5. An Hochschule, wo Christus zum Rabbi wurde, ist heute Weisheit gegeben

Auch der in jungen Jahren für viele provokante Thesen bekannte Klaus Berger, der in Heidelberg die Verantwortung für das Neue Testament 2006 an Gerd Theißen übergab. Der beschrieb sie zwar, arbeitete aber jenseits von Weisheit. Die Sie nun als Recht, Heil (Jesus) und damit den jüdischen König, Gottessohn (Christus) des Alten Testamentes zeigten. Nicht allein seinen Streit mit Gerd Lüdemann, der von Visionen in Trauerbewältigung sprach, die als absolute Voraussetzung christlichen Glaubens geltende Auferstehung ablehnte. Was bei einem Weisheitslehrer logischerweise so alle Welt sieht und heutige Lehre ist. Der wäre nicht notwendig gewesen. Denn wie Weisheit, die nach Ihrer Lehre Recht, Heil und somit Jesus Christus war, in hellenistischer Aufklärung auf neue, nun universale Beine gestellt wurde. Das wissen wir. Nicht allein Weisheitsschriften wie Jesus Sirach oder die Sapienta Salomonis zeigen deutlich, wie auch im Namen von Philo von Alexandrien, so im gesamten hellenistischen Judentum die alttestamentliche Tradition, so auch Christus in nun hellenistischer Weisheit auf-verstanden wurde. Und so erscheint auch logisch, wie die Auferstehung die absolute Voraussetzung christlichen Glaubens war und ist. Berger, der mir in unzähligen Vorträgen katholischer, wie evangelischer Bildungseinrichtungen (beginnend einem Diskussions-Wochenende mit Lüdemann), wie seinen Büchern oder über seine Schüler viele Anregungen gab. Der aber trotz unzähliger Bitten und Briefe Weisheit nach Naturlehre (Logos) nicht als das von ihm vertretene hoheitliche Wesen bedenken wollte (www.neu.theologie-der-vernunft.de). Dem war ihre Lehre von Weisheit nach Ordnung der Natur als Heil und Recht (Jesus) so wahren König (Christus) scheinbar noch fremd. Seinen Verweis, ich sollte nicht auf den Logos, damit in Naturlehre begründete Weisheit insistieren, sondern in der Bibel lesen, habe ich befolgt.

Doch nun wird diese Weisheit nicht nur als Grund des Alten Testamentes, dessen Recht, Heil (Jesus) und wahren Gesalbte (Christus) gezeigt. Auch von den Christen, bei denen anfänglich im Kult nur das Alte Testament gelesen, so ein neuer Kanon für die Kultlese erst später herausgegeben wurde. Von denen wissen wir aufgrund Ihrer Lehre, aber allein in ihrer aufgeklärten Bewahrung des Alten Testamentes, was Grund christlichen Glaubens war und ist. Wie Weisheit nach Naturlehre (Logos) dann nicht nur bei Johannes und Paulus Christus war, ist nach heutiger Lehre kein Geheimnis mehr. Auch wenn heute im kindlich-buchstäblichen Kurz-schluss unterstellt wird, ein Zimmermannssohn wäre mit der Weisheit identifiziert worden. Und der wäre dann aufgrund von Trauervisionen nach grausamem Tod zum Christus und Weltretter ausgebaut, als solches von aufgeklärten hellenistischen Juden und ihnen folgenden Griechen geglaubt worden. Was unmöglich ist!

Berger hielt noch an der Auferstehung eines Menschen fest, lehnte dessen spätere Verherrlichung ab und lehrte noch bis vor wenigen Jahren einen jungen Mann als all das, war biblisch beschrieben ist. Auch wenn der weder Grund Moses, Christus, Gottessohn sein konnte. Und hierin weder die eschatologische Hoffnung oder sonstige Bedeutungsaussagen zu begründen waren. Womit auch die als Glaubensvoraussetzung gelehrte Auferstehung abgeschrieben war. Wie selbst sein wissenschaftlicher Gegenpart Rudolf Bultmann, der mit seiner Entmythologisierung den Grund für die historische Kritik lieferte, ging er von einem hoheitlichen Wesen aus. Ähnlich wie vorher Karl-Barth, der gegen den als historischer Jesus ins Feld Geführten noch sagte: „Ich kenne diesen Herren nicht.“ Auch wenn so der christliche Glaube seit naturwissenschaftlicher Aufklärung abgeschrieben, Gott wissenschaftlich für tot erklärt, dem aber-„glaube“ jenseits von Weisheit (Wissen, Welterfahrung) überlassen war.

Doch mit dem, der Dank Aufklärung und historischer Kritik noch hinten herauskommt. Mit dem lässt sich weder die Geschichte, noch die Theologie des Neuen Testamentes erklären. Ein Zurück zu einem buchstäblich zu glaubenden Christus mit Haut und Haaren gibt es nicht. Das wäre bedeutungslose, funktionslose Religiosität, Aberglaube. Doch die historische Kritik und mehr noch das heute gegebene Wissen über die Weisheit als Grund des gesamten alttestamentlichen Kultes hat den Weg zu einem aufgeklärten Verstand frei gemacht. Und lässt so die heilvolle Bedeutung von Weisheit für unsere Zukunft erkennen: Als universales, nicht in menschlichen Meinungen, überkommener Moral begründetes Recht (Jesus), wie als wahren Herrn, König (Christus): damit als menschliche Krone eigene Motivation künftig mündiger, selbstverant-wort-licher Weltbürger.

Doch auch Bergers historisch-kritische Nachfolger, die er dann im Buch als „Die Bibelfälscher“ beschimpfte. Und die, wie er nur noch bei Bibel-TV eingeladen dort klagte, für die Säkularisierung der westlichen Welt verantwortlich wären. Weil nur noch ein lebenslustiger Wunderheiler blieb, dem ein Christusmythos aufgesetzt wurde. Denen scheint das inzwischen von Ihnen vorgestellte Wissen über Weisheit als Jesus Christus des Alten Testamentes fremd gewesen zu sein. Statt psychologisch, mehr noch kulturpsychologisch zu erklären, warum nach dem Konzept der Hebräer die Weisheit, die wir uns heute angesichts nicht allein ökologischer Zukunftsvernichtung gegenseitig vergeblich vorbeten oder die uns der Arzt vorschreibt, als künftige Herrlichkeit zur bestimmenden menschlichen Motivation werden kann und muss. Was ganz und gar kein Mythos, sondern Grundlage für Demokratien und Voraussetzung gemeinsamer Zukunft, aber auch Gesundheit, Wohl und Glück, Weltfriede ist. Da werden nun die Geschichte auf den Kopf stellend, jedoch historisch unhaltbare psychologische Überlegungen angestellt. Dabei wird jedoch in umgekehrter Weise gefragt: Warum ein wanderradikaler Zimmermannssohn zu all dem wurde. Ohne, dass die nun hellenistische Weisheit in geschichtlicher Wirkung bedacht wird. Da wird Texten, die ausschließlich vom Christus im Sinn des Alten Testamentes, damit Weisheit auch statt heutiger Tyrannen als wahren Gesalbten, Herrn handeln, ein Christus-Mythos unterstellt.

Auch als 2011 zum 625-jährigen Jubiläum der ältesten deutschen Universität die Professoren in der Heidelberger Universitätskirche beachtliche Predigten unter dem Gesamtthema „Zwischen Weisheit und Torheit“ hielten. Um so in vorurteilsfreier, grenzüberschreitend Wahrheits- und Erkenntnissuche dem Motto der Universität gerecht zu werden: "Semper apertus". Dies gelte nach Homepage der Hochschule nicht nur für Weltoffenheit, sondern auch für die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen, Diskussionen und Entwicklungen, für Innovation und damit für die Gestaltung der Zukunft. Wovon leider aufgrund heutiger Hypothese wenig zu hören war. Denn da wurde Weisheit oft nur in alten Texten nachgeblättert, nicht auf heute übersetzt und als Lösung aktueller Probleme, Lebensvoraussetzung für Zukunft erklärt. Und ebenso wenig wurde daher innovativ überlegt, wie Weisheit zur menschlichen Bestimmung, Motivation werden kann. Gleichwohl in fast allen Beiträgen, selbst an „Frau Weisheit“, damit ihrer vielfältigen weiblichen Personifikation klar wurde, wie die heutige Hypothese nicht sein kann, ein folgeschwerer Kurz-schluss ist.

Sie hatten, zwar an der von Professor Schwier herausgegebenen Predigtreihe „Zwischen Torheit und Weisheit“ mit Psalm 73 einen Weisen vorgestellt, der in Frage über den Tun-Ergehen-Zusammenhang, damit den „Sinn“ den Welt bei allem Übel in einer Krise des Gottesvertrauens war.  Aber leider nicht Weisheit im Sinn der Welt als Wesen, Tora, Christus des Alten Testamentes vorgestellt. Womit eigentlich alles gesagt gewesen wäre.  Denn ersparen Sie mir an allen Beiträgen, so auch der als Überblick vorangestellten „Urchristlichen Weisheit“ von Professor Theißen zu argumentieren, wie die dort vertretene Hypothese nicht sein kann. Sicher hat es in der Antike viele Lehrer der Weisheit gegeben, die praktische Lebensorientierung, so Unterscheidung zwischen Gut und Böse, damit dem Wider-sinn-igen war. Aber der biblisch beschriebene Grund Moses, die nun hellenistische Weisheit, die als neues Recht, Wort Gottes und so Christus, wie die Offenbarung des Sinnes allen Seins der Väter war. Das alles verdankt sich mit absoluter Sicherheit keinem geheimnisvollen „Offenbarungswissen“ des von Gerd Theißen beschriebenen lebenslustigen Galiläers. Der mit der Weisheit identifiziert worden sei so in Visionen seiner Groupies zu all dem wurde. Gott behüte uns, dass wir die hier apokalyptisch beschriebene Krise der Weisheit, die heute erneut zu beklagen ist, ähnlich wie angenommen lösen wollen. Indem wir, wie Professoren ihren, sich als Erfüllung, wahre Vertreter des erneuerten Alten Testamentes verstehende antiken Kollegen unterstellen, die kirchenrebellische Geistheilerin Urielle, weil die einzig einen Fernsehkanal zur Verbreitung ihrer Weisheit, viele Anhänger hat, Wunder wirkt, zur deren Inkarnation von Weisheit erklären. Wonach dann nicht die ökologische Weisheit, sondern die esoterische Seherin oder ihr weiß gekleideter Partner das Maß allen Lebens wäre. Urielle wäre so das universale Wort Gottes und der wahre Gesalbte (Christus). Als Offenbarung des Sinnes allen Seins wäre sie ab sofort auch der einzige Grund allen Glaubens.

 Ist es nicht mehr als absurd, Aposteln, damit Weisheitslehren, die zwar nicht von Jesus, sondern Christus oder der Weisheit als Pantokrator schrieben, gleichwohl sie das Heil (Jesus) der Hebräer mit der Weisheit=Christus verjüngten, die Verherrlichung eines rebellischen Handwerksburschen mit zufälligem Namen Jesus, der Wunder wirkte, Weisheit lehrte, zu unterstellen. Allein nun davon ausgehen zu müssen, eine philosophische Schule in Ephesus, die als Lieblingsjünger Johannes bekannt ist und die den Philosophen der Zeit geltende Weisheit nach Naturlehre (Logos) als Christus über die alte jüdische Lehre stellend sprechen lässt. Der wäre es um den heute als historisch Geltenden gegangen. Philosophische Weisheitslehrer, die sich, wie hellenistische Juden Alexandriens dem Heil der Hebräer mit nun zeitgerecht-universaler Weisheit als Christus anschlossen. Die hätten in Wirklichkeit nur einem mit Weisheit identifizierten Handwerksburschen, der mit seinen Freunden um den See zog und dem Wein nicht abgeneigt war, wundersame Dinge tat und Weisheit predigte, als Christus, Wort, Weisheit beschrieben, im ich sage euch über die Tradition gestellt?

Es erübrigt sich, weitere Predigtbeiträge aufzugreifen, da die sich alle sich auf Weisheit als Wesen der alt-, wie neutestamentlichen Lehren beziehen. Wie dieses Wesen zur Versöhnung der Kulturen und Zeiten das Kreuz einer menschlichen Gestalt auf sich nehmen musste. Weil allein Weisheitspredigten oft im Namen ihrer Lehrer nicht als notwendige Heil brachten. Das ist logisch. Das Kreuz war keine Torheit. Vielmehr zeigt selbst das Festklammern an einer menschlichen Gestalt sämtlicher heutiger Forscher, wie weise dies war. Aber wenn nun in Verteidigung der für einen Volkskult notwendigen Bildern aus Buchstaben versäumt wird, die Weichen zu stellen. Damit  im gemeinsamen Sinn in Ökologie begründete Weisheit, die Voraussetzung für Wohl, Friede und Zukunft ist, zur Rechtsgrundlage, wie als wahre menschliche Bestimmung, Motivation so Krone (Christus) nach Konzept der Hebräer, wie der ihnen folgenden Hellenisten zum Heil (Jesus) für alle Welt werden kann. Dann ist das nicht nur eine Torheit, sondern ein Verbrechen am christlichen Glauben, wie aller Welt.

Solange die Weisheit als Wesen des Alten-, wie Neuen Testamentes, so logischerweise als Recht, Gotteswort, damit für Hebräer Gesalbter (Christus), Offenbarung des Sinnes, in dem sie bezeugt war, nicht gegeben war. Da war das noch zu verzeihen. Aber nun?