Die Abgründe der Gier - wortopolis.de
Wissen was Weise ist reicht nicht:
Der Chip im Kopf war Weisheit als menschlicher Kult, Christus, Wort, Tao...

Denn wie zwar der Geist willig, aber das Fleisch schwach ist. Wie es nicht reicht zu wissen, was weise ist. Wie der Mensch ähnlich wie heute die Weisheit im Sinn des ökologischen Weltganzen und so auch des Selbst, die er erkannt hat und predigt, nicht wirklich lebt. Das war nach dem Wandel vom Mythos zum Logos Thema der gesamten philosophischen Schulen der Welt, dann gerade bei hellenistischen Juden, wie Griechen. Weit über Stoa oder Epikur hinaus. Von deren Weisheitsschriften über ein glückliches Leben, rechte Lebenseinstellungen, Selbstbelehrungen, Überlegungen, wie die Weisheit selbst-, wie kultbestimmend werden kann, wir gar nicht genug lesen können. Um zu begreifen, um was es bei Christus ging.

Bereits bei Platon als erstem Theologen zielte alle Philosophie und so  im prophetischen Sinn auch die Christologie darauf ab, die "geliebte Weisheit" Fleisch werden, zur Bestimmung des Einzelnen, wie der Gemeinschaft werden zu lassen. Nicht umgedreht! Denn wie heute, wo China erneut die Demokratie in Frage stellt, sein autokratisches Konzept als Modell der Zukunft lobt. Was Angst und Bange macht, wenn dann gar Nationalisten, wie nun im einst weltoffenen Amerika oder religiöse Abgedrehte wie damals Nero zum lebenslangen König würden. So war auch nach vergeblicher Probe von Demokratie und wieder eingeführtem Kaiserkult, nicht allein angesichts Nero, vielmehr auch aufgrund der philosophischen Kritik an den mythischen Gottheiten und dem Orakelglaube die Zeit reif. Es wurde ein Kult für eine globales Reich von England bis in den Orient gebraucht, bei dem die Weisheit im gemeinsamen Sinn nicht nur von Philosophen gepredigt, sondern zur Kultur (Fleisch) wird. So dass sich immer mehr Menschen, wie auch Kaiser, denen die stoische Weisheit im Namen Zeus oder Serapis galt (ein Kunstname für ein auch dem Philosophenkaiser Mark Aurel geltendes Verständnis, in dem auch die ägyptischen Wesentlichkeiten aufgegangen waren) für das aufgeklärte Moses-Konzept weisheitlicher Juden, meist der Diaspora  interessiert. Hier galt die Weisheit als bestimmender König der Könige, Gesalbter "Christus", wurden keinen mythisch-menschliche Gottheiten geopfert.
 
Die dann vielfach wie im Sinn des Weltganzen bedachte, für die gesamten Lebenseinstellungen, wie das Sozialverhalten maßgebende, in Natur (nicht spirituellem Selbst) bedachte Philo-Sophie wurde so an Stelle der mythischen Gottheiten als wahren Sohn und dann auch im prophetischen Sinn als Wort, universale Tora verstanden. Denn wo von Vernunft, Weisheit gesprochen wurde, setzte dies einen Sinn voraus, der im Sinn der aufgeklärt in Vernunft verstandenen alten Gottheiten als höchste Wesentlichkeit (Theos) im Sinn Zeus, wie JHWH gesehen wurde. Die Sekte eines Heilspredigers, deren Anhänger die Menschen rund ums Mittelmeer zur Gottheit ihres Gurus überredeten, was nach heutiger Hypothese als die christliche Mission gelehrt wird. Die fällt so ins Wasser. Aber wie an aktuellen Vorlesungen gezeigt wird, war das mit Sicherheit auch nicht das Thema eines Hellenisten wie Lukas. Der das Problem der damals als Apostel geltenden Wanderphilosophen beschreibt. Die ihre Weisheitslehre jetzt nicht nur im Namen Zeus, sondern nach Pfingsten (dem Verstand einer gemeinsamen Wahrheit, Sprache) nun auch im universalen prophetischen Christus-Konzept verbreiteten.

Doch der schöne Philosophenbart des jüdischen Christus ist nicht ab, der im Sohn offenbare Vater (christliche Gott) ist nicht wissenschaftlich tot. Ganz im Gegenteil. Doch auch wenn sich die Weisheit entwickelt hat, in aller aufgeklärter Welt gültig ist. Und gleichwohl der Sinn des zusammenhängenden Ganzen heute nicht mehr in Wasser und Feuer erklärt, sondern dabei nun empirisch begründet von Ökologie und Evolution gesprochen, auch in allen naturwissenschaftlichen Modellrechnungen und Versuchen ungenannt eine ewige Kreativität, damit ein Sinn vorausgesetzt wird. Wie die Weisheit im gemeinsamen Sinn, die nun nicht mehr nur den Philosophen gilt, sondern nach der gerade in Weltkrisen besonders laut gerufen wird, nicht nur Kulturgut, sondern zum gemeinsamen Kult werden muss, um gelebt zu werden, wussten auch:
Römer, Kelten und Germanen: Naturphilosophen - Vorsokratiker

Logos muss Christus "König" Kulturbestimmung werden 
Allein wenn bei Wikipedia zu lesen ist, wie es bei "Logos" naturphilosophischer, so von Sinn ausgehender "Lehre", Vernunft, Weisheit, Logik, Rede
(heute u.a. Ökologie, Biologie)
um Weltvernunft als Christus ging.

Wie damit die naturphilosophisch erkannte Vernunft/Weisheit als "Christus" (Gesalbter, Gottessohn, König), damit in einem natürlichen Sinn begründete Rede: Theologie, Christologie als Weisheitslehre und kein gegen besseren Wissens weiter untersteller Guru sagte, was statt Orakelglaube, wie altersstarrer Gesetzesbuchstaben Beschnittener Recht ist. Und heute auch klar ist, wie kein Guru oder nächtliche Vison seiner Groupies, sondern naturphilsophische Erkenntnis die Offenbarung des einen und einzigen (in den Religionen in unterschiedlichen Namen als höchste Wesentlichkeit, Gottheit zu ehrenden) gemeinsamen Grundes, Sinnes allen Lebens war. Weil auch bekannt ist, wie noch nach der Abspaltung des Islam vom frühen Christentum für alle anfänglichen Denkern der Logos (Vernunft/Weisheit)  das christliche Wesen, wie das Wort des arabischen Propheten war. Nachdem die Weisheit vorher von hellenistischen Juden im neuen, nun universalen Bund als Wort im Sinn der Moses-Propheten verstanden, so im Namen Josua, lat. Jesus Christus, ähnlich im Osten als Dharma oder Tao galt. Da bedarf es an Pfingsten keiner Flämmchen auf dem Kopf. Um wie Apostel (Philosophen verschiedener Schulrichtungen: Nun Jünger der Vernunft im Sinn Moses, so Josua "Jesus", nicht Anhänger des weder in den Geschichten, noch der Geschichte vorkommenden Gurus) heilsam die einheitliche Sprache der Wahrheit, schöpferischer Wirklichkeit und Bestimmung zu sprechen. Damit den Aberglaube an Mysterien, Orakel, wie nationale Glaubensvorstellungen zu überwinden, um Weisheit, Weltvernunft zur gemeinsamen Selbstbestimmung zu machen.

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Fleischwerdung von Weisheit, wie sie heute nötig wäre ist möglich

Nicht ohne Grund hat die Evolution dem selbstbewusst und so selbstverantwortlich gewordenen Homo Sapiens verschiedenartige Kulturkonzepte zur Seite gestellt. Deren völlig verschiedene, offensichtlich jedoch keine banale Historie, sondern sinn-vermittelnde Bilder, die Kulturgeschichte in Geschichten anschaulich machen, dürfen uns nicht vom Denken abhalten. Zumal wir wissen, wie der menschliche Kopf funktioniert, wir keine weisen Programme, sondern prägnante Personen wählen, von der Psyche, Emotion gesteuert sind. Wie so auch heute die Emotionen ansprechende Bilder, wie verschiedene Kultpraktiken notwendig sind, um den in moderner Naturlehre (Logos) beschriebenen Grund allen Lebens, so dem gemeinsamen Sinn, nach dem gerade in Krisen besonders laut gerufen wird, im Selbst, wie in Kultur inkarnieren zu lassen. Doch brauchen wir in der Evolution der Phantasie keine neuen Bilder zu erfinden, sondern können die alten in aufgeklärter Weise verstehen. Ob es beim Zimmermann Josef als Ziehvater der von Mutter Kirche in menschlicher Erscheinung eines wanderpredigenden Pantokrator zur Welt gebrachten, allein in natürlicher Wirklichkeit bezeugten Weisheit um das Judentum geht, was logisch wäre, ist dabei nebensächlich. Um den heute als historisch geltenden jungen Mann, den eine junge Frau, die versehentlich als "Jungfrau" bezeichnet worden sein soll, ist es in der Geschichte nicht gegangen.

Denn es ist historisch-wissenschaftlich unmöglich geworden, nur weil heute von einem Handwerksburschen ausgehend, Sonntags vom Christus und Heiland geschwärmt wird, Ähnliches den vielfältigen Anfängen, Christentümern, Kirchen, nachweislich in Weisheit nach früher Ökologie gründenden Bewegungen unterstellen zu wollen. Das lässt sich auch mit den Verfassern der biblischen Texte, wie sie heute als ernsthafte akademisch, damit in antiker Philosophie und Rhetorik ausgebildete Gelehrte vorgestellt werden, nicht machen. Die sich keine Märchengeschichten um einen jungen Mann aus den Finger saugten, hierzu alte Mythen aufgriffen, sondern bewusst im Stile eines Kaiserevangeliums, so die Weisheit als erfüllter Moses, auferstandener Josua, Jesus in menschlicher Erscheinung beschreiben, um sie in Kultur Fleisch werden zu lassen. Aber noch weniger ist bei dem, was wir über die philosophischen Konzepte des Hellenismus und der Spätantike, so Weisheit als rund das Mittelmeer maßgebend wissen, die Geschichte weiter auf den Kopf stellen.

Denn erst als Gesalbter "Christus" im Sinn Moses entsprechend bisheriger Kulturbestimmungen, damit auch der bekannten menschlichen Erscheinung eines wanderpredigenden Pantokratos (neuer Zeus oder JHWH), konnte die im Platonismus gepredigte Weisheit zu einem allumfassenden Kult und so an Stelle von Orakelglaube, Kaisergottheit und Mysterien volksbestimmend werden. Nicht umgekehrt! Doch genau dieser bei heutiger Hypothese verleugnete kulturelle Heilsprozess des kulturellen Gedächtnissen im immer wieder neuen Aufdecken des Alten in Religion zeigt: Auch heute kann die allseits im gemeinsamen Sinn gepredigte Weisheit nur im aufgeklärten Verständnis alter kultureller Wesentlichkeiten und erwachsenen, in Vernunft begründeten Weltreligionen, bei denen auch die unterschiedlichen Kultpraktiken rational zu begründen sind, zu einer auch die Emotionen ansprechenden kulturellen Größe, selbst- und kulturbestimmend werden.

Die Voraussetzungen dazu sind gegeben. Denn weder ein wanderpredigender Charismatiker, noch Visionen nach dessen Tod machte hellenistisch-weisheitlichen Judenchristen den einen und einzigen, bereits im ägyptischen, wie griechisch-römischen Mythos oder den Moses-Propheten als JHWH zu liebende, bei Griechen meist Zeus genannte Sinn allen Lebens gegenwärtig. Auch bei den Gottesfürchtigen genannten "Heidenchristen" war es die Erfurcht vor der Natur, war der so erkannte Sinn Weltbestimmung, sagte die Weisheit, was Recht und Lebenseinstellung sein sollte.