Das Jesus nicht verleugnende wahre Israel:

wo natürliche Weisheit mehr als ein König kulturbestimmend ist

An den Abschlussvorlesungen über Paulus, damit den Römerbrief und das Ende Paulus in Rom lässt sich ebenso wie bei der Christologie des Alten Testamentes, dem mehr als Salomo des Neuen Testamentes oder mit Blick auf die Johannesapokalypse als Vision eines Philosophen aus Ephesus im Stil jüdischer Weisheits-Apokalyptik zeigen: Beim historischen Jesus Christus ging es um die kulturgerechte Vermittlung und so universale Kulturbestimmung dessen, was den hebräischen Propheten als Wort galt, wir heute als für das Leben maßgebende Weisheit bezeichnen, meist in Ökologie, wie kultureller Evolution begründen. Und was als intrinsische Motivation von Weltbürgern: Kulturbestimmung, wahren König (Gesalbter „Christus“) dringend gebraucht würde. Was aber aufgrund der völlig unhaltbar gewordenen, die Geschichte auf den Kopf stellende Hypothese, dass Jesus nur ein jüdischer Guru gewesen sei, der von seinen Anhängern als Christus gesehen oder als Wort und Weisheit ausgegeben wurde, verhindert wird.

Doch längst ist klar, wie der Christus des Paulus die auch den Naturphilosophen geltende, von hellenistischen Juden als Wort im Sinn der Propheten verstandene Weisheit war. So hat auch die Abschlussvorlesung gezeigt, wie nicht der einstige Verfolger einer Heilsprediger-Sekte in diesem ein universales Judentum hochphilosophisch begründet, so den heute unterstellten Handwerksburschen jetzt als für Juden, wie Heiden kulturbestimmende christologische Weisheit und Heilsgröße hingestellte oder eine vom historischen Jesus unabhängige Theologie schmiedete. Auch wenn Professor Matthias Konradt getreu derzeitiger Hypothese seine Studenten im Glauben lassen musste, ein ehemaliger Gesetzeseiferer hätte auf Segeltour die Menschen, meist Bildungsbürger rund ums Mittelmeer überredet, jetzt einen Guru als Christus zu glauben, als die damals maßgebende Weisheit oder gar Gottheit zu sehen. Was an der Hochschule eh nichts verloren hätte. Spätestens als er mit Paulus über eine alles durchwaltende Naturgesetzlichkeit (nach antiker Lehre: Logos/Weisheit) sprach, die der Tora Moses, wie aller Philosophie zugrunde liegen, somit der prophetischen Theologie vorausgehen würde. Da ist klar geworden, wie Jesus Christus die heute in Ökologie, wie auch kultureller Evolution zu begründende Weisheit als menschliche Bestimmung, Gotteswort verstanden, das wahren Israel wäre. Da hat er das auch heute von der gesamten Hochschullehre im Buchstaben-Glauben verschmähte, verhinderte historische Heil in Folge Moses, Josua, damit den historischen, im halbaufgeklärten Kurz-schluss verleugneten Jesus Christus vorgestellt: So die wissenschaftliche Voraussetzung aufgezeigt, wie die allseits nur gegenseitig gepredigte, in Weltkrisen besonders gefragte Weisheit als Wort auch des arabischen Propheten, wie wahrer König mündiger Weltbürger selbst-, so kulturbestimmend werden könnte.

Sehr geehrter Herr Professor Matthias Konradt,

auch wenn ich Kritik am buchstäblichen Verständnis übe, das der Paulusliteratur, wie Lukas in seiner Jesus- und Apostelgeschichte einen Guru als Christus und eine davon ausgehende Mission unterstellt. Betrachten Sie mein Anliegen bitte nicht als Anschuldigung, sondern als dringende Bitte: Es liegt an der Hochschullehre, nicht nur den historischen Jesus Christus zu belegen, die historische Heilsbedeutung der universal begründeten, heute allseits gefragten Weisheit als Gesalbten im prophetischen Sinn deutlich zu machen, sondern so die wissenschaftliche Grundlage für heutiges Heil zu schaffen.

Nicht allein an der gesamten Vor- wie frühchristlichen, dann der Kirchengeschichte, wie auch im Beitrag aufgrund der Christologie des Alten Testamentes, der in früher Naturwissenschaft begründeten Weisheit als mehr als Salomo (wahrer Gottes- bzw. Davidsohn), lässt sich der Nachweis erbringen: Die heutige Heilsprediger-Hypothese ist unhaltbar, die Geschichte ist in umgekehrter Reihenfolge zu lesen. 

Und wie die Weisheit, nach der heute alle vergeblich rufen, ebenso wenig ein Hirngespinst des Glaubens war, wie das historische Heil, bei dem die in Vernunft-/Naturlehre (Logos) begründet Weisheit für Juden, wie dann auch Heiden zum „Gesalbten“ wurde, als was sie heute dringend gebraucht wird. Das haben Sie spätestens bei der Folie über die Einbeziehung der Juden in die Anklage des Römerbriefes mehr als deutlich gemacht.

1.     Natürliche Weisheit als Gesalbter für Juden, wie Griechen war Heil „Jesus Christus“

Wo Sie klar machten, wie sich Paulus in einer Naturgesetzlichkeit, einer aller antiken Philosophie, wie den prophetischen Schriften zugrunde liegenden, alles durchwaltenden Vernunft/Sinnhaftigkeit begründet (die wir heute meist Ökologie nennen). Da haben Sie nicht nur deutlich gemacht, wie unhaltbar die heutige, die Geschichte geradezu auf den Kopf stellende Hypothese von einer Heilsprediger-Verherrlichung ist. Sie zeigten so, wie die heute meist in Ökologie, aber auch im gemeinsamen Sinn der Welt begründete Weisheit die universale schöpferische Bestimmung, das eigentliche Gotteswort des neuen Israel war. Und wie die so in aufgeklärter Weise, ob als wahrer König oder Wort auch des arabischen Propheten, wie Tao oder Dharma wieder selbst-, somit weltbestimmend werden könnte. 

Denn nach Ihrer Darstellung sollte klar sein, wie der historische Jesus (nicht nur des Paulus) wirklich die lebendige schöpferische Weisheit als Wort im Sinn der Moses-Propheten war. Das sich nicht von Schriftgelehrten verdrehen, in nationalen Glaubensbüchern, die sich über andere erheben, nachlesen lässt. Wie vielmehr die heute  auf universale Weise naturwissenschaftlich begründete Weisheit im Sinn Josua, lat. „Jesus“ als Wort der Propheten verstanden, Gesalbter „Christus“ war. So können Sie u.a. Professor Michael Welker den Weg ebnen, sich bei einer natürlichen Theologie, die dann kein sozialdarwinistisches Nachäffen ist, auf Jesus Christus zu berufen. Statt wie bei den Gifford Lectures auf eine Anthropologie des menschlichen Geistes setzen zu müssen, die damit nichts zu tun hat.  Und dass die in Naturlehre begründete Weisheit, wie sie heute u.a. die Weltorganisationen vertreten, das Wort im Sinn auch des arabischen Propheten, Wille Allahs ist. Daran führt dann zumindest wissenschaftlich kein Weg vorbei.

Schon als Sie in Bezug auf Paulus von der natürlichen Erkenntnis Gottes in den schöpferischen Werken sprachen, haben Sie mehr als klar gemacht: Der eine und einzige, in vielen Sprachen und Namen zu verehrende Grund/Sinn allen Lebens, der für die Propheten unsagbar war. Und der statt Opfer für mythisch-menschliche Gottheiten Grund eines höchst vernünftigen Lebensgesetzes war und sein wird. Um das dann die philosophischen Denker, die weiter im Kult den Mythen und ihrem Kaiser opferten, die Juden beneideten. Der kann nur in Weisheit/Vernunft allen Werdens wahrgenommen worden sein, die nun auf universale Weise naturphilosophisch begründet, für Juden schon bisher der wahre König „Christus“ war. Wo nicht die Geschöpfe, wie u.a. die Sonne, der Mond vergöttert, sondern sich auf den einen Sinn aller Natur bezogen wurde, wie Sie das bei der Vorlesung über die Umwelt des Neuen Testamentes nun auch den griechischen Philosophen in einem Zeus-Hymnos bestätigten. Da ist noch weit, weit weniger ein Guru als Gott oder die Offenbarung einer höchsten Wesentlichkeit (Theos) im Sinn von JHWH wie Zeus gesehen, ausgegeben, so dann von Bildungsbürgern geglaubt worden.

Aber wie es darum nicht nur bei Paulus, sondern in der Geschichte nicht gegangen ist, haben Sie spätestens deutlich gemacht, als Sie über das Handeln der Heiden nach einem ungeschriebenen Gesetz aller Natur sprachen. Das Grundlage aller Philosophie war, auch der Tora zugrunde liegen würde. Dieses dem Kosmos eingeschriebene, für das menschliche Leben maßgebende Naturgesetz ist heute „Gott sei Dank“ nicht nur den Philosophen bekannt, sondern wird den Erwachsenen freitags von den Kinder gepredigt. Was soll der Schwachsinn von einem Guru, der jetzt das Gesetz und der Tempel gewesen oder so gesehen oder ausgegeben worden sei? Sie wissen, wie bei hellenistischen Juden wie Paulus die in Natur begründete Weisheit als Wort/Tora verstanden wurde. Und wie daher der Kosmos der wahre Tempel (Erkenntnis eines einzigen, in vielen Kulturen zu verehrenden universalen Sinnes/Weltgrundes) war?

Wo sich das Alte Testament noch in einem Hirtenjungen begründete, der mit der Schleuder Goliat besiegte und seinem Sohn Salomo als prächtige Könige. Da wäre auch gegen die heutige Hypothese vom Handwerksburschen nichts einzuwenden. Doch heute wissen wir nicht nur, wie zu Zeitenwende die in Naturlehre begründete Weisheit auf den einen und einzigen Sinn allen Seins verwies, maßgebend für das Leben war, dem Neuen Testament zugrunde liegt. Heute steht fest, dass sich die hellenistischen Juden, die Verfasser der biblischen Texte und anfängliche kirchlichen Denker mit naturwissenschaftlicher Weisheit als Christus zu Recht als wahre Sachwalter Israels, Moses und Josua, lat. Jesus sahen. Weil auch am Anfang philosophische Weisheit stand, Hebräer keine Träumer, sondern Himmels- und Naturbeobachter waren, die ägyptische Kosmologie und persisch-monistische Philosophie nun ohne Opfer für menschliche Gottheiten und Mysterien weiterdachten. Womit die Weisheit im Sinn/Grund des Lebens, der war und sein wird (JHWH), bei Juden die Rolle des Königs hatte, Christus war.

Doch der bereits am Anfang für Beschnittene, dann universal als Christus geltende schöpferische Wille ist heute der aufgeklärten Welt bekannt, gilt als der Natur eingeschriebene, so als „Ökologie des Menschen“ zu begründende Weisheit. Wie sie sich aus moderner Natur- und Kulturlehre (Logos) ableitet, inzwischen nicht nur Gegenstand päpstlicher Enzyklika über die gemeinsame Zukunft, wie der täglichen Posts und Predigten protestantischer Pfarrer ist. Die sich doch längst nicht mehr in biblischer-, sondern natürlich begründeter Weisheit. Warum lassen Sie die Menschen weinend am Ufer von Babylon sitzen, betreiben Sprachverwirrung, statt ihren Studenten zu erklären: Die meist von Weltorganisationen vertretene Weisheit, Weltvernunft, damit auch das Leben im gemeinsamen Sinn, nach dem gerade in Weltkrisen wie ökologischer- oder aktueller Virenbedrohung noch lauter gerufen wird, war das Ziel nicht nur der philosophischen Weisheitslehrer, sondern bereits der Propheten: Wille, Wort Gottes. Was in Ein-Sicht (kultureller Synthese) zwischen Juden und Nichtjuden, wie in kulturgerechter Vermittlung, Ausdrucksweise in altbekannten Wesentlichkeiten zum universalen Judenkönig, mehr als Salomo, kulturbestimmenden Gesalbten wurde.

Wenn doch die Ordnung, die heute aufgeklärte Menschen als maßgebend für das irdische Leben betrachten, Grund des jüdischen Gesetzes war. Wenn wie auch sonst bekannt, nachzulesen, frühe Ökologie in der Tora nicht nur zum Ausdruck kommt, sondern ihr auch zugrunde lag. Was soll die Rede von einem heilspredigenden Guru und einem abgeschriebenen, wissenschaftlich für tot erklären Gott als seinem Vater im Himmel? Mit ihrem Verweis auf eine universale, aller Philosophie, wie dem Gesetz Moses zugrunde liegende Naturgesetzlichkeit, die hellenistischer Juden als Wort verstanden, (dort bekanntlich der Gesalbte „Christus“ war.) Da haben Sie doch selbst nicht nur den Grund des christlichen Glaubens, bei dem die Weisheit aus dem Stamm Davids zum Gesalbten im Sinn allen Seins wurde, deutliche gemacht. Sie haben so gezeigt, was der historische Heilsprozess war, von dem der gewandelte Pharisäer, wie Philo ausging. Was im hellenistischen Judentum nicht nur der historische Christus war, sondern auch im Sinn Josua, als Jesus bezeichnet wurde, heute jedoch verleugnet wird.

Wie kann man sich auf Philo damit das hellenistische Judentum beziehen, das wie Paulus als hellenistisch-gewandelter Juden ohne Platon eh nicht zu machen wäre. So zum Ausdruck bringen, wie die Tora geadelt worden sei, weil sie im nun universal begründeten Naturgesetz der Juden bestätigt, damit die heilsame Einheit von Juden und Nichtbeschnittenen erkannt wurde. Und wie auch Heiden von Natur aus mehr noch als viele Juden dem schöpferischen Willen, dem Naturgesetz gerecht wurden. Dann aber weiter die Studenten im Glauben an Guru lassen, der in deren Augen das alles nicht war und wollte?

Wer die neue Tora und damit auch der Tempel im Sinn der Propheten war, sich damit in jüdischer Tora bestätigte, so nicht nur für Juden der wahre König, sondern auch für Unbeschnittene der König der Könige, mehr als Salomo (Gottes-, wie Davidsohn) war. Das war ganz eindeutig die in Naturlehre (Logos) begründete Weisheit. Die heute in dieser Rolle wieder mehr als gebraucht wird. Alles andere ist nicht nur buchstäblicher Schwachsinn, spricht gegen besseres Wissen, wie es auch von Ihnen dargelegt wird, sondern ist ein Verbrechen am möglichen Heil für die Welt.

2.     Die Argumentation Paulus zeigt die Unhaltbarkeit heutiger Hypothese

Wo Christus noch als eine kosmisch-schöpferische Größe und gleichzeitig historisches Heilswesen Jesus war, wäre an Ihren Ausführungen über die Argumentation des Römerbriefes nichts auszusetzen. Doch mit einem Guru, der dann aus apologetischen Gründen für Bildungsbürger als Weltvernunft/Weisheit ausgegeben, so angeblich nur vermittelt wurde, ist das alles nicht zu machen. Um den ist es in keiner Silbe gegangen.

Wenn nicht Paulus (m.E. Name für das gewandelte hellenistische Judentum, in dem nicht nur die Brieftexte entstanden, von dem die Mission, wie dann die Kirche ausging) die Römer zur unterstellten Gottheit eines Gurus überredet, die Gemeinde nicht gegründet hat. Ist hier ein Fischer vom See Genezareth mal kurz vorbeigekommen, nach dem der Student neben mir Professor Lampe fragte, warum Petrus Jesus zu etwas machte, was der doch gar nicht war und wollte. Hat der dann in Straßennachbarschaft zu Seneca und Cicero den Römern beigebracht, dass sein Freund in Wirklichkeit die den Philosophen heilige Weisheit in Person, mehr als Salomo und damit der wahre, jetzt auch für sie geltende König (Vergegenwärtigung, Kulturbestimmung natürliche schöpferischer Sinnhaftigkeit) gewesen sei? Sie wissen, wie auf solche Weise die Texte nicht mehr zu lesen sind.

Es ruft daher bei mir schon physische Schmerzen hervor, wenn Sie getreu heutiger Hypothese erklären müssen, wie in Rom dann angeblich ein vom Geistesblitz getroffener ehemaliger Gesetzeseiferer Almosen für eine Heilspredigersekte in Jerusalem sammelt, damit er dort willkommen war. Statt zur erklären, wie im hellenistischen Judentum auch mit den Vorstehern philosophischer Vereinigungen (Gemeinden) und Kaiserberater, daher Bischöfen (darunter verschiedene Simon-Petrusse) um ein einheitliches neues Jerusalem gerungen wurde, auf dessen Weg wir noch immer sind, weiter sein werden. All das, was Sie über den Römerbrief erklären, ist doch nur in der Weisheit erklärbar, die Sie ihm Rahmen des Naturgesetzes vorstellten. Und so ist auch die Bitte an die Römer um Unterstützung zu verstehen, hatte sicherlich nichts mit einem Geld-Sammler zu tun, der nicht mit leeren Händen nach Jerusalem kommen wollte. Wer Paulus im Sinn Philo, des gewandelten Pharisäers, hellenistischen Judentums betrachtet, dem wird doch mehr als klar, wie hier für das jüdische Konzept der Weisheitslehre geworben wurde. Was Voraussetzung für das Heil der Weisheit als Gesalbter, König der Könige, an Stelle von Gottkönigen und stierblutigen Gottesmysterien, Orakel in der Schau von Gedärmen war. Denen selbst die Philosophen weiter opferten.

Sie kennen auch die frühen Kirchen (wie die Markionisten eines Simon-Petrus Markus) und Christentümer (wie den Manichäismus), die sich dem Judentum verweigerten, bei denen der gewandelte Pharisäer auch in Rom dafür werben musste. Aber mit einem Guru oder Visionen seiner Anhänger, die diesen dann als Weisheit hinstellten, wie es nach heutiger Hypothese die notwendige Erklärung wäre, kann das, was Sie an Paulus-Argumentation im Römerbrief vorstellten, nicht das Geringste zu tun haben. In einem häretischen Heilsprediger, der von seinen Anhängern zu Christus gemacht wurde, das wahre Israel nach der von Ihnen vorgestellten Argumentation im damaligen Rom begründen zu müssen, ist Wahnsinn geworden.

Ja, das hellenistische Judentum hat die Tradition der Propheten nicht verraten, sondern erfüllt, für Jerusalem geworben, gesammelt. So ist der Römerbrief als „dialogus cum ludaeis“ und die Kollekte für Jerusalem zu verstehen. Hier wird ein Evangelium unter der Leitperspektive des allegorischen Verständnisses der jüdischen Botschaft, im bildhaften Auferstand der Moses-Mythen begründet, die von Israel ausgehende Heilsfunktion mit der Weisheit im Sinn allen Seins als wahren König auch für andere Völker begründet. Ebenso wie die Rechtfertigung, die jetzt nicht mehr im zum tauben Selbstzweck, oft sinnloser Belastung gewordenen Beschnittenen-Gesetz als Werkgerechtigkeit gegeben war, sondern in Weisheit als Gesalbter. Der so für eine rechte Lebensweise (im Natur-/Gesetz der Tora nach dem Sinn allen Seins/Lebens) begeisterte.

Die philosophisch definierte Weisheit war der gesamten Bildung in Rom im Sinn der restaurierten griechisch-römischen Gottheiten und des nach vergeblicher Demokratieerprobung wieder eingeführten Kaiserkultes maßgebend. Sie begründete eine Ethik, die heute beispielhaft wäre, aber noch lange keine Lebenspraxis war. Und wie Sie selbst bei der Umwelt des Neuen Testamentes zeigten, wurde nach Kulturkonzepten gesucht, sie zum Leben zu bringen, die eigene Vernunft nach der aller Natur auszurichten. Origenes wurde dabei angegriffen, weil er sich hierzu den jüdischen Märchen zuwenden würde, gleichwohl der doch die große Bedeutung der griechischen Mythen kenne. So wundert es nicht, wenn auch bei Paulus für das neue Christen-Judentum, das „mehr als Salomo“ geworben wurde. Doch so wenig wie beim Weisheitslehrer Origenes, ist es bei Paulus um einen Guru oder Hirngespinste nach dessen Tod gegangen, sondern die Weisheit in menschlich-kulturgerechter Person (Rolle, Aufgabe).

Während im Korinther den abstrakten, für einen neuen Volkskult untauglichen Weisheitslehren das Wort vom Kreuz, die kulturgerechte, volksverständlich-allumfassende Ausdrucksweise der Weisheit am Kreuz der alten Kulturwesentlichkeiten als Heilsvoraussetzung gegenübergestellt wurde, wirbt hier Paulus für das Judentum. Das er nicht verleugnet, sondern die Weisheit als neuen Sohn Davids vermittelt, Bedenken gegen das neue, seine Traditionstexte auf allegorisch-bildhafte Weise auferstehende, statt ablehnende jüdische Paradigma ausräumen will.

Man muss nicht den christlichen Geist, zusammen mit dem Wissen um die Antike, wie jüdisch-christologische Vorgeschichte an den Nagel gehängt haben, um weiter unterstellen zu wollen: Wer zuerst zu den Juden geschickt, dort abgelehnt, dann zum Heil der Heiden wurde, wäre ein wegen Häresie hingerichteter Handwerker gewesen, der besonders bibelschlau war oder ein diesem aufgesetztes Hirngespinst des Glaubens? Sitzt die Hure Babylon so tief, dass an der Hochschule, wo im gleichen Semester die Weisheit als Thema des Alten, wie Neuen Testamentes, dort mehr als Salomo vermittelt wird, die Studenten im Glauben gelassen werden, Paulus, wie den anderen Verfassern und Denkern wäre es um einen Guru gegangen, dem die Abstammung aus David angedichtet wurde? Von den Vorlesungen über die philosophischen Konzepte der Zeitenwende und Spätantike, die jedoch auch Sie immer wieder ansprechen, ganz zu schweigen. Wie wollen Sie die Rechtfertigung in Christus, das Heilsangebot für die Sünden der Juden und Heiden, die universale Offenbarung für alle Menschen, wie die schöpferische Gerechtigkeit in dem von Ihnen zu unterstellenden Guru begründen? Der nur dem Schein nach (von Visionen seiner Groupies wird ausgegangen) zu der Heilsgröße Christus geworden sei.

Alles, was Sie im Rahmen des Römerbriefes vortrugen, wie die Widerlegung des libertinistischen Missverständnisses, die Veränderung des Menschen, der Machtwechsel, die neue Kultur-Ehe, der Konflikt mit dem Gesetzt unter der Macht der Sünde, aber auch die  ähnlich in der Stoa nachzublätternde, jetzt in Weisheit begründete Lebensweise. Das lässt sich nur im Getrieben sein vom Geist der Weisheit als Gesalbter (dem heute verleugneten historischen Jesus Christus) begründen, der eine soteriologische Wende brachte. Nicht eine Silbe im Römerbrief ist mit dem zu machen, der heute als historisch gilt oder lässt sich als dessen apologetische Ausgabe für Bildungsbürger begründen. Wie das nach heutiger Hypothese die einzige Erklärung bleiben würde. Wonach dann selbst Benedikt XVI., der in intellektuellen Reden das christliche Wesen als Weiterdenken griechischer Philosophie bezeichnete, in letzter großen Rede vor dem Bundestag den Grund des Rechtes in Ökologie zu bedenken gab, über eine christliche Vereinnahmung philosophischer Sinn- und Weisheitserkenntnis resonieren muss. Und so den Gott blinden Glaubens an Nationalgesetze (was immer das auch sein soll) der philosophischen Sinnerkenntnis (die sicher ohne Kult, emotional ansprechende Rede, bedeutungslos bleibt) gegenüberstellt.

Gerade auch im Römerbrief zeigt sich, wie es nicht um Belehrungsbriefchen ging, die ein ehemaliger Pharisäer an Gemeinden verschickte, die er vorher zur Sekte des von ihm einst verfolgten Guru überredet hatte, sondern um eine Theologie/Christologie im Sinn des hellenistisch-weisheitlichen Judentums. Wie wir es nicht allein von Philo, sondern vielen Denkern und Weisheitstexten kennen. Auch wenn die Texte möglicherweise im das Judentum verwerfenden Markionismus nicht nur erstmals herausgegeben wurden, sondern entstandenen, dann im jüdisch-hellenistischen, so kirchlichen Sinn weitergeschriebenen wurden, an verschiedene Richtungen, wie an die Römer gerichtet waren. Was hätten auch die Argumentationen der Paulusliteratur, wie hier im Römerbrief in der Hochschullehre verloren, wenn es um Visionen gegangen wäre, die die Freunde eines Heilspredigers, dann ein Sektenpolizist nach dessen grausamen Tod hatte? Und wer dann die Weisheitsliteratur im Namen Salomos mit ins Spiel bringt, wenn er über die irrende Erkenntnis Gottes und die Kritik an der Verehrung der Götzenbilder als Übel Bezug nimmt. Der sagt doch auch damit wieder: Die Weisheit hellenistischer Juden, wie sie in früher Ökologie begründet war, war der historische Jesus Christus und so eine heute als schöpferisches Wort im Sinn der Propheten zu verstehende, als Gesalbter lebendig zu machende Größe.

3.     Die Ungerechtigkeit von Juden und Heiden historisch und heute

Nicht die Weisheitslehre der Griechen, sondern die Verehrung der menschlich-mysteriösen Gottheiten wurde in der Paulusliteratur als Verfehlung bezeichnet. Ebenso wie die Schuld, die die Juden, die ihren Tempelkult, Riten und Nationalschrift über das Naturgesetz stellten, durch ihre Untreue auf sich genommen hatten. Alle sind unter der Sünde. Nur durch das in Natur-/Vernunftlehre (Logos) begründete Gesetz, die Weisheit als Christus war die Vergebung, die universale Offenbarung, Gerechtigkeit für alle Menschen. Mit Visionen nach dem Tod eines Gurus, dessen apologetische Einfärbung als Weisheit, um Bildungsbürgern eine jüdische Sekte schmackhaft zu machen, können all diese Argumente nichts zu tun gehabt haben. Beim Glauben an Jesus Christus ging es um die Auferstehung des Alten Testamentes, wie es durch das allegorisch-bildhafte Verständnis in antiker Aufklärung bei hellenistischen Juden bekanntlich gegeben war. In Folge Moses war Josua, lat. Jesus lebendig, das Heil, die Versöhnung der Weltbilder, verschiedener Kultur und Zeiten (Mythos und Logos) in Gegenwart verstanden. So war ohne das Nationalgesetz Beschnittener, das nicht nur im Sonntagsgebot, bei dem das Kind buchstäblich im Brunnen verdursten musste (was den Sinn auf den Kopf stellte) das wahre Heil gegeben. Ein Heilsprozess, der sich auf heute übertragen lässt.

Warum greifen Sie für die Begründung von Paulus nicht auf heutige Beispiele zurück. Stehen nicht auch heute die für die Zukunft, das gemeinsame Wohl, ökologische Gerechtigkeit engagierte Weltbürger (des Naturgesetzes) dem Wille Gottes näher, als sog. Gläubige, oft buchstabenhörige Nationalisten der verschiedenen Religionen? Setzen heutige Zeitgenossen, die einen ungenannten Sinn allen Lebens bei Ihrem Engagement für die Welt von Morgen, das gemeinsame Wohl voraussetzen oder bei Weltkrisen nach einem Leben im gemeinsamen Sinn rufen, nicht nur den Gott der Philosophen, sondern den der Propheten und Christen voraus? Der als buchstäblicher Handwerker im Himmel oder Erklärungsgrund in Lücken verdrängt wurde, vergeblich bewiesen werden sollte, so wissenschaftlich abgeschrieben ist? Was bringt der Glaube buchstäbliche Nationalgesetze der verschiedenen Traditionen im Sinn einer „Ökologie des Menschen“, wie sie für die gemeinsame Zukunft die Voraussetzung wäre? Was bringt der werkgerechte Ruf nach ökologischer Lebensweise, Verhalten im gemeinsamen Sinn, wenn abgeschriebene Gottheiten des Aberglaubens oder säkulare Selbstherrlichkeiten, wie Konsum, Kapital, gar König Fußball die „Gesalbten“ sind? Wie kann aus belastender, wirkungsloser, werkgerechter Gesetzesbürokratie (die dann jeder in seinem Sinn auslegt, heimlich umgeht) menschliche Begeisterung im Sinn der Propheten werden, wie Paulus im Sinn der Propheten argumentiert?

Wer die Ökologie bzw. kosmische Ordnung als ungeschriebenes Gesetzt bezeichnet, das den menschlichen Gesetzen vorausgeht, der Tora zugrunde lag, macht doch mehr als deutlich, wie die von Paulus verurteilte Werkgerechtigkeit zu verstehen ist. Wie universales Heil in der nun naturphilosophisch definierten Weisheit als wahrer Gesalbter an Stelle des Nationalgesetzes Beschnittener, wie menschlicher Gottheiten und Mysterien gesehen, sich bei einem rechtfertigenden, vereinigenden, gesetzesfreien Auferstehungsglauben auf Abraham berufen wurde. Denn mit einem aus dem Grab gehüpften Guru oder Visionen seiner Freunde, was heute auch als Auferstehung in Gemeindebildung gilt, kann all das nichts zu tun gehabt haben, was Sie am Römerbrief deutlich machten.

Was bringt es von soteriologischer Wende, von Veränderung des Menschen und Rechtfertigung in Jesus Christus zu reden, wenn Ihre Studenten dann denken müssen, Christus wäre eine Halluzination gewesen. Die Herr Lampe in „Die Wirklichkeit als Bild“ auf konstruktivistische Weise am Beispiel von jugendlichen Traumwanderern erklärt, die ihren Traum dann für eine Tatsache halten. Wie die Weisheit, nach der heute alle Welt ruft, jenseits von Nationalgesetzen des Aberglaubens zur menschlichen Bestimmung, zum Gesalbten “ Christus“ von Weltbürgern wurde. Und wie im gemeinsamen Kult aufgeklärter Welt-/Vernunftreligionen wieder selbstverantwortlich im Sinn des Lebens handelnde  Weltbürgern zu machen wären. Das kann so nicht bedacht werden.  

Die Adam-Christus-Typologie, die Schuld, die alle Menschen seit ihrer Selbsterkenntnis auf sich geladen haben, sich so von ihren Artverwandten als Homo-Sapiens unterscheiden, selbstverantwortlich in natur-/schöpfungsgerechter Weise leben müssen, um ihrem eigenen Sinn gerecht zu werden, hat mit einem Guru nichts zu tun. Die Weisheit nach dem Naturgesetz, dem Leben im Sinn aller Natur/allen Lebens war das Programm, für das die Weisheit das Kreuz der alten Wesentlichkeiten tragen musste, um als Gesalbter zur menschlichen Bestimmung zu werden.

Auch wie die antike philosophische Weisheitslehre (ähnlich wie heute die gegenseitige Predigt ökologischer Weisheit) erst im Sinn Moses, damit Josua, lat. Jesus als Gesalbter „Christus“ zur Bestimmung, so in Begeisterung, statt Belastung zur Lebensweise wurde, kann bei heutiger Hypothese, die sich dem historischen, wie heutigem Heil: Jesus Christus verweigert, kein Thema sein.

Dass die Heiden, die nicht nach der Gerechtigkeit streben, diese erlangt haben, Israel sich aber verweigerte, dessen buchstäbliche Werkgerechtigkeit das Gegenteil von Weisheit im gemeinsamen Sinn bewirkt, lässt sich nicht in heutiger Hypothese erklären. Wie Christus das Ende der Gesetzlichkeit, jedoch die Erfüllung der Schrift, Tradition war, zur Gerechtigkeit auch für Griechen wurde. Das ist nur in naturphilosophisch begründeter Weisheit, so mehr als Salomo erklärbar. Und auch die von Paulus aufgezeigte Lebensgestaltung kann nicht als schriftgelehrte Besserwisserei ausgelegt werden. Es war die in Naturlehre begründete Weisheit an Stelle des buchstäblichen Glaubens-/Nationalgesetzes, die dem ständigen Wandel, den jeweiligen Gegebenheit unterliegt. Die in ihren Grundlagen das beschreibt, was wir auch aus der naturphilosophischen Ethiklehre im Sinn allen Lebens kennen, heute als Lebensbestimmung mehr als heilsam wäre, hierzu in aufgeklärter Weise wieder die Rolle des wahren Gesalbten, Wort der Propheten haben müsste.

4.     Bildhafter, aufgeklärter Verstand (Auferstehung) war und ist Heilsvoraussetzung

Wenn wir über das hellenistische Judentum reden, aus dem das Christentum hervorging, Paulus herkam, setzt dies einen allegorisch-aufgeklärten Verstand voraus, ohne den die Heilsgeschichte der Weisheit als Christus nicht gewesen wäre.

Ersparen Sie mir, auf die abschließende Vorlesung über das Ende Paulus und die Absurdität von einem nach Jerusalem zurückgekehrten Prediger der Sekte eines jungen Juden eingehen zu müssen. Der dann über Umwege dessen Bruder Jakobus Geld für die Armen Jerusalems überbrachte. Allein wenn Ihre Studenten bei Jakobus dann nicht an das der Tradition treu bleibende hellenistische Judentum Jerusalems, sondern den Bruder eines zum Christus erhobenen Zimmermanns denken müssen, der diesen vormals als völlig irr sah, ziehen sich bei mir schon die Gesichtszüge zornig zusammen, knirschen meine Zähne.  

Der Lukas genannten hellenistische Weisheits-/Theologieliterat hat im Evangelium die historische Geschichte der nun naturphilosophisch begründeten Weisheit hellenistischer Juden als Christus beschrieben und so auch bei der davon ausgehenden Mission nicht gesponnen oder nur das Ende eines Reisehelden auf Überredungstour romanhaft ausgemalt. Die Apostelgeschichte auf wörtliche Weise als Reise eines Wendepharisäers lesen zu müssen, der jetzt den Guru als mehr als Salomo oder gar neuen Gott verkündete, wie es die heutige Hypothese notwendig macht. Das schlägt dem Fass den Boden aus, nimmt dem christlichen Glauben völlig den Verstand. Hier geht es doch ganz eindeutig nicht um den Reisebricht eines schnellsegelnden Wendpharisäers, der den Menschen rund um das Mittelmeer einen Guru als Weisheit im Sinn der Propheten, damit wahren König vermittelte. Auch wenn die Auslegung eigentlich nebensächlich ist. Wie es bei der Predigt in Troas nicht um einen banal-historischen Bericht ging, bei der ein Eutychus im Schlaf überwältigt während der Rede Paulus drei Stockwerke hinunterfiel, zu tote kam und wieder erwachte, ist Ihnen klar. Das alles ist bildhafte Rede der Zeit. Lukas beschreibt den Weg Paulus ähnlich wie Jesus, greift historisch folgerichtig auf das Schema des von den Juden verschmähten, dann den Heiden gegeben Heil zurück.

Und wenn Lukas die letzte Rede nicht in seiner Hauptwirkungsstätte Ephesus, der Heimat des im Lebensfluss eine Bestimmung vergleichbar der Propheten erkennenden Heraklits (wo Paulus vorbeifuhr), sondern in Milet halten ließ. Dann wissen Sie, wie hier mit Thales die naturwissenschaftliche Weisheitslehre, Sinnerkenntnis begann, die sich im Sinn der Propheten auch immer mehr den menschlichen Gottheiten und Mysterien verweigerte.

Auch das in der Apostelgeschichte geschilderte Geschehen in Jerusalem kann angesichts dessen, was wir über die Zeit, die dortigen blutigen kulturellen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Römern wissen, nicht als banal-historischer Bericht verstanden werden. Bei dem Lukas die Reden der eines gewandelten Sektenverfolgers mitnotierte, der ähnlich wie Jesus vor dem Hohen Rat verurteilt, dann nach aufgedeckter Verschwörung gegen ihn nach Cäsarea überführte und anschließend in mehreren Prozessen von Stadthalten wie Felix und Festus nach Rom an den Kaiser überstellt wurde. Ein Aufwand, der in den von Ihnen geschilderten Auseinandersetzungen der Zeit wegen einem übergeschnappten, nun einen galiläischen Guru als präexistente Bestimmung, Wort, Weisheit aller Schöpfung verkündenden Pharisäer nicht erklärbar ist. Doch die Apostelgeschichte als Märchen betrachten zu wollen, weil all das nicht sein kann, im Jerusalem dieser Zeit wegen einem Sektenanhänger, der auch noch Geld für die Armen brachte, aber anders als der inzwischen als Judenchrist akzeptierte Bruder (des angeblich hingerichteten häretischen Guru) verurteilt wurde, dieser Aufwand nicht betrieben worden wäre. Und auch wenn die Mietwohnung in Rom, bei der ein sonderbar gewordene Pharisäer dann zwei Jahre von einem Soldaten bewacht wurde, so nicht war. Das Missionsgeschehen ist, wie die die Jesus-Geschichte des Lukas vom historischen Jesus Christus, der Weisheit in menschlicher Person (Rolle) aus zu verstehen. Was im hellenistischen Judentum die Weisheit als Gesalbter, Christus im Sinn Moses, so der historische Josua, lat. Jesus war.

Nur einzelne Aussagen, wie den geisterhaften Seesturm bei der Romreise als Übermaß einer romanhaften Darstellung auslegen zu wollen, nimmt der christlichen Mission ihren Sinn. Das wird dem Lukas genannten Hellenisten, wie dem historischen Jesus Christus nicht gerecht. Vielmehr verhindert dies, dass die in aufgeklärter Weise verstandene Weisheit bei mündigen Weltbürgern selbst-, so kulturbestimmend werden kann.

Der Glaube an Christus war ganz eindeutig die Wahrnehmung der naturwissenschaftlich begründeten Weisheit als das, was sie bereits bei den hebräischen Propheten, dann im hellenistischen Judentum, damit Paulus galt: Wahre universale Tora, Tempel, der nun auch Heiden offen stand, universaler Gesalbter im Sinn Moses: Jesus Christus, dann Wort des arabischen Propheten. Als was die Weisheit, nach der alle Welt heute in Krisen besonders laut ruft, wieder bestimmend werden könnte. Wofür die Hochschullehre die wissenschaftliche Voraussetzung schaffen kann, die Chance hat.

Mit großer Hochachtung vor Ihrer Aufgabe

Gerhard Mentzel

Über die Abschlussvorlesung zur Johannesapokalypse von Professor Peter Busch muss kaum mehr gesagt werden. Auch hier bringt erst die Auseinandersetzung mit den Texten und das heutige Wissen über deren Entstehung und Bedeutung Erkenntnis, wie der „Seher“ kein nächtlicher Träumer, sondern ein Philosoph aus Ephesus war. Der die in Naturlehre (Logos) definierte Weisheit im jüdischen Sinn sah. Und der so mit der Hure Babylon mehr als nur die römische Staatsmacht im Blick hatte. Denn um die Dekadenz der Opfer für Göttermythen und sonstige allzu menschliche Gottheiten zu überwinden, das neue Äon, Leben in Weisheit im Sinn Moses zu ermöglichen, war die Überwindung der Sprachverwirrung zwischen den Kulturen, wie die Einheit von Mythos und Logos, damit das historische Heil „Jesus“ die Voraussetzung.  

Fest steht, dass es Johannes, wie Paulus, aber so auch allen Verfassern, sämtlichen kirchlichen Vordenkern um den Logos, damit die in Naturlehre (Logos) begründete Weisheit als Christus im Sinn der Propheten, damit das mehr als Salomo ging. Für die auf unzähligen Konzilen eine Kirche, nicht nur die „Hagia Sophia“ in Stein gebaut wurde.

Die Hoffnung auf die Heilszeit, das neue Jerusalem war ein Leben in einer Weisheit, wie es im Zeitalter des die Natur beherrschenden, aber nicht in deren Sinn herrschenden Anthropozän mehr noch als in der Antike die Voraussetzung für die gemeinsame Zukunft ist. Für den Menschensohn, den aus intrinsischer Motivation, statt staatlicher Gesetze die präexistente Größe der Weisheit im gemeinsamen Sinn (Weltvernunft) lebenden Weltbürger, wie er in der Thronvision des Weisheitslehrers aus Ephesus erhofft wurde. Dafür gilt es nicht nur in märchenhafter Weise in Bezug auf mittelalterliche Bilder zu reden, sondern  könnte Theologen die wissenschaftliche Voraussetzung schaffen, wie es ansatzweise, leinhaft auch unter www.jesus-lebt-wirklich.de oder www.vernunftglaub.wordpress.com beschrieben und begründet ist.