22. Ohne Aufklärung über gemeinsame Weisheit bleibt Blutvergießen, Kulturkrieg

Auch die kulturelle Feindschaft, die heute zu Blutvergießen zwischen Juden und Islam, dort zu andauernden, weltbedrohenden Religionskriegen der verschiedenen Richtungen führen, kann nur in Aufklärung aufgelöst werden. Die mit den Ihnen bekannten Fakten wissenschaftlich angestoßen werden kann. Der Missverstand der jüdischen Idee, die Sie gerade in der Geschichte Israel als höchst rational vorstellten und die so heilsam für die Zukunft der Welt wäre. Die herrschte auch in der Antike bei orthodoxen Juden, wie Römern. Wonach einerseits die philosophische Grundlage, der Kult der Juden ohne Gottesbilder Interesse fand, gleichzeitig orthodoxe Praxis des Tempelkultes, die Abgrenzung, Ablehnung aufgeklärter Weisheit zu Feindschaft, zu Mord und Vertreibung aus Jerusalem führte.

Das Christentum, nicht die unterstellte Sekte eines heilspredigenden Zimmermanns, wäre nicht gewesen, wenn nicht bereits damals in Aufklärung, damit auch im bildhaften Verstand der Traditionstexte die Missverständnisse ausgeräumt worden wären. Es war allegorischer Verstand der eigenen Tradition, der hellenistischen Juden, damit späteren Juden-Christen den Weg zur Versöhnung mit dem Sinn allen Seins öffnete. Nur so waren auch die Grenzen zwischen den Kulturen und Zeiten aufgehoben, konnte die Weisheit griechischer Naturlehre (Logos) im Sinn Moses als neue Tora verstanden werden, so auch Griechen wahrer Gesalbter (Christus) sein. Damit war eine Bestimmung in Weisheit gegeben, die auch für die politischen Kaiser gelten sollte, von denen zu vertreten war. Und die heute aufgeklärt im wachen Verstand zur bestimmenden Motivation, König mündiger Weltbürger in Demokratien der Zukunft werden kann und muss.

Wie die Missverständnisse noch weit in die christliche Mission reichten, ist bekannt. Die Markion folgende Kirche, für die zwar Weisheit nach Naturlehre (Logos) nach dem Konzept der Hebräer der wahre Gesalbte (Christus) war. Von der wissen wird nicht nur geschichtlich, sondern im Namen Barabas aus der Apostelgeschichte, wie noch vor Paulus (dem ehemaligen Gesetzeseiferer) die erste Runde christlicher Mission rund um das Mittelmeer ausging. Die markionistischen Christen lehnten wahrscheinlich noch aufgrund der Unterstellung eines menschlichen Gottesbildes (Zimmermanns, Designers im Himmel) die jüdische Gottheit, wie auch die noch buchstäblich verstandene Tora ab.

Ähnlich war auch die buddhistischer, wie persischer Weisheit gerecht werdende christliche Weltreligion des Manichäismus nicht die Einfärbung einer Heilsprediger-Sekte für Bildungsbürger. Wie es heute auch sämtlichen weiteren Erkenntnisschulen, Reformbewegungen im kulturellen Laboratorium der Antike und Spätantike, nun aber selbst den Evangelien unterstellt werden muss. Absurd! Allein die Unterstellung, dass dies von hellenistischen Bildungsbürgern, denen die Erkenntnis des Sinnes allen Seins und davon ausgehende Weisheit als höchste Wesentlichkeit bestätigt wird, geglaubt worden sein soll, ist unmöglich. Was alle Religion als Schwachsinn erscheinen lässt ist ein Kurzschluss, der die Geschichte auf den Kopf stellt. Vielmehr lies erst der allegorische Verstand, den Augustin als Prototyp der Kirchenväter der Geschichte nach bei Ambrosius von Mailand lernte, den bisher dem Manichäismus folgenden Professor sich zum inzwischen platonischen Judentum seiner Heimat bekehren. Was nicht in der Sekte eines besonders schlauen Rabbis, sondern im aufgeklärten Verstand der Weisheit als jüdischer Kult-König, Christus begründet war.

Und ohne den aufgeklärten Verstand wäre der die jüdisch-christliche Heidenmission begründende Paulus nicht gewesen, sondern ein Eiferer für das buchstäbliche Nationalgesetz der Juden, ein orthodoxer Saulus geblieben. Auch Konstantin hätte sich so nicht dem Juden-Christentum angeschlossen, dafür die Hagia „Sophie“, universale Kirche für die Weisheit gebaut. Er hätte auch an alten jüdischen Kultstätten keine Geburts- und Grabeskirche für den Christus der Juden (wie Sie wissen: die dem Kaiser heilige Weisheit) errichtet. Und so lässt sich auch begründen, warum in der Legende die Kaisermutter Stücke eines Kreuzes anschleppen musste, um den neuen Kult anschaulich zu machen. Im aufgeklärten Verständnis der vielfältigen Gründe, warum aufgeklärte Weisheit als Christus verurteilt wurde, so das Kreuz einer menschlichen Gestalt tragen musste. Da könnten Sie das jüdische Volk nicht allein vom Vorwurf befreien, einen häretischen Rabbi, angeblich Grund des Christentums, umgebracht zu haben.

Denn wenn dann unterstellt werden muss, dass Visionen von Sektenanhängern dazu führten, dass der gut Junge zum Christus oder gar Gott selbst wurde. Und sich daher die Christen als wahre Juden sahen. Da wird so in den Augen naturwissenschaftlich aufgeklärter Welt nicht allein Christentum und Judentum als gestriger Schwachsinn gesehen. Den es zu beseitigen gilt. So geht auch der Kampf der Kulturen weiter. Da ist an die für unsere Zukunft heilsame jüdische Idee, dass Weisheit an Stelle Aberglaube, Gottesbildern, nun Kapital- oder Konsumherrlichkeit zur Weltherrschaft wird, nicht zu denken. Wie Weisheit so auch an Stelle von autokratischen Partei-Monarchien oder vergeblicher Öko- oder Corona-Diktatur bestimmende Motivation mündiger Demokraten als Weltbürger werden kann, bleibt verborgen. SIE SIND GEFRAGT, die Missverständnisse nicht allein hinsichtlich des Judentums auszuräumen.

Aufklärung, wie Sie von Ihnen anzustoßen wäre, wird nicht dazu führen, dass sich alle Welt auf einen Schlag zur Weisheit im gemeinsamen Sinn bekennt. So einer Weisheit, wie sie auch die Weltfriedens-, Gesundheits- oder Ernährungsorganisationen vertreten, inzwischen selbst die Kinder der Welt freitags vergeblich predigen, zur Volksmotivation wird. Aber die wissenschaftliche Grundlage wäre gelegt, dass Weisheit im gemeinsamen Sinn aller Welt, die aufgeklärt als Voraussetzung für die Zukunft erkannt ist und gegenseitig vergeblich gepredigt wird, die bestimmende Motivation von damit auch mündigen Weltbürgern werden kann. Gerade auch bei denen, die nicht zuletzt aufgrund der Hypothese vom Rabbi, der in Visionen seiner Anhänger Christus oder Gott wurde, allen Glauben als gestrig, Gefühlsduselei abschaffen wollen.

Menschliche Tyrannen, Selbstherrlichkeiten, Gier, die David als Goliath in der Geschichte besiegte. Die lassen sich auch heute nur bekämpfen, wenn Weisheit zur eignen Krone, künftig bestimmender Motivation von damit Weltbürgern wird. Was in den alten Geschichten als Bedrohung der Unabhängigkeit Israels ausgemalt wird, ist zur weltbedrohenden Realität geworden, die Wohlstand, Freiheit, Zukunft mehr als gefährdet.

Daher bitte ich die theologische Wissenschaft von ganzem Herzen, die heutige Hypothese zu hinterfragen und von Weisheit ausgehend die Geschichte, so deren Bedeutung als menschliche Krone für unsere Zukunft zu bedenken.

Mit großer Hochachtung vor Ihnen und Ihrer Aufgabe

Gerhard Mentzel

In der folgenden Vision wird ausgemalt, wie in politisch-geschichtlicher Entwicklung die Zeit für Weisheit reif war und welches Heil dann theologische Aufklärung bewirkte.

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