Der Prototyp des Propheten als Re-Visor

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"In also Sprach Zarathustra" brachte Nietzsche den Gründer einer philosophischen Religionslehre wieder zur Sprache. In dem er in mehreren dichterischen Bänden das nach Recht und Wahrheit suchende "Rad der Geschichte" sein Lebenswerk besprechen ließ. 1883 konnte die Entstehung des biblischen Monotheismus noch kaum mit Weisheitslehren persischer Philosophen/Theologen in Verbindung gebracht werden. So war es bis vor wenigen Jahren auch noch undenkbar, den inhaltlich erlahmten christlichen Glauben, den er wie andere Aufklärer für aufgebraucht sah, durch Zarathustra zum Fortschritt zu bringen, auf völlig neue Beine zu stellen. Damit in "Auferstehung" (aufgeklärtem Verständnis des Gefallenen) die neuzeitliche Aufklärung auch in ihren Zielen von einem mündig-weltvernünftigen Menschen weiterzubringen. Doch hier kommt der historische Zarathustra selbst als Re-visor zu "Wort". Zumindest so, wie er sich inzwischen darstellt.


Bildergebnis für bilder zarathustraOb dabei von einer historischen Person oder was wahrscheinlicher ist, von einer philosophischen Betrachtung des Weltganzen, einer kultischen Begeisterung für die natürliche Kreativität auszugehen ist, die in Persien bei der Entstehung des heutigen Monotheismus das Denken bestimmte, ist Nebensache. Denn wenn heute klar wird, wie der biblische Monotheismus aus einer Lehre erwachsen ist, die heute von Kritikern als Lehre vom "gut denken, gut reden und gut handeln" dem Glaube entgegengestellt  wird und die sich aus natürlicher Weltbetrachtung ergab. Dann wirft das nicht nur ein neuens Licht auf die monotheistischen Anfänge, sondern auch deren Erneuerung in Christus. 

Die Zeit, nur auf schriftgelehrte Weise im Buch über mythische Gottesbilder-/begriffe zu blättern, dann der Entstehung des Montheismus zu unterstellen, das das eigene Gottesbild als einzig, exklusiv ausgegeben zu haben, ist um. In Auswertung heute gegebenen Wissens über die Entstehung des Monotheismus im sog. Exil sowie Zarathustra zeigt sich: Der prophetische Monotheismus dachte persische Philosophie weiter. Diese war nicht auf menschliche Götterbilder oder Traditionsmythen, sondern auf eine kreative Wirklichkeit im Weltganzen bezogen. Was damals nur geahnt wurde, wird heute wissenschaftlich erklärt. Der im persischen Exil (damit auch dem unter Zarathustra nachzulesenden Weltbild) entstandene Monotheismus wurde dann in griechischer Aufklärung (Vernunft/Logos als Josua, lat. Jesus) erneuert und ist heute auf neue Beine zu stellen (Auferstehung). Im aufgeklärten Historienverständnis ist in rationaler Erklärung des in wissenschaftlichen Begriffen beschriebenen Weltganzen (bzw. was danach als weltvernünftig, zukunftsgerecht zu verstehen ist) das ewige Wort bzw. Bestimmung verständlich.

Wenn die Schriftgelehrtheit nach den historischen Wurzeln des Glaubens fragt, dann wird die Schrift untersucht. Die alten Mythen von Abraham, David & Co. oder die unzähligen Gottesbilder, die heute längst als legendenhafte (besser  in Kultsprache allegorisch ausgedrückte geschichtliche Wahrheit beschreibende) Rückprojektion aus der Exilszeit gelehrt werden, geben nach wie vor meist den theologischen Ton an. Gleichwohl heute klar ist, dass es dabei um Kultlesetexte geht, die sich kulturell entwickelten, auf volksverständliche Weise an alte Kultvorstellungen anknüpfen mussten: Kultschriften, die sich nicht zuletzt aber durch die Weltbilder ihrer zahlreichen Übersetzer wandelten. Und die keine Aussagen über buchstäblich zu verstehende historischen Begebenheiten sein wollen. Zwar weist man die Buchstäblichkeit weit von sich, hält aber weiter dran fest.

Auch wenn z.B. inzwischen bekannt ist, dass Esra und Nehemia, die als Mitbegründer des biblischen Monotheismus in Exilszeiten gelten, damit aus einem Weltbild erwachsen sind, das unter Zarathustra beschrieben ist, wird nur in alten Geschichten geforscht. So werden z.B. die bei Esra und Nehemia als Gegenspieler beschriebenen Philister als „Wächter der Tradition“ herausgearbeitet, die angeblich vielfältig völlig falsch übersetzt wurden. Doch dann wird nicht deren Traditionswächter-Rolle als Gegenspieler zum neuen Verständnis des Exils-Monotheismus hinterfragt. Es wird weiter nach einem gegnerischen Volksstamm in einem monotheistischen Eroberungskrieg gesucht. Der von einem brutalen Mörder mit Namen Josua (lat. Jesus) geführt wurde, jedoch nie stattgefunden hat. Der nachweislich nicht Grund des Monotheismus war. Denn die inzwischen wissenschaftlich anerkannte Entstehung des Exils-Monotheismus hat nichts mit kriegerischen Handlungen zu tun. Die heute das Vor-bild für grausames Blutvergießen nicht nur im Nahen Osten sind. Wohl aber lässt sich die Auseinandersetzung mit der religiösen Tradition, überkommenen vielfältigen menschlichen Gottesvorstellungen nachvollziehen, die bekanntlich von den Propheten für die damaligen Probleme verantwortlich gemacht wurden.

Wo die Theologie bisher den geistesgeschichtlichen Kontext berücksichtigt, werden dann ähnlich wie bei einem angeblich heilspredigenden Junghandwerker auch die vorangegangenen Gründergestalten und biblischen Geschichten in das geschichtswissenschaftlich erkundete Umfeld gestellt. So wie die im Kurz-schluss der Halbaufklärung ihrer hoheitlichen Funktion entledigte historische Jesusgestalt, wird David zum bedeutungslosen Dorfhäuptling, Moses zum Befreier einiger Arbeiter. Und mit den letzten Steinen, die evtl. doch auf einen David, wenn auch ohne Tempel und Bedeutung, verweisen könnten, wird dann versucht, die biblische Wahrheit zu bestätigen. Wenn dann von Revision gesprochen wird, bleibt nur ein Drehen und Wenden der Kulttexte, die längst als theologische Bilder bekannt sind, keine historisch Wirklichkeit im banalen Sinne sein wollten. Und die ja nichts über die Entstehung und den eigentlichen Grund des Monotheismus sagen, der aus dem Exil bzw. dem dann und dort herrschenden Denken hervorgegangen ist. Hier wird daher ein anderer Weg gewählt. Nicht die alten Kulttexte, sondern das ihnen zugrunde liegende Weltverständnis, die bedachte kreative Wirklichkeit (Vernunfthandlung/Wort) wird als Grund hinterfragt und auf Heute übersetzt.

Eigentlich ging es nur um die Re-vision des Jesusverständnisses bzw. christlichen Kultgrundes. Denn der kann nach dem Wissen um die monotheistischen Anfänge kein siebengescheiter Prediger oder Philosoph als eine Art Gottesbild gewesen sein bzw. was heute als historisch gilt. Doch aus einem aufgeklärten Geschichtsverständnis ergeben sich zwangsläufig auch völlig neue Perspektiven für viele weitere heutige Glaubensvorstellungen und -probleme. Denn wo ein götterfreies Weltbild, das sich nicht aus nationalen Glaubenstexten oder –gestalten speiste, sondern der realen, heute wissenschaftlich beschriebenen Kreativität des Ganzen mit als Anfang deutlich wird, zwingt das zur Revision religiöser Glaubensvorstellungen. Ein sich aus ganzheitlicher Betrachtung der realen Welt ergebendes Denken, das heute von Glaubensgegnern als Modell zum guten, zukunftsgerechten Leben den gegeneinander kämpfenden religiösen Lehren entgegengehalten wird, erweist sich als wahrer Grund der sich heute auf ihre Gründergestalten und Bücher berufenden monotheistischen Geschwister.

Auch wenn bei der an der Schrift orientierten Theologie die mit Zarathustra umschriebene Philosophie noch kaum vorkommt, bei der Frage nach den Anfängen meist nur in den biblischen Büchern geblättert wird. Und daher der Eindruck entsteht, bei der Unterscheidung Moses wäre das eigene Gottesbild als absolut über andere Gottesvorstellungen gestellt worden. Oder die Propheten hätten aufgrund irgendwelcher Eingebungen oder gar alter Heilsorakel einen exklusiven Glauben vom eigenen Gott entworfen. Wo das sogenannte Exil nicht nur als Ausgangspunkt des biblischen Monotheismus bestätigt wird, sondern auch als gewaltiger Schnittpunkt zu einem neuen Bund, der sich in allen prophetischen Büchern zeigt, führt an Zarathustra bzw. natürlicher (d.h. auch universaler) Begründung des monotheistischen Bundes mit Blick in den Sternenhimmel, die Schönheit der Schöpfung (heute evolutions- bzw. naturwissenschaftlich beschriebene kreative Weisheit) kein Weg mehr vorbei.

Weder bei Moses, noch den Büchern der Propheten wurde nur Zarathustra abgeschrieben, darauf Tempel und Thora gebaut. Der monotheistische Bund und seine Gebote, ebenso die in Jeremia, Jesaja oder Daniel beschriebene Lehre und Hoffnung sind vielmehr die logische Weiterführung vielfältiger Wurzeln universaler Weisheit, die sich bei Zarathustra nur besonders gut zeigt. Mit nächtlichen Eingebungen oder der Erhöhung des eigenen, zum einzigen Gott, ist bei aufgeklärter Betrachtung der Anfänge nichts zu machen. Denn ohne das Verständnis von natürlicher Schöpfung/Kreativität und damit auch Weisheit des Weltganzen, wie sie bei Zarathustra deutlich wird, wäre das, was im Alten Testament  nachgeblättert wird, dann christlich universal erfüllt sein soll, nicht machbar. Die sog. 10 Gebote zum Kult und menschlichen Miteinander, ebenso wie die Klage der Propheten über den Aberglaube und Opferkult, was sie für die Exilssituation verantwortlich machten, ist nur durch die Kulturwende (einer Art früher Aufklärung) zu erklären, die besonders gut in Zarathustra zum Ausdruck kommt

"Die Grenze zwischen Gesetz/Buchstabe und Evangelium/Geist verläuft quer durch das ganze Alte wie Neue Testament", bestätigt z.B. G. Kratz in "Die Propheten Israels". Doch wird dabei leider meist nur im Buch geblättert. So kommt Zarathustras Kulturwandel bei der Frage nach den geistesgeschichtlichen Wurzeln bei den Alttestamentlern so wenig vor, wie bei den Neutestamentlern die griechische Aufklärung. Doch bei aufgeklärter Betrachtung stellt sich vielmehr die Frage, ob im Neuen Testament ein erneuter Bruch des bereits von Anfang an auf das Wort/Weisheit/Vernunft des natürlichen Werdens gründenden Bundes das Thema war? Oder ob das, was als Jesusgeschichte bebildert ist (damit auch die Auseinandersetzung der Weltvernunft mit pharisäerhafter Tradition, tauben vor-gesetzten Glaubensmythen als Gesetzlichkeit) bereits im Exil bzw. bei den Propheten beginnt. (Was ja auch von der Schriftlehre, die Jesus nicht nur als Erfüllung des Alten Testamentes auslegt, sondern dort bereits am Werk sieht, bestätigt wird. Wobei ein rebellischer Heilsprediger, dessen Gottheit bei Denkern der Exilszeit bereits das Thema oder dessen Verkündung die Erfüllung der Propheten gewesen sein soll, nicht erst seit Zarathustras Einsichten über die Anfänge nur noch ein schlechter Witz sind: Zur Unglaubwürdigkeit unseres Glaubens beiträgt.)

Zarathustra belegt nicht nur, dass es entsprechend der Anfänge auch bei dem, was heute als Jesus gilt, nur um die Vernunft (sinnhafte Gesetzmäßigkeit) allen natürlichen Werdens bzw. deren Verwirklichung in menschlicher Kultur gegangen sein kann: Einer Weisheit des Ganzen, die zu den von heutigen Glaubensgegnern gepriesenen Lehren über gut Denken, Handeln, Leben führte. Mehr noch als dies macht er deutlich, dass der prophetische Monotheismus heute durch die moderne Naturwissenschaft bestätigt, allerdings durch Buch(staben)glaube und persönliche Gottesvorstellungen/-bilder verbaut wird. Wobei der Gottesbegriff nicht wegfallen muss oder nur noch für eine menschliche Projektion gebraucht werden kann. Er vielmehr im Kult als Benennung des Grundes zu begreifen ist, für was sich nicht nur Einstein oder Spinoza, sondern heutige Glaubensgegner in ihren biologischen oder kosmologischen Beschreibungen natürlicher Kreativität begeistern. Um daraus zeitgemäße schöpferische Verant-WORT-ung abzuleiten: gemeinsame Vernunft zu leben.

Zarathustra wird nicht den Glauben, sondern überholte Hypothesen aus den Angeln heben. Er will Gedankenbarrieren der heutigen Lehrhypothesen durchbrechen. Um in konsequenter Auswertung heutigen Wissens über die Anfänge das geschichts- wie naturwissenschaftlich beschriebene Werden, das derzeit meist gegen den Glauben spricht, auf mündige Weise als grundlegendes Wort (hebr. für Vernunfthandlung) zu verstehen. Ein schöpferisches Wort, das bisher nur aus der Tradition abgeleitet, der Bibel (daneben dem Koran) gelesen wurde. Was modernen Menschen so wenig eine Bestimmung mehr sein kann, wie allein rein naturalistische oder nur humanistisch begründete Lehren.

"In also Sprach Zarathustra" brachte Nietzsche den Gründer einer philosophischen Religionslehre wieder zur Sprache. In dem er in mehreren dichterischen Bänden das nach Recht und Wahrheit suchende "Rad der Geschichte" sein Lebenswerk besprechen ließ. 1883 konnte die Entstehung des biblischen Monotheismus noch kaum mit Weisheitslehren persischer Philosophen/Theologen in Verbindung gebracht werden. So war es bis vor wenigen Jahren auch noch undenkbar, den inhaltlich erlahmten christlichen Glauben, den er wie andere Aufklärer für aufgebraucht sah, durch Zarathustra zum Fortschritt zu bringen, auf völlig neue Beine zu stellen. Damit in "Auferstehung" (aufgeklärtem Verständnis des Gefallenen) die neuzeitliche Aufklärung auch in ihren Zielen von einem mündig-weltvernünftigen Menschen weiterzubringen.

Doch hier kommt der historische Zarathustra selbst zu "Wort". Zumindest so, wie er sich inzwischen darstellt. Egal, ob es sich bei Zarathustra um einen Lehrer oder eine philosophisch-theologische Lehre handelte. Ob er Priester, Philosoph, Prophet oder (was höchstwahrscheinlich ist) eine geschichtliche Person im Sinne einer kulturellen Rolle/Aufgabe (ohne zwei Beine) war. Hier kommt es auf die historische Wirklichkeit eines Weltverständnisses im Kulturwandel an, aus dem dann nach heutigem Wissen das Verständnis des Wortes, damit der Monotheismus hervorging, auf den sich die drei großen Weltreligionen berufen. Denn wie immer deutlicher wird, ist die Grundlage für die drei monotheistischen Geschwister am Hofe der Perserkönige wie Kyros oder Dareios I gelegt worden. Und genau dort, wo die Propheten im sog. Exil den biblischen Monotheismus entwarfen, Götterbilder/menschliche Gottesvorstellungen verwarfen (Heute auch Projektionen zur Moralisation, wie sie von modernen Philosophen in religionsphilosophischen Meisterkursen an der kath. Akademie als scheinbar letzter Rest rationalen Denkens über Gott versucht werden.), galt die gleiches bewegende monotheistische Philosophie-/Theologielehre, die heute unter Zarathustra (bitte wissenschaftlich) nachzulesen ist.

Hier geht es nicht darum, Zarathustra und seine Lehren zu beschreiben. Das liegt bereits ausführlich vor. Doch daraus, wie aus allem anderem in den letzten Jahrzehnten in Fülle erst erwachsenen Wissen um die geschichtlichen Anfänge bzw. dem Denken am Beginn unserer monotheistischen Kultur, gilt es die Konsequenzen zu ziehen.

Ohne Zarathustra religiös oder für einen religionsfreien Humanismus zu vereinnahmen, lässt sich das in seinem Namen nachzulesende Weltverständnis als eine der Wurzeln des biblischen bzw. prophetischen Monotheismus nachvollziehen. Zarathustra verweist auf eine natürliche Sicht des kreativen Ganzen. Ohne die auch heute die sich auf angebliche Gründer berufenden mörderischen Geister des religiösen Aberglaubens nicht zu vertreiben sind. Noch eine in Kultur begründete gemeinsame Verantwortung mündiger, aufgeklärter Menschen machbar ist.

Kultvorstellungen entstehen in natürlicher Entwicklung

Heute geht niemand mehr von Engeln aus, die einzelnen Menschen im nächtlichen Traum die absolute Wahrheit einflüstern. (Wobei selbst in den Lehren, wie sie in Qumran als Lieferanten Jesus geltend ausgegraben wurden, deutlich wird, dass "Naturerscheinungen" als das galten, was als Engel beschrieben ist.) Auf jeden Fall muss auch bei der Entstehung des Monotheismus von einer evolutionären Entwicklung in Kultur ausgegangen werden, bei der das „natürliche Werden“ nicht nur den Ton angab, sondern das sogenannte "Wort". Eine Entwicklung, wie wir sie in Ägypten, Mesepotamien oder in Bezug auf Zarathustra auch im Osten, dann bei den Perserkönigen als Meilenstein in der Geschichte beobachten und weiter in der Christianisierung Europas nachvollziehen können. Und hier galt kein von der Tradition vorgesetzter religiöser Text bzw. Mythos, kein göttlicher Zauberer oder Erklärungsgrund, wie er durch die Naturwissenschaft wegfällt. Wo Gott dann nur noch als menschliche Projektion, etwa zur Moralisation gesehen oder in Bauchgefühlen gehört wird. Vielmehr wurde im natürlichen Werden (heute sagen wir z.B. Ökologie, beschreiben in Evolution und kosmologischen Modellen) das bedacht, was in menschlicher Kultur "geboten" war. Das im Gesamten gesehene natürliche Werden nach sinnvoller Gesetzlichkeit (heute empirisch erklärt) war es, das zum Monotheismus und seinen Verhaltenslehren führte. Doch weit mehr als im Sonnenkult Echnatons, der als erster Monotheismus gilt, zeigt sich gerade in Zarathustra ein kultureller Neubeginn. Er wurde durch den Wandel von Mythen und ihren Göttern zum antik-wissenschaftlichen Monismus der Achsenzeit hervorgerufen. Zur Zeitenwende führte er auf den Spuren der rationalen Erklärung des Werdens (Logos) griechischer Philosophie zu den drei großen monotheistischen Weltreligionen. Kultformen, für die in evolutionärer Entwicklung die Zeit gekommen war. Die ausgediente Kulte ablösten, deren Inhalte, Bilder und Geschichten auf kulturkreative Weise aufnahmen. Kultformen, für die aber nun selbst die Zeit gekommen ist, sich einer radikalen Revision zu unterziehen, die bisherige Glaubensvorstellungen völlig auf den Kopf, vielmehr neue Beine stellen wird.

Denn keine vor-gesetzten Gottesvorstellungen, -lehren oder ein persönlichens Glaubensgefühl, sondern das heute nur etwas wissenschaftlicher beschriebene kreative Weltganze, in dem Weisheitslehrer den Sinn auch ihres Seins sahen, war der Grund des anfangs geltenden Glaubens und der Verhaltensgebote. Soweit man den anfänglichen Monotheismus überhaupt als Glaube im heutigen Sinne bezeichnen kann. Denn die in universalen Prinzipien des natürlichen Werdens offenbare, aber unsagbare, umfassende Weisheit bzw. der kreative Geist oder Grund des Ganzen, den man im Kult mit "Ahura Mazda" ansprach, wurde den irreführenden menschlichen Gottheiten und Mythen („verdammten Truggenossen") entgegengestellt. Nicht nur dort, wo man Zarathustra als antiken Humanisten der Religiosität entgegenstellt, sondern bei allen wissenschaftlichen Auswertungen wird dies deutlich.

Bis vor wenigen Jahren wurde die Entstehung des biblischen Monotheismus noch in alten Gottesnamen nachgeblättert, die dann auf einen Nenner gebracht wurden. Das Alte Tesamtent wurde zerlegt und ein Familienvater mit Name Abraham oder der biblische Auszug von Moses aus Ägypten als Anfang angenommen. So waren auch David und Salomo oder ein kriegerischer Landnehmer Josua, der mit Posaunen die Mauern von Jericho einstürzen ließ, bis noch vor kurzer Zeit auf buchstäbliche Weise Fakt. Und auch wenn die Teilung des Meeres durch Moses oder der Mauerfall durch Posaunenklänge nicht mehr ernst genommen wird, führt noch heute die Annahme einer kriegerischen Eroberung, die den einen, jüdischen Gott politisch durchsetzte, nicht nur im Nahen Osten zu ständigem Blutvergießen. Bis noch vor wenigen Jahren wurde über geheimnisvolle Eingebungen als Heiliger Geist der Vätergestalten spekuliert. Was die der Hebräer in Hochkultur am Himmel (damit Gesetzlichkeit natürlicher Realität) beobachten und höchst formelhaft als schöpferische Zeichen in Schrift umsetzen, hielt man für religiöse Esoterik. So wurde auch das Alte Testament letztlich der Hypothese vom hebräischen Heilsprediger unterstellt, der auf geheimnisvolle göttliche Eingebungen – ob bei ihm, Paulus oder später - gründet. All das war bzw. ist nach wie vor ein gefundenes Fressen für die Glaubenskritik, von Halluzinationen bei Hirtenvölkern auszugehen. Oder zu unterstellen, dass das eigene Gottesgebilde aus Machtgründen, etwa wegen königlicher und später kirchlicher Ermächtigung, über andere Götter gestellt wurde.

Und so wird der Monotheismus bis heute nicht nur von seinen atheistischen Gegnern meist als gewaltbringender Glaube an eine geheimnisvoll vorgesetzte Gottesgestalt angesehen. Was Glaube derzeit ja auch meist ist. Damit ein überholter, unglaubwürdiger Erklärungsgrund für Wundersames, Übernatürliches, wie er aufgrund des Wissens um rationale, universal gültige Naturgesetze nicht mehr notwendig wäre, aber weiter zum blutigen Kampf der Kulturen führt. Dass die heute universal anerkannten kreativen Naturgesetze bzw. die davon ausgehende Weisheit die menschliche Gottesvorstellungen/-bilder vertreibende Lehren Zarathustras ausmachten, menschliche Bestimmung gaben und damit in evolutionärer Entwicklung eine gewaltige Wende (aber nicht gewalttätige) zum prophetischen Monotheismus waren, stellt sich erst heute dar.

Prophetischer Monotheismus ging von universaler Weisheit persischer Philosophie aus

Denn inzwischen ist sich die Forschung weitgehend einig, dass der vom schöpferischen Wort ausgehende Monotheismus aus der sogenannten Exilszeit, wenige Jahrhunderte vor Jesus hervorging. Die alttestamentlichen Geschichten und Gestalten gelten damit als eine Art Rückprojektion der Geschichte des monotheistischen Glaubens in mythischer Form. Und mit menschlichen Gottesvorstellungen, die zur Ermächtigung der Herrscher über andere Gottheiten gestellt wurden, ist dort, wo sich der anfängliche Monotheismus entwickelte, nichts zu machen. Weder den Persern, noch den Hebräern bzw. Propheten, die menschliche Gottesvorstellungen verwarfen, kann dies unterstellt werden. So wenig wie ein inzwischen nicht mehr notwendiger Erklärungsgrund, der dann allenfalls als Lückenbüßer für Übersinnliches oder als geheimnisvoll anzunehmender Aufpasser für menschliche Moralvorschriften gilt. Eine heute als "Opium fürs Volk" geltende menschliche Gottesvorstellung, die dann von evangelischen Religionswissenschaftlern bei Tagungen der kath. Akademikerschaft wegen ihrer Funktion als Aufpasser oder aufgrund der größeren Kinderzahl von Religiösen als evolutionär tauglich erwiesen werden soll, hat es im evolutionären Wandel, den wir bei Zarathustra beobachten können und auch bei dessen hebräischen Schülern, mit Sicherheit nicht gegeben. Das war weder mit der im Kult Ahura als Mazda bezeichneten kreativen Weisheit als Ursprung allen Werdens, noch mit dem zu machen, der den Propheten als Unsagbar galt, sich im Wort (hebr. Vernunfthandlung) offenbarte.

Im Lauf der Jahrhunderte hat sich - nicht zuletzt aufgrund der heutigen Hypothese vom mehr oder weniger göttlichen Heilsprediger Jesus - eine Gottesvorstellung gebildet, die genau gegen den anfänglichen Grund spricht. Die mit dem natur- und geschichtswissenschaftlich beschriebenen kreativen Geschehen in Weltrealität in keiner Weise mehr in Verbindung gebracht werden kann. Während heute an kath. Akademien in Berlin oder München in "Religionsphilosophischen Meisterkursen" Philosophieprofessoren mit Doktoranten der Theologie im Rahmen "rationaler Theologie" Gott als eine gar "erlösende" menschliche Moralprojektion bedenken wollen, lag den anfänglich monotheistischen Verhaltenslehren eine vom natürlichen kreativen Ganzen ausgehende Weltsicht zugrunde. Nicht Bücher, Bauchgefühle bzw. menschliche Vorstellungen führten zum Monotheismus, sondern die Beobachtung der Natur, vom Himmelssystem bis zur der Nilschwemme. Oder anders: Selbst die im noch winterlichen Garten nach neuem Leben rufenden Schneeglöckchen, die sich durch den Frost kämpfen, sagen mehr über den Grund des anfänglichen Glaubens, als geheimnisvolle Glaubensreden und Gottesbilder. Es galt eine kreative Wirklichkeit, die inzwischen in wissenschaftlichen Begriffen erklärt ist und nicht nur in Sachen Ökologie dem menschlichen Recht vorausgehen muss. Auch wenn im Kult die allumfassende kreative Weisheit des Ganzen/incl. der Menschheitsgeschichte mit Ahura Mazda angesprochen wurde, so war dies das Gegenteil einer menschlichen Gottesprojektion, die heute meist für konservative Tradition oder rein humanistische Vorstellungen herhalten muss. (Gleichwohl ja auch diese vordergründig humanistische Vorstellungen meist nicht menschlicher Willkür entspringen, sondern meist in dem zu begründen sind, was menschliche Natur ist, sich in unserer Kulturgeschichte -damit natürlicher Schöpfung - als kulturtauglich erweisen hat.)

Während heute von der evangelischen Kanzel meist Humanität gepredigt und auf der katholischen oft die eigene Konservativität in die biblischen Texte hineingelesen wird, wurde bei Zarathustra die Kreativität des Ganzen zur Sprache gebracht. Ähnlich wie bei griechischer Philosophie, insbesondere dem Neuplatonismus oder der Stoa,  deren Logos/Vernunft in Jesus Fleisch bzw. zur christlichen Lehre wurde, war auch in der persischen Philosophielehre die schöpferische Wirklichkeit/Gesetzmäßigkeit "Asha" das Maß der Dinge, das in menschlicher Kultur umzusetzen war. Das in den Weisheitslehren Zarathustras ständig angesprochene Halten der Asha, damit der kreativen Prinzipien, schließt eine humanistische Lebensweise nicht aus. Ganz im Gegenteil. Doch so wie "gut Denken, gut Reden und gut Handeln" in persischer Philosophie in einer gemeinsamen kreativen Grundlage bzw. umfassender Weisheit begründet war, wäre die menschliche Verhaltenslehre auch heute auf das große Ganzen zu beziehen: Menschliche Weisheit aus einer zeitgemäßen Ökologie des Menschlichen herzuleiten, bei der die Mitwelt nicht beim Umweltschutz halt macht, sondern den Mitmenschen als Bruder einbezieht. Und die so auch die Humanität in gemeinsamem schöpferischem Sinn begründet.

So wie es heute selbstverständlich ist, dass sich der Mensch in Sachen Energieressourcen, Rohstoffe oder Umwelt im Sinne der natürlichen Gesetzmäßigkeit verhalten muss, galt dies auch im sonstigen menschlichen Verhalten. In der Philosophie Zarathustras - damit auch dem anfänglichen Monotheismus - ging es um eine Spiritualität, die sich nicht aus alten Lehren oder persönlichen Gefühlen speiste. Und die nicht nur eine Naturschwärmerei oder grün bleibende, sich dann gar auf Gaia, damit eine die Erde selbst vergötternde Lehre war. Eine aufs Ganze bezogene kreative Weisheit (die Griechen sprachen von Vernunft, die Propheten vom Wort, Christen von Josua, lat. Jesus) war das Maß aller Dinge, das dann auch den biblischen Monotheismus ausmachte.

Denn wo der prophetische Monotheismus entstand, galt eine Art antiker Monismus, bei dem noch ohne empirische Erklärung alles zusammenhing, voneinander abhängig war. Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten wurde im antik-wissenschaftlichen Weltganzen das Woher, Wohin, Wozu bzw. der Sinn des menschlichen Seins bedacht, was dann als Wort Geschichte machte. Die inzwischen nur etwas wissenschaftlicher erklärte natürlichen Weltordnung (heute kreative Dynamik), die auf einen selbst unsagbaren Grund/Geist aller Kreativität verwies, davon ausging, wurde als maßgebend für die menschliche Kultur verstanden. Und davon gingen dann auch die nach wie vor vielgepriesenen Verhaltenslehren aus. Heute wird dabei nicht mehr über "Asha" spekuliert oder vom schöpferischern Wort der Propheten gesprochen, sondern z.B. von Ökologie, Evolution. Die griechischen Philosophen (und Väter unseres Glaubens bzw. der Kirche) bezogen sich auf eine Vernunft, die sie nun in kausalen universalen Gesetzen (Logos, seit Luther einheitlich Josua, lat. Jesus genannt) erklärten. Genau diese universalen Gesetze, die heute allgemein gegen den Glauben stehen, können inzwischen nicht nur über Zeit und Raum hinweg, seit dem Urknall, als gültig betrachtet werden. Ohne die Annahme dieser universalen Vernunftgesetze wären selbst die kosmologischen Modelle nicht zu machen, die Alternativen zum anfänglichen Knall bieten. Doch genau die sich in der Natur, dem kreativen Werden ausdrückende Gesetzlichkeit, wie sie in menschlicher Weisheit/Vernunft umzusetzen war, lag dem sicher noch antiken Verständnis nicht nur bei Zarathustra zugrunde. Sie galt auch der Bestimmung, die dann den biblischen Propheten Wort (Vernunfthandlung) war und heute nur andere Begriffe hat.

Schöpferische Wort wieder in Welt-Wirklichkeit verstehen

Die heute geltende wissenschaftliche Weltbeschreibung wieder als Grund des Monotheismus zu denken, daraus eine kreative Bestimmung mündiger Menschen abzuleiten, sind wir nur scheinbar weit entfernt. Denn auch wenn weiter über Abraham oder die archäologisch einzig noch mögliche Fluch einiger Arbeiter aus Ägypten spekuliert wird. Noch nicht über einen sich aus menschlichen Gottheiten (auch den persischen Pharaonen) befreienden Monotheismus im Wandel der Kulturentwicklung nachgedacht wird. Und gleichwohl z.B. in einer neuen Ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift "Welt und Umwelt der Bibel" ernsthaft nach Wahrheit suchende Professoren den aktuellen Stand der Prophetenforschung schildern. Und bei keinem der zahlreichen Beiträge der verschiedenen Alt- oder Neutestamentler Zarathustra und seine Weltsicht auch nur erwähnt wird. Die Theologen die Welt daher im Glauben lassen, es wäre bei den Propheten um geheimnisvolle Seher bzw. willkürlich durch sie sprechende Gottheiten gegangen, wie sie heute meist Gegenstand der Glaubenskritik sind. Das inzwischen gegebene Wissen um die Herkunft der biblischen Propheten zwingt neu zu fragen, was und wo sie das hebräische Dawar bzw. Wort (damals Vernunfthandlung im Werden) gehört haben. Wie am Anfang keine menschliche Gottesprojektion bzw. -vorstellung, sondern im Gegenteil: schöpferische Wirklichkeit jenseits alter Gottesvorstellungen sprach bzw. zur Sprache und gebracht, in Kultur umgesetzt wurde.

Heute haben wir jede Menge Wissen über die Kultvorstellungen, die zum Alten Testament führten. Wir kennen die auf antike Naturbetrachtung gründenden Familientraditionen des Monotheismus aus Ägypten oder Mesepotamien, von Hethidern, Iranern und vielen anderen vorangegangenen Vorstellungen. Wir wissen um die Rolle der Sonnenrealität in den verschiedenen Vorgängerkulturen, die z.B. von Aton sprachen. Damit letztlich heutiger Weltsicht, die alles Werden auf der Erde (im übertragenen Sinne auch das Licht im Kopf) auf die Kraft der Sonne zurückführt, vorausgriffen. Was bei Licht betrachtet das genaue Gegenteil einer religiös hergestellten oder als menschliche Projektion zu glaubenden Gottesvorstellung war. Auch die Maat, die der traditionellen ägyptische Theologie zugrunde lag und die man selbst in dem allein die kreative Kraft der Sonne verehrenden, jedoch die Götterbilder bereits vom ägyptischen Erdboden tilgenden ersten Monotheismus Echnatons verletzt sah, war in natürlicher Weltrealität bedacht. Es ging um eine Weltordnung/-wirklichkeit, die heute nur andere wissenschaftliche Begriffe hat. Es war die ägyptische Art schöpferischer Wirklichkeit (Theologie) statt Göttersöhne. Was allein schon die Hypothese von einem jungen Mann, der dann später als göttlicher Sohn den Monotheismus erneuerte, als völlig absurd entlarven müsste. Und wenn die Forscher heute bei der Herkunft Zarathustras nicht von Ägypten, sondern von indischen oder östlichen Denkmodellen ausgehen. Auch dort galt kein vorgesetzter Gott aus Papier oder eine menschliche Projektion, sondern gelten meist noch heute kosmologische Modelle.

Doch nicht allein die gesamte bereits die Trinität vorgebene ägyptische Theologie ging von kreativen bzw. schöpferischen Tatsachen in der Welt aus, die heute nur etwas empirischer zu erfassen sind. Auch z.B. Marduk, der in Mesepotamien aus einem Götter-pan-theon hervorging, gründet auf eine natürliche Realität nach damaligem Weltverständnis und ist als Vorfahre des prophetischen Monotheismus anzusehen. Letztlich waren ja auch die 80 Götter, die in Marduk eingingen, sowenig wie der iranische Mithras, nur aus der Luft gegriffene Geister der Tradition, an die im heutigen Sinne bzw. als Moralprojektionen zu glauben war. Sie verkörperten, wie alle antiken Götter, kosmische oder kulturelle Realitäten nach damaliger Weltbetrachtung. Im ewigen Kampf zwischen Chaos und Kosmos wurden keine Hirngespinste verarbeitet, sondern die natürliche Vorgänge, ob in Kosmos oder Kult. Die heute nur wissenschaftlicher, erst jetzt in einheitlichen kreativen (echt mono-theistischen) Prinzipien erklärt werden. Denn der bei Zarathustras Weltbetrachtung noch geltende dualistische Kampf zwischen Chaos und Kosmos lässt sich inzwischen weitgehend auf die menschliche Kultur beschränken. Nicht nur die Verschiebung der Erdplatten, damit Erdbeben und Zunamis, sowie alle Naturvoränge, selbst der in unserem Körper oft Chaos auslösende Hunger nach Süß und Fett, wird einheitlich auf einst evolutionäre Nützlichkeit zurückgeführt.

Die Evolutionsbiologie macht deutlich, wie alles einem kreativen Zweck dient, damit einem kreativen Prinzip entspricht. Ein Prinzip vernünftigen Werdens (bei den Griechen Logos und den Hebräern Wort), für das geistbegabte (selbstbewusst gewordene) Affen ihren Kopf gebrauchen und dies dann kulturell verankern müssen, um nicht von unvernünftiger Gier ins Chaos getrieben zu werden. Wobei der Hunger auf Süß bzw. das die eigene Gesundheit bedrohende Chaos noch am einfachsten in den Griff zu bekommen ist. Die Gier, die sich heute z.B. im gesamten Konsum- oder Kapitalegoismus niederschlägt, dann in Wirklichkeit den Genen nicht dient, sondern deren Zukunft bedroht, bereitet mehr Probleme. Und noch mehr der teuflische Aberglaube, bei dem sich die auf Glaubensgründer oder Traditionstexte berufenden Geschwister gegenseitig blutig bekämpfen.

Auch wenn die heute nicht nur von James Loveluk ("Gaias Rache") durch menschliche Gier bzw. ökologische Unvernunft beschriebenen Chaos-Probleme noch unbekannt waren. Es galt in den antiken Lehren (längst nicht nur bei den Kultpraktiken der alten Indianer), den Menschen auf eine aufs Ganze bezogene kreative (schöpferische) Ordnung auszurichten, statt nationalen Götterbildern und gestrigen Vorstellungen zu opfern. Wobei ja auch die ursprünglich darauf angelegt waren, in Kultur kreative Ordnung zu halten. Denn auch wie in den Mythen, die wir seit dem Gilgamenschepos und später von Homer kennen, kosmische Geschehnisse oder menschliche Wesenszüge verarbeitet wurden, um Menschen an eine gemeinsame Ordnung im alten Sinne zu halten, ist bekannt. Ebenso wie auch die Kultpraktiken und Mythen die Menschen an die Gesetze halten sollten, wie sie im ersten Codex Hammurabi in Susa, im Namen Marduks, damit in menschlicher Kultur umzusetzende natürliche Ordnung, erstmals in Stein gemeißelt wurden. Oder wie bereits in Memphis vom Wort (hebr. Vernunft) als Bauplan der natürlichen Weltrealität gesprochen, d.h. auf antike Wissenschaft gehört, so die ägyptische Theologie begründet wurde, lässt sich nachlesen. Das alles, was hier ja nur in kleinen Beispielen genannt wird, ist aufschlussreich. Es zeigt die Familie, aus der Zarathustra bzw. der biblische Monotheismus, unser Glaube und unsere Gesetze, letztlich unsere gesamte Kultur hervorging.

Revision: Prüfung, Erneuerung im Rückblick, Vision für die Zukunft

Zukunft liegt nicht im Rückschritt bzw. darin, Zarathustras Weltverständnis wieder einzuführen. Ziel kann auch nicht sein, dem prophetischen Monotheismus und den biblischen Lehren, die daraus erwuchsen, wieder zur Geltung zu verhelfen. Die Revision eines Unternehmens prüft, ob die eigentlichen Vorschriften bzw. gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Sie zeigt in prüfender Rückschau auf, wo sich Fehler eingeschlichen haben, evtl. gar bewusste Manipulation betrieben wird. Doch nicht nur im Unternehmen ist Revision gefragt. Nicht nur in Rechtsurteilen kann man Revision verlangen. Auch in Kultvorstellungen, die von der Vernunfthandlung in Weltrealität natürlichen Werdens, dem anfänglichen Wort völlig abweichen, ist Revision not-wendig.

Die Auswertung der Anfänge in Zarthusta führt zu einer gewaltigen Revision des christlichen Glaubesgründers/-grundes, der als Erneuerung des anfänglichen Monothesimus galt und gilt. Denn um die schlauen Sprüchen eines jungen Juden, der nicht nur im historisch-kritischen Kurz-schluss, sondern auch der Dogmatik gilt, die das schöpferische Wesen hochhält, kann es keinem der anfänglichen Denker gegangen sein. Die machten sich in keiner Weise Gedanken über einen jungen Mann als mehr oder weniger Gott. Die dachten den persischen Pankreationismus in antiker Aufklärung (bei Cicero & Co.) nun auf neue Weise in/als Vernunft erklärten Weltgeist (Logos, seit Luther einheitlich Josua, lat. Jesus) im Sinne des bildlosen Monotheismus weiter. Die christlichen Denker, die das lebendige Wort (die bereits bei Zarathustra geltende kreative Vernunftwirklichkeit in Weltrealität) in der Sprache bzw. dem Verständnis ihrer Zeit sprechen ließen, wussten noch scheinbar bis zur Reformation, dass sie von einer schöpferischen Realität schrieben.

Während heute selbst die Theologen einen mehr oder weniger göttlichen jungen Guru an den Anfang aller wissenschaftlichen Betrachtungen stellen wollen, die eigentlich das Gegenteil nachweisen. Die wie z.B. Benedikt XVI. (der als leider nur als "dogmatischer" Verfechter der phil. bzw. schöpferischen Vernunft gilt, gleichwohl er diese nach seiner Sicht bei Salomo oder in Stoa geltende Weisheit vor dem Bundestag nun in Ökologie zu bedenken gab). Oder die wie Klaus Berger, Karl-Heinz Menke und unzählige mehr nachweisen, dass das lebendige Wort, der Logos - zumindest ein hoheitliches schöpferisches Wesen als wahrer Sohn - das Thema der christlichen Theologie bzw. des Neuen Testamentes war.

Bei nüchterner Betrachtung einer ganz natürlichen Entwicklung und Auswertung inzwischen gegebenen Wissens steht fest. Weit besser, als dies heute bei Abraham, David, Moses oder den biblischen Prophetenbüchern deutlich wird, lässt sich in der Auswertung von Zarathustra erkunden, was ursprünglicher Grund des Monotheismus und damit dessen Erneuerung in Zeitenwende bzw. historisch Jesus war. Mit einem jüdischen Wanderguru, der gar das Wort, Weisheit war, so als messianische Wirklichkeit erhofft wurde, ist da nichts mehr zu machen. Von Zarathustra bzw. der im antiken Monismus definierten Weisheit aus, lässt sich vielmehr erkennen, was die großen (banalhistorisch nicht mehr haltbaren) Judenkönige verkörperten bzw. warum der auf aufgeklärte Weise zu verstehende historische Jesus wirklich der neue David, mehr als Moses und wahrer Tempel war.

Selbst kritische Forscher wie Israel Finkelstein oder Neil. A. Silberman spekulieren in ihrer Entschlüsselung des Mythos, wie ein ärchäologisch verbleibender Dorfhäuptling ohne Tempel oder gar ein hebräischer Bandit zu David gemacht wurde. Doch von Zarathustra bzw. der für ihn geltenden Weisheit aus, lässt sich nachvollziehen, warum es bei David so wenig um einen später mythisch hochstilisierten Bandenführer ging, wie bei Jesus um einen Heilsprediger, der als hoheitliche Gestalt hingestellt wurde. Vielmehr hier die von Schöpfung ausgehende Weisheit/Vernunft personifiziert wurde, wie sie bei Zarathustra galt und später auch die römischen Kaiser verwirklichen sollten. Daher möglicherweise vom persischen Hof aus David und Salomo als weise Könige bzw. messianische Volksführer ausgemalt wurden (incl. ihrer Probleme), auf die wir immer noch vergeblich warten. Auch auf welche Weisheit der archäologisch unauffindbaren David-Tempel (Vergegenwärtigung kreativer=schöpferischer Wirklichkeit) gebaut wurden, lässt bei Zarathustra nachvollziehen.

Ähnlich wie bei Seneca und Cicero, auf die sich heute die humanistischen Glaubensgegner berufen, gleichwohl die historische Kritik deutlich macht, wie die urchristlichen Bewegungen ein Weiterdenken von Stoa & Co. (damit die Cicero geltende Weisheit/Vernunft des Weltganzen) waren, bleibt auch die alttestamentlichen Forschung in biblischen Bildern gefangen. Denn während die biblische Archäologie weiter Millionen an Steuergeldern verschwendet, indem sie vergeblich im Wüstensand oder Jerusalem nach der Wahrheit Davids gräbt, wäre möglicherwiese in einer ganzheitlichen Denkweise, auf die sich heutige Humanisten berufen, die in David personifizierte Weisheit historisch zu begründen.

Was den Hebräern schöpferisches Wort (Vernunfthandlung) und damit Grund menschlicher Weisheit war und irdischen Königen (auch Kyros & Co.) vorzogen, lässt sich aus dem für Zarathustra geltenden Weltverständnis ableiten. Auch warum die Propheten daher Götterbilder bzw. Opferkult verdammten und für das Exil verantwortlich machten. Ihnen galt ein Wort/eine von der Kreativität allen natürlichen Werdens ausgehende Weisheit, für die sich die alten Hochkulturen begeisterten und die Griechen in Vernunft (universalen sinnvollen Prinzipien, Logos) erklärten. Ein Wort bzw. eine Weisheit, die später in kulturgerechter Gestalt (Jesus oder als Verkünder Mohammed) Geschichte machte.

Befreiung aus Babylon

Auch wenn dies alles nach heutigen Glaubensvorstellungen völlig verrückt klingt. Weil trotz aller gegenteiliger Beteuerungen Glaube neben oder gegen das Wissen gestellt, Monotheismus nicht dort begründet wird, wo naturwissenschaftliche Begriffe gelten, sondern Gottesvorstellungen/-bildern. Sich der christliche Glaube absurderweise gar auf einen jungen Heilsprediger berufen will. Als Revisor wird Zarathustra mit der babylonischen Sprachverwirrung aufräumen, die weinend am Ufer sitzenden Exilanten befreien. Denn für die Gefangenschaft im heutigen Babylon ist nicht die Naturwissenschaft und ihre Aufklärung verantwortlich. Auch nicht die in ihrer Zeit jeweils notwendige kulturelle Umsetzung/Ausdrucksweise dessen, was bereits bei Zarathustra Weisheit, Weltgeist, Wahrhaftigkeit und bestimmende Sinngebung war, den Propheten als Wort galt. Was später als kath. Lehre und seit Luther in absoluter Schrift galt, hat bis zur Aufklärung getragen, sich so in jeweiliger Zeit als kulturtauglich erwiesen. Das Problem ist die heutige Glaubenslehre, die viel von Buße, Neubeginn von notwendiger Innovation und schöpferischem=kreativen Wandel spricht. Die aber eher ihre Inhalte aufgibt, als aufgrund des selbst freigelegten Wissen das Wesen ihres Glaubens in aufgeklärter Weise zu bedenken.

Das Hauptproblem ist die Lehr-Hypothese vom Heilsprediger. Wodurch nicht nur der Grund des christlichen Kultes völlig verkürzt und gleichzeitig mörderischer Aberglaube im Kampf der Kulturen verursacht wird. Wenn ein angeblicher eigener Religionsgründer (statt der gemeinsame Grund) dann auch noch als menschgewordenes Wort gelten soll, das sich sonst rein aus der religiösen Tradition herleitet, macht diese nicht nur den christlichen Glauben lächerlich. Vielmehr wird so verhindert, dass sich in konsequenter Auswerten heutigen Wissens der christliche Kult kreativ (schöpferisch gerecht) weitentwickelt, das in der Antike maßgebende Wort zeitgemäß verstanden wird. Das Festhalten an gewohnten Vorstellungen, das junge Intellektuelle im säkularen Bereich beklagen, gilt noch mehr dort, wo von Glaube gesprochen wird. Und auch im wissenschaftlichen Betrieb sitzen die Vorstellungen, auf die dann ja auch die Lebenslehren der darin ausgebildeten jungen Theologen bauen, so fest, dass der Hypothese vom mehr oder weniger göttlichen Heilsprediger alles wachsende Geschichtswissen unterstellt wird. So wird auf schizophrene Weise ständig von Wandel gesprochen, Buße, notwendiger Neuorientierung und gleichzeitig an gestrigen, die Glaubenslehre inzwischen jedoch völlig verkürzenden, Aberglaube hervorrufenden Vorstellungen festgehalten.

Denn wenn heutiges Wissen zutrifft, sich der biblische Monotheismus in sog. Exilszeit, rund 500 Jahre vor Chr. am persischen Hof im Rahmen eines antiken Aufklärungsprozesses entwickelte, dann ist der nicht durch die Mühle christlicher Kultur (in ihrer Zeit jeweils notwendige Ausdrucksweise) gedrehte Zarathustra ein zuverlässiger Zeuge des anfänglichen Denken und damit auch christlichen Glaubensgrundes. Der auf ein Wort/Vernunft allen kreativen Werdens (heute in Evolution universal erklärt) gründende Monotheismus fiel nicht vom nächtlichen Himmel. Er ist weder hebräischen Hirten, noch Hofbeamten wie Nesra und Nehemia (die heute als Mitbegründer des biblischen Monotheismus gelten) im Traum eingefüstert worden. Auch was zu den Geboten führte, die im biblischen Bild Moses (dem aus Ägypten befreiten, zeltenden, sich ewig wandelnden Monotheismus) auf dem Berg gegeben wurden, ist in logischer evolutionärer Kulturentwicklung entstanden. Die 10 Grundregeln, vier für den monotheistischen Kult und sechs für das entsprechende menschliche Miteinander, sind nicht ohne das Gedankengut am Hofe der Perser bzw. Zarathustras zu machen.

Selbst wenn sich in weiterer Wissenschaft herausstellen sollte, dass auch die Exilsgeschichte nicht buchstäblich zu verstehen ist. Die geistige Oberschicht der Juden nicht von Nebukadnezar nach Babylon verschleppt und von Kyros & Co. befreit wurde, sondern es sich bei "Israel" um ein Verständnis, Hören ursprünglicher Hebräer handelt, das immer im Exil lebte. Daher ein Volksgebilde von Israeliten erst nach dem 2. Weltkrieg entstand. Der Monotheismus, zu dem sich heute Juden, Isalm wie Christen bekennen, dessen Wurzeln bis nach Ägypten reichen, ist dann und dort erwachsen, wo Zarthustra lehre. Die biblischen Propheten (bzw. die Personen/Aufgaben für die sie standen) sind bei ihm ausgebildet worden.

Wobei es sicher auch erhellend ist, die Herkunft der Hebräer zu beleuchten, die den philosophischen Monotheismus Zarathustras weiterdachten. Es gilt deren Himmelskunde zu bedenken oder ihre formelhafte Weltsicht, gegenüber der heutige naturwissenschaftliche Nobelpreisträger Weisenkinder sind. Gleichzeitig eine Schrift, die eine in Zeichen gezeichnete Schöpfung (Wort) darstellt und mit Sicherheit keine mythische Esoterik war. Bereits jeder dieser Aspekte müsste ebenso zu einer Revision des monotheistischen Verständnisses führen, wie die sich in Zarathustra ausdrückende Weisheit. Mit einem jungen Mann Namens Jesus als Erneuerung den sich auf Abraham berufenden Monotheismus ist nichts zu machen, wenn man das Wissen um die Hebräer, ihre Himmelskunde oder ihre Schöpfung in Zeichen umsetzende Schrift ernst nimmt.

Selbstverständlich sind auch die kosmologischen Theologiemodelle Ägyptens, das als Weltrealität in Mesepotamien verstandene oder auch in Memphis maßgebende schöpferische Wort zu bedenken, wie das an anderer Stelle geschieht. Hier wird Zarathustra zum Zeuge, dass das grundlegende Wort nicht weiter nur in Glaubensbüchern zu lesen oder blind zu glauben, sondern im realen kreativen Weltgeschehen nach heutiger Erklärung des Werdens wieder zu verstehen ist. Denn die Glaubenslehren, die sich heute auf Abraham, Moses bzw. die Propheten berufen, müssen sich nach heutigem Wissen um die Anfänge im Lichte Zarathustras einer Re-vision unterziehen lassen.

Während es moderne Zarathustra-Forscher ablehnen, von diesem als Propheten zu sprechen, die religiöse Vereinnahmung unsinnig gewordener Glaubenslehren beklagen und zurecht seine geisterfreie Philosophie betonen, wird hier genau aus diesem Grund der umgekehrte Weg gegangen. Zarathustra tritt als Prototyp bzw. Vorbild der biblischen Propheten auf. Propheten, die Gottesvorstellungen verwarfen, nicht mehr in Gedärmen bzw. der Leber von Opfertiere die Zukunft lasen oder nach nächtlichen Visionen und Rauschzuständen sprachen. Die vielmehr ihre Lehren aus einer kreativen Weltrealität speisten, die als Wort/Weisheit in die biblische Lehre einging. Und die daher unsinnigen Opferkult bzw. Glaubenslehren verwarfen. Als Re-visor prüft Zarathustra nicht nur die religiösen Vorstellungen. Er verweist so auf ein Wort, das heute wieder in wissenschaftlichen Begriffen zu verstehen bzw. zu begreifen ist.

Hier spricht der Anfang eines die Mythen, Mysterien und menschliche Gottesvorstellungen hinter sich lassenden, sich auf die Kreativität des Ganzen beziehende Monotheismus und der daraus abgeleiteten Lehren von einem weltvernünftigen Verhalten. Ein mit Ahura (unsagbarer kreativer=schöpfeischer Grund) sowie Mazda (umfassende Weisheit) und Asha (wahrhafte Weltordnung, jüd. Weisheit, griechisch Logos, heute Weltvernunft nach wissenschaftlicher Erklärung) möglicherweise bereits die Trinität vordenkendes Verständnis. Dessen Schüler die biblischen, vom schöpferischen Wort ausgehenden Propheten der Exilszeit ebenso sind, wie die antiken philosophischen und urchristliche Denker, bis zu Mohammed.

In Auswertung des Wissens über die Anfänge macht der Re-visor hier natürlich auch deutlich, wie schwachsinnig die heutige Hypthese ist, dass durch einen mehr oder weniger göttlichen jungen Mann der prophetische Monotheismus in neuer Weise begründet worden wäre. Und wie irrig die heutigen Gottesvorstellungen/-lehren daher gegenüber den anfänglichen Denkweisen sind, die auf das reale kreative Weltgeschehen nach Wissenschaft antiker Hochkulturen gründeten.

Auf in die Arche

Zurück zu den Anfängen! Einsteigen in die Arche! Dazu fordert Zarathustra auf. Die Archäologen und Geschichtsforscher haben ihre Arbeit getan. Wir wissen viel vom Denken, das dort galt, wo der biblische Monotheismus begann. Zarathustra, der bereits vor über 2000 Jahren ein Rad in der Geschichte war, zwingt auch heute zum Weiterdenken. Er fordert auf, das gegebene Wissen konsequent weiterzudenken und so völlig neue Vorstellungen vom biblischen Glaubens bzw. schöpferischen Wort zu gewinnen.

"Was hat Zarathustra mit der Bibel zu tun, der wird dort doch mit keiner Silbe von Moses oder den Propheten erwähnt?", werden die Schriftgelehrten fragen. Und dass er eine Art Doppelgänger von Moses oder Abraham sei, das können danach doch nur seine heutigen Anhänger sagen. Dareios soll laut der prophetischen Texte ja den Tempelbau finanziert und Kyros aus dem Exil befreit haben. Aber von philosophischen Lehren des Zarathustra ist im Alten Testament nichts zu lesen. Platon wird wenigsten per Textanalyse im Neuen Testament dargelegt. Und ständig werden die Aussagen der Evangelien und insbesondere bei Paulus auf die Stoa bezogen. Was man von der Gatha in Bezug auf die Psalmen nicht sagen kann. Und nicht nur Johannes stellt den Logos der Philosophen als Thema/Wesens seines Evangeliums vor. In der Theologie gilt der biblische Jesus als das lebendige Wort. Auch wenn sonderbarer Weise dann weiter von einem historischen Wanderprediger ausgegangen wird. Aber das schöpferische Wort z.B. mit dem in Verbindung zu bringen, was in den philosophischen Lehren der Perser als Prinzip des natürlichen Werdens galt, als Asha auf die allumfassende Weisheit, den unsagbaren schöpferischen Grund verwies und im menschlichen Leben zuhalten war, das klingt völlig verrückt. Aber wieso?

Eine Philosophie bzw. ein Denken, das alten Opferkult verurteilte, Göttermythen verdrängte, schöpferische Wirklichkeit auf einen neuen Nenner brauchte, der als unsagbar galt, so einen Monotheismus begründete und zu entsprechenden Verhaltenslehren führte, damit "dort" und "dann"  genau "das" bewirkte, was auch von den Propheten gesagt wird, die kann nicht weiter verdrängt werden. Eine Lehre, die am Hof galt, wo Esra und Nehemia als Begründer des Glaubens lebten, der den drei monotheistischen Geschwister zugrunde liegt, die gibt Auskunft über deren wahren Anfänge bzw. Grund.

So wenig wie das Neue Testament ohne den geistigen Kontext der Zeitenwende, damit der griechischen Philosophie bzw. Vernunftlehre analysiert werden kann, ist es möglich, die Wahrheit über Moses oder den Grund anfänglichen Monotheismus zu erkunden, ohne die philosophischen Lehren zu betrachten, die wir im Namen Zarathustras kennen. Auch wenn die Propheten nicht wie Zarathustra als Philosophen gelten. Von dem, der hier deutlich macht, dass er der schöpferischen Realität aufs Maul schaute und so den vom Wort (hebr. Vernunfthandlung) ausgehenden Monotheismus mitbegründet habe, wird weitgehend das gesag wird, was allgemein auch für die Propheten gilt. Daher zeigt Zarathsutra, was auch den prophetischen Wandel bewirkte, diesen galt.

Wer will es Zarathustra bzw. den in diesem Namen schreibenden Weisheitslehren der verschiedenen Jahrhunderte vorwerfen, dass es noch nicht die wissenschaftlichen Begriffe gab, nach denen wir heute die Weltzusammenhänge, das evolutioäre Werden begreifen. Auch wenn im modernen Monismus, bei dem im Weltganzen alles zusammen- bzw. voneinander abhängt, eher wieder von Göttin Gaia gesprochen wird, als von schöpferischer Wirklichkeit bzw. einem Wort oder Asha. (Wobei die naturwissenschaftlichen Beschreibungen, auch der Probleme des menschlichen Verhaltens gegenüber der nat. Schöpfung: z.B. "Gaias Rache" von James Lovelock sehr zu empfehlen sind. Allein weil hier der Begründer der Gaia-Hypothese den Monismus wieder deutlich macht, auf dem der anfängliche Monotheismus gründet.) Doch sicher war Zarathustra so wenig ein Naturwissenschafter, wie die Verfasser der Evangelien und Paulustexte mit Pythagoras, Heraklit oder den neuplaontischen Philosophen zu identifizieren sind. Seine Aufgabe bzw. Person bestand, wie ähnlich später bei Paulus, in der theologischen Umsetzung der Vernunft, die in Sachen Welterklärung die Mythen ablöste. In diesem Sinne sind auch die religiösen Reden und Begrifflichkeiten zu verstehen, die im Laufe von Jahrhunderten in seinem Namen von Priester verbreitet wurden, die von einer in der Kreativität des Ganzen begründeten Weisheit ausgingen. Zarathustra dachte damaliges Wissen weiter. Er lieferte die seiner Zeit und der Zukunft entsprechende Vorstellung, die aufgebrauchte Glaubenslehren auf neue Beine stellte. Und genau um das geht es auch hier, wenn Zarathustra zur Sprachen gebracht wird.

Sicher besteht immer die Gefahr, nur das zu sehen, was man will, bereits annimmt. Doch wer aufgrund des heutigen Wissens auf vielfältige sonstige Weise den Beweis erbringt, dass es im Neuen Testament, dort wo Jesus steht, um das lebendige Wort ging, das in Vernunft der Zeitenwende diskutiert und verschieden definiert wurde. Und wer auch aufgrund vielfältiger Ahnen des Altes Testamentes davon ausging, dass auch der in Moses zum Ausdruck gebrachte und in Josua verbreitete Monotheismus auf eine schöpferische Wirklichkeit in Weltrealität gründet. Dem liefert Zarathustra hier den absoluten Beweis für die natürliche Basis.

Zarathustra kann sicher nur einen winzigen Teil all des heute bekannten theologischen Vordenkens abdecken, das zum Monotheismus führte, der sich bereits auf den alten Abraham beruft. Doch Zarathustra zwingt, die Anfänge aus eine neuen Perspektive zu betrachten, von einer philosophischen Lehre in Weltrealität auszugehen, die heute nur andere Namen hat. Damit schafft er die Voraussetzung, das ewige Wort auf neue, mündig-zeitgemäße Weise, in der gegenwärtigen Wirklichkeit der Welt zu verstehen: Aus Begeisterung für das seit dem Sternenstaub und in Aufklärung auf natürliche Weise gegebene, jenseits von gegeneinander gerichteten Gottesbildern und Buchstaben eine kreative Bestimmung zu verstehen. So aus Vernunft eine gemeinsame schöpferische Verant-wort-ung abzuleiten.

Die sich damals in Zarathustra ausdrückenden philosophischen Lehrer mögen verzeihen, wenn ihnen hier oft deftige Kraftausdrücke in den Mund gelegt werden. So soll ihr Anliegen, das dann auch in den weiteren Ausführen mit Argumenten unterlegt wird, auf heutige Zeit übertragen anschaulich auf den Punkt gebracht werden.

1. Meine  historische Person

Ich will niemand langweilen und das, was in der Literatur oder allein im Netz über meine Herkunft und Person nachzulesen ist, nochmals auflisten. Und wie dort zu erkennen, streiten sich die Wissenschaftler darüber, wann und ob ich überhaupt geboren bin. Aber spielt das eine Rolle? Denn meine historische Person (Rolle, Aufgabe) in Kulturentwicklung ist Realität und weitgehend bekannt. Auch wenn sich die Wissenschaftler streiten. Die einen mich religiös vereinnahmen. Und die anderen (z.B. Dr. Baham Vaza in "Gatha - die Lehre Zarathustra", auch im Netz zu finden) denken, dass ich der Beweis wäre, dass Religionen oder Propheten nicht nötig seien, um die Menschen zum humanitären Verhalten zu führen. Aber das liegt meist an dem, was aus meinen Lehren im Laufe der Geschichte wurde. Was im Namen meiner Schüler, der biblischen Propheten inzwischen verkündet wird, das lässt mich ebenso täglich im Grab umdrehen, wie als Grund für rein menschliche Vorstellungen hingestellt zu werden. Und weil ich so keine Ruhe finden kann, melde ich mich hier wieder zu "Wort".

Meine Verhaltenslehren gingen von nach einer schöpferischen Weisheit aus, die sich nicht in zu einer humanitären (rein menschlichen) Ethik verkürzen lässt, sondern die von der Kreativität des Ganzen ausging. Meine primäre Aufgabe (Person) war es jedoch ganz zweifelsfrei, von überkommenen und falschen Glaubensvorstellungen, Propheten, Priestern, Opfer- oder Götterkult zu befreien. 

Legt den Streit um mein Wesen und dessen religiöse, priesterlich-prophetische Parteinahme daher mal beiseite. Auch ob ich bereits 1.768 gelebt habe oder über 1000 Jahre danach, als nach heutigem historischen Wissen die Hebräer im persichen Exil waren (was aber evtl. auch ein Bild ist) spielt für die Auswertung hier so wenig eine Rolle, wie ob es mich als zweibeinigen Lehrer überhaupt gegeben hat. Betrachtet einfach die Lehren, die in meinem Namen zu der Zeit verfasst wurden, als die biblischen Propheten auf hebräische Weise vom Wort sprachen. Philosophie- besser Theologielehren, die genau dort galten, wo die Propheten das weiterdachten, was sie bei mir sowie den antiken Hochkulturen gelernt hatten.

Denn meine Person bzw. Rolle/Aufgabe bestand keineswegs nur darin, ethische (besser kreative, schöpferisch gerechte) Lehren von "Gut Denken, Gut Reden, Gut Handeln" zu verkünden. Selbst in der Gatha, die von Gegnern des Glaubens als eine rein phil. Verhaltenslehre nach Art des heutigen Humanismus angesehen wird, mache ich in jedem Vers klar: Ich ging von einem bestimmenden unsagbaren kreativen Grund/Geist allen Werdens aus. Was den Propheten als unaussprechlicher Grund aller Weisheit/allen kreativen Werdens galt (heute wird unsinniger Weise von Gott meist als einer vorgesetzten menschlichen Vorstellung gesprochen und das Wort nur im Buch gelesen), war auch der Grund meiner Lehren.

Meine Person (Rolle/Aufgabe) bestand daher insbesondere darin, von diesen heute oft wieder geltenden menschlichen Gottesbildern, mythischen Glaubensgestalten und -vorstellungen zu befreien. Denn die stehen auch bei Euch dem Verstand einer gemeinsamen kreativen Bestimmung im Wege. Aber was erzähle ich hier. Das ist doch längst alles nachzulesen. Es ist doch wissenschaftlicher Fakt, dass ich der Gegner der Götterbilder, aber keineswegs gegen eine kulturelle Bestimmung war. Vielmehr habe ich genau deswegen die falschen Glaubensvorstellungen und Götteropfer angeprangert, Aufklärung betrieben.

Natürlich habe ich eine Kultsprache gebraucht, dabei die von euch inzwischen empirisch beschriebene kreative Machart bzw. Macht mit Meister angesprochen. Warum das in menschlicher Kultur sein muss, ist euch ja auch klar. Ihr habt doch auch die Funktionsweise des menschlichen Kopfes, die kulturelle Psyche entschlüsselt. Hört daher endlich damit auf mir zu unterstellen, ich hätte einen in eurem Sinne blind bzw. buchstäblich zu glaubenden Gott "Meister oder kreative Weisheit" genannt. Als Mazdaverehrer habe ich mich für eine kreative=schöpferische Weisheit begeistert, die bei euch nur andere Bezeichnungen hat. Von der selbst die jungen Intellektuellen schwärmen, die als Trendsetter gelten. Die zwar jeden Sinn für Religion verloren haben, in völlig säkularer Weise nach ständigem Wandel, Innovation, kreativer Zukunftsgestaltung rufen. Und die dann im FAZ-Magazin die Verweigerung von Fortschritt, das fehlende Neue ebenso vergeblich beklagen, wie die theologischen Professoren, die nur an ihren alten Hypothesen festhalten, weil ja darauf ihre Lebenswerke gründen, nach denen sie ihre Schüler ausgebildet haben.

Die Antwort auf die altbekannten und auch von mir gestellten Fragen: Wer bin ich? Wem bin ich eigen? Woher komme ich und wohin kehre ich zurück? wurden nicht aus alten Lehren abgelesen. Meinen Sinn, meine Bestimmung (meine Schüler sprachen vom Wort, hebr. Vernunfthandlung) habe ich aus der Weltrealität nach der Wissenschaft meiner Zeit bezogen.

Die von mir definierte Pflicht der Fortpflanzung war kein religiöses Gehabe. Die habe ich dort hergeleitet, wo eure atheistischen Evolutionsbiologen von Sinn reden, den sie biologisch jedoch nur auf Genmaximierung begrenzen. Ich habe das kreative Ganze gesehen, zu dem dann nicht nur der Ackerbau gehörte, sondern das gesamte gesellschaftliche Miteinander. Und dass dazu ein gemeinsamer zeitgemäßer, aufgeklärter Kult gehört, war mir auch klar. Wo ich von Seele sprach, erklärt ihr die menschliche Gefühlswelt, die individuelle und kollektive Psyche zur Umsetzung philosophischer Einsichten.

Denn dass mein Zurückweisen des übelriechenden Geistes (Gier, Wut, Geiz. Wollust) mit Götterbildern und Opferkult nicht zu machen war, das haben nicht erst meine Schüler bzw. die biblischen Propheten gewusst. Für gute Gedanken, Worte und Taten war die in meinem Namen nachzulesende philosophische Theologie absolute Voraussetzung. Meine Person bzw. Rolle/Aufgabe in der Kulturgeschichte war es daher nicht nur Verhaltenslehren zu fordern, wie sie bei euch jede Partei und ähnlich die Pfarrer predigen. In der Abkehr von menschlichen Götterbildern (Gottesvorstellungen) und zum Selbstzweck gewordenen religiösem Opferkult, damit der so erst möglichen Verehrung einer universalen kreativen Weisheit wollte ich erst die Voraussetzungen zum Vernunftverhalten schaffen.

(Was soll ich hier Stausbergs Buch aufgreifen, um erneut zu belegen, dass Zarathustra das Gegenteil einer religiösen Rederei war? Das alles ist nachzulesender Gegenstand heutiger Wissenschaft, wie er hier vorausgesetzt, daraus die Konsequenzen eingefordert werden.)

2. Mir galt kosmische Wirklichkeit (Asha) statt Gottesvorstellungen/Götterbilder

Ich habe in Persien und nicht in Griechenland gelebt. Weder waren Platon, Pythagoras oder Heraklit meine Lehrer, noch habe ich mich mit den philosophischen Modellen wie der Stoa befasst. Und doch sind, wie ihr selbst immer wieder deutlich macht, auch meine Lehren nicht zu lesen, ohne dabei den gewaltigen Kulturwandel von Mythen zur rationalen Welterklärung zu bedenken.

Dass sich meine Lehren auf eine Realität bezogen, nach der in den antiken Hochkulturen nun die Welt, alles Werden erklärt wurde, ist unbestreitbar. Und dass sich unsere Wissenschaft nicht zu verstecken braucht, wir auch bei den Ägyptern gelernt haben, deren Wissen nicht allein um kosmische Ordnung oder Maße euch immer wieder erstaunt, möglicherweise auch die Griechen von den Hochkulturen des Orient gelernt haben, macht ihr in tausenden von dicken Büchern deutlich. Ich will euch daher nicht langweilen und aufaddieren, was wir bereits alles wussten, was Gegenstand unserer Wissenschaft und damit auch meiner Lehre war. Wenn das alles keine Papierverschwendung sein soll, dann dürft ihr nicht denken, dass ich meine Weisheitslehren aus religiöser Luft gegriffen habe. Bei mir galt das, was die Griechen mit Logos/Vernunft beschrieben oder später auch in Alexandrien den Juden als Weisheit galt. Es war eine Weisheit, die aus den universalen Prinzipien des nun nicht mehr in Mythengöttern erklärten Werdens abgeleitet wurde. Denn ich habe in keiner anderen Welt gelebt, als die anderen Denker. Für mich galt der gleiche Himmel, in dem die Hebräer in ihrer abstrakten Art gelesen, dessen planetare Ordnung auch die Griechen beobachtet haben, sich davon (dem himmlischen Kind: Logos, Vernunft) begeistern ließen.

Dank der vielen Archäologen und Forscher ist euch auch bekannt, aus welchen vorangegangen Kulturen wir unsere Weisheit geschöpft haben. Wenn das mühsame Graben im Sand des gesamten Orient nicht vergebens gewesen sein soll, dann müsst ihr beim Lesen meiner Lehren bedenken, dass der dort zum Ausdruck kommende Kultwandel auf einen antiken Monismus bzw. eine Weltsicht in Vernunft/Weisheit zurückzuführen ist, die bei euch zur empirischen Wissenschaft wurde.

Die Asha, die z.B. Michael Strausberg zurecht als einen Schlüsselbegriff für meine Texte, Weisheitslehren benennt, war die wahre, natürliche Ordnung. Die kreativen Wirklichkeit bzw. Wahrheit, die ihr heute nur auf etwas wissenschaftlicher Weise beschreibt, hat auch mir gegolten. Und ohne diesen "Schlüssel" hätte ich auch nicht von einer unsagbaren, allumfassenden schöpferischen Weisheit bzw. Ahura Mazda geschwärmt. Natürlich klang das zu unserer Zeit noch alles recht metaphysisch, kann sich nicht mit eurer wissenschaftlichen Ausdrucksweise messen. Doch trotz aller antiken Kultsprache dürft ihr nicht vergessen, dass es die pure Natur, nun natürlich erklärte kreative Wirklichkeit der Welt war, aus der wir unsere Weisheit ableiteten.

Dass ich wie Heraklit die Asha mit dem Feuer in Verbindung brachte, wie er hier ein Prinzip des nun natürlichen Werdens beschrieb, das sonnenhaft war, Licht im physischen bzw. kosmischen und kultischen Sinne, ist euch auch bekannt. Ebenso, wie ich dies ständig der Lüge bzw. dem Betrug entgegenstellte.

Asha ist ein Beispiel für das, was ich als "Leitkonzept" bezeichne. Asha ist ein kosmisches Prinzip und zugleich ein göttlicher Akteur, ein Sohn des Weisen Meisters. Als Ordnungsprinzip strukturiert es natürliche und soziale Phänomene und für seine "Ausüber" beinhaltet es identifikatorisches Potential und religiöses Handlungsprogramm. Der Kampf gegen die Lüge kann dabei auch politisch gedeutet werden.: Darius I. der 522 bis 486 v. Chr. über ein Weltreich von zuvor ungekannten Ausmaßen herrschte propagierte die Meinung, dass seine Feinde von der Lüge angetrieben worden seien.

Eigentlich hat Strausberg damit alles geschrieben. Wenn jetzt noch einer Sonntags sagt, der Sohn, in dem der hier entstandene Monotheismus, wie ihn Darius I der Lüge seiner weiter die Götter verehrenden Feinde entgegenstellte, wäre in einem Wanderprediger erneuert worden, dann solltet ihr den Lügner schleunigst von der Kanzel werfen. Was aber in Wirklichkeit auch nicht kreativer Weisheit entsprechen würde. Weil so Aufklärung nicht funktioniert, diese dauerhaft auf friedliche Weise geschehen muss.

Aber fest seht (ich hätte mich dafür in Kultsprache beim unsagbaren Meister aller Weisheit bedankt): Ein junger Jude kann weder der Grund der Weisheit gewesen sein, die mir galt, noch das, was die Griechen oder Christen als Logos bezeichneten und in der Geschichte als Josua, lat. Jesus verstanden wurde. Und wenn ein Neutestamentler von der Münchner Eliteuniversität in seinem Blog "Lectio brevior" bei seinen Sonntagsauslegungen biblischer Texte die Welt im Glauben lässt, dass da ein junger Guru dieses Namens mit den Amtstheologen über den wahren Grund des monotheistischen Kultes gestritten hätte. Dann ist er nur ein kleines Beispiel der Betrüger, wie ich sie als "Truggenossen" bitterlich beklagte.

Wie hohl muss doch der Kopf sein, der in Zeiten eurer Aufklärung den monotheistischen Kult oder die sozialen Lehren in einem Wanderprediger begründen will, den die Alten aus propagandistischen Zwecken als Logos/Wort bezeichnet oder so verstanden hätten. Selbstverständlich habe ich die in unserer Zeit geltenden kreativen=schöpferischen (ihr sagt göttlichen) Prinzipien mit verschiedenen Namen umschrieben. Das alles könnt ihr nachlesen. Auch wie diese in ihrer Gesamtheit die Einheit des Kosmos, dessen verschiedene Elemente, Aspekte oder Dimensionen beschrieben, die unsterblich waren. Was euch sicher klar ist. Oder geht ihr davon aus, dass die Prinzipien, nach denen ihr die Welt erklärt sterblich sind? Es mag ja sein, dass eure universal geltenden Evolutionslehre einmal durch eine neue Erkenntnis abgelöst wird. Aber deswegen ist das Prinzip nicht gestoben, das dann nur auf neue Weise erkannt bzw. erklärt wird.

Und selbstverständlich gehörte zu diesen Prinzipien in menschlicher Kultur auch das Hören, Verstehen bzw. menschliche Gehorsam. Auch wenn das in meinen Lehren "Straosha" hieß, dann habt ihr doch den Verstand, um zu bedenken, was die himmelsbeobachtenden Hebräer dann Wort (Vernunfthandlung im kreativen Werden) nannten. Und dass auch dieser Gehorsam, das Hören auf bzw. Halten von kreativer Prinzipien, die weder bei mir, noch bei meinen prophetischen Schülern aus dem religiösen Hosensack gezaubert wurden, die Voraussetzung für Zukunft ist, scheint euch bekannt. Was sonst ist z.B. Gegenstand der ökologischen Predigten, die längst nicht mehr nur von Grünen gehalten werden? "Wer nicht hören will, muss fühlen" sagt ihr doch. Und bringt damit die Kausalität zum Ausdruck, die bei uns erst begann und die auch Thema nicht nur meiner Theologie war.

Nicht mehr alten Mythen oder menschlichen Kaisern war ich hörig. Sondern selbst die haben in unserer Zeit ihren Verstand gebraucht, wollten sich wie Darius an eine Ordnung halten, die auf kreative Weise vorgegeben war und von euch nur wissenschaftlicher beschrieben wird. Die Autorität ging von realer Schöpfung aus. Da war kein vorgesetzter Autor, der sich das alles ausgedacht, geplant oder im menschlichen Sinne designt hat. Denn die gestrigen Göttermythen, die vom wahren Gehorsam abhielten, die habe ich zum Teufel gejagt, wo sie herkommen: Von den von realer kreativer-schöpferischer Wirklichkeit abgefallenen Truggenossen:

Bei euch sind das mögicherweise die Theologen, die ihre - egal ob kath. konservative oder modern anmutende evangelische - Meinung nur noch aus dem Buch vorlesen und dabei von einem jungen Guru reden, der das scheinbar auch so gemacht hätte. Die dieses völlig von kreativer-schöpferischer Realität freie Geschwätz dann auch noch als Gotteswort bezeichnen. Und die so den Verstand dessen verbauen, was uns auf ganz natürliche Weise Bestimmung war, meinen Schülern als ewiges Wort galt. Was bekanntlich Josua, lat. Jesus in die Welt brachte.

Als Asha-Ausüber, wie ihr uns bezeichnet, wären wir in wildesten Fieberträumen nicht auf die Idee gekommen, uns an die Worte eines Wanderpredigers zu halten, der zu allem Übel auch noch Gott oder dessen Wort sein soll. Dieser Wahnsinn wäre für uns, die wir uns an die natürliche Ordnungsprinzipien (Asha) hielten, diese bekanntlich in menschliche Kultlur, Denken und Handel umzusetzen suchten, völlig undenkbar gewesen.

3. Die schöpferische Wirklichkeit in der alten Hochkulturen geltenden realen Welt

Wenn ihr Klarheit über den Grund meiner Lehren, die Bedeutung meiner Begriffe haben wollt, dann müsst ihr natürlich auch nach meinen geistigen Wurzeln fragen. Denn auch ich bin nicht plötzlich vom Himmel gefallen. Und "Gott sei Dank" wisst ihr ja um die in den Weltmodellen antiker Wissenschaft bzw. des natürlichen Werdens begründeten Theologielehren, wie sie in den verschiedenen antiken Hochkulturen galten. Denn dort bin ich erwachsen. Schließlich könnte ja jeder kommen und behaupten, dass "Ahura Mazda" keine vorgesetzte fiktive Göttergestalt war, wie ihr inzwischen meist den Gottesbegriff durch die Gegend tragt und mir das daher oft auch unterstellt. Für mich galt kein Gott, bei dem manche Theologen dann gar zweifeln, ob er überhaupt etwas mit der natürlichen Kreativität des Ganzen zu tun hat, weil die inzwischen wissenschaftlich erklärt wird, ihn da lieber raushalten wollen. Gleichzeitig fälschlicherweise "Kreationisten" genannte Buchstabengläubig scheinbar die Einzigen sind, die die Schöpfung nach wissenschaftlicher Erklärung noch verteidigen wollen. Dann aber nicht von der mir geltende Kreativität des Ganzen nach einer nur etwas empirischeren Beschreibung ausgehen. Die vielmehr die mir geltende kreative Realität bzw. die bei euch inzwischen wissenschaftliche Wirklichkeit der von mir und meinen Schülern verdammten Gottesvorstellungen wegen, die sie aus "abgeschriebenen" Lehren nachbuchstabieren, verneinen.

Wer die alten Hochkulturen studiert, ohne den Alten immer nur sein oft grundlos gewordenes Gottesbild zu unterstellen, kann erkennen, wie ich mit "Asha" die natürliche Ordnung bzw. von Menschen zu haltenden Vernunft beschrieb. Die ja dann auch als lebendiges Wort (ihr sagt Jesus) einzig auf den unsagbaren Grund allen Seins verwies, der bei meiner Kultliteratur mit "Ahura Mazda" umschrieben wurde. Warum ich den Grund meiner Lehren nicht aus dem Buch, aus vorgesetzten Glaubenslehren, alten Mythen bezog, wie ihr das mit eurem Gottesbegriff bzw. der menschlichen Gottesvorstellung macht, lässt sich daher am besten bei meinen Vätern, Onkeln oder Geschwister nachlesen. Ihr kennt nicht nur die Theologie- bzw. Denkmodelle, die meinen Lehren vorausgingen, sondern auch die zur gleichen Zeit in anderen Teilen der Welt durch den Kulturwandel vom Mythos zum Logos bedingten Denkbewegungen. Ob bei meinen griechisch-philosophischen Nachbarn oder im Fernen Osten.  

Doch allein wenn ihr meine geistigen Wurzeln im Orient betrachtet, wird euch klar, um was es mir geht. Wie ich mich nicht auf traditionelle Glaubenslehren, Gottesbegriffe bezog, keinen Gott aus Buchstaben geglaubt habe oder als Schöpfer beweisen wollte. Allein der Begriff des Schöpfers bringt ja oft völlig babylonische Sprachverwirrung. Denn die kreative Weisheit/Vernunft des Ganzen, für die mich begeisterte und im Kult von Ahura (als Schöpfer übersetzt) sprach, die war das genaue Gegenteil von dem, was Eure (Buchstaben)Kreationisten verteidigen.

Bei allem, was ihr über mich wisst, könnt ihr doch unmöglich annehmen, dass ich an einen Schöpfer geglaubt habe, wie er im Buche steht oder der Gefühs- und Geisterwelt entspringt. Vom Schwachsinn, dass da einer in 6 Tagen oder auf sonstige wundersamer Weise die Welt hergezaubert hat oder übernatürliche Wunder dann in vergeblichen Gottesbeweisen Schöpfung belegen sollen, ganz zu schweigen. Auch eine Art Intelligenter Designer, der vor-gesetzt wurde, war nicht mein Thema. Einen Designer, der sich in übernatürlichen Phänomenen zeigt, in Euren Glaubenslehren oft nur für das nicht in wissenschaftlicher Vernunft erklärte zuständig ist oder geheimnisvoll alles geplant haben soll, war das genaue Gegenteil der Philosophie, die dem anfänglichen Monotheismus zugrunde liegt.

4. Warum ich als Prophet Sprachrohr der schöpferischen Wirklichkeit, des ewigen Wortes war

Für die alten Hochkulturen als entwickelte Zivilisationen war die Schrift wichtig. So erst war kulturelle Kommunikation, Wissensaustausch oder -erhaltung und letztlich der von mir vertretene Kult denkbar. Doch das dem Monotheismus zugrunde liegende Wort wurde nicht wie bei euch, aus Schriften gelesen und dann versucht mühsam im natürlichen Geschehen zu beweisen. Einen vorgesetzten Schöpfer für menschliches Leid, bösartig erscheinende Naturvorgänge oder scheinbare Fehlentwicklungen verantwortlich zu machen, wie es als Theodizee eurem Glauben im Wege steht, das wäre für mich und meiner Vordenker völlig unglaublich gewesen.

"Die Menschen beobachteten, studierten und erfassten das Naturgesetz vom Keimen - Wachstum - Reifen und passten sich daran an. Sie erkannten den Kreislauf des Lebens nicht nur im Werden und Vergehen der Pflanzen und Tiere, sondern auch sich selbst." So oder ähnlich beschreiben eure Geschichtslehrer (z.B. Gottfried Hierzenberger "Der Glaube in alten Hochkulturen") nicht nur das Wort-Verständnis in Memphis oder Mesopotamien bzw. dann und dort, wo ich erwachsen bin, der biblische Monotheismus erwuchs.

Und wenn Erich Zenger in "Als Anfang schuf Gott" die biblische Schöpfungstheologie beschreibt, die bis zum Jesus der Synoptiker (nicht nur dem Logos des Johannes) reicht. Auch dann muss euch doch klar werden, dass es mir, wie auch den späteren Christen, die sich auf die Propheten des AT beriefen, um die schöpferische Wirklichkeit in Weltrealität ging. Wie ihr auf die Schnapsidee kommen könnt, den Denkern der Zeitenwende hätte dann ein junger Guru als Erneuerung oder gar als lebendiger Grund des neuen Monotheismus gegolten, wäre als Logos/lebendiges Wort gesehen oder hingestellt worden, das ist für mich unbegreiflich.

Die in damaliger Wissenschaft offenbare Harmonie der Naturgesetze, selbst die Erkenntnis der Fruchtbarkeit durch die regelmäßige Überschwemmung des Nils, all das hat mehr zu dem beigetragen, was von mir im Kult dann als Ahura Mazda bzw. unsagbare Schöpfermacht bezeichnet wurde (den Monotheismus begründete), als all Eure Lehren. Wenn ihr bei mir noch Dualismus seht, dann solltet ihr bedenken, dass es zu meiner Zeit noch keine Wissenschaft gab, die alle Erscheinungen auf kausale Weise in kreativen=schöpferischen Prinzipien belegen. Ihr dürft euch daher nicht wundern, wenn ich noch von einem kreativen Prinzip bzw. Geist sprach und einem Gegenspieler. Was aber zumindest in Kulturentwicklung auch bei euch noch zu beobachten ist. Wobei scheinbar auch das zum schöpferischen Dialekt, zum Rad der Geschichte gehört.

Die Art und Weise, den Menschen die schöpferische Wirklichkeit zu vermitteln, ist stets im Wandel. Vor mir waren die Mythen und ihre Göttersöhne die der alten Zeit gemäßen Mittler. Doch nicht nur diese Gottesbilder, bestimmte Vorstellungen von einem schöpferischen Wesen standen auch zu meiner Zeit dem Wandel und damit der Wahrnehmung der für mich damals geltenden schöpferischen Bestimmung im Wege.

5. Modernen Wissenschaft belegt meinen, damit euren Monotheismus

Aber im kosmischen Geschehen sind inzwischen alle Zweifel ausgeräumt, gilt nur ein einheitlicher kreativer Geist, wie ihr ihn heute in der Evolutionslehre beschreibt. Die Zweifel an der Güte der einen kreativen Macht, dürfte es bei euch nicht mehr geben. Ihr wisst, dass keiner Zürnt, wenn es donnert und Blitzt, sondern erklärt auf wissenschaftliche Weise, warum die elektromagnetische Entladung sein muss. Und ebenso wird doch von Euch inzwischen alles in einem kreativen evolutionären Geschehen begründet. Von den Erbeben oder Tsunamie auslösenden Verschiebungen der Erdplatten, über den Blinddarm oder den weiblichen Orgasmus, bis zu den menschlichen Gefühlregungen, der Gier oder dem Hunger auf Süß und Fett. Wobei hier ja deutlich wird, was nicht nur mein Thema war, sondern aller Theologie/Philosophie meiner Zeit. Die darauf abzielte, den Menschen über seine gierige Kurzsicht hinaus in das kreatives Geschehen des Ganzen einzubringen. Doch dieses gründete nicht auf alte Gottesbegriffe/-bilder, sondern das genaue Gegenteil.

Unser Glaube - wobei davon nicht in Eurem Sinne zu reden ist - gründete nicht auf kreative Geister, Gottesvorstellungen/-bilder/-begriffe oder alte Lehren oder persönliche Einstellungen, wie bei Euch. Unser Monotheismus oder mein Dualismus ging vom kreativen Weltganzen aus, das ihr heute nur weit besser erklären könnt als wir. Was Eurem Verstand im Wege steht, das sind genau die Bilder, die mythischen Gottesvorstellungen, die auch die Gegenspieler meiner Zeit waren. Denn keiner der Denker meiner Zeit, weder die Perserkaiser, aber auch nicht die griechischen Philosophen, haben sich in ihren Kultbegriffen auf vorgesetzte Bilder bezogen, sondern die in damaliger Wissenschaft erkärte Wirklichkeit. Auch wenn teilweise altbekannte Begriffe und Bilder aufgegriffen wurden. Der Kult unserer Hochkulturen, den ihr heute entschlüsselt, gründete doch eindeutig auf die natürliche Realität. 

Wenn ihr nur ins Museum geht, um die Fruchtbarkeitssymbole, die noch in Mythen lebendige Solidarität zwischen Mensch und Vegetation meiner Vätern oder die gesamten kosmologischen Theologiemodelle der verschiedenen Kulturepochen der Ägypter zu bewundern, wäre das Schwimmbad besser. Dort bewegt sich wenigsten der Körper. Und wer nur die Sprache meiner Schüler lernt, ohne auch die Natur- und Himmelsbeobachtung der Hebräer zu bedenken, gegen die eure nobelpreisgekrönten Weltformelsucher Weisenkinder sind, der hätte besser Spanisch studiert. Auch wenn in meiner Zeit die Welt noch nicht auf evolutionäre Weise, als Ökologie erklärt wurde und wir nichts vom Urknall oder sonstigen Entstehungsmodellen wussten. Wenn auf die Ordnung oder Dynamik der Natur gehört wurde, dann war das nicht die Buch(staben)hörigkeit, die ihr bei den IS-Kriegern als "Wortgläubigkeit" bezeichnet. Die aber auch den (Hochschul)Lehren derer zugrunde liegt, die die Buchstabenhörigkeit der radialen Islamisten Sonntag für Sonntag bitter beklagen. Auch wenn diese zwar das Buch statt die Weltrealität als Grundlage hochhalten, ohne in Wirklichkeit aus den Buchstaben noch eine Bestimmung zu beziehen. Was dann aber nur den Eifer der jungen Deutschen anfacht, die zum Islam überlaufen, nun buchstabenhörig eine einfache Wahrheit verkünden wollen.

Was aber alles nicht wundert. Wie könnt ihr einen von mir bzw. meiner Zeit ausgehenden antik-wissenschaftlich begründeten Monotheismus schöpfungstheologisch nicht nur im Alten, sondern auch im Neuen Testament nachblättern. Dann aber- glauben: bzw. weiter von einem jungen Guru ausgehen, an dessen Lehren man als Christ glauben muss? Solange eure Theologen den Buchstaben nach bzw. in einem buchstäblichen Wanderprediger die Neubegründung des von uns gebrachten Monotheismus belegen wollen, ist Babylon vorprogrammiert. Doch davon könnt ihr euch befreien.

Denn ihr beschreibt doch in den täglich erscheinenden dicken Büchern, wie das natürliche Werden erst in Göttergestalten und dann ich Schrift kulturell umgesetzt und zum Wort wurde. So auch der Kult bewahrt wurde und sich danach die Hochzivilisationen entwickelten. Wie jedoch von Anfang an ein Kult war, bei dem die natürliche Kreativität, die ihr inzwischen nur in etwas wissenschaftlicher Worte fasst, den Ton angab, der zum Wort wurde.

Erspart es mir aufzulisten, wie die in allen alten Hochkulturen die Götter für die kosmische Ordnung nach damaligem Weltverständnis standen, bevor diese in den euch auch von mir bekannten Lehren zum Schriftwort wurde. Vom Volksglaube, bei dem die Weisheit/Vernunft in Göttergestalten lebendig war, will ich hier nicht sprechen. Doch an keiner Stelle der gesamten damaligen Denkwelt galten Buchstaben, vorgesetzte Lehren oder Gottheiten als Grund des Glaubens. Dort wo ihr aufgrund eurer Religionsbücher von Abraham rededet, hat keiner an die die Naturkräfte verkörpernden Götter im Sinn von zu beweisender Gottheiten geglaubt. Nicht nur die Ischtar-Mysterien sollten den Kreislauf aller Fruchtbarkeit auch in menschlicher Kultur sichern helfen. Mehr oder weniger war darauf die ganze Götterwelt angelegt. Und die wurde durch in meiner Zeit immer mehr in Vernunft erklärt, nun nicht mehr in Götterngestalten, sondern in Lehren lebendig, wie ihr sie aus dem Osten z.B. von Laotse oder von mir kennt. Die einheitliche Welterklärung in eurem Sinn war uns noch nicht gegeben und doch sollte bereits im Götterkult und dann in unseren schriftlichen Lehren sowie einem von diesen ausgehenden Kult der Mensch zum Teilhaber des Rhythmus in Werden, Vergeben und Neuwerden sein.

6. Meine ewige Aufgabe als Re-visor und Aufklärer

Einen Gottesstaat, wie ihn heute RS in meiner Heimat, letztlich im Nachbeten auch westlicher, auf Buchstaben bzw. traditioneller Glaubenslehren gründenden Kultvorstellungen errichten will, wäre für uns damals unvorstellbar gewesen. Unsere Theokratie gründete auf eine kreative Realität bzw. davon ausgehende Weisheit, die ihr auf euren Weltklima- oder Friedenkonferenzen vergeblich einfordert. Ihr habt doch Augen im Kopf, der auch zum Denken gut ist. Daher braucht ihr nicht allein die in meinem Namen verfassten Kulttexte bzw. Weisheitslehren betrachten. Ihr könnt auswerten, was in unserer Zeit den Ton angab und dies auf euere Zeit übertragen. Was nutzt es, wenn ihr die universale kreative Weisheit deutlich macht, die auch den Perserkönigen meiner Zeit galt, dann diese nur in Büchern blättert, Gottesbilder und davon ausgehende meist sinnlose Lehren gegeneinander gestellt werden?

Und wer wundert sich, wenn junge Moslems oder Deutsche, denen ihr den natürlich-kreativen Sinn ihres Seins nicht vermitteln könnt bzw. verweigert, sich den einfachen Glaubenswahrheiten eines mittelalterlichen Islam zuwenden. Zumal der durch ähnlich charismatische Prediger verkündet wird, wie die, durch die sich jenseits des großen Teiches Massen von Amerikanern begeistern oder einfache Wahrheiten verkünden lassen.

Solange ihre den Grund eures Glaubens in einem (nicht gewesenen, aber gegen besseres Wissen weiter für historisch gehaltenen) Guru definieren wollen, den ihr dann auch noch als ewige Warheit, lebendiges Wort hinstellt, liegt es doch auf der Hand, dass sich die mörderischen Moslems auf Mohammed berufen.

 

Hier wäre noch seine antike Aufgabe als Revisor im zweifachen Sinne deutlich zu bedenken:

Reform (Re-vision) des bereits vor Echnaton entworfenen Monotheismus, der sich auf die natürlich-kosmische Ordnung im universalen Sinne gründende, die vormaligen Glaubensvorstellungen verneinte, Götterbilder ausmeißelte.

Wobei der Bezug auf die natürliche Ordnung nicht nur für Echnaton gilt, der als erster Versuch von Monotheismus die menschlichen Götter ins Reich der falschen Geister verbannen wollte. (Wieso auch der nicht vom Himmel fiel, in Kultur erwachsen ist, an anderer Stelle.)

Gleichzeitig: Revisor der in der zu seiner Zeit mit verkommenen Glaubensvorstellungen, falschen Lehren aufräumte, sie auszumerzen versuchte.

 

Weiter Themen, die aber bereits aufgegriffen wurden, oder sich ergeben:

(Aber das alles lässt sich in wissenschaftlicher Literatur über Zarahtustra und die Entstehung des Exilsmonotheismus selbst nachlesen bzw. aufgeklärt bedenken.)

Biblischer Schöpfungsglaube und sein neutestamentliches Zeugnis

Meine Schüler

Natürliche Kreativität nach wissenschaftlichen Begriffen, statt Buchstaben-Kreationismus

Im Verständnis der Zeit zum Ausdruck gebrachte kreative Wirklichkeit/Bestimmung: Wort

Atheismus konnte es am Anfang nicht geben - galt mein Monotheismus