philo in einem Brief nicht nur die Heidelberger Hochschullehre, den antiken Heilsprozess (Jesus) in aufgeklärter Weise weiterzuführen. So die Voraussetzungen für ein Leben in ökologischer Vernunft und Friede zwischen den Kulturen zu schaffen.
Einleitung:
Allein so, wie die im Namen Paulus als Gemeinde-Briefe verfassten christologisch-theologischen Schreiben heute im Vergleich mit anderen philosophischen Texte der Zeit, etwa der des Diaspora-Judentums (Philo von Alexandrien), den dort als frühe Philosophen gesehenen Moses-Propheten oder griechisch-römischer Denkweisen in Zeiten von Religionsreform (einem römisch-griechischen Paradigmenwandel) ausgelegt werden. Das muss nicht nur die heutige Hypothese vom zum Paulus gewordenen Sektenverfolger, wie auch einem heilspredigenden Handwerksburschen als Jesus Christus mehr als in Frage stellen. Wo nicht nur die griechische, sondern die darauf aufbauende, kulturell weiterdenkend jüdische Philosophie, die als Vorstufe oder Erfinder des Christuskultes gilt, einen denkenden Glauben in Natur, so das Judentum neu begründete. Wo sich ständig auf den Logos berufen, das Recht, rechte Verhalten, wie die Religion so in antiker Ökologie begründet wurde, die bedachte schöpferische Weisheit als Christus im Kopf der Menschen maßgebend sein sollte und dies als Heil Josua, lat. gesehen und so definiert wurde. Da ist es ein Wahnsinn, die Welt weiter im Glauben an „klein Jesus“ und dessen Verherrlichung zu lassen.
Wo Menschen zu gemeinsinnigen Weltbürgern, Teile eines ökologischen Ganzen wurden, so die Nichtigkeit menschlicher Vernunft und Kurzsicht gegenüber einer heute wieder in Ökologie begründeten schöpferischen Weisheit oder die Rechtfertigungslehre in umfassender denkerischer Begründung vielfältig schriftwissenschaftlich ausgewertet wird. Da verweist all dies auf die als universale schöpferische Bestimmung (Wort) verstandene Natur-/Vernunflehre (Logos), die der historische Christus, als gegebenes Heil und Hoffnung „Jesus“ war. Grund aller Geschichten, wie Christologie/Theologie war die in antiker Ökologie begründete schöpferische Sinnhaftigkeit und Weisheit: Christus. Von einer nun universal geltenden Bestimmung zu reden, die bisher nur Beschnittenen galt und einen Handwerksburschen durch die Hochschule zu treiben, ohne den antiken Öko-Logos zu bedenken, ist nicht nur Wahnsinn und ein Verbrechen an der schöpferischen Wirklichkeit. Wenn es so versäumt wird, die wissenschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, die Ökologie und die darin begründete Weisheit wieder in Aufklärung so kulturbestimmend zu machen. So wie es Christus bis zur Aufklärung war, der ebenso aus dem antiken Öko-Logos erwachsene arabische Prophet und der Koran auf eine fatale fundamentalistische Weise noch sind. Dann ist dies ein Verbrechen an der Zukunft der Menschheit.
Was jenseits von mysteriösem Orakelglaube und Leberschau als Wort/universale Bestimmung verstanden und auch über das taub, oft zum Selbstzweck gewordene traditionelle Gesetz Beschnittener und pharisäerhafte Werkgerechtigkeit gestellt wurde, ist nicht in Auferstehungs-Halluzinationen nach dem Tod eines Handwerksburschen oder einer aufgesetzten apologetischen Christologie entstanden, aus Glaubensvisionen hervorgegangene Literatur im Stil der Zeit. Was heute unterstellt werden muss. Hier ging es zweifelsfrei um das, was uns als Ökologie oder Evolution gilt und wieder als eine Bestimmung zu verstehen ist, die nicht nur von alten Gottesbildern/-vorstellungen befreit, sondern einem gemeinsamen Grund/Sinn allen Seins ausgeht und diesen offenbart. Nicht allein die Begründung der Paulusliteratur in einem neuen Paradigma, das die in Schöpfung begründete Vernunft/Sinnhaftigkeit (Öko-Logos: Christus) über die menschliche Weisheit und traditionelle Gesetzlichkeit stellte, zwingen die alten Hypothesen in Frage zu stellen. Auch das von unzähligen Wissenschaftlern erforschte völlig neue römisch-philosophische Gottesverständnis (mehr oder weniger bereits ein römischer Christus) macht die Hypothese von einem in Trauerbewältigung durch einen Sektenverfolger oder in frühkirchlicher Lehre christologisierten Heilsprediger unhaltbar.
Die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Neuen Testament belegen die „Auferstehung“ als den im Diasporajudentum, wie in römischer Philosophie zu beobachtenden aufgeklärten Verstand der alten Kulturverständnisse in den monistischen Natur-/Vernunftlehren (antike Ökologie) als Christus. Im Rahmen der diskutierten Kulturkonzepte sollte der Mensch seine Kurzsicht und Gier überwinden, sich nicht nur als verant-wort-liches Teil eines kreativen großen Ganzen verstehen, sondern verhalten. Denn hierzu wurden die für eine Volksgemeinschaft als selbstverständlich gesehene, in ihrer psychologischen Notwendigkeit in Vernunft begründete neue Kulturkonzepte diskutiert. Wie die ökologisch begründete Weisheit, wie der wahren menschlichen Natur entsprechende Sozialverhalten im Kopf der Menschen kulturbestimmend wird, war Streitgegenstand in heißer christologischer Diskussion. Die Antwort darauf wäre wegweisend, auch heute nicht weiter vergeblich unglaubliche Gottesbilder anzubetteln oder eine Werkgerechtigkeit und neue ökologische Gesetze, Staat zu fordern. Dann in Zeiten scheinbaren Gottestodes die menschliche Vernunft, das Selbst, wie Kapital und Konsumwachstum zu vergöttern und so völlig vergeblich nach neuer Lebensweise „Ökologie des Menschen“ zu rufen.
Vielmehr wäre in aufgeklärter Kultur ein sich allein so offenbarender, natürlich zu erkennender Grund/Sinn allen Seins (im Alten Testament JHWH) zu verehren und zu lieben, der auch heutigen Naturalisten gilt. Um dann in einer „Kultur der Nachhaltigkeit“ (kreativer Vernünftigkeit: Öko-Logos=Jesus Christus) und so begeistert auf mündige Weise schöpferische Verant-wort-ung zu leben.
1. Die Person des historischen Paulus, wie Jesus Christus hinter den Texten erkennen
Um zu einem Natur-/Vernunftbegründeten „christlichen“ Verständnis zu kommen, gilt es in christlicher Kultur erwachsen, nicht nur den Christus genannten Grund in Gegenwart (Öko-Logos) zu erkennen, sondern auch den historischen Paulus, damit die geschichtliche Mission in aufgeklärter Weise verstehen.
Auch wenn die Exegeten, auf die sich hier berufen wird, alle davon ausgehen: Bei Paulus handelte es sich um den Verfolger der Sekte eines bibelschlauen oder sonst wie gearteten Handwerksburschen aus Galiläa. Die ihren Guru nach seinem gewaltsamen Tod in Trauerbewältigungs-Halluzinationen, Gemeindebildung… auferstanden und als Messias (wahrhaft Gesalbten, Judenkönig, damit Weisheit in Person oder Gottes- und David- oder Menschensohn) sahen. Wonach dann ein Sektenverfolger Auferstehungsvisionen als Offenbarungen des einen schöpferischen Grundes und davon ausgehender universal geltender Bestimmungen hatte, die er über das jüdische Gesetz, wie die Göttertradition griechischer Philosophie stellte. Diese Hypothese ist nicht nur aufgrund des heutigen Wissens um das antike Denken, die aufgeklärte Begründung eines gemeinsamen Sinngrundes oder Rechts in Natur-/Vernunftlehren (Öko-Logos) absurd. Die erweist sich selbst aufgrund heutiger Schriftlehre als unhaltbar.
Wie soll in einem durch Halluzinationen oder bleiben wir bei himmlischen Eingebungen vom Saulus zum Paulus gewandelten Sektenverfolger all das begründet sein, was in der theologisch-wissenschaftlichen Literatur auf vielen Seiten als ein noch weit umfassenderer philosophischer Prozess beobachtet wird? Was mit Paulus verglichen oder als Weiterdenken der Philosophie im jüdischen Sinne beschrieben wird, ist nicht in Glaubensvisionen, sondern einem denkerischen im Zeitenwandel zu begründenden Prozess gewachsen, die in jüdischer, wie römisch-griechischer Aufklärung zu neuen theologischen Paradigmen: Vom Saulus zum Paulus führten.
Was hat ein im Geist seiner Anhänger und dann eines Sektenverfolgers wiedererwachter Guru mit dem bücherweise ausführlich beschriebenen Gedankengut zu tun, das selbst zusammengenommen nur einen ganz kleinen Ausschnitt des noch weit umfassenderen antiken Auferstehungsprozesses beschreibt? Wie kann man von einem im Geist seiner Anhänger oder eines Sektenverfolgers wiederweckten Guru ausgehen, dann die Parallelen mit dem Gedankengut, der Lehren oder eine hochphilosophischen Diskussion religionskritischer, reformender Denker der Zeitenwende ziehen? Die sich im Mittelplatonismus in umfassender Weise religionsphilosophisch nicht nur mit Stoa und Epikur auseinandergesetzte. Wo die anfängliche Naturvergötterung im allegorisch verstandenen Anfang in Abraham oder Jakob gespiegelt wurde, was bei Philo und auch bei Paulus als Kritikpunkt nachgeblättert wird, lässt sich das nicht im Geisteswandel eines Parisäers begründen, sondern wird ein auch im pharisäerhaften Judentum festzustellender Paradigmenwandel beschrieben. Bei dem alle zeitgemäße Philosophie (Natur-/Vernunftlehre: Logos) weitergedacht, diese für menschliches Leben maßgebende natürliche Größe, die wir heute Ökologie nennen, dann nicht selbst Gegenstand der Verehrung war. Vielmehr so der den als Frühphilosophie gesehenen Moses-Propheten geltende undefinierbaren einen Sinn allen Seins als bestimmend (Vater des in Äonenmodellen beschriebenen Sohnes, Grund des Wortes) erkannt und verehrte wurde.
Den gedanklichen Geisteswandel der Zeit ausblenden und nur unterstellen wollen, da hätte ein sektenverfolgender Pharisäer bereits vor seiner christologischen Halluzination in Jerusalem bei religionsphilosophischen jüdischen oder römischen Reformern abgeschrieben, ist unhaltbar. Von den paulinischen Lebens- und Verhaltenslehren, wie sie auch in der Stoa nachzulesen sind, im Öko-Logos begründet waren (monistische Monotheismus des Mittelplatonismus) und wo dann diese Soziallehren von jüdischer Philosophie als schöpferische Bestimmung im jüdischen Sinne weitergedacht wurde, ganz zu schweigen. Schon hier in einer Lehre, die bei Philo wie der zeitgemäßen Philosophie beschrieben, dort im Öko-Logos begründet und über die alte Mythen, Orakel und jüdische Glaubensgesetze als jetzt universal Juden, wie Griechen maßgebend gesehen wurde, auf universale Weise weltgültig war, zeigt sich, ebenso wie in allen theologischen Aspekten Paulus: Hier ging es nicht weder um den Guru einer verfolgten Sekte, noch das Glaubenskonstrukt eines einzelnen gewandelten Pharisäers. Der Christus des Paulus war ein kosmische Größe, die auch die Philosophie in Natur-/Vernunftlehren als Weisheit begründete, aufgeklärte Juden als Wort verstanden, wir ökologische Weisheit nennen und wieder aufgeklärt zur kulturellen Bestimmung bringen müssen, um auf kreative Weise schöpferisch gerecht zu leben.
Ob die Paulustexte aus dem römischen Christentum stammen, das das Alte Testament ablehnte und daher neue Kulttexte benötigte, dann einen ersten neutestamentlichen Kanon mit Paulusbriefen ohne alttestamentlichen Bezug herausgab. Oder ob eine sich vorher auf die prophetischen Wurzeln beziehende Theologie/Christologie, damit ein Geisteswandel bei Pharisäern war, für den ja auch Philo steht. Das ist eigentlich Nebensache. Egal, ob ein Pharisäer im Wandel des nun in Natur/Vernunft verstandenen Wortes (Christus) der Erstverfasser war oder ein römisch-monotheistischer Reformer und Erkenntnislehrer, der die Thora ablehnte. Oder ob gar erst frühkirchliche Denker ältere Literatur auf einen Nenner brachten. Das ist ebenso sekundär wie der Streit, ob Clemens- oder Ignatiusbriefe, in denen Paulus erwähnt wird, Spätwerke und damit keine Zeugen für die frühe Verfassung sind. Wer weiß auch, ob deren Erwähnung Paulustexte von Römern, Heidenchristen im Blick hatten. Oder eine bereits vorher entstandene, sich auf das Alte Testament beziehende Theologie/Christologie zum Thema hatte. Ob daher ein jüdischer Pharisäer nach einem Geisteswandel die Texte verfasst hat oder ob die Texte aus einem römischen Paradigmenwandel, bei frühchristlichen Erkenntnis-Philosophen wie den Marcionisten, damit möglicherweise auch Simon Magnus ihren Ursprung haben und weitergeschrieben wurde. Das spielt nur ein untergeordnete Rolle.
Fest steht nicht nur, dass die Offenbarung des Paulus kein Geistesblitz eines Sektenverfolgers, sondern im Öko-Logos denkerische Begründung eins Geistes-, echten Paradigmenwandels war. Vielmehr ist auch Fakt, dass ein Paulus genannter Missionar, der die Welt rund um das Mittelmeer zum Christentum überredet haben soll, trotz seiner unglaublichen Einflüsse und Taten außerhalb der kirchlichen Literatur mit keiner Silbe erwähnt wird. In der geschichtlichen Literatur ist weder etwas von einem „jungen Mann“ mit Namen Jesus, noch einem zum Weltmissionar gewordenen Sektenverfolger zu lesen, wie die Apostelgeschichte den rund um das Mittelmeer um sich greifenden Paradigmenwandel schildert. Doch der Wandel im Glaubensverständnis, das völlig neue Paradigma (Paulus), der eine Weltmission auslöste, ist historisch offensichtlich. Ebenso, wie diesem Geisteswandel kein junger Mann, sondern ein in der Zeit, nach dem Wandel vom Mythos zum Logos gewachsener Denk-/Erkenntnisprozess zugrunde liegt. Der in der nun erkannten Sinnhaftigkeit/Vernunft/Weisheit gründet, die wir heute in Ökologie für gegeben halten. Und wie dies im Judentum das in Josua gegebene Heil, damit historisch in lat. „Jesus“, hier die Hoffnung auf Friede und Vernunft im Volk begründet war.
Fakt ist auch, dass sich der sich in Paulus ausdrückende Geisteswandel weder bei römischen Denkern, noch auf jüdischer Seite sowie dann in deren Synthese, auf einen Pharisäer zurückzuführen ist, der nach einem plötzlichen Geisteswandel, gar einer Halluzination zur verfolgten Sekte übergelaufenen war. Ein neues theologisches Paradigma, wie es im philosophischen Judentum oder auf römischer Seite zu beobachten ist, kann keine Texte verfassen. Aber ein Seelenwandel bei einem Sektenpolizisten, der dann einen häretischen Handwerksburschen für den Heiland hielt oder einen persönlichen Christus entwarf, war nicht. Um den kann es nach dem, wie heute die Texten nicht nur hochtheologisch gedeutet, sondern mit philosophischer Literatur eines theologischen Paradigmenwandels auf römisch-philosophischer, wie jüdischer Seite verglichen werden, so der Mehrwert christlicher Konzepte für einen neuen Volkskult deutlich gemacht wird, nicht gegangen sein.
2. Kein gefälschter Paulus, sondern historische Realität
Die in der Antike übliche Pseudepigraphie kann nicht als „Fälschung“ gesehen werden. Wenn sich die jüdisch-aufgeklärten Denker auf einen alten Mann mit Namen Moses und dessen Offenbarung berufen, statt darin eine frühe, der griechischen vorausgehende Philosophie gesehen hätten. Dann bräuchten wir uns über Paulus, damit den jüdisch im Öko-Logos als Christus begründeten Paradigmenwandel keine Gedanken zu machen. So werden heute fast die gesamte biblische Literatur, nicht allein die biblischen Geschichten gedeutet, sind die Johannestexte nicht weniger bedeutend, wenn dahinter eine griechische Philosophenschule oder bei Markus ein wahrscheinlich in Rom schreibender hochgebildeter Verfasser gesehen wird. Und wer Pythagoras oder Platon ernst nimmt, ohne die als Verfasser der in ihrem Namen veröffentlichen Texte zu sehen. Oder wer bei der in Sokrates ausdiskutierten Vernunft nicht die Mitschnitte der Diskussionen von deren Schulmeister annimmt. Der hat mit sogenannter Pseudepigrahie eh keine Probleme. Und wenn dann bei Paulus hinsichtlich der Echtheit, Zuverlässigkeit nach dem gefragt wird, der den Auferstanden erkannte, die Offenbarung hatte. Dann wissen wir nicht nur, wie aufgeklärte Juden die prophetische Bestimmung (Wort), sowie deren unsagbaren Grund/Sinn im Weiterdenken philosophischen Wissen erkannten. Wie damit die antike Ökologie die christliche Offenbarung, die Neubegründung/-erklärung des Alten war. Dann wird auch klar, dass der falsche Paulus heute eher dort zu suchen wäre, wo vom Verfolger der Sekte eines historisch-kritisch (Gott sein Danke) völlig zusammengeschrumpften Heilspredigers, damit visionären Glaubenshalluzinationen ausgegangen, dann nur von Glaubenseinbildungen als „Gemeindebildung“ gesprochen wird.
Gerade weil sich die Theologie Paulus, die mit dem philosophischen jüdische, wie römisch-griechischen Wandel verglichen wird, nicht im Geisteswandel eines Sektenverfolgers begründen lassen, waren keine „Paulusbriefe ohne Paulus.“ Wo ein im Öko-Logos-Christus begründeter Geisteswandel zugrunde lag, steht nicht nur Paulus drunter, sondern war drinnen. Da waren keine fromme Phantasien, nur aufgewärmte biblische Propheten oder abgekupferte Philosophie. Auch keine Fälschungen oder „Paulusbriefe ohne Paulus“. Wie der derzeit in Fernsehdiskussionen meinungsführenden Theologen gegenübersitzende Schmithals-Schüler und scheinbar einzige Bestreiter eines historischen Jesus bereits in seiner Doktorarbeit feststellen wollte. Doch Paulus, dem es nicht um einen jungen Mann, sondern eine in Schöpfung begründete Größe ging, erweist sich in aufgeklärter geschichtlicher Betrachtung so wenig wie dessen Christus als eine poetische Arbeitshypothese oder Glaubensphantasie, sondern geschichtliche Realität.
Paulus hat sich daher über den historischen Jesus, den in Vernunft gegebenen Heilsprozess „Jesus“, keineswegs ausgeschwiegen. Auch wenn dessen Herkunft, Heilswirkung und Auseinandersetzung mit der alten Autorität in Evangelienform in einem Weisheitslehrer auf dem ewigen Weg vom Heidenland nach Jerusalem ausführlicher ausgemalt wurde. Auch wenn er kein Wesen aus Fleisch und Blut beschreibt, ist der Christus des Paulus kein Produkt eines Schreibtischtheologen, sondern eine schöpferische Realität. Jesus hat so, wie ihn die Evangelien dann Fleisch werden ließen, zum Volkskult machten, mit Haut und Haaren gelebt.
Hermann Detering, der sich in der Neuauflage des „Gefälschten Paulus“ bei den theologischen Kollegen über die Nichtbeachtung seiner Erkenntnisse beschwert, kann einpacken. Der historische Paulus hat in seinem Namen verfassten Brief geschrieben. Gerade, weil nicht ein einzelner Verfasser von Visionen war. Schließlich wäre es absurd, die Existenz einen historischen jungen Mannes mit Namen Jesus abzustreiten, dann die Echtheit der Briefe daran messen zu wollen, ob sie aus der Feder von dessen Verfolger kamen. Und so ist auch die Apostelgeschichte wegen Himmelfahr und sonstiger Unglaublichkeiten nicht das von Ute Ranke-Heinemann gesehene Glaubensmärchen. Sie ist als bildhafte Beschreibung eines in früher Ökologie/Vernunft/Weisheit ausgehenden Missionsprozesses und seine Probleme im Literaturstil der Zeit zu betrachten. Die Schule bei Rabbi Gamaliel oder sonstige Schilderungen sind Nebensache, möglicherweise auch persönliche Aussagen des Verfassers. Doch dass die traditionellen Pharisäer zu den Verfolgern des historisch nachvollziehbaren Heilsprozesses „Jesus“ gehörten, den Öko-Logos als Wort, die in Natur, statt dem jüdischen Gesetz begründete Weisheit als neuen König der Juden ablehnten, wie in Stephanus auch mit Steinen verwarfen, war Realität. Und so lässt sich sicher auch der Leidensweg christlicher Mission und das Damaskus-Ereignis begründen. Egal ob dies der Deckname für eine Reformgruppe in Qumran gedeutet wird, wie der Amerikaner Eisemann annimmt oder auf sonstige Weise zu erklären wäre.
Wer bei Jesus keinen herrlich gemachten jungen Mann, sondern die geschichtliche Realität des in Vernunft gegeben Heils voraussetzt, hat auch mit Paulus keine Probleme, wird keine fromme Phantasie oder eine private Theologie unterstellen. Ein Vorwurf, der sich allein durch die vielfältigen Verfasser und die unterschiedlichen theologischen Ansätze, wie beispielsweise auch die Diskussion Terullians mit der das Judentum verneinende Denkweise von den Kritikern selbst ausgeschlossen wird. Weder hätten römische (damit Heiden) Christen, die die Thora verteufelten und den Gottesbegriff der Juden als falsch ablehnten und nur den Grund der für sie rein kosmischen Christusgröße (in Natur begründeten Vernunft/Sinnhaftigkeit), jüdische Phantasieliteratur als ersten Kanon herausgegeben. Noch hätte ein streitbarer Rechtsphilosoph wie Tertullian, der sich in seiner Christologie an das aufgeklärte Judentum Nordafrikas anschloss, über ein phantastisches Luftschloss literarischer Fälschungen gestritten. Der Grund der Diskussion lässt sich als die unterschiedliche Deutung, den Bezug des dem Zeiten-/Paradigmenwandels zugrunde liegenden Öko-Logos (Christus) zur jüdischen Tradition zwischen Reformjuden und Römerchristen nachlesen. Das ging es um das künftige Konzept für einen Volkskult, wie ökologische Weisheit im Kopf der Menschen kulturbestimmend wird.
Auch die Unterschiede in Sprachweise und Theologie sind kein Problem, sondern eine Bestätigung für die Echtheit. Die bei aufgeklärter Betrachtung weder die Hypothese eines Sekretärs bedarf, noch im bisherigen Stil Briefe als „nicht von Paulus stammend“ aussortieren muss oder die Pseudepigraphie als literarische Fälschung sehen lässt. Die von verschiedenen Erkenntnislehrern eines neuen Verstandes/Bundes und dessen Mission in den ersten Jahrhunderte verfassten Briefe und ihre Widersprüche, gehen auf das Konto „Paulus“. Gerade, weil sie mit noch so großer geschichtlicher Ausblendung und noch wundersamerem Schnellsegeln aufgrund zeitlicher Probleme oder anderer Sprachweise nicht das Geisteskonstrukt eines Sektenverfolgers sind. Was heute als Pseudepigraphie gesehen oder Paulusmitarbeitern zugeschrieben werden muss, kann neu beleuchtet werden. Und ebenso sind alle frühen, nicht aus der Feder eines Wendepharisäers gekommenen Texte, die Detering als gefälscht bezeichnet, weil sie sich als Texte verschiedener christlicher Erkenntnislehrer nachweisen lassen, wenn sie von einem neuen Paradigma ausgehen (das im Öko-Logos „Christus“ verstand) „echte Pauluswerke“. Und wenn diese Texte und Brief die Thora nicht verwerfen, wie der Markionismus, sondern sich im allegorischen Verstand auf ein gewandeltes Judentum beziehen. Dann handeln sie von dem Paulus, den die Apostelgeschichte beschreibt und auf den sich die Vordenker der Kirche bezogen.
Wo sich die urchristlichen Denker gegenseitig dann bekanntlich falscher Paulusbriefe bezichtigen. Da scheinen sie weniger einen den Verfasser im Blick gehabt zu haben. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass über das verschiedenartige christologische Verständnis, auch sonst heftig im Hinblick auf das Wesen des Öko-Logos im Verhältnis zu einem Grund/Sinn gestritten wurde. Was aus der gesamten Kulturdiskussion um das vernünftige Konzept für einen zukunftstauglichen Volkskult bekannt ist.
Selbstverständlich sind die Texte nicht das theologisch-christologische Werk eines vom Schlag getroffenen Sektenverfolgers, der sich jetzt Paulus nannte. Die theologisch-philosophischen Ausführungen über den wahren Weg des Lebens im Sinne schöpferischer Wirklichkeit/Weisheit in Christus, über deren Bedeutung und Abgrenzungen zu jüdischer Gesetzlichkeit, Götterkult wie selbstgefälliger Weisheit oder allein im Menschen begründeter Sinndefinitionen sich die Professoren in 1000enden dicken Bänden auslassen, sind im Sinne eines gewaltigen Geisteswandels der Antike zu bedenken. Eines echten Paradigmenwandels in römischer, wie jüdischer Religion, der dann in der Kirche zur Synthese fand und sich in Briefform der Zeit an die verschiedenen frühchristlichen Denkweisen richtete.
Was auf umfassende Weise mit dem ganze Bibliotheken füllenden religionswissenschaftlichen Philosophieren des Diaspora-Judentums (nicht allein in Philo) oder römischen theologisch-philosophischen Strömen wie Plato, Plutarch, Cicero oder Seneca verglichen wird, ist nur im Denken eines aus der Zeit erwachsenen, frühwissenschaftlich begründeten umfassenden Paradigmenwandels, eines echten Zeitenwandels zu begründen. Was im jüdischen Sinne als gegebenes Heil gesehen wurde, so der echt historische Jesus als Christus war. Das ist sind nicht aus Halluzinationen entstanden, die ein jüdischer Sektenpolizist aus Tarsus nach dem Tod eines Handwerksburschen hatte. Oder der und dessen Geschichte dann in historisch-kritischem Kurz-schluss, ähnlich wie der auferstandene Jesus als historische Größe abgestritten, zu einem poetischen Phantasiegebilde der Gemeindebildung werden kann. Bereits als vor vielen Jahren der Speyerer Religionsrat Blümlein mit dem Stock auf die Landkarte die Schnittstelle zwischen Orient und Okzident zeigte, hat er klar gemacht. Auch der Geburtsort stimmt. Es war die denkerische, religionswissenschaftlich begründete Synthese der Kulturen, die in dieser auch geologisch für eine Schnittstelle stehende Stadt, Hochburg der Stoa, aufeinandertrafen. Hier war der Geburtsort der christlichen Mission eines gewaltigen Geisteswandels. Ob hier auch einer der Paulus-Verfasser geboren ist, spielt kaum eine Rolle.
Und so ist auch nicht zwischen echten Briefen und Pseudepigraphie zu unterscheiden. Wo die Paulusliteratur in Diskussion mit zeitgemäßer mittelplatonischer Philosophie, dann deren Weiterdenken im prophetischen „Sinn“ allen Seins gelesen wird. Da ist es um keinen Pharisäer gegangen, der als Polizist traditioneller jüdischer Lehre vor Damaskus vom Geistesblitz getroffen eine Offenbarung über den neuen Grund allen Rechts hatte oder sonst seines Denkers, der sich seine private Theologie aus literarischen Vorlagen zusammenklaute. Da war kein Sektenverfolger der, wie dann auch spekuliert werden muss: nach einem Pferdesturz in Auferstehungsphantasien theologische Werke verfasste. Die an die verschiedenen Gemeinden gerichtet waren, die er nach seiner Geisteswende zum Glauben an einen jungen Guru als Gott oder ein seiner Vision entsprungenes persönliches Geisteskonstrukt überredet hätte. Allein die hochtheologische Deutung, an der sich die heutigen Doktoranten abarbeiten, zeigt die Absurdität dieser Unterstellungen. Die Vergleiche mit dem in der Sinnhaftigkeit, Vernunft des Ganzen (Ökologie) philosophisch begründeten Monotheismus der Zeit machen dann mehr als klar: Hier ging es weder um Hirngespinste, die ein gewandelter Sektenverfolger als Christus in die Welt setzte noch eine private Glaubensvorstellung, für die sich der Verfasser philosophischer Literatur bediente. Paulus hat vom historischen Jesus geschrieben. Der im Öko-Logos-Christus, damit in Vernunft erkannten Sinn des Weltganzen, der alte Gottesbilder, menschliche Gottheiten, wie jüdische Gesetzlichkeit ablöste, vom Mythos erlöste, löste die Weltmission aus.
Dort, wo sich das Diasporajudentum in aufgeklärter Weise begründete. Wo so Moses in bildhafter Auslegung als frühe Natur-/Vernunftlehre (Philosophie) und in der weltgültigen Weise des Neuverstandes Josua, lat. Jesus auferstanden war. In dem die prophetische Bestimmung (Wort) im Öko-Logos (nach philosophischer Natur-/Vernunft-/Sinnlehre der Zeit) als Christus (Weisheit, neuer Judenkönig) erkannt und darin kein Menschenwerk, gesehen wurde, sondern von einem unsagbaren, transzendent bleibenden Sinn/Grund allen Seins (JHWH) ausgehende Heilsgabe „Jesus“. Nur dort, in diesem neuen, in antiker Ökologie begründeten Paradigma (dessen fleischgewordener Ausdrucksweise der Johannesschule von Herrn Lampe bestätigt werden, die darin auch die weiteren Jesusgeschichten deutet), sind auch die Paulusbriefe zu begründen.
Doch auch der junge Mann, den Professor Lampe in der letzten Vorlesung über die Jesusgeschichten im Profil dann auch noch der Philosophenschule unterstellte, die in Johannes nach seinen Worten vom Logos Philos, damit früher Ökologie als nun bestimmender schöpferischer Wirklichkeit schreibt, ist kein Hirngespinst. Was möglicherweise mehr noch als der Neuverstand des Wortes (schöpferischer Bestimmung) in antiker Ökologie nicht allein von den jüdischen Gesetzeslehren und Pharisäern abgelehnt wurde, war die in damaliger Zeit notwendige und kulturgerechte Ausdrucksweise des als antike Ökologie lebendigen Wortes: Jesus. Der so das Kreuz der Zeit und der Vorgängerkulte tragend eine höchst kreative Wirklichkeit war. Ohne den aber kein neuer Staats-/Volkskult, keine auf den verfallenen Mythentempeln errichtete Kirche gewesen wäre. Und ja, im pharisäischen Judentum, bei dem der sich auf Josua, lat. Jesus berufenden, hier das gegeben Heil sehende Neuverstand, den die Tradition der Juden, wie Römer verurteilte, hat sich ein ganz gewaltiger Wandel ergeben.
Aber mit theologischen Hirngespinsten eines Sektenverfolgers, der jetzt als Überredungskünstler auf Weltmission das Christentum begründet haben soll, woran die einen hingerichteten Guru an den Anfang stellende Lehre festhalten muss, kann das nichts zu tun haben. Jeder einzelne frühchristliche Denker, der den Christuskult verteidigte, die zwar die kulturbedeutende, einen neuen Volkskult ermöglichende menschliche Ausdrucksweise begründet, macht bei Licht betrachtet mehr als deutlich: Das Thema war das, was wir Ökologie nennen und als Christus (königliche Weisheit im Kopf) statt Gottkaiser und andere menschliche Gottheiten, wie jüdische Gesetzlichkeit oder abstrakte pantheistisch-philosophische Sozialutopien von Intellektuellen zum Volkskult werden sollte. Was es nach Konstantin, der die römischen Götteropferverweigerer (nach einem auch ihm geltenden Weltverständnis) nicht weiter verfolgen wollte, wurde.
Doch gerade wenn von Christus, auch seiner menschlichen Ausprägung mehr als die Götter oder abstrakte, volkskultuntaugliche Lehren gesprochen wird, kommt an keinem Ort, in keiner der Bewegungen, keiner Diskussion ein junger Mann vor, den die heutigen Studenten als verherrlicht vor Augen haben. Da war ganz eindeutig der Öko-Logos als Christus das Thema, dessen Geschichte die biblischen Jesusgeschichten kulturgerecht bebildern und den bereits Paulus der meist menschlichen Gottheiten treuen Philosophie und ihren pantheistisch-abstrakten Sozialutopien gegenüberstellt. Für den heute wie ein wissenschaftlicher Fakt hingestellten Halbstarken, wie Ihn nicht nur Gerd Theißen im „Galiläer“ zeichnet, gibt es keinen einzigen historischen Anhaltspunkt mehr. Der aufgrund heutiger historischer Kritik, der Forschung nach dem Grund „Gott sei Dank“ auf ein Zwergenmaß geschrumpfte Galiläer erweist sich gerade auch aufgrund seiner wissenschaftlichen Arbeiten, allein „Die Weisheit des Urchristentums“, aber auch nach allen historischen Betrachtungen der Ursprünge und Geschichte als Hirngespinst von Halbaufklärung.
Wenn heutige Student, denen ein besonders bibelschlauer Handwerksbursche als historischer Jesus beigebracht wird, beispielsweise dort, wo Tertullian vom auferstandenen Christus schreibt, an den guten Jungen denken, kann ihnen kein Vorwurf gemacht werden. Doch Wissenschaftlern müsste klar sein, dass das rationalistische, rechtsphilosophische Denken, wie es in Tertullian zum Ausdruck kommt, auch wenn es die menschlich-kulturgerechte Person (Rolle, Ausdrucksweise) begründet, gerade dort, wo es mit der Stoa diskutiert, um das geht, was wir heute Ökologie nennen: Eine in Natur/Vernunft begründete Weisheit war, deren jüdische Kulturbedeutung er gegenüber der rein philosophisch oder die Thora ablehnende Denkweisen er begründet. Und so auch das Christentum in seiner Drein-einigkeit deutete, als staatstragendes Kulturkonzept der Zukunft gegenüber der Kaiserlichen Obrigkeit aufzeigt. Wer auf rationalistische Weise argumentierte, dass die menschliche Vernunft oder Ökologie ebenso einen Grund hat, wie die Sonnenstrahlen nicht die Sonne selbst ausmachen. Und wer dies dem pantheistischen, in früher Ökologie begründeten Monotheismus mit Zeus als besseres Kulturkonzept gegenüberstellt, um die Soziallehre der Stoa zur Kulturbestimmung zu machen. Der ist nicht von dem ausgegangen, was im heutigen Kurzschluss historisch bei Jesus und Paulus noch übrig bleibt.
Heute wird immer klarer, wie die christliche Mission rund um das Mittelmeer nicht von einem oder mehreren Überredungsmissionaren ausging, die durch die Sekte eines Handwerksburschen ausgelöst wurde. Wie anfänglich neben dem im bildhaften Verstand des Alten religionswissenschaftlich aufgeklärten Denken des Diaspora-Judentums, nicht allein Philo, ganz vielfältige Reformbewegungen waren, die bereits Moritz Friedländer auf jüdischer Seite aufaddierte. Selbst der jüdische Apologet und Geschichten-Schreiber Josephus, der als Flavier wahrscheinlich dem Kaiser huldigte, in seinen Diskussionen die Vernunft des jüdischen Kultes begründet, ist „so“ ein echter außerbiblische Zeuge Jesus. Wer dann die sich im wilden Streit gegenseitig der Häresie beschuldigenden und meist bitter bekämpften christlichen Bewegungen bedenkt, die teilweise hinter als Adressaten der Briefe aufgedeckt werden. Dem wird klar, wie hier kein zum Überredungskünstler gewordener Sektenverfolger, sondern ein neues, vernunftbegründetes Weltverständnis am Werk war.
Dabei gelten diese ganz verschiedenen Reformbewegungen, die sich teilweise der jüdischen Gesetzestradition, wie den mysteriös menschlichen griechisch-römischen Gottheiten verweigerten, aber in verschiedener Definition des Öko-Logos (antiker Ökologie) ganz unterschiedliche christologische Richtungen vertraten, heute mehr oder weniger als frühchristlich. Oder auch verschiedenartige Christentümer. Dies alles waren Erkenntnislehren, bei von denen Barbara Aland in „Gnosis“ (bestätigt nicht allein durch die Werke über die Valentianer, Markionisten, wie andere christliche Erkenntnislehren durch Christoph Markschies) beschrieben wird, wie „sie den Sinn ihres Seins bedachten und von nichts anderem mehr reden wollten“: christliche Mission.
Allein das Wissen über die vielen aus verschiedenen philosophischen Strömungen herausgewachsenen anfänglichen Bewegungen und Christentümer, bei denen (nicht allein in Tertullian, Athansius oder Origenes) heute eine heiße Diskussion um das nachgeblättert wir, was wir Ökologie nennen, als Christus in verschiedener Weise definiert wurde, macht die heutigen Hypothesen völlig unhaltbar. Manichäer, Manthäer, Marcionisten, Montanisten und viele mehr, lassen sich im Licht von Aufklärung nicht in der Sekte eines bibelschlauen Handwerksburschen, privaten Glaubenshalluzinationen oder als apologetische Glaubenskonstrukte im Literaturstil der Zeit erklären. Wie es heute die Hochschullehrer als letzte Notdürftigkeit bei ihrem jungen Mann der Evangelienliteratur und dann logischerweise auch allen folgenden Denkern unterstellen müssen.
Wie diese vielfältigen Bewegungen rund um das Mittelmeer, von denen die Apologeten und Kirchenväter dem Denken (der Christologie) des in Philo zum Ausdruck kommenden philosophischen Judentum folgten, durch einen Wendepharisäer überredet wurden. Oder wie sich gar der sich auf Jesus Christus berufende Manichäismus durch einen anderen Missionar zur Sekte eines Heilspredigers oder einem privaten Christologie-Konstrukt bekannt haben soll. Das ist unerklärlich. Wenn aber Christoph Markschies in seinen Werken über die christliche Gnosis oder den Manichäismus bekennen muss, dass hier ein philosophisches Denken maßgebend war. Da kann er der Paulus-Mission nicht das unterstellen, was bei heutiger Historien-Hypothese als Sekte eines Handwerksburschen oder als privates Glaubenskonstrukt eines einzelnen Denkers angenommen werden muss. Vielmehr bestätigt er den philosophisch in Vernunft begründeten Öko-Logos auch als Christus des Paulus.
Und wenn die Paulusliteratur als Text zur Kultlese bekanntlich erstmals von einer römischen Denkschule herausgegeben wurde. Weil die in die Thora, wie sie von den später zur Kirche gewordenen Richtung weiter gelesen wurde, verwarf. Wie daher im Markionismus allein der philosophisch bedachte Öko-Logos (dort ohne menschliche Gestalt) auf den von menschlichen und mysteriöse Gottheiten befreienden Grund/Sinn allen Seins verwies. Da kann es dort noch weniger um das christologische Phantasiegebilde eines geheimnisvoll gewandelten Verfolgers eines thoraschlauen Besserwissers gegangen sein. Wie ihn Markschieß der Welt in Dokumentarfilmen als wissenschaftlichen Fakt vorstellt und er durch die Hochschulen geistert. Da war aber auch kein privates Aufwärmen jüdischer Tradition durch einen geheimnisvoll gewandelten Pharisäer. Wie Paulus heute in Rücknahme der Christologie wieder ins Judentum zurückgeführt werden soll, wie wenn nichts Neues gewesen wäre.
Wenn als Markionisten bekannte, das Judentum als Urgrund verneinende Denker ein Evangelium (mit Sicherheit keine „Josua, Jesusgeschichte“) zusammen mit Paulusbriefen herausgaben. Dann ist es egal, ob die Paulusliterartur schon vorher entstand, aus einem jüdischen Geisteswandel heraus verfasst wurde. Oder ob die Briefe ihren Ursprung im die Thora ablehnenden römischen Reformdenken hatten. Um Briefe eines schnellsegelnden Überredungskünstlers oder seiner Schüler an vorher zum Glauben an einen Guru oder ein eigenes Geisteskonstrukt bekehrte Gemeinden, ist es nicht gegangen. Hier muss nach einer im Öko-Logos-Christus, damit einer im neuen Paradigma begründeten Theologie in ihrer verschiedenartigen Christologie gefragt werden.
Es bedarf nicht Hermann Detering, der nicht wie ihm vorgeworfen, Markion zum Verfasser macht, sondern die Briefe textkritisch aus vielfältigen urchristlichen Denkschulen herleitet. Doch das ist überholt. Denn dass dies keine Fälschungen waren, sondern die Paulusliteratur aus einem aufgeklärten Verstand, eine Wandel, neuen Paradigma entstand, das steht fest. Das ist in unzähligen, nicht allein in dem auch fernöstliche Philosophie aufnehmenden Philo, sondern den gesamten philosophischen Richtungen, der Mission rund um das Mittelmeer begründet ist (nicht einfach abschreibt), wird heute auch in wissenschaftlichen Untersuchungen über die Differenzen der Denkweisen bestätigt.
Und dass weder die im Namen Lukas verfasste Jesus- noch die Apostelgeschichte im wörtlichen Sinne als eine historische Berichterstattung zu lesen sind, ist ebenso längst theologische Tagesordnung. Auch wenn weder die Philo und Paulus in „Abrahams Aufbruch“ untersuchenden Wissenschaftler, ebenso wenig wie Gudrun Holtz am heutigen Paulus oder gar Jesusverständnis wackeln. Sich damit dem Weg des aufgeklärten Judentums und seinem Bildhaften Verstand des Alten Testamentes verweigern. Ohne den aber weder das Juden als König bestimmende Wort/Gesetz in antiker Ökologie (Christus), noch dann der Wandel im pharisäischen Judentum gewesen wäre. Allein so, wie sie in den wissenschaftlichen Untersuchungen der Texte des Neuen Testamentes, in Studien zur Gottes- oder Selbsterkenntnis bei Paulus, Philo, dann mit der ebenso von sich in antiker Ökologie begründeten Stoikern verglichen werden. So sind die heutigen Historien-Hypothesen hinsichtlich Jesus und Paulus nicht mehr haltbar.
Nicht nur einzelne Brief beschreibe eine schöpferische Größe. („Heute sind Sie dran“ mit dem Öko-Logos, so Helmut Schwier in der Auferstehungsvorlesung bei Paulus, dann Kolosser und Epheser angekommen.) Ja, der Christus, der dem gesamten Neuen Testament, Paulus, wie den Jesusgeschichten, allen Auferstehungsschilderungen, logischerweise auch der Christologievorlesung (Lehre vom Logos-Christus) zugrunde lag, war das, was in antiker Philosophie die maßgebende, in Natur begründete Realität war: Was wir Ökologie nennen und wieder als sinnvolle Bestimmung sehen, wurde (wie heute wissenschaftlich aufgearbeitet) bereits in der Antike in unterschiedlicher Weise gedeutet, wurde im jüdischen Sinne in Geschichte zum historischen Heil „Jesus“.
Wie wollen die Heidelberger Professoren, wie Matthias Konradt, Peter Lampe oder Gerd Theißen angesichts des Wissens, an dem sie wie im Vorwort von Frau Holtz dankend erwähnt mitwirkten, weiter einen christologisierten Handwerksburschen und seinen Sektverfolger durch die Hochschule jagen? Wie kann man die Studenten angesichts heutigen historischen Wissens im Glauben lassen, dass ein junger Galiläer, der dann egal von wem und wann als Christus gesehen oder ausgegeben, in Literatur und kirchlicher Lehre apologetisch als Logos eingewickelt wurde, der Grund des christlichen Glaubens war?
Weder für den, noch den Verfolger seiner Sekte, der vom biblisch beschriebenen und Auferstandenen ausging, dann aber unabhängig vom historischen jungen Mann Philosophie der Zeitenwende (damit jedoch eines echt neuen Religionsparadigma) aufgegriffen haben soll, gibt es noch ein einziges historisch-wissenschaftliches Argument. Wo sich aber das neue Religionsparadigma im antiken Öko-Logos gründete und so als jetzt heilswirksam gegebene universale Bestimmung (damit Josua, lat. Jesus) die Kulturen versöhnte, war Jesus Christus als eine historische Wirklichkeit lebendig und ist wegweisend für heute.
3. Die antike „Ökologie des Menschen“ bei Philo und Paulus
Auf ganz anderen Wegen als die nach Heidelberger Lehrvertretung die Schriften noch im alten Paradigma auswertende Gudrun Holz, gehen die Wissenschaftler in „Abrahams Aufbruch“ vor. Doch auch sie bestätigen der Paulusliteratur den Öko-Logos des Philo. Der nach heutiger Lehre von Professor Lampe der sich in Johannes ausdrückenden griechischen Philosophenschule zugrunde liegt, die so die gesamten Jesusgeschichten definiert. Auch wenn es verständlich ist, dass die Hochschullehrer die ihnen vermittelten Hypothese, die ihren Glaubensvorstellungen und Lehren, wissenschaftlichen Arbeiten, ganzen Lebenswerke zugrunde liegt, mit aller Gewalt und Missachtung aller Argumente verteidigen. Wann endlich befreit sich die Hochschulwissenschaft aufgrund heute gegebenen Wissens von Vorstellungen, die sie selbst als unhaltbar darstellt? Wobei kaum eine Folie der Vorlesungen, sondern nur die Voraussetzung geändert werden müsste. Weil alles zutrifft, sehr lehrreich ist, was in den Vorlesungen dargestellt wird. Was aber genau darum die vorausgesetzte Hypothese, die den christlichen Glauben intellektuell als Schwachsinn erscheinen lässt und den Verstand in Gegenwart, so eine grenzübergreifende „Kultur der Nachhaltigkeit“ unmöglich macht.
Wo im neuen „Abrahams Aufbruch“ die Parallelen bei Philo und Paulus nachgezeichnet werden, ist alles gesagt. Aber noch weit deutlicher, als bei Gudrun Holz, die auf schriftgelehrte Weise von Gott wie einem Altglaubengespinst spricht, auf den sich Philo berufen hätte, macht Maren R. Niehoff bereits in der Einleitung klar: Die antike Ökologie war die universale Offenbarung des einen prophetischen Sinngrundes, auch der Christus bei Paulus:
Das Judentum wird (bei Philo) als Repräsentant eines ethischen Kodex aufgefasst, der mit der vernünftig geordneten Natur (wir sagen Ökologie) übereinstimmt und so für ein breites Publikum anziehend ist.
So wird letztlich der Grund nicht nur der Moses-Propheten, sondern auch des Christuskultes heute dort bestätigt, wo wir von Ökologie sprechen. In dieser kosmisch-kreativen Wirklichkeit wurde nicht nur der prophetisch-bildlose Kult begründet. Die Natur war nicht nur Grund der Gesetze/Thora, die auf ein sozial-natürliches Miteinander, wie auf Nachhaltigkeit angelegt waren. Der Grund des Kultes war, ein in Natur begründetes schöpferisch gerechtes Leben zu bewirken.
Wie in fast allen Religionen ging es bei Beschnittenen und dann christlich auf weltgültige Weise um das zukunftstaugliche Konzept, um die in Natur begründete Vernunft/Weisheit (Öko-Logos) zur gemeinsamen Bestimmung (jüdisch dann Wort als König) zu machen. Wenn dann bereits dem Ursprung biblischer, wie dann folgender kirchlicher Christologie, somit auch Paulus, die antike Ökologie als neuer Tempel und Thora bestätigt wird, ist eigentlich alles gesagt.
Ob es sich bei Philo, wie heute auch bei Paulus als selbstverständlich vorausgesetzt, um eine Einzelpersönlichkeit handelt. Oder ob sich hinter dem Namen vielfältige Denker des Diaspora-Judentums, maßgeblich Alexandriens verbergen. Von denen heute gesagt wird, dass sie alle Neuerungen der Welt begierig aufsaugten und im jüdischen Sinne dachten: den JHWH umschriebenen gemeinsamen Sinn/Grund als maßgebenden, jetzt universalen Ursprung bestätigten. Das ist nebensächlich. Gleichwohl es das Verständnis vereinfacht, wenn nicht nur ein einzelner, als Botschafter eines aufgeklärten Judentum nach Rom und Jerusalem abgeordneter Gesandter angenommen wird. Wenn vielmehr der heute in unzähligen Denkern bestätigte Paradigmenwandel im aufgeklärten Diaspora-Judentum bedacht wird, der sich an das Denken Roms, wie die Tradition Jerusalem wandte. Was in der heute nachgestellten Phil-Biografie beschrieben wird, trifft sicher zu. Auch der beschrieben Wandel in der Denkweise, wie die nicht auf eine Einzelperson zu beschränkende bildhafte Auslegung der Thora und Übersetzung. Und nicht nur auch Aristobul oder die berühmten jüdischen Gelehrten der Zeit bemühten sich so im philosophischen Wissen und Denken um Anknüpfung an das Alte Testament. Das allegorische Verständnis und so die Suche nach neuem Bund ist nicht auf Alexandrien beschränkt, inzwischen selbst in Qumran, nahe Jerusalem ausgegraben.
Wenn nun dem jüdischen Mittelplatonismus, in dem nicht nur die Texte des Neuen Testamentes erwuchsen und die Christologie oder die Jesusgeschichten, sondern auch der neuen Bund in zeitgemäßer Natur-/Vernunftlehre (Logos) begründete wird, die gleiche Grundlage wie der Stoa zugestanden werden muss. Wenn so eine an der Natur orientierte Ethik (keine neue ewige, damit heute dann auch zu verwerfende Gesetzlichkeit, sondern Vernunft der Zeit) auch bei Paulus begründet wird. Was keineswegs eine Weltflucht war, sondern die gerade heute wieder vielfach geforderte Ökologie des Menschen mehr als philosophisch-intellektuelle Predigten von Seneca & Co. verwirklichen, zur Welt bringen sollte. Dann ist dies wegweisend.
Hier in nicht Raum, um die gesamte philosophische Religionswissenschaft, die in Philo aufging, zur Versöhnung der Kulturen und einem Leben in Vernunft (dem in Josua, lat. Jesus erhofften gelobten Land) führen sollte, zu erläutern. Oder wie das statt des Kaiserkultes und Aristokratenherrschaft im Senat die Voraussetzung für eine Volksdemokratie der Vernunft sein sollt. Was Philo in einer Josefsgeschichte beschreibt, angeblich dem Senat vorstellte. Die unzähligen Werke, die das gesamte Wissen damaliger Welt in kultureller Weise weiterdenken, auch fremde Kulturen berücksichtigen und nach einem Konzept fragen, das der Psyche menschlicher Beschaffenheit gereicht wird, so Religion vernünftig begründet, sind heute wissenschaftlich erschlossen. Ebenso wie die Begründung von Philo dort belegt ist, wo auch der Mittelplatonismus seinen Grund hatte. Und so steht fest, dass sich nicht nur die weiter geheimnisvoll bleibenden oder nur Intellektuellen zugänglichen, für einen Volkskult untauglichen Christentümer/Bewegungen, sondern auch der Christus kirchlicher Erkenntnis dort (so echt jungfreulich) bezeugt wurde, wo wir heute von Ökologie sprechen.
Wo in Rom dann religionswissenschaftlich begründet wurde, wie der Einzelne in der Gesellschaft einen Lebensweg einschlagen kann, der nicht in selbstbegründeter philosophischer Weisheit, sondern in schöpferischer Logik/Ratio, dem Grund des Ganzen begründet war. Und wo in Sachen Kulturhistorie, wie kosmischer Realitäten, vernünftiger Erklärung des Werdens „jedes neue Tröpfchen Wissen förmlich aufgesogen wurde“, um ein zukunftstaugliche Kulturkonzept, jenseits von allzu menschlichen Kaisergottheiten und weiteren Mysterien zu begründen. Wo in Strassennachbarschaft zu Seneca mit der Stoa argumentiert wurde, dass die Schöpfung Grundlage jüdischer Theologie, so Moses eine frühe in Natur gründende Philosophie war. Wo damit die Gebote der Thora als natürlichen Ursprunges erkannt waren und der gesetzestreue Mensch so „Weltbürger“ war, der sich an die im gemeinsamen Sinne an eine natürliche Dynamik/Ordnung halten muss. Womit auch die das Gebot Vater und Mutter zu ehren als ein Naturgebot gesehen wurde, das man bei den Tieren, noch mehr der menschlichen Kulturgeschichte lernen könne.
Da ist der jungen Mann und Sektengründer so wahrscheinlich, wie dass sich die Professoren der naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität Heidelberg auf einen heilspredigend durch die Hauptstrasse ziehenden Handwerksburschen als jetzt allein öko-logisch maßgebende universale Bestimmung berufen würden. Und auch aufgeklärte Geisteswissenschaftler, die weit mehr als heute die alten Gestalten bildhaft verstehen, religionswissenschaftlich einen kulturellen Wandel als Voraussetzung für ein zukunftsgerechtes Leben in Vernunft begründen. Und die dann dabei wie Philo die Traditionslehren in Natur begründen. Die müssten sich dann diesem Guru anschließen, diesen als maßgebenden Christus sehen und verehren. Doch dieser Schwachsinn ist nicht mal den Theologen zu unterstellen, die bei einem bedeutungslos gewordenen Heilsprediger bleiben, letztlich so ihren Glauben oder die christliche Lehre an der Hochschule begründen müssen.
Doch dieser Wahnsinn vom einem als universale Bestimmung/Wort hingestellten oder gar als neue Offenbarung des Sinnes/Grundes allen Seins gesehenen Wanderprediger, lässt nicht nur den christlichen Glauben als gestrigen Schwachsinn erscheinen. Er verhindert ein naturgemäßes, damit dem Öko-Logos, der schöpferischen Vernunft/Weisheit gerechten Leben. Wie es in Philo wie Paulus der Traditionslehre, der Gesetzlichkeit und den menschlichen Gottheiten und Mysterien, aber ebenso rein menschlicher Weisheit sowie Naturvergottung – damit gestrigen Götzen und menschlichen Ideologien - entgegengestellten.
Nicht die sinnlich wahrnehmbare Natur wurde vergöttert und darin, ähnlich wie heute der unsere Kultur beherrschenden Kapital- und Konsumherrlichkeit, der Kurzsicht des Ego eine Verzichtskultur entgegengestellt. Es wurde auch kein die kulturellen Wurzeln verwerfendes politisch-ideologisches Konzept des kommunistischen Gemeinsinnes gefordert, das so in die Hosen ging. Die menschliche Natur wurde als Teil des sinnstifendenden Ganzen verstanden, was zu frühkommunistischen Lebensgemeinschaften im Gemeinsinn führte. Bei dem sich einzeln, zurecht verworfene Gruppen dann gar die Frauen teilten. Doch da war ein neuer Weltverstand und keine Glaubensvisionen nach dem Tod eines Guru, die so für eine gemeinsame Verant-wort-ung mündiger universaler Bestimmung von Weltbürgern begeisterten. Ein Wahnsinn, wenn daher an den Hochschulen auf Philo Bezug genommen, dessen Logos mit Johannes auch den weiteren Jesusgeschichten bestätigt oder dann bei Paulus nachgeblättert wird. Dann aber die Studenten nur einen in Massenhalluzination verherrlichten jungen Mann und seinen Sektenverfolger vor Augen haben.
4. Abrahams neuer Aufbruch bei Philo, Voraussetzung für Paulus, wie heutige Heilsgabe
Wo die Migrato, der Auszug in das ewige Exil der Juden als ein Schlüsselwerk gesehen wird, das die jüdische Philosophie der Zeit Jesus religionswissenschaftlich ausdeutete. Wo daher der Aufruf aus dem Land der Väter und Verwandtschaft in die Fremde zu gehen, als theologisches Entwicklungsprogramm gedeutet wird. Da wurde der Aufbruch ins Neuland, wie es das aufklärerische Diasporajudentum unter Verurteilung der Schriftgelehrten und traditionellen Pharisäern (biblisch bebildert) in hellenistischer Natur-/Vernunftlehre, damit antiker Ökologie betrat, auf kreative Weise auch wegweisen für heute.
Heute, wo in ähnlicher Weise Kreativität dort beschrieben wird, wo bisher getrennte Wege in Synthese auf einen sinnvollen Nenner gebracht werden, so auch der wissenschaftliche Fortschritt begründet wird. Wo die Unternehmen teuer bezahlte Trainer engagieren, um auch den Zufall als kreativ zielführend zu nutzen, „Inkubatoren“ in Forschungslabors Möglichkeiten ausbrüten müssen, die vom betriebsblinden weiter so, wir wissen alles, abgelehnt werden und so neue völlig ungewohnte Wege gegangen werden. Wen wundert da noch Abrahams Aufbruch, den Philo nicht nur als anfänglichen Schlüssel sieht, sondern vielfältige Denker des Diasporajudentums in diesem Sinne eine neue schöpferische Wirklichkeit, Bestimmung im Öko-Logos-Christus als Heil „Jesus“ erschließen. Wie er dem Text des Neuen Testamentes als Christus auch Paulus zugrunde liegt.
Die jüdische Philosophie (Liebe zum Denken und Weisheit) antiker Aufklärung hat sich sicherlich nicht vom Denken verabschiedet, auf mystische-spirituelle Weise hinter den Schatten des sinnlich wahrnehmbaren (heute Evolution, Ökologie) einen universalen Grund gesehen, der alles sinnvoll aus sich hervorbringt. Über das bei Philo im Wandel beschriebene Gottesverständnis kann gestritten werden. Dies lässt sich aufgrund der Bezeichnungen in Kulttexten, die sich in bekannt aufgeklärter Leseweise der Tradition und religions-psychologischer Kenntnis alter Begrifflichkeiten bediente, sicher nicht nachvollziehen. Doch galt hier ein vorgesetztes Gottesbild, wie es bis zur neuzeitlichen Aufklärung als sinngebender Erklärungsgrund herhalten musste? Und wie es nicht nur von Gesetzesgläubigen (fälschlicherweise Kreationisten genannt) als ein aufpassender menschlich-monsterartigen Designer behauptet wird, der sich zielführend alles ausdenkt. Was dann nicht nur von der Aufklärung als gestrig verteufelt, sonder nach jedem in seiner geologischen Kreativität beschriebenen Erbeben bezweifelt wird. Es mag daher dahingestellt sein, wie das in antiker Ökologie denkerisch begründete Gottesverständnis, der sich in Zeus oder in jüdischer Weise im Wort/Schrift der Thora, dann so der Kosmos verstanden, ausdrückende Monotheismus aussah. Fest steht, wo auch die Christologie Paulus, der Jesusgeschichten oder kirchlicher Dogmatik ihren Grund hat, wurde der Glaube durch naturwissenschaftliche Erkenntnis nicht in Frage, sondern der alte Bund so auf neue Beine gestellt, das Neue Testament begründet.
Die Voraussetzung für den neuen Verstand/Bund war der Aufbruch in Neuland, das allegorische Verständnis des Alten. Denn nur so war es möglich, hinter der der Philosophie oder römischen Reformbewegungen, wie dem Markionismus unterstellte Schattenverehrung (heute würden wir von ökologischen, grün bleibenden Ideologien sprechen, die vergeblich Vernunft predigen) einen universalen Grund/Sinn zu erkennen.
Fest steht: Die nicht allein bei Philo zu beobachtende allegorische Auslegung des Alten Testamentes und seiner Gestalten, die heute erst langsam aufgrund archäologisch-wissenschaftlicher Arbeit unausweichlich wird und im Neuen Testament auch hinsichtlich des neuen, aber mehr als Moses notwendig wäre, ist Voraussetzung für den neuen Verstand:
Während die meisten Juden Alexandrias dem wörtlichen Sinn der Schrift verpflichtet waren und oft literarisch-kritische Forschung betrieben (kommt bekannt vor) versuchte sich Philo auf dem Gebiet des übertragenen Sinnes.
Philo zeigt sich hier als hier als philologisch orientierter Bibelkommentator und erklärt die Verse als eine sorgsam ausgewählte Formulierung, die auf die Natur des Glaubens hindeutet. Auch die Josefs- damit die Israelgeschichte, wird so weitergeführt.
Wo dann in „Abrahams Aufbruch“ oder bei Holtz Philos radikale Allegorie und Paulus Kritik an der starren, zum Selbstweck gewordenen, wirkungslosen jüdischen Gesetzesobservanz zu Recht zusammen gesehen werden, wodurch nicht der tötende Buchstabe, sondern dessen Grund bestimmend wird, müsste alles klar sein. Philo folgt Abraham, der in ein neues Land auszog und so heute den Weg weist, die schöpferische Wirklichkeit dort wahrzunehmen, wo sie bisher gegen den Glaube sprach.
Die heute jedoch gestellte Frage, ob ein Sektenverfolger mit Name Paulus mit den Schriften Philos vertraut war und sie abpinselte, dem aufgeklärten jüdischen Religionsphilosophen in einer Synagoge Jerusalems begegnete, um so seine private Chistologie zu verkünden oder eine verfolgte Sekte in den Himmel zu heben, kann nur stellen, wer sich aus der geschichtlichen Realität völlig verabschiedet hat.
Wo gezeigt wurde, wie Moses als frühe Philosophie die Stoa vorwegnahm, auch wenn die es mit den Ideen nicht so genau nimmt und die sinnlich wahrgenommenen Schattenbilder als die eigentliche Wahrheit gesehen werden, müssten sich die heutige Hochschullehre mehr als angesprochen fühlen. Auswanderung, Aufbruch in neues Land ist angesagt. Um in Ein-sicht dem sich in Evolution oder Ökologie offenbarenden schöpferischen Grund/Sinn zu ent-sprechen. Statt kulturell sinnvolle Schattenbilder von einem jungen Mann und dem Verfolger seiner Sekte als die historische Wahrheit zu lehren.
Die Harmonie zwischen Rom und Jerusalem, die als Synthese der christlichen Kultur und dem aufgeklärten Verstand schöpferischer Bestimmung in antiker Ökologie (dem neuen Bund/Testament) zugrunde liegt, ist nicht vom plötzlich vom Himmel gefallen oder in nächtlichen Träumen gekommen. Auch heute ist das in wissenschaftlicher Weise fortzusetzende Heilsgeschehen „Jesus“ eine schöpferische Gabe.
Doch die Parallelen zwischen Paulus nicht nur im Korintherbrief und Philo und die Unterschiede zur traditionshörigen, mysterien- und kaisertreuen aufzudecken. Zu zeigen, wie so trotz monistischem Monotheismus mit Zeus und Jupiter ideologisch bleibende Philosophie war, bei der menschliche Gottheiten verehrt wurden, auch Personenkult hinsichtlich der philosophischen Lehrer war. Dann bei Auferstehung die Studenten im Glauben an Halluzinationen zu lassen, die die Anhänger eines Handwerksburschen oder ein Sektenverfolger hatten. Das ist ein Verbrechen nicht nur am gegeben Wissen, sondern der gesamten Welt.
Wie kann man in dicken Wälzern Seite für Seite einen sicherlich nur kleinen Einblick in die ganzen religionsphilosophischen Überlegungen der sich dabei auf Jousa/Jesus berufenden Denkweisen der Zeit Jesus (Öko-Logos als Christus) geben. Wie verschiedene Wege der physikalischen Erkenntnis (natürliche Erkenntnis/Vernunftglaube) des Gott genannten Grundes/Sinnes allen Seins gesehen, die Konzepte der Zeit gegeneinander aufgewogen oder als Irrwege auch bei Paulus bedacht wurden. Dann aber dies den längst abgeschriebenen buchstäblichen Hypothesen opfern? Wie kann man beim gekreuzigten und auferstandenen Christus ständig von der Weisheit schreiben, die nicht menschengemacht, sondern in früher Ökologie, natürlicher Schöpfung wie deren Sinn begründet war. Dann aber mit der Hypothese vom bedeutungslos gewordenen Guru, den seine Groupies als Herrlichkeit sahen, den aufgeklärten Verstand und so eine „christliche“ Kultur der Nachhaltigkeit (Leben nach schöpferischer Vernunft) mündiger Menschen verhindern?
5. Rechtfertigung durch Wahrnehmung schöpferischer Vernunftwirklichkeit
Wenn es noch einen Zweifel gibt, dass Jesus kein von seinen Freuden als Christus gesehener Bandenführer war, sich hinter der Paulusliteratur keine christologische Halluzination bei der Verfolgung einer Reformpredigersekte ausdrückt, sondern die in antiker Ökologie begründete Vernunft und Weisheit der maßgebende Christus war. Dann werden diese durch die Rechtfertigungslehre ausgeräumt.
Dieses Kernthema der Pauluslehre macht mehr als deutlich, dass die im gesamten Hellenismus, wie auch bei Philo als neuer Rechtsgrund über das traditionelle Gesetz Beschnittener gestellte Natur-/Vernunftlehre (Öko-Logos) das christologische Wesen/Thema bei Paulus war.
Wo der rechte Glaube als Bedingung der Gerechtigkeit als in Gnade gegeben über die Werke und das traditionelle Gesetzes gestellt wurde. Da erweist sich die Hypothese von der verfolgten Sekte eines besonders bibelschlauen rebellischen Handwerksburschen als völlig unhaltbar. Denn da ist es völlig unmöglich, weiter die Augen zu verschließen und an der historischen Wirklichkeit vorbeizugehen.
Solange nicht nach dem historischen Grund Christus gefragt wurde, dieser als gesetzt galt, damit kein harmloser, in Halluzinationen angehimmelter Handwerksbursche durch die Hochschule geisterte, wären die Rechtfertigungslehre auch ohne die historische Realität noch halbwegs erklärbar gewesen. Im Gegensatz zu Gerd Theißen, der einen Galiläer lehrte, wäre die Rechtfertigung bei seinem Vorgänger Klaus Berger noch halbwegs erklärbar gewesen. Auch wenn Berger, der zwar Johannes wie nun Peter Lampe die Weltvernunft antiker Philosophie bestätige, vom Logos nichts wissen wollte, das Studium biblischer Texte empfahl. Nach denen er nun seinen historisch-kritischen Kollegen, denen er den jungen Mann in den Kopf setzte, als Bibelfälscher beschimpft. Aber wo er unabhängig von aller historischen Kritik auf ein so längst nicht mehr haltbares hoheitliches Wesen bestand, wäre die Rechtfertigung oder gar die universale Bestimmung wenigstens im Buchstabenglaube noch machbar gewesen. Doch heute ist der von ihm vermittelte Jesus nicht nur völlig zusammengeschrumpft, sondern auch das Wissen um die hellenistische Vernunftbegründung des schöpferisch gerechten Lebens in antiker Ökologie (Logos) gegeben.
Und wo in Philo bekannt ist, wie im hellenistischen Judentum die Natur-/Vernunftlehre (antike Ökologie) als schöpferische Wirklichkeit, universale, auch für Juden geltende Bestimmung, Wort verstanden wurde, die Thora, das Gesetz war und der Kosmos als der neue Tempel beschrieben wird. Wo einige Seiten vorher dargelegt wurde, wie das philosophische Judentum nicht nur die Moses-Propheten als frühe Philosophie, sondern auch die alten Gebote in den nun auch Griechen geltenden Natur-/Vernunftlehren (Öko-Logos) begründete. Da ist doch eigentlich alles über den neuen Glaubens- und Rechtsgrund bei Paulus, damit auch den historischen Jesus Christus gesagt.
Richtig ist auch, dass dort, wo die neue Rechtfertigung war, nicht nur freihändig, schriftgelehrt von Gotteshandeln, einer neuen Wirklichkeit in Christus und Gnade geschwätzt, sondern frühwissenschaftlich in Natur-/Vernunftlehren eine sinnvolle kreative Wirklichkeit und so das wahre schöpferische Recht begründet wurde.
Auf den gemeinsamen Kern der Lehre, die das Recht nicht mehr in Tiergedärmen begründete, Leberschau und Orakel gegen den Öko-Logos eingetauscht hatte, dann aber schöpferisches Recht über menschliche Weisheit oder traditionelle Gesetzlichkeit stellte, muss hier nicht weiter eingegangen werden. Doch solange die Studenten bei der schriftgelehrten Begründung in den Texten über Tod und Auferstehung und den so rechtsbegründeten jungen Guru im Kopf haben müsste diese Lehre schnellstes verboten werden. Nicht auszumalen, wenn die jungen Studentinnen dann in Ihrem angehimmelten Freund, in nächtlichen Halluzinationen oder die Studenten wie IS in Traditionstexten den neuen absoluten Rechtsgrund sehen würden. Ein Glück, dass die das alles zwar für die Prüfung auswendig lernen, aber nicht wirklich ernst nehmen. Ein gegebenes Glück auch, dass das heutige Verständnis der Texte den gemeinsamen Kern der Rechtfertigung und damit auch des wahren Rechtsgrundes und rechten Lebens dort erkennen lässt, wo heute selbst die Päpste das Recht und ökologisch gerechte Verhalten begründen: in öko-logischer Gegenwart
So macht auch der Forschungsüberblick zur Entstehung der Rechtfertigungslehre, nach der Gudrun Holz die frühe im Damaskus-Wandel und von anderen Wissenschaftlern später, etwa im Galaterkonflikt angenommene, sich entwickelnden neue Rechtsbegründung aufarbeitet, deutlich: Mit einer Halluzination bei der Verfolgung einer Heilspredigersekte oder sonstigen Hirngespinsten, wie heute die Christologie begründet werden muss, hat das alles nichts zu tun.
Wenn Peter Stuhlmacher als Vertreter eine Frühdatierung der Rechtfertigungslehre im Damaskus-Wandel angeführt wird und dabei davon spricht, dass „Paulus erkennt, wie die von ihm verfolgten Hellenisten mit Ihrem Bekenntnis und ihrer Lehre vor Gott recht hatten“ ist ihm ebenso zuzustimmen, wie den Wissenschaftler, die dies später, im Galaterstreit, dem Apostelkonzil begründen.
Doch um Himmels Willen, wie kann man von Hellenisten sprechen, die vom traditionellen Judentum, den Pharisäern verfolgt wurden und dabei nicht an die aufgeklärte jüdische Philsophie denken? Wie kann man von Hellenisten sprechen und weiter den Verstand den alten Hypothesen opfern. Selbst ein Blinder mit Krückstock kann sich der historischen Wahrheit des Hellenismus, das das im historischen Paradigmenwandel rechtes Handeln dort begründete, wo wir heute von Ökologie sprechen nicht verschließen. Und wenn dies von aufgeklärten Juden auch über das Gesetzt der Beschnittenen gestellt wurde, dann ist mehr als klar, was die Christusoffenbarung des Apostels war.
Und wenn dann mit Albert Schweizer dargelegt wird, dass die Rechtfertigungslehre ein durch die galatische Krise bedingter „Nebenkrater“ wäre, eine Entwicklung angenommen wird. Dann lässt sich auch diese Entwicklung in geschichtlicher Realität nachvollziehen, hat nichts mit Halluzinationen zu tun, die sich dann mit der Zeit ausbreiteten.
Weder Juden- noch den als Heiden bezeichneten römischen oder hellenistischen Christen kann es nach allem was heute an Wissen um das damalige Denken, die alten Kultbegründungen und Diskussionen der Zeit gegeben ist, um einen als Herrlichkeit auch für das universale Recht maßgebenden Handwerksburschen gegangen sein.
Es mag zu kurz greifen, macht jedoch die Historie möglicherweise klarer, wie jedes Drehen an Buchstaben:
-Philo, damit die aufgeklärte jüdische Philosophie (Zeuge eines neuen jüdischen Paradigmas, der die daran anknüpfende Säuberung durch die Kirche besser überstand, so stellvertretend für das Diasporajudentum der Zeit Jesus steht) zeigt das Denken/Glauben von „Judenchristen“.
Das hellenistisch-philosophisch aufgeklärte Judentum rechtfertigt den jüdischen Glauben, selbst die Beschneidung in Natur-/Vernunftlehren (Ökologie: Christus) der Zeit. Wie wahrscheinlich ist es da, dass andere Juden den neuen Bund, die schöpferischer Wirklichkeit, damit eine universale Bestimmung in christologischen Auferstehungs-Halluzinationen nach dem Tod eines Handwerksburschen abgeleitet hatten?
Auch wenn Jesus erst Erasmus von Rotterdam die Gottesnamen und christologischen Titel der Jesusgeschichten in Bezug auf die Heilsbedeutung jüdische Weisheit einheitlich in „Jesus“ übersetzte. Was Judenchristen den Göttermysterien, dem Orakelglaube und Kaiserkult entgegengestellten, war keine Halluzination von einem göttlichen Heilsprediger, sondern das in den Natur-/Vernunftlehren der Zeit (Ökologie: Christus) gegeben Heil: Jesus. Wie er in Reform (allegorischem Verstand des Alten) jüdisch war, jedoch in universale Weise begründet, weltgültig wurde.
-Heidenchristen, an die sich sicher nicht allein der Galaterbrief richtet sind so logischerweise außerhalb des jüdischen Denkens, im römisch-griechischen Paradigmenwandel zu suchen. Auch wenn deren Mission sicherlich mit von Diasporajuden beeinflusst war.
Hier muss nach dem in Vernunft begründete neue römische Paradigma (beispielsweise das in der Stoa, bei Seneca oder Epiktet in zusammenhängender natürlicher Sinnhaftigkeit/Vernunft begründete Gottesverständnis: römischer Christus) gefragt werden. Der jüdische Kult, seine Exklusivität, die Thora wurden abgelehnt. So greift es sicherlich auch zu kurz, die Heidenchristen nur in der Sekte eines sich in Rom niedergelassenen christlichen Reeders oder anderen heute bekannten römisch- christlichen Erkenntnisbewegen verorten zu wollen. Der philosophisch im Monismus (antiker Ökologie) begründet Grund/Sinn allen Seins, wie er bei römischer-griechischer Tradition als Zeus/Jupiter das alte Pantheon abbildete, entsprach (wie Gudrun Holz nachzeichnete) nicht allein wegen seiner weiteren Götterverehrung noch nicht dem jüdischen Verständnis.
Und so waren auch sich auf den Grund allen Seins beziehende Römer, die Gottesfürchtige“ genannt werden, sich im Wandel der Zeit, dem Paradigma schöpferischer Vernunft dann der Kaiser- und Götteropfer verweigerten, keine Juden. So wurde im christlichen Markionismus, der Mosestexte scheinbar nicht wie die Juden-Christen als frühe Philosophie verstand, der sich philosophisch in Ökologie/Christus (dort eine kosmische Größe ohne menschliche Gestalt) offenbarende Sinn/Grund allen Seins nicht nur über die jüdische Schöpfungsgottheit und Thora gestellt, sondern diese als Teufelswerk gesehen.
-Paulus des Neuen Testamentes, dessen Entwicklungsprozess auch von den die Schriften entschlüsselnden Wissenschaftlern nachgezeichnet wird (was kein Nachhall der Halluzination eines gewandelten Sektenverfolgers war, sondern als Entwicklung eines neuen pharisäischen Paradigmas zu sehen ist) hatte bekanntlich die Aufgabe, Juden- und Heidenchristen auf einen Nenner zu bringen.
Und wo aufgeklärte Juden zu Josua, lat. Jesus gelangt sind, auch Heiden zum Heil im jüdischen Sinne/Grund zu bringen waren, da ging es sicherlich nicht nur um die Frage nach der Beschneidung der Vorhaut. Hier ist eine Christologische Diskussion um das Wesen von Vernunft/Sinn, der Stellung menschlicher Weisheit gegenüber einer in Schöpfung begründeten Vernunft/Sinnhaftigkeit als Sohn/Christus und dessen Verhältnis zu den alten Gottheiten entstanden. Die sich in ihren verschiedenen Varianten noch über Jahrhunderte hinzog und heute in neuer Weise, nur in moderner Begrifflichkeit wieder geführt wird. Gleichwohl jedem klar ist, dass die Ökologie und die darin begründete menschliche Weisheit einen Sinn/Grund hat, der uns überdauert, von Menschen nicht festzulegen ist. Tertullians Modell von der Sonne, die sich nicht in ihren Strahlen erschöpft, ein Grund allen sinnlich wahrnehmbaren Werdens der war und bleibt, auch wenn die Menschheit sich und die Natur vernichtet hat, ist so bestätigt.
Auch wenn dann selbst die Naturwissenschaftler, die die Genweitergabe, damit Fortpflanzung als natürlichen Sinn in „Der Darwincode“ beschreiben, was bei Kulturwesen über Samenstreuen hinausgeht, scheuen das laut zu sagen. Aus lauter Angst, mit dem Gequatsche von einem dem Buch nach zu Glaubenden Gott, einem zielsetzenden Monsterwesen, Aufpasser im Himmel als Sinngrund, will Thomas Junker sicherlich nicht zusammengesehen zu werden. Selbst wenn der als Vorstandmitglied der Giordano Bruno Gesellschaft, dem Zusammenschluss neuer naturalistischen Atheisten, auch bei grenzüberschreitend sein wollenden kirchlichen Akademien eingeladen wird.
Haben wir heute eine neue Galaterkrise? Wie ist es einzuordnen, wenn in einer neuen Form von Rechtfertigung die Päpste (Benedikt, sich dabei auf Stoa und jüdische Weisheit berufend vor dem Bundestag das Recht, Franziskus dann als „Mann des Wortes“ gelobt, in seinen Reden oder der Umweltenzyklika die rechte Lebensweise) nicht mehr in traditioneller biblischer Gesetzlichkeit, den Worten Jesus oder gar in Levitikus, sondern in gegenwärtiger „Ökologie“ begründen? Auch wenn so beide in alten Kultvorstellungen verhaftet, vergeblich eine „Ökologie des Menschen“ predigen.
Ist hinsichtlich der Rechtsbegründung (von Religion kann man trotz Sonntagsandachten selbst in Kreisen Neuer Atheisten nicht reden) die Vorstufe des Heidenchristentums dort zu suchen, wo aus Vernunft die alten Gottheiten und unsinniger alter Opferkult abgelehnt werden? Wo statt dessen dann im nun wissenschaftlich-empirisch beschriebenen modernen Monismus ein in Evolution (dem natürlichen Lebensfluss/Werden: Logos) begründeter Humanismus vertreten wird? Oder wo in Ökologie eine für das menschliche Leben maßgebende Sinnhaftigkeit gesehen und sich damit dort begründet wird, wo die Alten von kosmischer Vernunft und Weisheit sprachen?
Wie kommen wir auch heute wieder zu einem kulturellen Wandel, wie er in der Antike zu beobachten ist und letztlich ins Christentum mündete? Wo das Recht nicht mehr in der Traditionsgesetzlichkeit oder auf mysteriöse Weise, sondern in schöpferischer Realität (Natur/Vernunft) begründet und statt taub gewordener Gottheiten der in kosmischer Realität wahrgenommene Sinn/Grund als Kult(ur)bedeutend verehrt wurde.
Warum verweigert sich die theologische Wissenschaft der allegorischen Auslegung, wie sie die hellenistischen Juden der Diaspora „Juden-Christen“ praktizierten, so den Sinn/Grund allen Seins getreu Abraham in der Fremde neu entdeckten und damit eine Weltmission bewegten?
Wo „Der Philo und Paulus gemeinsame Kern und die Rezeption der Rechtfertigungslehre“ und von unzähligen Wissenschaftlern ein Entwicklungsweg, verschieden diachrone Modelle nachgezeichnet werden. Da hat auf jeden Fall kein Sektenverfolger seine Halluzination verarbeitet, wie bei heutiger Historien-Hypothese vom Heilsprediger auch das Damaskusereignis gedeutet werden muss.
Natürlich sind die späteren Christen bereits in Jerusalem mit neuem Denken in Berührung gekommen. Was sonst als die Suche nach neuem Bund im allegorischen Verstand der alten Texte wird auch in Qumran ausgegraben. Und der aufgeklärte Verstand philosophischer Diasporajuden Roms ist sicherlich auch am neuen Weltverstand von Seneca & Co. bei ihren monotheistischen Modellen, die weiter pantheistischer traditioneller Gottheiten zum Kult hatten, nicht spurlos vorbeigegangen, hat auch den dann als christlich geltenden Markionsimus beeinflusst. Nun aber eine alexandrinische Synagoge in Jerusalem auszugraben, in der ein späterer Pharisäer in seiner vorchristlichen Zeit all das lernet, was heute von unzähligen Wissenschaftlern Text- und Geschichtsauswertend in dicken Büchern beschrieben wird, für die ganze Wälder abgeholzt wurden, das ist nicht himmelschreiend. Das zeigt die Unhaltbarkeit heutiger Paulus- und Jesus-Hypothesen.
Wissenschaftlern, die die Paulusliteratur in einen Entwicklungsprozess begründen, der aus der Zeit gewachsen ist, muss zugestimmt werden. Gleichwohl sie damit selbst die bisherige Historien-Hypothesen, die den Geisteswandel eines Sektenverfolgers voraussetzen, mehr als in Frage stellen. Auch die weit geringere Reform der Neuzeit wird heute nicht in nachträglich verarbeiteten himmlischen Stimmen (Halluzinationen von Luther) begründet, sondern ist aus unzähligen politischen, wirtschaftlichen, sozialen Umständen, wie im Geisteswachstum der Zeit erwachsen. Wie er nach dem Wandel vom Mythos zum Logos, der Geburt der Vernunft im Hellenismus beobachten wird. Und zur Zeitenwende zu einem noch viel, viel radikaleren Wandel auch im pharisäischen Judentum führte.
Solange vor Damaskus ein Pharisäer die göttliche Offenbarung in Christus hatte, dies nicht weiter hinterfragt wurde, war alles gut. So wäre auch die historisch-wissenschaftliche Hinterfragung und Darlegung der antiken Diskussion und der Unterschiede in den verschiedenen paganen und dann christlichen Vorstellungen verständlich und nachvollziehbar. Doch wenn heute die Christologie längst abgeschrieben ist, von vielen Theologen allein schon der Judenfeindlichkeit wegen zurückgenommen wird. Wenn die schöpferische Weisheit, Christus, Gottessohn, Judenkönig… bei einem Handwerksburschen ja auch von denen nicht geglaubt werden kann, die sonntags weiter davon predigen. Wenn daher ähnlich wie heute in der Hochschullehre die Auferstehung als Gemeindebildung, die Herrlichkeit Jesus in Trauerbewältigung begründet wird, von einer bei einem die Sekte eines heilspredigenden Handwerksburschen verfolgenden Pharisäer in Halluzination entstandenen Vision ausgegangen werden muss.
Was hat es dann noch mit Wissenschaft zu tun, im Wissen um das Denken, die Vorstellungswelt der Antike, des Mittelplatonismus oder Hellenismus bei Paulus ständig von einer himmlischen Weisheit in Person zu reden, die für Paulus der Christus war und dies jüdisch-philosophischen oder griechisch-römischen Philosophiemodellen als die bessere Wahrheit gegenüberzustellen? Die wissenschaftlichen Darlegungen sind sicher zutreffend, historisch begründet. Doch wie ernst ist ein vor Damaskus vom Schlag getroffener Sektenpolizist, damit eine in Halluzination im menschlichen Kopf begründete Herrlichkeit und dann die ihm folgende theologische Wissenschaft zu nehmen?
Doch „Gott sei Dank“, damit auch Dank allen Wissenschaftlern, die im Vergleich den Mehrwert des urchristlichen Kulturmodelles gegenüber paganen philosophischen Denkweisen darstellen. Die so deutlich machen, wie sich auch Christen in natürlicher schöpferischer Realität begründeten.
Denn gerade wenn die Nichtigkeit menschlicher Weisheit/Vernunft gegenüber der Gottes im urchristlichen Denken begründet wird, macht das mehr als klar: Bei Paulus & Co. kann es völlig unmöglich um eine im menschlichen Kopf in Halluzination als himmlische Eingebungen entstandene Weisheit gegangen sein. Die heutigen Hypothesen, die dies voraussetzen, sind historisch-wissenschaftlich unhaltbar geworden. Und da heute jedem halbwegs denkenden Menschen völlig klar ist, wie nicht menschliche Beliebigkeit, gar in Halluzination entstanden Vorstellungen die maßgebende Weisheit sind, sondern sich das Recht, rechte Leben an schöpferischer Realität auszurichten ist. Dann ist es höchste Zeit, sich in den Gaben aufgeklärten Wissens, auch um die kulturellen Wurzeln zu bedienen. Die „christlichen“ oder in Abraham zu beobachtenden Anfänge nur buchstäblich, schriftwissenschaftlich zu bedenken, sondern die so gewonnenen Ergebnisse ernst zu nehmen.
Das universale „christliche“ Konzept, das keine Halluzination eines menschlichen Kopfes entsprang, sondern in kosmischer Kreativität begründet war, war nicht nur Voraussetzung für die Rechtfertigungslehre, sondern auch die Heidenmission. Der Hauptkrater, der auch der Rechtfertigung als Nebenkrater zugrunde liegt, kann keine Christus-Erlösungs-Mythologie gewesen sein. Was die Antike dem Mythos nicht nur als neuen Rechtsgrund gegenüberstellte, war die in Schöpfung auf natürliche Weise begründete Vernunft und Sinnhaftigkeit, die christlich bis zur Aufklärung Kult(ur)bestimmend war und so heute wieder zu verstehen ist.
6. Gerechte Werke durch vernünftigen Glauben
Die Glaubensvorstellungen der Antike waren in einem gewaltigen Wandel. Und so ist es verständlich, dass der rechte Glaube vor die Werke oder die Moralpredigt gestellt wurde. Wo die Anbetung der Götter dann selbst von Konstantin, der sie im Staatskult bewahrte, als Torheit gesehen wurde, wundert es nicht, dass der rechte Kult, die Verehrung dessen, was in vernünftiger Weise als wesentlich erkannt war, als Voraussetzung für die Werke gesehen wurde. Und wo die jüdische Gesetzlichkeit durch ein neues Weltverständnis ersetzt, in früher Ökologie das Wort/Gesetz/Thora gesehen wurde, erscheint es selbstverständlich, dass die Predigt
Es macht einen ganz gewaltigen Unterschied, ob aufgeklärte Menschen heute Gott für tot, Religion als gestrige Angelegenheit, dann in sinnloser Kurzsicht eigene statt schöpferische Vernunft, Ego, Konsumwachstum und Kapital vergöttert, gleichzeitig Verzicht in einer ökologisch vernünftigen Lebensweise nun nicht nur grün, sondern auch in der Kirche vergeblich gepredigt werden.
Wie kann man die einzelnen Abschnitte und Aussagen der Korintherkorrespondenz über die Nichtigkeit des Menschen und seiner Meinungen oder Weisheit gegenüber der in natürlicher Schöpfung begründeten Vernunft/Weisheit bei Philo und Paulus hochwissenschaftlich aufarbeiten. So den umfassenden Denkprozess beschreiben, etwa die Herkunft einer Niedrigkeitsanthropologie bei Philo, bei der dann auf vielen Seiten die menschliche Vernunft/Weisheit unter die in früher Ökologie/Schöpfung begründete Weisheit gestellt werden. Was nicht nur zufällig an die Probleme erinnert, die heute dem Athropozän (dem zum naturbeherrschend gewordenen) Menschen zugeschrieben werden. Der sich heute alles andere als schöpferisch vernünftig, echt herrlich verhält, sondern in sinnloser Gier die Zukunft von Generation frisst. Dann aber unter Ausblendung allen Wissens über einen kulturellen Wandel und Religionsreform auf jüdischer, wie römisch-griechischer Seite, von zufälligem Abschreiben eines Sektenpolizisten mit Namen Saulus ausgehen? Wenn dann bei Paulus von der Auferstehung als Voraussetzung geschrieben wird, scheint man das alles für theologisches Bla, Bla zu halten. Wie es von einem jungen Mann als Christus und offenbarenden Sohn ausgehend sonntags in der Kirchenpredigt praktiziert werden muss.
Und so wird ja auch die Rechtfertigungslehre, die den Rechten Glauben als Voraussetzung für die Werke sieht, in ihrer umfassenden religionsphilosophischen Entstehung und als gemeinsamen Kern von Philo und Paulus beschrieben. Dann auch hier das Abkupfern aufgrund der zufälligen Begegnung eines Sektenpolizisten Saulus mit dem Religionsreformer Philo in einer Jerusalemer Synagoge begründen zu müssen, zeigt die Unhaltbarkeit heutiger Hypothesen.
Dass nicht allein der Kult als solches, sondern auch der „rechte“, nun vernünftig begründete Glaube dem Leben in Gesellschaft, den vernünftigen, schöpfungsgerechten Werken vorausging, war selbstverständlich und Thema nicht allein der als christlich geltenden vielfältigen Reformbewegungen.
Der rechte Kult war auch den Römern wichtig. Warum sonst wurden die als Christen beschimpften, nicht die menschlichen Gottheiten und Mysterien, sondern die Weisheit verehrenden Atheisten wegen Staatsgefährdung verfolgt? Und was sonst als die jetzt als Abschreiberei eines Sektenpolizisten ausgelegte Rechtfertigungslehre, damit rechte Glaubensform als Voraussetzung der Werke war Thema eine im Umbruch befindlichen Paradigmas. Es war ein neues Denken, das heute selbst in Jerusalem bzw. Qumran ausgegraben wird, bei den gesamten bekannten Philosophen, wie römischen und jüdischen Reformern, dann den unzähligen Erkenntnislehren und christlichen Bewegungen belegt, dann in den dicken Bänden von jüdischen Religionsphilosophen in Parallele zu Paulus beschrieben ist.
Wenn dann der ausführlich beschriebene, aber nicht allein in jüdischer Philosophie, bei Philos religionsphilosophischen Auswertungen allen antiken Wissens, wie der Weltkulturen zu beobachten Paradigmenwandel, der in der Paulusliteratur mündet ausgeblendet wird. Wenn aufgrund der Hypothese vom heilspredigenden, inzwischen völlig harmlos und bedeutungslos gewordenen jungen Mann und seinem Sektenverfolger die Theologie der Paulusliteratur in einer zufälligen Begegnung in einer Synagoge begründet werden muss. Dann belegen auch die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Neuen Testament die Unhaltbarkeit heutiger Hypothesen.
7. Paradigmenwandel in Kultur
Von einem Paradigmenwandel kann nur gesprochen werden, wenn sich die Vorstellungswelt von Grund auf ändert. Wenn die historisch-kritische Forschung nur das Umfeld eines antiken Handwerksburschen in Galiläa abgrast, so nach Begründungen sucht, wird sicherlich völlig zu Unrecht von einem „Paradigmenwandel“ in der Wissenschaft geschrieben. Doch ein völliger Umbruch, ein Wandel kultureller Vorstellungen, nicht nur der Rechtsbegründung, sondern des rechten, jetzt in Vernunft begründeten Kultes, lässt sich heute historisch-wissenschaftlich nicht nur im hellenistischen Judentum der Zeitenwende erkennen. Auch wo im Mittelplatonismus, beispielsweise der nun nicht mehr in Tradition oder Mythen, sondern Natur-/Vernunfbegründeten Stoa noch von Zeus und Jupiter gesprochen wurde, ist zeitgleich auch in römisch-griechischer Geschichte die Vorstufe zum Christuskult zu beobachten.
Die historische Betrachtung legt dabei drei Erkenntnisse frei:
-Heutige Hypothesen sind unhaltbar, das ist endgültiger Fakt.
Wo heute in einem durch die Gabe aufgeklärten Denkens getriebenen kulturellen Wandel bei jüdischen Reformern, wie römischen Denkern in frühökologischer Vernunft begründete „Gottesverständnisse“ beschrieben werden. Da ist in deren Nachbarschaft kein Wanderguru aus Galiläa als Gott oder dessen Offenbarung gesehen und dann apologetisch als Öko-Logos oder Weisheit ausgegeben und mit philosophischen Kulturmodellen diskutiert worden.
Denn Philo und Paulus im Verständnis von Gott und Selbst mit der Stoa oder sonstigen philsophischen Denkmodellen des Mittelplatonismus zu vergleichen. Dann dort einen Kulturwandel zu beschreiben, ein völlig neues Gottesverständnis, das sich nicht mehr in Tradition, Mythen und mysteriösen menschlicher Vorstellungswelt oder Beliebigkeit begründet, sondern einer in Natur/Schöpfung monistisch wahrgenommenen Sinnhaftigkeit/Vernunft. Damit dem Öko-Logos, der dann auch schon die anderen Komponenten/Personen erkennen lässt, die in Trinität das Thema waren. Wo auf jeden Fall im monistischen Monotheismus mit Zeus oder Jupiter dann ein neues Gottesverständnis in einer Vernunft erwachsen war, wie es in christologischer Diskussion, kirchlicher Lehre über viele Jahrhunderte zur Debatte stand. Dann aber bei Paulus einen in Halluzination geborenen Christus unterstellen zu müssen. Das ist völlig absurd geworden.
-Der Gottestod ist ein Versehen, Missverstand
Die heutigen Gottesvorstellung, die menschlichen Bilder von einem Monster, einem im Gebet zur überredenden, um Regen bittenden Übermenschen, planenden Designer im Himmel, wie sie der Neue Atheismus zu Recht lächerlich macht, sind nicht das, was im antiken Paradigmenwandel zum Thema einer „Theologie“ wurde. Was meist als Glaube gesehen, diesen so unglaubwürdig macht, gegen Naturwissen spricht und in unsinnigerweise dann die Natur, deren heute wissenschaftlich beschriebenen Sinn/Grund nicht als Schöpfung/Bestimmung verstehen lässt, geht nicht auf das Konto der antiken Theologie/Christologie, die bereits in der Stoa beschrieben wird.
Was nach neuer, nun naturwissenschaftlicher (nicht mehr nur nach spekulativen Modellen einzelner theologischer Denkern), sondern auch im Volk einheitlich gegebener Aufklärung eines Vernunftbegründeten Weltverständnisses als Gottestod beschlossene Sache scheint, betrifft das vorchristliche Erbea: die alten menschlichen und so auch nicht in kosmischer Realität, sondern dem Kopf begründeten Gottesbilder. Es sind die Gottesvorstellungen/-bilder, die bereits in der Antike nicht mehr geglaubt, aber im Kult praktiziert und angerufen wurden. Was uns zu schaffen macht, sind die auch im antiken Paradigmenwandel über viele Jahrhunderte von römischen Denkern kritisierten Gottesvorstellungen, die wie das Kultopfer für die menschlich-kaiserliche Gottheit im Lauf der Zeit verworfen, dann durch den Christuskult ersetzt wurde. Wo der Eid nicht mehr auf den Kaiser und die anderen Gottheiten, sondern auf das geworden wurde, was wir heute Ökologie nennen, in Evolution beschreiben, da ging es nicht um das, was heute als Glaube bzw. zu glauben gilt.
-Paulus ist historisch, der Paradigmenwandel ist gerade in römisch-griechischer Kultur zu erkennen
Mehr noch als im Judentum, das nicht nur in dem für die Philosophie Alexandriens oder des Diasporajudentums stehende Philo den in Vernunft verstanden prophetischen Kult und dessen Verhaltensgebote in einem heute ausführlich beschriebenen, ganze Epochen umfassenden vielfältigen Denkprozess auf die Beine antiker Vernunft stellte, lässt sich in römischer Kultur ein Paradigmenwechsel beobachten. Ein durch den Wandel vom Mythos zum Logos getriebener, sich über viele Jahrhunderte erstreckender, mit Sokrates oder Heraklit beginnender, in Epikur oder Sokrates mündender und erst mit Kaiser Konstantin, dann endgültig Julian endender wahrhafter Wandel in kultureller Vorstellungswelt. Der die anthropomorphen, privaten und beliebig angebeteten, vergeblich für Sieg oder Regen verantwortlich gemachten Gottesvorstellungen als Torheit verwarf, in Vernunft, Öko-Logos begründete Vorstellungen entwickelte, in Zeus, dann jüdisch Christus zum Kult machte.
Die Philosophie begründete nicht allein bei Cicero die mysteriöse, unglaublich gewordene menschliche Götterwelt in Natur/Vernunft und damit auch die weitere Notwendigkeit des Kultes. Auch das, was wir Gottesverständnis nennen, war von Seneca, Epikur & Co. in Natur/Vernunft (nicht einem dort zielhaft hantierenden Designer/Monsterwesen, sondern frühökologischer Sinnhaftigkeit) begründet.
8. Von Paulus, dem geschichtlichen Paradigmenwandel aus lesen
Wo nur wie bei Christoph Markschies (damit nicht nur einer heutigen Lehrautorität, sondern in ähnlicher Weise der gesamten Hochschullehre) davon ausgegangen wird: Da war ein besonders bibelschlauer junger Mann, den Peter Lampe in Heidelberg dann gar der nach seiner Aussage von Philos Öko-Logos in Johannes schreibenden griechischen Philosophenschule unterstellt. Oder bei einem in Straßennachbarschaft zu Seneca in Rom schreibenden, in seiner Zeit mittelplatonistischen, insbesondere auch philologisch hochgebildeten Markusverfasser die historisch-wissenschaftlich völlige Unwahrscheinlichkeit seines jungen Mannes als Christus damit begründet: „Die Amerikaner haben ja auch einen Trottel zum Präsidenten gemacht“. Da ist kein Paradigmenwechsel zu sehen.
Wo dann auch den Römern unterstellt wird: Die haben einfach nicht mehr Isis, Mithras oder das Zeusbild angebetet oder dem Kaiser geopfert, sondern einem neuen Mythos als dem Christus gehuldigt und den dann gar als Vernunft ausgegeben und so in seiner Wesentlichkeit heiß diskutiert. Da war kein Paradigmenwechsel.
Doch dies entspricht nicht der historischen Realität. Auch wenn keiner noch das christliche Wesen als das definiert und voraussetzt, was heute als Ökologie gilt. Alles, was von den Geschichtswissenschaftlern heute auf unterschiedliche Weise in den verschiedenen Aspekten beleuchtend wird, macht die alten Hypothesen hinfällig.
Es wäre daher Zeit- und Papierverschwendung, ist doch längst wissenschaftlich, beispielsweise in Philo beschrieben, welcher gewaltige Geisteswandel zu einem echten Paradigmenwandel, einer Begründung des prophetischen Kultes, des taub, zum Selbstzweck gewordenen Gesetzes/Thora und seiner sinnlos gewordenen, sich abgrenzenden Riten stattgefunden hat. Wie das Wort/Gesetz/Thora und der Tempel nun dort wahrgenommen „christlich“ geglaubt wurde, wo heute die Welt nur etwas wissenschaftlicher erklärt wird. Wo nicht mehr von spekulativen Äonenmodellen gesprochen, diese pan-theistisch oder philosophisch-prophetisch als verschiedene „Sohnschaften“ , sondern diese bereits in der Antike wahrgenommene, die menschliche Lebensweise bestimmende Vernunft/Sinnhaftigkeit nun in Ökologie oder Evolution definiert wird.
Die Fülle dessen, was wir über die Vergangenheit wissen, ist auch auf römischer Seite gewachsen. Neue Entdeckungen, auch zur Herkunft des Alten Testamentes, dessen Weiterdenken ägyptischer oder persischer Kosmo-Theologie, wie veränderte Fragestellungen aufgrund alte Hypothesen verlassende Voraussetzungen, führen dann zur völligen Neuinterpretation bereits längst bekannter und immer neu hinzukommender Sachverhalte.
Man kann nicht über Religionen der Antike schreiben, der langen philosophischen Kritik an frommer Verehrung menschlicher Gottheiten als Götzen, dem Wandel von Privatgottheiten zu in Kreativität begründeter universaler Modelle. Dann in Heidelberg den christologischen Medienbruch in der Gottheit eines jungen Mannes aus Galiläa begründen wollen.
Religion ist schwer zu definierten, unterliegt einem ständigen Wandel vielfältiger Vorstellungen in einem Kommunikationsparadigma. Doch wo bei den Denkeliten (noch lange nicht im Volk, was die kultur-kreativ notwendigen heute irreführenden Schattenbilder verstehen lässt) ein aufgeklärt-allegorisches Wiederlesen auf jüdischer, wie römisch-griechischer Seite, somit die Rückbindung an den Ursprung allen Seins, nicht an alte Traditionen war. Wo mit den Ägypten und Persien weiterdenkenden, so vom Menschengott-Pharao und Opferkult befreienden biblischen Propheten und dann mit Platon theologisch untermauerte Systeme gemeinsamer Normen, Praktiken und Glaubensvorstellungen entstanden. Da ist es einfach absurd, dass der Platonismus zur Gottheit eines bibelschlauen Gurus aus Galiläa führte.
Auch wo den Pan-theistischen Modellen (Heraklits im Logos, damit dem Fluss allen Lebens/Werdens begründetes Gottesbild von Tag und Nacht, Winter und Sommer, Krieg und Friede…) ein jüdisches Konzept gegenübergestellt und über Jahrhunderte dann nicht nur in intellektuellen Kreisen auf Konzilen, sondern im Volk über das Wesen der Vernunft heiß diskutiert wurde. Da war weder ein von seinen Freunden in Traubewältigung verherrlichter junger Mann, noch eine bei einem vom Pferd gefallenen Pharisäer entstanden christologische Vision oder die von Professor unterstellte apologetische Ausgabe, etwa das nicht nur dem Lukasverfasser unterstellte literarische Einwickeln in philosophisches Papier der Zeit das Thema.
9. Paulus: wegweisend für neues Gesetzes, wie Gottesverständnis
Das Stöbern in der alten Kultliteratur, die der menschlichen Vorstellung, dem Volkskult gerechte personale menschliche Begrifflichkeiten gebrauchen musste, wird kaum Klarheit über den antiken Wandel der Gottesvorstellungen und dann das christliche Verständnis bringen. Dies wäre so, wie nach dem scheinbaren Gottestod die Diskussionen um einen angeblich doch noch „buchstäblich“ zu beweisenden Designer, den vielen fundamentalistischen Vorstellungen oder der an der Hochschule dann sich von all dem abgrenzenden, den Lehramtsanwärterinnen und –anwärtern in Mannheim vermittelte philosophie- und naturfreie letzte Hoffnung als modernes Gottesverständnis des 3. Jahrausend sehen zu wollen. Gleichwohl sicher die Vielfalt der Vorstellungen im Verfall eines Paradigmas für den notwendigen Wandel symptomatisch ist. Doch wenn aufgrund nachgeschlagener Predigten von Professoren in der Heidelberger Universitätskirche dann auch der Antike unterstellt wird, ein junger Mann wäre im Wandel der Zeit statt der Mythen und menschlichen Gottheiten zum wahren Gott geworden, in kosmischer Kreativität begründeter Vernunft oder pantheistischen Modellen gegenübergestellt worden. Dann war die ganze Arbeit der Geschichtswissenschaftler umsonst, sind alle Bücher über die antiken Kulturen Papierverschwendung.
Wo in beginnender Naturwissenschaft begründete pantheistische Gottes-Modelle oder platonische Ideale weitergedacht wurden, ging es in der Christologie weder um einen jungen Mann. Noch war der Vater aller Vernunft ein Monsterwesen im Himmel, das durch Gebete zur überreden wäre oder bei jedem inzwischen in seiner kreativen Logik erklärten Logik, wie jeder Krankheit (auch in Kultur) bezweifelt wird. Wo in früher Naturwissenschaft ein in früher Ökologie begründetes Verständnis gegeben war, das dann in von den Vordenkern der Kirche im Sinne der Propheten verstanden, so antike, pagan Göttertreu oder abstrakt intellektuelles Geplänkel bleibende Philosophie weiterentwickelt wurde. Da ist zwar auch der Weg zu verstehen, der nach dem Wegfall des in der Antike von theologisch-christologischen Elite wahrgenommenen gemeinsamen, im natürlichen Lebensfluss/antiker Ökologie begründeten Sinnes/Grundes allen Seines durch Kirchenlehre, dann die Schrift ersetzt werden musste. Und wie dies dann mit beginnender Aufklärung zu den in der Kirchengeschichte erklärten vielfältigen Begründungsversuchen, auch rein persönlich-pietistischen Gottesvorstellungen „zwischen den Zeiten“ führte. Wie die durch die Tradition und ihre meist wörtlich verstanden Mythen vorgesetzten, so immer leerer gewordenen menschlichen Gottesbilder/-vorstellungen, ein in den Himmel projiziertes Monsterwesen anzubetteln als absurd gesehen wurden, ist auch von der Antike bekannt. Doch wo dann in früher Naturwissenschaft, in antiken Ökologiemodellen die zu verehrende Wesentlichkeit, Herrlichkeit gesehen oder der dann als Zeus, später jüdisch definierte Vater verstanden wurde. Ja, da wurden die alten Gottesbilder als gestrig gesehen, gleichwohl der kulturelle, wie der in kosmisch-natürlicher Realität begründete Sinn begründet wurde. Doch wo so ein neuen christliches Verständnis entstand, das jüdische Gesetzlichkeit/Thora, wie griechisch-römische menschliche-mysteriöse Gottesbilder frühwissenschaftlich auf die Beine ökologischer Vernunft stellte. Wurde da der Gottestod betrauert und das Selbst, der Konsumwachstum verherrlicht oder in der aufgeklärten Weise ein neues Verständnis bedacht, das sich im Gegenwärtigen Öko-begründet und dabei auf das Alte beruft, wie es heute an Hochschulen mehr als notwendig wäre? Da Benedikt XVI. vor dem Bundestag das Recht in Ökologie begründete und sich dabei auf die Stoa, wie jüdische Weisheit berief, hat er den Weg zu einem Christusverständnis gewiesen, der ihm nicht möglich ist. Der aber bei einer dem heute gegebenen Wissensstand um die historische Wahrheit verpflichtenden Hochschullehre unausweichlich ist.
10. Der Weg zur ökologisch, schöpferisch vernünftigen Lebensweise geht weiter
Wo Gudrun Holz die auch heute beklagte, beim Anthropozän (dem immer mehr die Natur, jedoch nicht in ihrem kreativ-schöpferischen Sinne beherrschenden) Menschen zum Problem werdende Ich-Orientierung des Menschen als Thema der Antike untersucht. Und dabei die Ausrichtung auf Gott bei Paulus, Philo oder der Stoa vergleichend gegenüberstellt. Da mag es berechtigt sein, den bildlosen jüdischen Kult vom in Schöpfung begründeten Wort (Vernunft) als Weiterdenken antiker Philosophie zu deuten. Auch wenn die Stoa nicht wie unterstellt im Selbst, sondern in früher Ökologie begründende, eine „Selbstbeherrschung“ (nicht wie angenommen Selbstverherrlichung) war, der das Modell Philos oder Paulus entgegenstellt wurde. Doch wo in griechischer Philosophie ein Paradigmenwandel von menschengemachten, unglaublichen mysteriösen nicht mehr zeitgemäßen Gottheiten zu erkennen ist, Seneca oder Epikur wie beschrieben ein Gottesverständnis in dem begründeten, was wir Ökologie nennen und sinnmachend beschreiben. Da ist es in den Modellen, die der Stoa entgegengestellt wurden, weder um eine jüdische Heilspredigersekte, noch einen sich dazu bekehrten Pharisäer oder dazu aufgebackene menschliche Gottesbilder gegangen, wie sie heute als Glaube gelten. (Eine Doktorarbeit, bei der Paulus im Sinne der Basler Professoren wieder ins Judentum zurückgeholt werden sollte, habe ich vor vielen Jahren helfen kopieren.)
Wenn Seneca bestätigt wird, dass er das Selbst durch die Erkenntnis des Selbst und der Natur befreien will. Dann mag es für einen Schriftgelehrten, der sein Gottesverständnis im Buch (Traditionsgottheiten nach gestriger Gesetzlichkeit) oder persönlichen Gefühlen (selbst) begründet verständlich sein, dass die Stoa nur als Selbstverherrlichung gesehen wird. Doch wenn einige Seiten weiter genau beschrieben wird, wie der in Schöpfung/Natur begründeten Vernunft/Sinnhaftigkeit nicht nur zu der von der Stoa bekannten sozialen Lebensweise führen soll, nach der auch heute alle rufen, sondern so auch das noch von Zeus sprechende „Gottesverständnis“ begründet wird. Dann erweist sich das Selbst der Stoa als eine schöpferische Setzung, das ökologischer Vernunft (Christus) bzw. dessen Grund/Vater zu entsprechen hat. Was die Theologin in „Die Nichtigkeit des Menschen und die Übermacht Gottes“ beschreibt, war auch in der Stoa das Thema, wo die menschliche Gier und Kurzsicht dem Sinn/der Vernunft des Ganzen unterworfen werden sollte. Auch wenn dazu weder abstrakte Lehren einiger Intellektueller, noch die Verehrung sinnloser Gottheiten und Mysterien im Volkskult tauglich waren.
Auch wenn Philo in seiner bekannten bildhaften Auslegung sich dabei auf Moses und die Flucht vor dem Pharao oder den menschlichen Leidenschaften sowie ähnlich allegorisch verstandene Geschichten beruft. Auch bei der Stoa ging es um die Überwindung der Leiden-schaft des Selbst. In der antiken Philosophie wurde das bedacht, was in den Augen Philos jedoch mehr als ein Zeus, sondern neuer, von den frühen hebräischen Philosophen-Propheten bewegter Exodus war. Bei dem dann das die Rolle des Königs und der Gottesbildopfer einnahm, was nun in antiker Ökologie begründet wurde. Was dann in der Weltmission Paulus ein auch für Griechen maßgebender Christus war, war alles andere als ein Hirngespinst des Glaubens. Auf wissenschaftliche Weise führt kein Weg vorbei: Da ging es um eine kult(ur)gerechte Verehrung und damit eine Lebensweise/Werke dessen, was wir heute in Ökologie beschreiben auf eine für Beschnittene und Griechen, damit schöpferisch gerechte Weise.
11. In Schöpfung/Ökologie begründete Kult(ur)konzepte sind gefragt
Wo Philos Religionsphilosophie theologische Dimensionen früher psychologischer Erkenntnisse bestätigt werden, war auch dort kein Gottesgeschwätz, wo für den nun naturwissenschaftlich erkannten Grund/Sinn allen Seins (keinen im Himmel sitzenden, zu bezweifelnden Designer) altbekannte, volksbedeutende Gottesbegriffe gewählt wurden. Auch wo im Namen Jakobs dem Kaisermodell, ähnlich wie in der (der Legende nach vor dem Senat vorgetragenen) Josefsgeschichte dem Kaisermodell ein jüdisches Konzept schöpferischer Vernunft (Wort/Weisheit) im Kopf der Menschen vorgestellt wurde, war kein buchstäblichen Nachblättern, bei dem Bla, Bla im Namen Gottes verbreitet wurde. Da war aufgeklärter Verstand, der in der Paulusmission dann auch bei Römern und Griechen, wie Germanen zum Volkskult wurde, dazu das Kreuz der alten menschlichen Vorstellungen tragen musste.
Es wäre ermüdend, alle historische Wissen aufzählen zu wollen, was die heutige Jesus-Hypothese völlig unhaltbar macht. Allein alle Stellen bei Gudrun Holz, wo deutlich gemacht wird, wie die paulinische Theologie in den Kynikern ebenso gründet, wie Philo der die Stoa im jüdisch-allegorischen Sinne/Grund allen Seins weitergedachte, müssten reichen.
Und wenn dann beim „Gottesverständnis der Stoa“ nicht weiter die Göttertradition bedacht wird. Wie es selbst der königstreue Seneca (trotz des Rohrkrepierers alter Religiosität: Nero, der alles andere als Vernunft herrschte) bewahrte oder bei Marc Aurel zu sehen ist. Was dann noch lange nach Konstantin der Christenkaiser Julian (wahrscheinlich aufgrund scheinbar ergebnisloser christologischer Debatten, mit denen kein Volkskult der Zukunft in Aussicht war, in den letzten Lebensjahren wieder zum Verehrer alter Gottheiten geworden) letztmals verteidigte. Sondern wenn dargelegt wird, wie zwar von Zeus oder Jupiter als Person (Rolle) eines Vaters dessen gesprochen wurde, was wir heute als ökologische Sinnhaftigkeit erklären. Wenn daher die im zusammenhängenden kreativen Ganzen, das wir heute nur etwas wissenschaftlicher Beschreiben wahrgenommene Vernünftigkeit (Ökologie) von Seneca, Epikur & Co. mit dem egal ob Gott oder Zeus genannten Grund aller Vernunft gleichgesetzt wird. Dann mag es zutreffen, dass dies ein Pan(en)theismus, die Identifikation von Gott und Natur als der immanenten Vernunft war.
Doch dann wissen wir auch…
-wie der Öko-Logos das Christuswesen bei im jüdischen Sinne verstehenden Philo oder Paulus, den kirchlichen Vordenkern oder der für den Kanon ausgewählten Geschichten war.
-warum der die kosmische Sonnenordnung repräsentierende Konstantin nicht weiter auf die unglaublichen, unwirklichen menschlichen Gottheiten, sondern die in Schöpfung begründete Vernunft als siegreich setzte.
-was Thema der ewigen Debatten, des arianischen Streites oder der Auseinandersetzung mit den Thora und ihre Gottheit verteufelnden Denkweisen oder anderen frühchristlichen Bewegungen war.
Von Ökologie in unserem Sinne ist nicht die Rede. Doch wenn nicht nur Seneca von den Sonnenstrahlen schreibt, die die Erde berühren, wie der Grund allen Seins die als Seele bezeichnete menschliche Psyche/Weisheit, uns so mit unserem Ursprung verbindet. Dann ist das Religion im jüdischen Sinne christlichen weitergedacht wurde. Wenn so der Mensch mit seinem Pneuma, damit den individuellen Eigenschaften mit dem verbunden werden soll, was wir heute Ökologie nennen. Dann ist das genau das, was im Zeitalter des die Natur nicht wirklich be-herr-schenden, sondern die Lebensgrundlage zerstörenden Anthropozän genannten Menschen mehr denn je gebraucht wird. Denn das großartigste, mit schöpferischer Vernunft, dem Geist der Weisheit begabte Wesen, das sich nach Seneca mit seinem wesentlichen theologischen Grund die Ratio teilt, weiß zwar was richtig wäre und predigt eine Ökologie des Menschen, aber hält sich im bereits der Antike bekannten Problem der Masse, nicht wirklich dran.
Und wo von den römischen Philosophen jenseits der alten Gottesbilder eine verknüpfte Ursache aller Dinge, so die himmlische Maßgabe als Vater von allem gesehen wurde, wobei die Namen ob Hercules oder Mercurius nebensächliche waren. Da wäre dies ein Auftrag an die heutige Hochschullehre, die an der Neuen Uni in Heidelberg von der Göttin der Weisheit über dem Eingangsportal täglich dazu aufgefordert wird, die Religionen der Welt auf einen aufgeklärten Nenner, so „von Grund auf“ Friede zwischen den Kulturen zu bringen.
Wo die schöpferische Wesentlichkeit in allem zu sehen ist, weil die Natur nicht ohne einen Grund (Gott) ist und dieser nicht ohne die Natur, seine Werke wahrgenommen werden kann. Daher der Un-verständige, der Sterblichen, der dies verneint, statt wahrnimmt, seiner Bestimmung (für Juden Verant-Wort-ung) nicht gerecht wird. Da ist es egal, ob das, was wir als Ökologie bezeichnen, auf pantheistische Weise als Zeus als Göttervater verehrt, mit Jupiter Optimus Maximus gleichgesetzt oder auf sonst theologische Weise vom Erhalter des All(e)es gesprochen wurde. Da ist es um das schöpferisch Bestimmende gegangen, das wir Gott nennen und auf das die antike Ökologie verwies und nicht um Hirngespinste, die von einem Heilsprediger ausgingen.
Der stoische Theismus einer in kosmischer, damit schöpferischer Wirklichkeit personenhaft aufgefassten Sympathie, nach dem alles mit den Einen verbunden war, die irdischen Dinge mit den himmlischen in Wechselwirkung standen und so nicht mehr der soldatische Eid auf den Sold zahlenden Kaiser, sondern eine in antiker Ökologie wahrgenommen Weisheit, wie ihren Grund zu leisten war. Das war weit mehr christliche Theologie, als sich dem Buch nach aufgrund eines angeblich zum Christus gemachten Handwerksburschen oder persönlichen, menschlichen Vorstellungen, Beliebigkeiten auf Gott berufen zu wollen.
Wo von Seneca die Einwohnung des Grundes aller Vernunft in einem Weisen als Vorbild für seine Schülern, damit der Weltvernünftige, die totale Ökologie in einem vernunftbegabten Wesen beschrieben wird, Weisheitslehrer statt Götter zu Vorbildern geworden waren. Da wird klar, warum sich der als prophetisches Wort verstandene Öko-Logos sich in der Rolle eines Weisheitslehrers mit den Traditionslehren, den Pharisäern und Schriftgelehrten auseinandersetzte oder im Tempel aufräumte. Aber wenn bei bereits bei Seneca oder Epikur die antike Ökologie als die Person beschrieben wird, die dann als Jesus Christus Geschichte machte. Dann wird nicht nur der christliche Glaube auf eine unverantwortliche Weise als Irrsinn hingestellt, sondern ist es ein Verbrechen an der Menschheit, den Studenten und damit künftige Pfarrer, Lehrer und Forscher weiter einen jungen Mann wie einen selbstverständlichen wissenschaftlichen Fakt beizubringen, der nicht zu hinterfragen sei.
Man kann doch Seneca & Co. keine in antiker Ökologie begründetes personal-theistisches Gottesverständnis in Diskussion mit Philo und damit auch Paulus bestätigen. Dann weiter den Studenten in Heidelberg beibringen, in den Texten des Neuen Testamentes sei es um einen jungen Mann gegangen, der als Christus gesehen oder ausgegeben wurde. Der Öko-Logos ist nicht nur eine von vielen Möglichkeiten, sondern historisch-wissenschaftlich die einzig mögliche.
12. Philo fordert Abrahams Aufbruch: An die Heidelberger Hochschullehrer
Wenn sich hier Philo von Alexandrien wieder zu „Wort“, einer heute in Evolution, wie Ökologie begründeten Sinnhaftigkeit/Vernunft allen Seins meldet. Dann ruft er nach einem aufgeklärtem Verständnis des historischen christlichen Wesens und der antiken Texte und so einem chrisltlichen Kult(ur)konzept. Das den Ihm, wie den vielen anderen christlichen Vordenkern geltenden Sinn/Grund allen Seins wieder zur Erde bringen, in einer nicht allein christlichen „Kultur der Nachhaltigkeit“ kreativer Vernünftigkeit und Verant-wort-ung zur Lebenswirklichkeit werden lässt.
Dabei wendet sich kein antiker Ökologe oder gar Grüner, sondern ein Religionsphilosoph an die Hochschulwissenschaft. Der den jüdischen Kult in versöhnender Synthese der Kulturen auf neue Beine stellte. Der unabhängig von allen streitbaren Begriffsdefinitionen als Mittelplatonist in einem in Vernunft beschriebenen Lebensfluss (heute Evolution), wie einer heute in Ökologie beschriebenen natürlichen Ordnung (kreativen Sinnhaftigkeit) das Recht begründete. Der das den Propheten maßgebende Wort als Jesus Christus verstand, bekanntlich den Kosmos als neuen Tempel und letztlich als all das sah, als was das historische christliche Wesen in den biblischen Texten beschrieben wird. Und als was es in kirchlicher Lehre, wie in allen anfänglichen Christentümern, wie auch römisch-griechischen Reformbewegungen galt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin weder der Erfinder des Christentums, noch habe ich auch nur eine Zeile der Texte des Neuen Testamentes geschrieben. Doch nicht zuletzt aufgrund der Säuberung durch die Väter der Kirche, die sich bekanntlich auch auf mich beriefen, als Vordenker sahen, an den sie im prophetischen Sinne anknüpfte, bitte ich einer von wenigen Zeugen gehört zu werden. Sehen Sie mich bitte als einen der wissenschaftlich arbeitenden Zeitzeugen, der etwas zur historischen Wirklichkeit sagen kann, die dem Neuen Testament zugrunde liegt.
Wer Paulus oder ich, mein Gottesverständnis war, über all das muss nicht gestritten werden. Auch wenn sich allein in dem, was Sie über mich wissen, der Wandel vom pharisäischen zum Christus- Verständnis beobachten lässt.
Ich bin auch nicht der Erfinder „Jesus“. Gleichwohl Sie wissen, dass ich in dem unserer Zeit gegeben vernunftbegründeten Verständnis das Heil im Sinne Josua, lat. dann Jesus sah, so den uns damals maßgebenden Öko-Logos, die Weisheit auch vereinzelt definierten. Aber ergibt sich nicht auch aus meinem gesamten von Ihnen beschriebenen Verständnis, ob hinsichtlich Land oder Moses. Ist es nicht logisch, dass ich in Folge Moses im Vernunftverständnis (Öko-Logos) das verstand, was die Thora als Josua beschreibt? Ist so nicht klar, dass „Jesus“ das historisch gegeben Heil war, wir hierauf die Hoffnung auf ein Leben in schöpferischer Vernunft und kulturellen Frieden setzten? So haben ja schon Radikal-/Wurzelkritiker wie der Holländer Bolland darauf hingewiesen, dass ich im Sinne unseres Neuverstandes von „Jesus“ sprach. Und das noch, als in den von Ihnen erklärten „Jesusgeschichten“ in lateinischen Gottesnamen, wie Christologietiteln und vorher in griechischen Text, egal ob beim Sohn oder Vater auch vom griechisch-römischen Pantokrator geschrieben wurde. Wie er nicht nur in der alten Kirche hängt, sondern von aktuellen Werken einer exegetisch-wissenschaftlichen Reihe der kath. Bibelgesellschaft blickt.
Aber all dies, wie dann auch die geschichtliche Tatsache, dass auch meine römisch-griechischen Freunde einen wahrhaften Paradigmenwandel bewegten, in dem sie wie wir philosophisch aufgeklärte Juden natur-/vernunftbegründete monotheistische Modelle entwarfen, die den Zeus-Pantokrator und Jupiter maximus an die Spitze setzten, ist Nebensache.
Wenn Sie aber doch in Ihren Büchern beschreiben, wie wir aufgeklärte Juden der Diaspora, denen die Kirche folgte, in dem, was Sie als Ökologie beschreiben, all das verstanden, was nach Ihrer Auslegung das in den biblischen Texten beschriebene und von den Vordenkern der Kirche auch so gesehene Wesen Christus ausmacht und darin das Heil „Jesus“ sahen.
Wo gibt es dann nach dem, wie Sie heute die biblischen Texte, die Jesusgeschichten, wie Paulus auslegen, noch ein einziges historisch-wissenschaftliches Argument für einen historischen Handwerksburschen, in dessen Glauben Sie ihre Studenten und die gesamte Welt lassen?
Wenn doch bekannt ist, wie die Johannesgeschichte das zum Thema hat, was uns als Öko-Logos galt und so auch das christliche Wesen der synoptischen Jesusgeschichten definierte oder auch die Paulusliteratur von einem schöpferischen Wesen handeln. Und wenn auch immer klarer wird, wie die kulturgerechte Ausdrucksweise das kulturelle Erbe aufnehmen, nicht allein für das Volksverständnis auf kreative Weise die erfüllten Vorbilder aufnehmen oder sich im Sinne eines Evangelium ausdrückte, bei der ein galiläischer Weisheitslehrer der Protagonist war. Was ja auch die nicht nur vom Alten Testament bekannte, bildhafte Ausdrucksweise, sondern die aller philosophischen Theologie war. Wie damit auch der so fleischgewordene Jesus kein „Scheinwesen“, sondern kreative Wirklichkeit in Kulturgeschichte war, ohne den diese nicht gewesen wäre.
Wie kann die Hochschullehre dann einen heute weitgehend bedeutungslos gewordenen jungen Mann, den seine Anhänger in Trauerbewältigung als Heilswesen sahen und davon überzeugte Literaten dann apologetisch als Christus-Logos hinstellten, als einzige historische Wahrheit bestehen wollen? Wie soll ein Handwerksbursche als bibelschlauer Besserwisser, wie Christoph Markschies den historischen Jesus in Dokumentarfilmen der Welt als wissenschaftlichen Fakt von Aufklärung vorstellt, all das gewesen sein, was uns Denkern der Zeitenwende (damit auch den Verfassern nicht allein der biblischen Texte) am christlichen Anfang (der Zeit Jesus) der Öko-Logos war?
So wenig ich aus dem Judentum eine antiker Ökologie begründete stoische Sozialutopie machen wollte, will ich aus dem in unserer Zeit bedachten Christuskult eine Ökologielehre machen und die Ihnen als historischen Jesus bezeugen.
Aber wer wie ich das Judentum als Repräsentant eines ethischen Kontext auffasste, der mit der vernünftig geordneten Natur übereinstimmt, so die Stoa dann christologisch weiterdachte. Wer dann in Auswertung allen damaligen Wissens und der alten Weltkulturen oder neuer, auch fernöstlicher Philosophien dazu neue Religionskonzepte bedachte. Der kann wegweisend für eine Kultur der Nachhaltigkeit, eine „Ökologie des Menschen“ sein, wie sie inzwischen nicht nur grün oder politisch, sondern auch in der Kirche gepredigt wird. Wenn die Päpste in einem heimlichen Paradigmenwandel von neuer Rechtfertigung das Recht und rechte Verhalten in ökologischer Vernunft/Weisheit begründen. Und wenn dann in der Kirche (nach alter Kulturbegründung weitgehend vergeblich) nach einer „Ökologie des Menschen“ oder Kultur der Nachhaltigkeit gerufen wird. Was hält historisch-wissenschaftlich arbeitenden Professoren noch davon ab, nicht nur die Kirchenoberhäupter beim „Wort“ zu nehmen, sondern den historischen Jesus wieder als lebendige Heils-Wirklichkeit verstehen zu lassen?
Wo mir bestätigt wird, wie ich alles Wissens um frühe Natur-/Sinn-/Vernunftlehren (Logos), Hintergründe nicht nur der allegorisch gelesenen Thora, sondern die Weltkulturen, wie die psychologische Beschaffenheit des Menschen, damit der Seele, verarbeitete und daraus die Christologie entwickelt haben. Da ist dies auch als Auftrag an die Theologie, der vernünftige Rede von dem zu verstehen, was uns Grund/Sinn allen Seins und wesentlich zu verehrender Grund des Christuskultes war.
Während in Ihrer Zeit kaum noch der evolutionäre Sinn des Kultes zu erkennen ist, haben wir bekanntlich nicht weiter alte Gottheiten verehrt oder jüdische Gesetzlichkeit verteidigt, gar einen Aufpasser oder Designer im Himmel geglaubt, wie was dann zur Recht als zu tilgendes Relikt bedacht wird oder Werkgerechtigkeit sowie dem Kaiser geopfert, sondern neue Kultkonzepte entworfen.
Wo die von Ihnen als Ökologie oder in Evolution, damit auch in ihrer Kulturgeschichte beschriebene Schöpfung von mir mit der Stoa als Grundlage der jüdischen Theologie dargelegt wurde. Da ist es nicht um einen absolut gesetztes, eigner Tradition entnommenes Gottesbild gegangen, wie es heute zu Gewalt führt, dem Monotheismus zu Recht vorgeworfen wird. Auch wenn ich die traditionellen Texte, auch die der Griechen, in bildhafter Weise auslegte, so war der Grund unseres Glaubens bekanntlich nicht das, was bei Ihnen die Kulturen trennt und auf fundamentalistische Weise täglich zum mörderischen Kampf führt: Buchstaben, die Berufung auf Gründergestalten und Gottesbilder.
Und wo bereits Moses andeutete, wie sich das sich das menschliche Gesetz und Gottesverständnis sich nur in Natur begründen lässt, umgekehrt auch die Welt mit dem öko-logischen Gesetz in Übereinstimmung stehen muss. Und hierzu dann neue Kult(ur)konzepte, jenseits alter Gesetzlichkeit, Gottesbilder oder Kaiseropfer bedacht wurden, sondern der Eid auf den Öko-Logos geschworen wurde. Was zu einem Leben nach den Gesetzen der Natur führen sollte. Da ist auch alles über den evolutionären Sinn/Grund der Religionen gesagt, den wir nicht nur in der Tradition des Judentums bedachten, sondern in Jesus Christus verstanden.
Mir eine Befreiung aus der Materie unterstellen zu wollen, greift zu weit. Doch meine Befreiung aus dem buchstäblichen Verständnis, hin zu einer aufgeklärten Leseweise der in Ihre Zeit zu übersetzenden Traditionstexte ist, was so menschliche Selbstherrlichkeit im Materialismus hinter sich lässt, den Öko-Logs, damit auch den Gemeinsinn, statt gierigem Ego, Eigentum und Eigen-tümlichkeiten zur Kult(ur) macht, ist wegweisend. Nicht aus der materiellen Welt entfliehen, sondern in unserem Sinne ein christliches Kulturkonzept weiterzudenken, das mündige Menschen für eine dem Öko-Logos gemäße, schöpferisch vernünftige Gestaltung von Zukunft begeistert und in seinem universalen Verstand zum Friede zwischen den Kulturen, auch dort zu Aufklärung führt, ist Ihre Aufgabe.
Während die meisten Juden meiner Zeit trotz literarisch-kritischer Forschung dem wörtlichen Sinn verpflichtet waren, haben nicht nur ich die Wirklichkeit Moses als frühe Philosophie verstanden. Und nur so haben wir die Voraussetzung für den neuen Bund/Verstand in der Vernunft der Zeit, den Christuskult geschaffen. Dass dies nichts mit Ihrem jungen Mann zu tun hat, sondern dieser den Verstand versperrt, ist so verständlich.
Wie der sich in Ihrer Zeit erst langsam durchsetzende bildhafte Verstand der Kulturtexte und ihrer Gründer dabei die Voraussetzung ist, um die inzwischen nicht mehr sozialdarwinistisch verstandene, so auch von Deutschen Christen missverstandene Rassenlehre, sondern ökologische Sinnhaftigkeit wieder als maßgebende schöpferische Bestimmung (lebendiges Wort) zu verstehen, muss ich nicht ständig betonen. Ebenso wenig wie die Mikratio, die auch Sie auffordert Neuland zu betreten. Um nicht nur den in schöpferischer Wirklichkeit wahrzunehmenden Öko-Logos und Gemeinsinn zur Kulturbestimmung mündiger Menschen zu machen, sondern so in Abraham auch den gemeinsamen Grund seiner sich heute auf verschiedene Bücher und Gründer berufende monotheistischen Kinder neu zu verstehen.
Wenn ich mit den Caldäern auch die Vergötterung des sinnlich Wahrnehmbaren unserer Zeit, nicht nur Sonne und Sterne, sondern auch des in Logik erklärten Lebensflusses angriff, den einen Grund hinter allem verehren wollte, dann kann auch das wegweisend sein. Doch sie wissen auch aus den Diskussionen der kirchlichen Vordenker untereinander oder mit der traditionstreuen römischen Philosophie , dass Sie nicht nur ins Buch schauen dürfen, sondern wie Hebräer oder auch Josua, Übersetzer, Brückenbauer zwischen den Zeit sein sollen. Wie Sie die nach Verfall der Kirchenlehre notwendige Gesetzesobservanz wieder aufgeben müssen, weil nicht Buchstaben, Traditionslehren, sondern der Sohn, den dann die christlichen Denker in noch frühwissenschaftlichen Äonenmodellen wahrnahmen, auf den Vater verweist. Wie damit allein die Vernunft allen Werdens (der Öko-Logos) auf den gemeinsam zu feiernden, liebenden Grund schließen lässt, von dem sie ausgeht.
Wer bei mir schon bei Abraham die Ankunft Christi beschreibt, dann eine neue Epoche der Liebe, des Gemeinsinnes (wenn dabei die verschiedenen frühchristlichen Bewegungen bekanntlich auch viele Irrwege gingen) beschreibt, bei der weder eine Vielzahl von alten Gottes-Götzenbildern, menschlicher Gottheiten oder alter Gesetzlichkeit galt. Und wie es mein Anliegen war, den Menschen reif zu machen, dass er nicht nur nach neuen Gesetzen ruft, wie es bei Ihnen die tun, die 68 dem Staat den blanken Hintern hinstreckten. Wie kann der den Christusglaube dann weiter in einem egal wie und wann herrlich gewordenen Handwerksburschen oder sonst einem menschlichen Hirngespinst begründen und sich weigern die natürliche schöpferische Wirklichkeit an den Anfang zu stellen?
Wie können Sie bei den christologischen Anfängen einen universalen Grund in Natur beschreiben, bei der sich der Mensch auch in oikeiosis, der Vertrautheit mit sich auszurichten hat. Dann aber jedes Denken, das auf neue Weise nach dem maßgebende schöpferischen Logos fragt, der in kultur-/volksgerechter Ausdrucksweise unsere Zeit als natürliche Teile des Ganzen für eine Weltverant-wort-ung begeistern sollte, als unwissenschaftlich abtun?
Die sinnliche Wahrnehmung, die Wahrnehmung der Schatten als das eigentliche schöpferisch Wesentliche, wie sie auch Platon anprangerte, macht jeder Zeit zu schaffen, verhindert in Ein-sicht gerecht zu werden. Doch die Heilsgeschichte geht weiter: Welches historisch-wissenschaftliche Argument haben Sie noch, dass das, was wir als von Moses vorweggenommen, jetzt als nicht nur Beschnittenen geltende Befreiung von menschlich-mysteriösen Gottheiten, alter Gesetzlichkeit und weltgültigen Exodus im Öko-Logos begründeten, doch nur ein mysteriös vergotteter, als Judenkönig gesehener oder ausgegebener junger Mann war, wie er dann nach dem Gesetz als auferstandener Christus zu glauben ist?
Wer mich Moses deuten lässt, der im neuen Land, dem Fortgang des kulturellen Verstandes den Mensch im monistischen Öko-Logos als Teil der Erde verstand, dass man meint Indianerhäuptling Seattle in seiner ökologischen Mahnung zu hören „Ihr seid ein Teil der Erde“. Muss der sich nicht auf den Weg machen. Einen Weg, der die Kulturen in aufgeklärter Weise versöhnt, sie von der Vergötterung vergänglicher Dinge, von Konsum- und Kapitalverherrlichung befreit und den modernen Öko-Logos als gemeinsame Kult(ur)bestimmung, nicht nur von Christen verstehen lässt?
Auch wie das Paradies geschlossen hat, die nicht mir, sondern allen frühchristlichen Bewegungen maßgebende Erkenntnis den Menschen nie zum totalen Vernunftwesen (gottgleich) machen wird, ist in meinen Texten nachgezeichnet. Aber dort ist auch der Auftrag an Sie beschrieben. Werdet Übersetzer zwischen den Zeiten und Kulturen. Beendet die babylonischen Theologietürme, bei denen von Jesus wie von einem jungen Mann gesprochen wird, Gott dann als ein nach gestriger National-Gesetzlichkeit zu glaubendes Monster/Designer eines absoluten Monotheismus erscheint und nicht wie von uns in Naturwissen als universal geltender, kulturgerecht zu verehrender Grund allen Seins begründet, sondern so für tot erklärt wird.
Sie erklären die Kirchengeschichte, wie der Kulturbestimmende Christus die Kultur des Westens getragen hat. Wie dann auch das Schriftdogma mit der Aufklärung seine universale Bestimmung verlor und vielfältige nachreformatorische Neuversuche waren. Dann der „zwischen den Zeiten“ noch Karl Barth (der vom historischen Jesus nichts wissen wollte) Christus inzwischen durch die weitere Forschung zu einem bestimmungslosen jungen Mann geworden ist. Doch was hindert Sie, den historisch-kritischen Weg als Heilsgabe zu sehen. Genau diesen diesem Weg, der mehr als deutlich macht, dass dies eine Sackgasse ist, so historisch nicht das gewesen sein kann, was historisch war und vielfach nicht beschrieben ist, weiterzugehen?
Meine Zeit ist um. Ich kann nur einer von vielen Zeugen sein, die nicht bei Diogenes Weltbürgertum, platonistischen in Tiamaios begründeten Idealen für Intellektuelle oder den Sozialutopien der Stoa stehen blieben, wie es ähnlich heute geschieht. Die um die die Probleme der anthropomorphen Kultursprache, aber auch die menschliche Psyche, Beschaffenheit des Verstandes wussten und sie in aufgeklärter, schöpferisch-kreativer, vernünftiger Weise trotzdem bewahrten. Die das schöpferisch bestimmende Wort (die ausgehobene Erde) in antiker Ökologie verstanden, darin sinngebende Rationalität, maßgebende Regel und Gesetze für menschliches Leben, wie die Offenbarung der Vätergottheiten sahen. Die Übersetzer, wie die Hebräer Hinübergehende waren. Und die so in Religion, im ewigen Wiederentdecken des Alten im Volkskult, auf kult(ur)gerechte Weise mit Ursprung verbanden: Den Öko-Logos, damit das Natur zu entsprechende schöpferische Gesetzt so zu einer bis zur Aufklärung tragenden und heute so wieder zu verstehenden Kult(ur)bestimmung machten. Doch wie ihr wisst, wie wir dies dem damaligen Denken, nicht allein der Stoa geltende Maxime, die sich gerade in ihrer Zeit alles andere als ein Hirngespinst erweist, sondern als bestimmende Realität längst erkannt ist, als Christus sahen. Wie Sie bei all diesem Wissen dann aber die Studenten im Glauben an einen jungen Mann lassen können (der dann in der letzten Vorlesung fragen lässt: Warum Herr Lampe hat Petrus seinen Freund, von dem er doch wusste, dass er das nicht war und wollte, dann verherrlicht“) ist das nicht unbegreiflich? Wie können Sie nicht nur bei Johannes und den biblischen Texten, sondern den gesamten frühen Lehren den uns maßgebenden Öko-Logos nachblättern. Was ja auch eine logisch nachvollziehbare Kulturentwicklung, eine Wiederentdeckung des Alten war, die auch dem Kontext damaligen Denkens, wie der christlichen Geschwisterkulturen entspricht. Dann dies alles auf den Kopf stellend den Christuskult in Hirngespinsten begründen wollen, die einem Handwerksburschen mit zufälligem Namen Jesus aufgesetzt wurden, für den es nach den Inhalten ihrer eigenen, auch exegetischen Lehre nicht ein historisch-wissenschaftliches Argument mehr gibt?
Im Gegensatz zur bisherigen Kritik brauchen Sie weder den historischen Jesus, noch die Christologie zu verneinen, sondern können auch die biblischen Geschichten realgeschichtlich begründen. Mit Blick das, was uns als Logos, Ihrer Zeit als Ökologie wieder bestimmend ist, können so selbst die kirchliche Dogmatik in neuer Weise bedenken.
Es liegt in Ihrer Hand, ob sich mündige Christen wieder in unserem Sinne als Weltbürger verstehen. Die sich im Gemeinsinn und eine Zukunfts- und Weltverant-wort begeistern und gemeinsam auf kreative Weise Zukunft gestalten. Weil sie in der Kirche im Namen Jesus Christus den Öko-Logos, statt einen jungen Mann, dann menschliche, gestrig Gottesbilder des Gesetzes oder persönliche Vorstellungen feiern. Und sie so nicht mehr materialistische Gottheiten, Konsum- und Kapitalegoismus opfern aber gleichzeitig vergeblich Vernunft und Friede fordern.
Das Wissen um unsere Zeit und unser Denken, den Grund unserer universalen Bestimmung/Bund ist Ihnen gegeben. Ich bitte Sie daher erneut im Sinne Abrahams aufzubrechen.
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